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Glücksfee: eine Neutour am Hainboden (Rax), 28.10.2015

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  • Glücksfee: eine Neutour am Hainboden (Rax), 28.10.2015

    In den Südwänden des Hainbodens hat Thomas Behm 2012 den Heuchlerpfad (2) erstbegangen und als „sehr schönen Anstieg in teilweise genialem Löcherfels“ beschrieben. Und das in einer „sehr sonnigen, zergliederten Wand aus sehr gutem Fels, fast ohne Gras“. Mein Freund Felix hatte schon einige Male versucht, diese Tour ausfindig zu machen. Bislang leider ohne Erfolg. Und auch gestern hatten wir bei der Suche nach diesem Anstieg, obwohl wir uns viel Mühe gegeben hatten, kein Glück. Die im Führer angegeben Angaben zum Zustieg reichten für uns einfach nicht aus.
    Wir betraten um etwa 09:30 den Kesselgraben, der sich um diese Zeit feucht und düster präsentierte.

    01-Im-Kesselgraben_DSC3020.jpg

    02-Im-Kesselgraben_DSC3021.jpg

    03-Im-Kesselgraben_DSC3022.jpg

    Auf 840 m Höhe soll es einen Steinmann mit einem roten „H“ geben. Den fanden wir weit und breit nicht, obwohl wir bis etwa 1000 m Seehöhe alles absuchten. Auf diese unergiebige Art und Weise vertrödelten wir gut 2 Stunden.

    Irgendetwas wollten wir an diesem schönen Herbsttag aber doch unternehmen.

    04-Im-Kesselgraben_DSC3023.jpg

    05-Im-Kesselgraben_DSC3027.jpg

    Hainbodenpfad und Romantikerpromenade kannten wir beide schon, aber Felix hatte vor einigen Wochen (ebenfalls auf der Suche nach dem mysteriösen Heuchlerpfad eine nette Kletterei erstbegangen, die er mir zeigen wollte: Glücksfee heißt die neue Tour. Der Einstieg befindet sich etwa 50 Hm oberhalb der Grabensohle auf etwa 860 Hm (47°45‘00“N/15°44‘00“O) bei einigen starken Buchen. Die Route führt links einer breiten Schlucht, von der es aus dem Kesselgraben nicht wenige gibt, mehr oder weniger gerade in sehr schönem Fels empor. Rechts der breiten Schlucht zieht ein verlockend aussehender Grat empor, der noch unbegangen sein dürfte,

    07-Schöner-Grat-rechts-der-'Glücksfee'_DSC3029.jpg

    Vom Einstieg (Seilschlinge um Baum) ging es in angenehmen, festen Fels ca. 40 m empor zu einer Baumgruppe. Das Laub störte nicht sehr.

    06-1.SL.jpg

    Den Beginn der nächsten Seillänge erreichten wir über Gehgelände mittels eines leichten 10m Linksquerganges. Hier setzte mein Freund einen Bohrhaken als Orientierungshilfe und natürlich auch zur Sicherheit.

    Weiter ging es mehr oder weniger gerade ca. 35 m in gutem, rauhen Fels empor zu einem weiteren Stand bei einem Baum.

    08-2.SL.jpg

    Über diesem erkletterten wir einen wunderschöner ca. 35 m hohen Pfeiler bis zu seinem Ende

    09-3.SL.jpg

    und erreichten wieder einen guten Stand bei einer dicken Fichte.

    12-Stand-nach-3.SL.jpg

    Von hier kletterten wir nach links über eine schmale Rinne (wahrscheinlich wäre auch ein Ausstieg nach rechts möglich) auf eine Felsrippe und erreichten über diese rasch den Ausstieg.

    Fazit: Die Glücksfee ist ein durchaus empfehlenswerter Anstieg für Raxromantiker in gutem, teilweise sehr gutem Fels. Die Schwierigkeiten sind homogen und ich würde sie in etwa mit 2-3 einstufen. In der Tour befinden sich 2 Bohrhaken und ein paar Sanduhrschlingen. Klemmkeile lassen sich fast überall leicht legen. Unsere gestrige Begehung war übrigens die Dritte.

