Nach vielen freien Tagen ohne Eis und vielen kalten Tagen ohne Freizeit, gab es für mich am letzten Wochenende endlich eine Chance die Pickel zu schwingen. Die Wettervorhersage war nicht besonders gut. Vor allem was die Lawinenwarnung anging. Alles nur heiße Luft. Die Bedingungen waren dann optimal.
Von den Jochberg Gullies hatte ich nur spärliche Infos. Das, was ich aber hörte, ließ die N-Wand aber höher auf meine Wunschliste wandern. Markus war auch sofort überzeugt, ein Versuch zu wagen. Im frisch erworbenen Panico „Bregenz-Garmisch“ gibt es eine gute Übersicht, es sind aber vor allem die schweren Routen beschrieben. Das flößte uns natürlich einen Heidenrespekt ein. Wir sind also gleich nach rechts abgebogen zur leichtesten Route.
Wir waren ausgerüstet als wollten wir eine 4000er-Nordwand knacken. Unser tonnenschweres Sicherungsmaterial sollten wir später nicht brauchen. Aber es macht lustige Geräusche beim Aufstieg durchs Bachbett. Eine Vertonung der klirrenden Kälte.
Jochberg 01.jpg
Der Einstieg ist wirklich nicht schwer zu finden. Dort trafen wir dann noch eine Dreier-Seilschaft, die uns aber netterweise den Vortritt ließ.
Jochberg 02.jpg
Nach einem Kleinen Absatz gibt es ein paar Meter steiles Eis, danach geht es gemütlich weiter. Kurze Stufen wechseln sich mit Schneestapferei. Das Eis ist recht hart, der Schnee knochentrocken.
Jochberg 03.jpg
Wir hatten recht bald die Sicherei satt und entschieden uns für gleichzeitiges Gehen. Ausgebunden haben wir uns nicht. An steileren Stufen haben wir Eisschrauben gesetzt, um einen Totalabsturz zu vermeiden.
Jochberg 04.jpg Jochberg 05.jpg
So ging es recht zackig nach oben. Wenn man sich nicht die ganze Zeit mit der Seiltechnik beschäftigen muss, dann hat man auch mehr Zeit sich umzuschauen. Der Gefiederte Fels ist wirklich einmalig. Sehr bizarre Stimmung.
Jochberg 06.jpg
Es gab alle Eisqualitäten. Von Softeis über röhrig und nass bis zu super-spröder Glasur. Oben verengte sich die Rinne zu einem Couloir, die Stufen wurden höher und steiler. Da sicherten wir auch schon mal vom Stand.
Jochberg 07.jpg Jochberg 08.jpg
Gegen Ende führt die Tour durch eine definierte Rinne mit einer längeren Schneestapferei. Im Panico steht was von „Ben-Nevis_Feeling“. Kann ich nicht bestätigen, weil ich nie in Schottland war. Aber dunkle Fels im Nebel. Blau schimmerndes Eis und kleinen Reifkaskaden, die sich bei jedem Schritt lösen - so kann man sich Schottland schon vorstellen.
Jochberg 09.jpg
Am Schluss die Entscheidung recht oder links. Rechts sah spannender aus.
Jochberg 10.jpg
Von der letzen Stufe hab ich leider kein Foto. Das war die Interessanteste Stelle. Ein kurze Rinne mit dünnen, sprödem Eis. Da musste man schon mal nachdenken und ein paar Kletterbewegungen machen. Hier haben wir zwei Haken geschlagen, um Stand zu machen. Ein Zweierteam, das uns eingeholt hat, ist aber auch hier seilfrei gegangen.
Nach der Kletterei geht es noch mal kurz über Felsen ins steile Gras und auf den Wanderweg. Wir haben dann am Gipfel noch gemütlich unser Proviant verzehrt.
Die Sicherei war trivial, die Kletterei wirklich nicht schwer. Wir haben das Gelände überschätzt. Was aber der Schönheit der Tour überhaupt keinen Abbruch tut. Sehr zu empfehlen. Es war ein herrlicher Tag und bestimmt nicht der letzte an der Jochberg N-Wand. Die anderen Routen sind aber mit Sicherheit ungleich schwerer. Muss man halt vorher noch üben.
