Liebe Freunde der steilen Hohe Wand Kletterei!
Uns hat es am letzten Wochenende wieder einmal auf die Hohe Wand verschlagen. Wir hatten uns den Norbertsteig ausgesucht, einen alten Klassiker, der als steil, etwas anstrengend und grobblockig bekannt ist. Wir waren ihn beide schon mal gegangen, allerdings war das in den doch weit zurück liegenden 70er Jahren gewesen. Damals war die Sicherung wirklich fordernd, schlechte Normalos aus den 40ern. Jetzt ist das dankenswerterweise anders, es stecken ganz schön viele Bohrhaken in der Tour, sodass wir uns auch trauten, die großen nicht ganz verlässlichen Blöcke als Griffe zu benutzen.
Es gibt schon Berichte von dieser Tour, vor allem ein tolles Video von Josef "Speicher", das uns Lust auf eine neuerliche Begehung dieses Klassikers gemacht hat, danke dafür.
Nun, mein Bruder Martin war, wie Ihr seht, leicht gehandikapt, hatte er doch zwei Nächte zuvor (nicht einmal in blinder Wut, wie ich höre) gegen eine Türschwelle getreten. Das Gangbild in der Ebene war schon wieder gebessert, aber in den engen Slicks...
schuhzechn.jpg
Es ging! Es tauchten zwar Falten um seinen Mund auf, als der die Slicks anzog, aber klettern konnte er. Die erste Seillänge des Norbertsteiges führt über eine schmale Rampe nach links, deren Beginn gar nicht einfach ist.
rampe1.jpg
Die Rampe zieht sich um den Fuchslochturm herum und endet in nächster Nähe des Zahmen Fuchslochsteiges. Sie ist ein wenig krautbewachsen, hier eine Ziestart. Aber das kennen wir ja von der Wand...
rampe2.jpg
Der Stand ist klein und eher unangenehm. Man muss auch auf etwaige Geschosse von oben aufpassen. Es folgt die bekannte Verschneidung, durchaus "ruppig", wie im Buch zu lesen ist.
riss1.jpg
Sie ist aber jetzt gut abgesichert, man darf hinlangen. Die Stellen sind steil und schön zu klettern.
riss2.jpg
Abgesehen von der peinlich genau ausgeführten Sicherei hatte ich Zeit. Der Blick zum oberen Draschgrat und den feinen Rissspuren der oberen "Traum und Wirklichkeit" ist ja wirklich festhaltenswert.
oberer draschgrat.jpg
Dann war ich an der Reihe. Oh wunder, mein Bruder hatte heute auch eine Kamera eingesteckt. Hier nach dem Überhang, der Schlüsselstelle.
nach dem überhang.jpg
Das mit unserer Standplatzwahl war nicht so gut. Die Expressen, die wir mithatten, waren doch zu wenig. Also musste mein Bruder unterhalb des letzten Kamins einen weiteren unbequemen Stand beziehen. Der war zwar durch einen guten Bohrhaken und einen riesigen alten Ringhaken gut abgesichert, aber man konnte kaum stehen. Den Ringhaken kannte ich übrigens von meiner Begehung in den 70er Jahren. Er ist sicher noch wesentlich älter. Alleine wäre er durchaus was für den "Horrorhakenthread", aber so...
Jedenfalls war ich froh, als mein Bruder den nächsten Zwischenbohrhaken eingehängt hatte. Der obere Kamin ist aber auch nicht mehr so schwer.
kamin.jpg
Rasch konnte ich nachklettern. Über den Draschgrat kamen erste schwarze Wolken.
kamin2.jpg
Aber ein bisserl was sollte sich schon noch ausgehen. Wir stiegen also über das Fuchsloch weiter auf...
im fuchsloch.jpg
...und erreichten die obere Seillänge der ÖAK. Die kannten wir beide schon, aber sie ist echt gut und kurz, das geht auch vor einem Gewitter.
öak1.jpg
Sie ist zwar schwerer angegeben als der Norbertsteig, aber das stimmt nicht. In Summe ist der Norbertsteig schwieriger als diese Stelle. Wir waren rasch oben.
öak2.jpg
Bald konnten wir oben unsere Klettersachen sortieren, da ist mein Bruder etwas langsamer, ich konnte noch die eine oder andere botanische Studie machen, ehe er geruhte...
packmalwieder.jpg
Auf zum Almfrieden. Dort erwarteten wir die Freunde Hofer, die in der "wüden Posteline" ebenfalls gerade nicht vom Gewitter erwischt wurden. Aber bei Emmerberger und Rahmherz war das Gewitter am Almfrieden gut auszusitzen. Nachher gelang mir auf der gleichnamigen Wiese noch das Schlussfoto. Weisst Du, was er sagte, Josef: "Lass mir den Speicher schön grüßen!"
steinbock unvermeidlich.jpg
Was ich hiemit ausgerichtet habe.