    Der Abstieg vom Hainboden war auch gestern wieder die Herausforderung. Wir stiegen teilweise weglos, teilweise über Jagdsteige ab, die aber aufgrund des vielen Laubs oft recht schwer zu sehen waren. Schön war im oberen Teil wie stets der Blick hinüber zum Schneeberg.

    13-Schneeberg_DSC3039.jpg

    Anfangs halfen bei der Orientierung einige Steinmänner, die aber oberhalb des Sportklettergebietes „Niemandsland“ enden. Da die Zeit mittlerweile schon etwas fortgeschritten war, stiegen wir weglos das Kreuztal in ungutem Gelände zu den Einstiegen der Niemandsland-Touren ab und von dort auf einem Weg (danke den Sportkletterern!) hinunter ins Höllental.

    LG, Harald
    www.reichensteiner.at

  • #2
    AW: Glücksfee: eine Neutour am Hainboden (Rax), 28.10.2015

    Abgesehen von der Kletterei bemerkenswert schöne Herbstfotos

    lg
    Norbert

    P.S.: den "H-Steinmann" glaube ich früher einmal schon gesehen zu haben
    Meine Touren in Europa
    ... in Italien
    Meine Touren in Südamerika
    Blumen und anderes

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    • #3
      AW: Glücksfee: eine Neutour am Hainboden (Rax), 28.10.2015

      Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
      den "H-Steinmann" glaube ich früher einmal schon gesehen zu haben
      Den alten H-Steinmann gibt es noch immer, aber viel weiter unten auf ca. 600 m Seehöhe. Er zeigt die Abzweigung zum Hainbodenpfad an. Und gleich danach auch den alten R-Steinmann, bei dem man zur Romantikerpromenade abzweigt. Zu den Einstiegen von Hainbodenpfad und Romantikerpromenade braucht man vom Parkplatz lediglich ca. 15 min. Thomas Behm schreibt beim Heuchlerpfad von einem H-Steinmann im Kesselgraben bei 840 m Seehöhe und 1 h 15 min Zustiegszeit. Das wäre bei der Flachheit des Kesselgraben noch ein signifikantes Stück weiter.

      So steht es auch im Behm-Führer auf den Seiten 253-255 zu Buche.

      LG, Harald
      www.reichensteiner.at

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      • #4
        AW: Glücksfee: eine Neutour am Hainboden (Rax), 28.10.2015

        Hallo,

        der Heuchlerpfad ist mir durchaus auch schon im Behm aufgefallen- Beschreibung klingt super, war eigentlich schon in Überlegung für morgen. Wenn aber der Einstieg nicht zu finden ist, relativiert sich die Sache allerdings (wir hatten heuer schon einmal so was beim Dreiergrat auf der Hohen Wand).

        Auf jeden Fall danke für die Information, jetzt wird es wahrscheinlich der Appelsteig auf der Hohen Wand.

        Liebe Grüße
        Andreas

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        • #5
          AW: Glücksfee: eine Neutour am Hainboden (Rax), 28.10.2015

          Das wär beides durchaus auch für mich interessant (mit Führung durch den Berghasen). Nur so endlose Zustieg-Sucherei und grausliche Abstiegsruachlerei, das ist so gar nicht meins.
          LG, Eli

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          • #6
            AW: Glücksfee: eine Neutour am Hainboden (Rax), 28.10.2015

            Felix Grafl, der Entdecker der Glücksfee, hat die folgende Beschreibung nachgeliefert:

            Glücksfee, 3- (Stellen, meist 2 und 2+)
            Hainboden Südwand, Rax
            1.Beg.: 29. 09. 2015 Anna Wallerin, Felix Grafl

            00 Glücksfee.jpg

            Zustieg:

            Dem markierten Wanderweg durch den Gr. Kesselgraben bis zur Höhe 815 m folgen. Dort auf einem Felsblock ein Steinmann. An dieser Stelle reichen die Felsen an der rechten Seite bis knapp an den Wanderweg heran (Richtungsangaben beziehen sich immer auf die Gehrichtung). Rechts ca. 25 Hm über erddurchsetztes Geröll in wenigen Minuten zum Einstieg (starke Buche mit roter Seilschlinge).

