Lieber Bergfreunde, nach dem ich mich nun ein Jahr in Hallen und verschiedenen Felsen ausgetobt hatte, wollte ich - "angefixt" durch meinen Kumpel Peter, mal an die vergängliche Wände. Peters Erzählungen hatten mich fasziniert und Bilder taten ein Übriges.
Allerdings hatte ich schon Bedenken: ich bin sehr kälteempfindlich, mir frieren schnell die Finger weg und bei Minusgraden unter - 10 durfte ich schon mal nicht mehr nach draussen. Ich habe Asthma und da ist das problematisch.
Also wurden alle möglichen warmen Sachen eingepackt, einschließlich Neoprengesichtsmaske. Es stellte sich heraus, dass das unnötig war, die Tempraturen lagen im gemütlichen Bereich um 5 Grad.
Mit mussten auf jeden Fall meine Hochtourenschuhe, Lowa Mountain GTX, schon eingelaufen und super bequen. Mit kam auch meine Vaudejacke, Ceplex 5000 steht drauf. Ich habe sie einige Jahre, sie wurde als Regenjacke gekauft. Aussen hat sie so ein plastikähnliches Material und innen ein Netzfutter. Eine baugleiche Hose wurde auch eingepackt. Für darunter Funktionsunterwäsche, Cashmerepulli, selbstgestrickte Strümpfe und solche, die ich zu den Hochtourenschuhen gekauft hatte (für s..teures Geld beim Globi). Angeschafft wurden noch wasserdichte Handschuhe mit Neopreninnenfutter. Sowie einige Wollhandschuhe, fürs Selbststricken war keine Zeit mehr.
Eisgeräte und Steigeisen würde mir Peter mitbringen.
Mittwochs kurz nach 7 gings dann los: mit dem Zug von Kölle nach Salzburg, dort holte mich Peter um 15.00 Uhr ab.
Von dort gings weiter zur Mautstation Bodenhaus. Auf dem Weg dorthin sah es traurig aus: kaum Schnee, keine Eisfälle. Nichts ....
An der Mautstation wurden wir dann vom Hüttentaxi abgeholt. Dies sollte 5 Euronen pro Person, aber mindestens 20 Kosten, der total nette Hüttenwirt hat uns dann schließlich nur 5 pro Person und Fahrt abgenommen.
Der erste Eindruck, als wir im Naturfreundehaus Kolm-Saigurn ankamen: Eine wunderschön renovierte Hütte, die eher ein Berggasthaus ist. Unser Lager erwies sich als gut eingerichtetes Zimmer, Toiletten und Duschen gegenüber.
Wir packten aus uns gingen in die supergemütliche Gaststube, es gibt getrennte Räume für Raucher und Nichtraucher. Dort genehmigten wir uns erstmal das beste Weizen der Welt :-) und bekamen ein leckeres und reichhaltiges 3 Gänge-Essen. Halbpension kostet dort 30 Euronen im Lager.
Dann konsultierten wir den Kletterführer, Peter wollte mir zeigen, wo ich meine ersten Schritte im Eis versuchen wollte. Der Hauptfall in der Nähe des Hauses kam nicht in Frage, er sah unzuverlässig aus und wäre wohl auch zu schwer für mich gewesen.
Also gings am nächsten Morgen zum Barbarafall. Der Weg war für mich die erste Herausforderung: Ich als Bewohnerin der Kölner Bucht bin Schnee absolut nicht gewöhnt. Den ersten Streich spielten mir meine ohnehin nicht tollen Augen: Der Blick in den Schnee schmerzte geradezu und ich fühlte mich wie geblendet.
Ausserdem wusste ich nicht, wie man sich dort fortbewegt. Vor allem, wenn ich einbrach, hatte ich das Gefühl, dass dieses weisse, zusammengepappte Zeugs mich wie mit Krallen festhalten würde. Später habe ich gemerkt, dass ich besser sofort die Steigeisen angelegt hätte, damit ging alles viel einfacher.
Ziemlich platt kam ich am Barbarafall an....hatte Durst wie wer weiss er und nahm erstmal einen Schluck heissen Wassers aus der Thermoskanne. (Tee gabs dann auf Nachfrage )
Als ich den Eisfall sah, ging mir erstmal die Muffe: DA sollte ich hoch???? Wie das denn? Alles glatt....gar nicht so geneigt, wie das auf den Bildern ausgesehen hatte, sondern eher steil....Nie, dachte ich, bekomme ich hier die Füsse vom Boden!
