Zugegeben : Dort oben hab` ich 68-jähriger Minimal-Kletterer eigentlich (überhaupt) nix verloren !
Doch unser dokta legte mir mit diesem Foto-Geschenk die Lunte für ein Rax-Juwel,
auf das man - Michi57 kann das bestätigen - nur ein Mal im Leben hinaufsteigt :
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Und zwar via Hocke Felix Steig, auf dem wir im Bereich des oberen Kamins noch alte Haken vorfanden :
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Dieses Topo findet man in Behms Rax-Kletterführer. Thomas hat es aber nur - ich kontaktierte ihn darüber - blind übernommen.
Doch im Wesentlichen stimmt die Beschreibung schon.
Nur die Querung zum Kamin ist kein Schmarrn und der Ausstieg vom oberen Kamin nach links hinaus eher schon ein glatter 6. Schwierigkeitsgrad :
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Hier haben wir die kurze aber nicht ganz einfache erste Vierer-Stelle schon unter uns gelassen :
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Mein letzter schwieriger Niederösterreicher
- letztlich will ich als letztes Lebensziel ja alle etwa 7500 Gipfel meines Heimat-Bundeslandes besteigen -
rückt näher :
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Die Querung zum Kamin hinüber - ich hasse Querungen beim Klettern ! ( wer nicht ? ) - war - wie erwartet - extrem ungut.
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Der Kamin selbst anfangs etwas verwachsen, weiter oben durch das Vortags-Gewitter ungut gatschig und der Fels noch teilweise nass,
sodass Markus Pucher verständlicher Weise immer wieder den allseits bekannten aber "bewährten" weil erleichternden Fluch ausstieß, der mit Sch beginnt :
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Aber wer wie er - http://www.markuspucher.at/ - zwei Mal SOLO auf dem Cerro Torre gewesen ist,
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der schafft dank alter und auch neu-geschlagener Haken solche Schikanen letztlich locker.
Und dass ich sogar auch hier hinaufgekommen bin,
kann man nur mit Wunder, einer übertriebenen Motivation aber auch einem zusätzlichen Fixseil samt Steigklemme erklären :
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Die letzten Meter zu den Latschen hinauf waren dennoch ein Kampf um jeden Zentimeter. Das (Cerro Torre-)Fixseil erwies sich nämlich als viel zu dynamisch ! Dehnte sich wie ein Gummibandl.
Aber Markus verfügt neben seiner ausgefeilten Klettertechnik ( David Lama bewundert ihn diesbezüglich schon lange ! ) zum Glück auch über Bärenkräfte !
Dann ging`s über eine - ich sage - Spreiz-Scharte nach wenigen Schritten auf den Gipfel des Gelben Turmes, von dem man - wie man sieht - gar nicht so leicht hinunter fallen kann :
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Bei diesem obersten Abseilplatz wird kurz der Schneeberg gewürdigt :
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Doch dann folge ich Markus` super-genialen Idee : Wir seilen uns in der Direttissima bis zum Wandfuß ab !
So viele Höhenmeter - ca. 200 werden`s gewesen sein - hab ich mich - übrigens in vier Etappen - noch nie selber abgeseilt.
Aber nachdem mein Achter - übrigens ein Geschenk von Harald Braun - nur heiß geworden doch nicht geschmolzen ist,
überlebte ich diese einmalige Luftfahrt souverän.
( Markus` stabile Stand- und Abseilplätze sind sowieso Weltklasse ! )
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Das war übrigens unsere mit Abstand schwierigste und heikelste Tour !
( Also kein Vergleich mit Schwarzwanter, Vorderer Brunnenkogel, Sommerwand-Überschreitung, Reiserkogel, Sonntaggabel etc. etc. )
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So wünsche ich meinem wunderbaren Freund aus Kärnten, dass er heuer im August
die erste SOLO-Winterbesteigung des Cerro Torre
schafft ! Denn das ist für ihn derzeit ein ganz großes Lebensziel !
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