Tourenzeit von Auto zu Auto inklusive Gipfelbesuch: 6h
Falls Jemand schon mal die Zentrale Nordwand oder den Rampenweg gemacht hat, wäre ich sehr dankbar für Infos. Danke
Von den Jochberg Gullies hatte ich nur spärliche Infos. Das, was ich aber hörte, ließ die N-Wand aber höher auf meine Wunschliste wandern. Markus war auch sofort überzeugt, ein Versuch zu wagen. Im frisch erworbenen Panico „Bregenz-Garmisch“ gibt es eine gute Übersicht, es sind aber vor allem die schweren Routen beschrieben. Das flößte uns natürlich einen Heidenrespekt ein. Wir sind also gleich nach rechts abgebogen zur leichtesten Route.
Wir waren ausgerüstet als wollten wir eine 4000er-Nordwand knacken. Unser tonnenschweres Sicherungsmaterial sollten wir später nicht brauchen. Aber es macht lustige Geräusche beim Aufstieg durchs Bachbett. Eine Vertonung der klirrenden Kälte.
Jochberg 01.jpg
Der Einstieg ist wirklich nicht schwer zu finden. Dort trafen wir dann noch eine Dreier-Seilschaft, die uns aber netterweise den Vortritt ließ.
Jochberg 02.jpg
Nach einem Kleinen Absatz gibt es ein paar Meter steiles Eis, danach geht es gemütlich weiter. Kurze Stufen wechseln sich mit Schneestapferei. Das Eis ist recht hart, der Schnee knochentrocken.
Jochberg 03.jpg
Wir hatten recht bald die Sicherei satt und entschieden uns für gleichzeitiges Gehen. Ausgebunden haben wir uns nicht. An steileren Stufen haben wir Eisschrauben gesetzt, um einen Totalabsturz zu vermeiden.
Jochberg 04.jpg Jochberg 05.jpg
So ging es recht zackig nach oben. Wenn man sich nicht die ganze Zeit mit der Seiltechnik beschäftigen muss, dann hat man auch mehr Zeit sich umzuschauen. Der Gefiederte Fels ist wirklich einmalig. Sehr bizarre Stimmung.
Jochberg 06.jpg
Es gab alle Eisqualitäten. Von Softeis über röhrig und nass bis zu super-spröder Glasur. Oben verengte sich die Rinne zu einem Couloir, die Stufen wurden höher und steiler. Da sicherten wir auch schon mal vom Stand.
Jochberg 07.jpg Jochberg 08.jpg
Gegen Ende führt die Tour durch eine definierte Rinne mit einer längeren Schneestapferei. Im Panico steht was von „Ben-Nevis_Feeling“. Kann ich nicht bestätigen, weil ich nie in Schottland war. Aber dunkle Fels im Nebel. Blau schimmerndes Eis und kleinen Reifkaskaden, die sich bei jedem Schritt lösen - so kann man sich Schottland schon vorstellen.
Jochberg 09.jpg
Am Schluss die Entscheidung recht oder links. Rechts sah spannender aus.
Jochberg 10.jpg
Von der letzen Stufe hab ich leider kein Foto. Das war die Interessanteste Stelle. Ein kurze Rinne mit dünnen, sprödem Eis. Da musste man schon mal nachdenken und ein paar Kletterbewegungen machen. Hier haben wir zwei Haken geschlagen, um Stand zu machen. Ein Zweierteam, das uns eingeholt hat, ist aber auch hier seilfrei gegangen.
Nach der Kletterei geht es noch mal kurz über Felsen ins steile Gras und auf den Wanderweg. Wir haben dann am Gipfel noch gemütlich unser Proviant verzehrt.
Die Sicherei war trivial, die Kletterei wirklich nicht schwer. Wir haben das Gelände überschätzt. Was aber der Schönheit der Tour überhaupt keinen Abbruch tut. Sehr zu empfehlen. Es war ein herrlicher Tag und bestimmt nicht der letzte an der Jochberg N-Wand. Die anderen Routen sind aber mit Sicherheit ungleich schwerer. Muss man halt vorher noch üben.
Tourenzeit von Auto zu Auto inklusive Gipfelbesuch: 6h
Falls Jemand schon mal die Zentrale Nordwand oder den Rampenweg gemacht hat, wäre ich sehr dankbar für Infos. Danke
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