Peter liess mich erst mal am Boden üben: gehen mit den Steigeisen. Das viel mir leichter, als ich gedacht hatte. Dann ein bisschen Quergänge vom Boden aus ...probieren, wie man die Eisgeräte setzt. Das fand ich gar nicht einfach: oft brauchte ich mehrere Anläufe, um die Geräte zu platzieren. Entweder schlage ich zu leicht,. oder ich dresche aus dem Arm heraus auf das Eis ein. Den richtigen Schwung mit dem Schlag aus dem Handgelenk werde ich wohl noch öfter üben müssen....
Peter brachte dann erstmal das Seil hoch und dann war ich schließlich dran. Und es lief viel besser als erwartet, 3 Routen haben wir an dem Tag gemacht. (WI3) Gut, eine kam ich nicht ganz hoch, es wurde zwischendrin zu senkrecht, aber bei den anderen konnte ich satzungsgemäß an der Umlenkung anschlagen;-.)
Das Abbauen fand ich relativ anstrengend mit den dicken Handschuhen: Man steht - hoffentlich gut - mit den vorderen Zacken im Eis, eine Hand hält das Eisgerät, mit der anderen muss man zunächst die Handschlaufe vom anderen Eisgerät lösen, das man hoffentlich sicher platziert hat. Anders wär nämlich schlecht . Die Exe an den Gurt an den Gurt fummeln. Mein Gott, wieso gehen die Schnapper mit den Handschuhen so schlecht auf.... Dann die Schraube rausdrehen, auspusten und ab an den Gurt. Auch hier ist es nicht so einfach, die Ringöffnung in den Haltekarabiner (ich weiss nicht mehr, wie die Dinger heissen) zu fummeln.
Gefroren habe ich an dem Tag übrigens nicht ein Mal...mir war superwarm.
Total glücklich aber müde genoss ich am Abend bei einem gemütlichen Plausch mit Peter das Abendessen, das Weizen und einen leckeren Roten.
Am Freitag hatten wir Pech: es regnete wie Sau und der Eisfall im Graben 2 war schon mit 8 Kletterern belegt. Die haben uns dann aber an ihrem Seil klettern lassen, so konnte ich noch 2 Routen klettern. Bei den anderen Kletterern handelte es sich um einen Bergführer, Alexis, und seinen Gästen, die sich auf eine Tour zum Elbrus vorbereiteten. Supernett waren sie.
Das Wetter machte sich wirklich negativ bemerkbar: Beim Klettern plädderte einem der Regen in die Augen und beim Sichern und vor allem Ablassen lief das Wasser aus dem Seil in den Ärmel. Ich war schon pläddernass, als wir schließlich noch vom Boden aus Standplatzbau geübt haben. Die Eisschrauben gehen leichter ins Eis als ich dachte.
Nun war ich allerdings durchgefroren und wir sind dann pläddernass zur Hütte. Da es schon geschmolzen hatte, bin ich noch in ein Bächlein eingebrochen und mir sind die Schuhe mit Wasser vollgelaufen. Ich war deswegen absolut traurig denn ich dachte schon, ich könnte nix mehr machen. Dann haben wir die Schuhe mit Zeitung vollgestopft. Am nächsten Morgen waren sie noch ziemlich feucht. Der Hüttenwirt riet mir, meine selbstgestrickten Wollstrümpfe drunter und noch ein paar drüber zu ziehen und wieder zu kommen, wenn mir die Füsse kalt werden.
Leider hab ich mir dann nen kleinen Mageninfekt geholt, bin aber am Samstag wieder mit zum Eisfall. Ich wollte unbedingt noch einmal klettern. Ich hab dann noch ne Route gemacht und bin danach wieder in die Hütte.
Inwischen waren am Freitag nachmittag bzw. am Abend die anderen 6 Personen von unserem kleinen Eisklettertreffen eingtroffen. Zwei ganz Harte liefen von der Mautstation aus die völlig vereiste Strecke mit Steigeisen zur Hütte hinauf. Ich werde sie ewig bewundern.....
Fazit:
Mir macht die Sache echt Spass. Und es lief fürs erste Mal auch ganz gut. Schwierig finde ich, die Eisgeräte immer sofort gut zu setzen. Da muss ich noch was üben.
Mein ganz grosser Dank geht vor allem an Peter, der mir schon wie so oft und mit viel Geduld hilfreich zur Seite gestanden hat. Ihr werdet mir Recht geben wenn ich sage, man kann es gar nicht hoch genug einschätzen, einen solch guten Kumpel zu haben....