Lg, michl fasan
Uns hat es am letzten Wochenende wieder einmal auf die Hohe Wand verschlagen. Wir hatten uns den Norbertsteig ausgesucht, einen alten Klassiker, der als steil, etwas anstrengend und grobblockig bekannt ist. Wir waren ihn beide schon mal gegangen, allerdings war das in den doch weit zurück liegenden 70er Jahren gewesen. Damals war die Sicherung wirklich fordernd, schlechte Normalos aus den 40ern. Jetzt ist das dankenswerterweise anders, es stecken ganz schön viele Bohrhaken in der Tour, sodass wir uns auch trauten, die großen nicht ganz verlässlichen Blöcke als Griffe zu benutzen.
Es gibt schon Berichte von dieser Tour, vor allem ein tolles Video von Josef "Speicher", das uns Lust auf eine neuerliche Begehung dieses Klassikers gemacht hat, danke dafür.
Nun, mein Bruder Martin war, wie Ihr seht, leicht gehandikapt, hatte er doch zwei Nächte zuvor (nicht einmal in blinder Wut, wie ich höre) gegen eine Türschwelle getreten. Das Gangbild in der Ebene war schon wieder gebessert, aber in den engen Slicks...
schuhzechn.jpg
Es ging! Es tauchten zwar Falten um seinen Mund auf, als der die Slicks anzog, aber klettern konnte er. Die erste Seillänge des Norbertsteiges führt über eine schmale Rampe nach links, deren Beginn gar nicht einfach ist.
rampe1.jpg
Die Rampe zieht sich um den Fuchslochturm herum und endet in nächster Nähe des Zahmen Fuchslochsteiges. Sie ist ein wenig krautbewachsen, hier eine Ziestart. Aber das kennen wir ja von der Wand...
rampe2.jpg
Der Stand ist klein und eher unangenehm. Man muss auch auf etwaige Geschosse von oben aufpassen. Es folgt die bekannte Verschneidung, durchaus "ruppig", wie im Buch zu lesen ist.
riss1.jpg
Sie ist aber jetzt gut abgesichert, man darf hinlangen. Die Stellen sind steil und schön zu klettern.
riss2.jpg
Abgesehen von der peinlich genau ausgeführten Sicherei hatte ich Zeit. Der Blick zum oberen Draschgrat und den feinen Rissspuren der oberen "Traum und Wirklichkeit" ist ja wirklich festhaltenswert.
oberer draschgrat.jpg
Dann war ich an der Reihe. Oh wunder, mein Bruder hatte heute auch eine Kamera eingesteckt. Hier nach dem Überhang, der Schlüsselstelle.
nach dem überhang.jpg
Das mit unserer Standplatzwahl war nicht so gut. Die Expressen, die wir mithatten, waren doch zu wenig. Also musste mein Bruder unterhalb des letzten Kamins einen weiteren unbequemen Stand beziehen. Der war zwar durch einen guten Bohrhaken und einen riesigen alten Ringhaken gut abgesichert, aber man konnte kaum stehen. Den Ringhaken kannte ich übrigens von meiner Begehung in den 70er Jahren. Er ist sicher noch wesentlich älter. Alleine wäre er durchaus was für den "Horrorhakenthread", aber so...
Jedenfalls war ich froh, als mein Bruder den nächsten Zwischenbohrhaken eingehängt hatte. Der obere Kamin ist aber auch nicht mehr so schwer.
kamin.jpg
Rasch konnte ich nachklettern. Über den Draschgrat kamen erste schwarze Wolken.
kamin2.jpg
Aber ein bisserl was sollte sich schon noch ausgehen. Wir stiegen also über das Fuchsloch weiter auf...
im fuchsloch.jpg
...und erreichten die obere Seillänge der ÖAK. Die kannten wir beide schon, aber sie ist echt gut und kurz, das geht auch vor einem Gewitter.
öak1.jpg
Sie ist zwar schwerer angegeben als der Norbertsteig, aber das stimmt nicht. In Summe ist der Norbertsteig schwieriger als diese Stelle. Wir waren rasch oben.
öak2.jpg
Bald konnten wir oben unsere Klettersachen sortieren, da ist mein Bruder etwas langsamer, ich konnte noch die eine oder andere botanische Studie machen, ehe er geruhte...
packmalwieder.jpg
Auf zum Almfrieden. Dort erwarteten wir die Freunde Hofer, die in der "wüden Posteline" ebenfalls gerade nicht vom Gewitter erwischt wurden. Aber bei Emmerberger und Rahmherz war das Gewitter am Almfrieden gut auszusitzen. Nachher gelang mir auf der gleichnamigen Wiese noch das Schlussfoto. Weisst Du, was er sagte, Josef: "Lass mir den Speicher schön grüßen!"
steinbock unvermeidlich.jpg
Was ich hiemit ausgerichtet habe.
Lg, michl fasan
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