            Anstieg:

            1. SL: An gut gestufter Rippe ca. 8 m hinauf (BH), mit einem Schritt nach rechts auf glatte 4 m hohe Platte, die an ihrem rechten oberen Ende verlassen wird. Gerade weiter durch seichte Rinne und vor ihrem Ende links auf Geländestufe. Stand bei Baum. (3-, ca. 40 m).

            2.SL: An 3 weiteren Fichten vorbei auf schmalem Band zu steiler Plattenwand. Stand bei BH (1-, ca. 15 m).

            3.SL: Am rechten Plattenrand gutgriffig ca. 10 m zu gefädelter SU, weiter zu strauchartiger Fichte. Nun links zu BH und über 2 kurze Stufen zu flacher aber etwas unangenehmer Platte. Über diese an einem Ahorn vorbei zu Stand bei Fichte (3-, ca. 35m).

            4. SL: Den dort ansetzenden Grat von rechts beginnend erklettern (nach ca. 12 m gefädelte SU), weiter an der Kante empor und knapp vor dem Gratkopf links ausweichen und sofort rechts zurück auf diesen. Mit einigen waagrechten Schritten in die Scharte dahinter und über eine weitere kurze Stufe zu Stand bei Fichte.
            (2+, ca. 35m).

            5.SL: Links haltend eine Rinne überqueren zu flachem, griffigen Grat und auf diesem noch ca. 15 m weiter bis zum nächsten Baum (2, dann 1, ca. 20m).

            Zur Absicherung:

            Trotz guter Standplätze, einiger BH und gefädelter SU- Schlingen empfiehlt sich weitere Absicherung mit mobilen Sicherungsmitteln (Grundsortiment an Stoppern u Friends).

            Abstieg:

            Für den Abstieg werden Karte, Kompaß und Höhenmesser dringend empfohlen!

            Vom Ausstieg (ca. 970 m) in wenigen Minuten nach rechts aufwärts zu gut sichtbarem hohen Zaun. An seinem Rand steil bis zum oberen Ende. Nun nach rechts leicht ansteigend zu schwach ausgeprägter Steigspur (auffällig sind hier umgestürzte, abgesägte Bäume links und rechts der Steigspur!?!). Diese verliert sich bald und nunmehr weglos waagrecht bis auf ca. 1070 m (höchster Punkt). Stetig fallend Querung weiter bis zu breiter Waldschneise, der man talwärts bis zum Abstiegsweg von den Hainboden O-Wandrouten folgt. (ACHTUNG: nur sehr spärliche Steigspur, dürftige Steinmänner im Wald und in der Schneise). Die Schneise überqueren zu Baum mit gelber Aufschrift („U“). Der nun etwas deutlicheren Steigspur und Steinmannmarkierung folgend bis in die Talsohle des Kreuztales. Hier verliert sich die Steigspur in tiefem Laub. Mühsam (weil wieder weglos, aber am sichersten) in der Talsohle des Kreuztales abwärts bis man rechts das Sportklettergebiet „Niemandsland“ erreicht. Von hier auf deutlichem Weg in 10 Minuten bergab auf die Höllentalbundesstraße und in weiteren 10 Minuten zurück zum Parkplatz am Eingang des Gr. Kesselgraben.
            www.reichensteiner.at

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            • #7
              AW: Glücksfee: eine Neutour am Hainboden (Rax), 28.10.2015

              Danke fürs Posten der genauen Beschreibung. Abgespeichert, vielleicht probier ma das nächste Jahr wirklich mal.
              LG, Eli

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