Meine Kleidung muss ich noch verbessern. Die Handschuhe sind sehr gut. Sie sind wasserdicht, allerdings verschiebt sich der Neopreninnenhandschuh gerne. Meine Vauderegenhose hat ein paar schöne Risse abbekommen, denn meine Gamaschen waren nicht gut. Ich überleg derzeit, mir einen Goretexanzug anzuschaffen. Habt ihr eine Emfpehlung?
Ja, und dann müssen noch Eisgeräte und Steigeisen angeschafft werden.
So, ihr Lieben, dies ist mein Exklusivbericht von meinem ersten Erlebnis an den vergänglichen Wänden. Es wird nicht mein letztes bleiben.
Eure Amazona
Allerdings hatte ich schon Bedenken: ich bin sehr kälteempfindlich, mir frieren schnell die Finger weg und bei Minusgraden unter - 10 durfte ich schon mal nicht mehr nach draussen. Ich habe Asthma und da ist das problematisch.
Also wurden alle möglichen warmen Sachen eingepackt, einschließlich Neoprengesichtsmaske. Es stellte sich heraus, dass das unnötig war, die Tempraturen lagen im gemütlichen Bereich um 5 Grad.
Mit mussten auf jeden Fall meine Hochtourenschuhe, Lowa Mountain GTX, schon eingelaufen und super bequen. Mit kam auch meine Vaudejacke, Ceplex 5000 steht drauf. Ich habe sie einige Jahre, sie wurde als Regenjacke gekauft. Aussen hat sie so ein plastikähnliches Material und innen ein Netzfutter. Eine baugleiche Hose wurde auch eingepackt. Für darunter Funktionsunterwäsche, Cashmerepulli, selbstgestrickte Strümpfe und solche, die ich zu den Hochtourenschuhen gekauft hatte (für s..teures Geld beim Globi). Angeschafft wurden noch wasserdichte Handschuhe mit Neopreninnenfutter. Sowie einige Wollhandschuhe, fürs Selbststricken war keine Zeit mehr.
Eisgeräte und Steigeisen würde mir Peter mitbringen.
Mittwochs kurz nach 7 gings dann los: mit dem Zug von Kölle nach Salzburg, dort holte mich Peter um 15.00 Uhr ab.
Von dort gings weiter zur Mautstation Bodenhaus. Auf dem Weg dorthin sah es traurig aus: kaum Schnee, keine Eisfälle. Nichts ....
An der Mautstation wurden wir dann vom Hüttentaxi abgeholt. Dies sollte 5 Euronen pro Person, aber mindestens 20 Kosten, der total nette Hüttenwirt hat uns dann schließlich nur 5 pro Person und Fahrt abgenommen.
Der erste Eindruck, als wir im Naturfreundehaus Kolm-Saigurn ankamen: Eine wunderschön renovierte Hütte, die eher ein Berggasthaus ist. Unser Lager erwies sich als gut eingerichtetes Zimmer, Toiletten und Duschen gegenüber.
Wir packten aus uns gingen in die supergemütliche Gaststube, es gibt getrennte Räume für Raucher und Nichtraucher. Dort genehmigten wir uns erstmal das beste Weizen der Welt :-) und bekamen ein leckeres und reichhaltiges 3 Gänge-Essen. Halbpension kostet dort 30 Euronen im Lager.
Dann konsultierten wir den Kletterführer, Peter wollte mir zeigen, wo ich meine ersten Schritte im Eis versuchen wollte. Der Hauptfall in der Nähe des Hauses kam nicht in Frage, er sah unzuverlässig aus und wäre wohl auch zu schwer für mich gewesen.
Also gings am nächsten Morgen zum Barbarafall. Der Weg war für mich die erste Herausforderung: Ich als Bewohnerin der Kölner Bucht bin Schnee absolut nicht gewöhnt. Den ersten Streich spielten mir meine ohnehin nicht tollen Augen: Der Blick in den Schnee schmerzte geradezu und ich fühlte mich wie geblendet.
Ausserdem wusste ich nicht, wie man sich dort fortbewegt. Vor allem, wenn ich einbrach, hatte ich das Gefühl, dass dieses weisse, zusammengepappte Zeugs mich wie mit Krallen festhalten würde. Später habe ich gemerkt, dass ich besser sofort die Steigeisen angelegt hätte, damit ging alles viel einfacher.
Ziemlich platt kam ich am Barbarafall an....hatte Durst wie wer weiss er und nahm erstmal einen Schluck heissen Wassers aus der Thermoskanne. (Tee gabs dann auf Nachfrage )
Als ich den Eisfall sah, ging mir erstmal die Muffe: DA sollte ich hoch???? Wie das denn? Alles glatt....gar nicht so geneigt, wie das auf den Bildern ausgesehen hatte, sondern eher steil....Nie, dachte ich, bekomme ich hier die Füsse vom Boden!
Peter liess mich erst mal am Boden üben: gehen mit den Steigeisen. Das viel mir leichter, als ich gedacht hatte. Dann ein bisschen Quergänge vom Boden aus ...probieren, wie man die Eisgeräte setzt. Das fand ich gar nicht einfach: oft brauchte ich mehrere Anläufe, um die Geräte zu platzieren. Entweder schlage ich zu leicht,. oder ich dresche aus dem Arm heraus auf das Eis ein. Den richtigen Schwung mit dem Schlag aus dem Handgelenk werde ich wohl noch öfter üben müssen....
Peter brachte dann erstmal das Seil hoch und dann war ich schließlich dran. Und es lief viel besser als erwartet, 3 Routen haben wir an dem Tag gemacht. (WI3) Gut, eine kam ich nicht ganz hoch, es wurde zwischendrin zu senkrecht, aber bei den anderen konnte ich satzungsgemäß an der Umlenkung anschlagen;-.)
Das Abbauen fand ich relativ anstrengend mit den dicken Handschuhen: Man steht - hoffentlich gut - mit den vorderen Zacken im Eis, eine Hand hält das Eisgerät, mit der anderen muss man zunächst die Handschlaufe vom anderen Eisgerät lösen, das man hoffentlich sicher platziert hat. Anders wär nämlich schlecht . Die Exe an den Gurt an den Gurt fummeln. Mein Gott, wieso gehen die Schnapper mit den Handschuhen so schlecht auf.... Dann die Schraube rausdrehen, auspusten und ab an den Gurt. Auch hier ist es nicht so einfach, die Ringöffnung in den Haltekarabiner (ich weiss nicht mehr, wie die Dinger heissen) zu fummeln.
Gefroren habe ich an dem Tag übrigens nicht ein Mal...mir war superwarm.
Total glücklich aber müde genoss ich am Abend bei einem gemütlichen Plausch mit Peter das Abendessen, das Weizen und einen leckeren Roten.
Am Freitag hatten wir Pech: es regnete wie Sau und der Eisfall im Graben 2 war schon mit 8 Kletterern belegt. Die haben uns dann aber an ihrem Seil klettern lassen, so konnte ich noch 2 Routen klettern. Bei den anderen Kletterern handelte es sich um einen Bergführer, Alexis, und seinen Gästen, die sich auf eine Tour zum Elbrus vorbereiteten. Supernett waren sie.
Das Wetter machte sich wirklich negativ bemerkbar: Beim Klettern plädderte einem der Regen in die Augen und beim Sichern und vor allem Ablassen lief das Wasser aus dem Seil in den Ärmel. Ich war schon pläddernass, als wir schließlich noch vom Boden aus Standplatzbau geübt haben. Die Eisschrauben gehen leichter ins Eis als ich dachte.
Nun war ich allerdings durchgefroren und wir sind dann pläddernass zur Hütte. Da es schon geschmolzen hatte, bin ich noch in ein Bächlein eingebrochen und mir sind die Schuhe mit Wasser vollgelaufen. Ich war deswegen absolut traurig denn ich dachte schon, ich könnte nix mehr machen. Dann haben wir die Schuhe mit Zeitung vollgestopft. Am nächsten Morgen waren sie noch ziemlich feucht. Der Hüttenwirt riet mir, meine selbstgestrickten Wollstrümpfe drunter und noch ein paar drüber zu ziehen und wieder zu kommen, wenn mir die Füsse kalt werden.
Leider hab ich mir dann nen kleinen Mageninfekt geholt, bin aber am Samstag wieder mit zum Eisfall. Ich wollte unbedingt noch einmal klettern. Ich hab dann noch ne Route gemacht und bin danach wieder in die Hütte.
Inwischen waren am Freitag nachmittag bzw. am Abend die anderen 6 Personen von unserem kleinen Eisklettertreffen eingtroffen. Zwei ganz Harte liefen von der Mautstation aus die völlig vereiste Strecke mit Steigeisen zur Hütte hinauf. Ich werde sie ewig bewundern.....
Fazit:
Mir macht die Sache echt Spass. Und es lief fürs erste Mal auch ganz gut. Schwierig finde ich, die Eisgeräte immer sofort gut zu setzen. Da muss ich noch was üben.
Mein ganz grosser Dank geht vor allem an Peter, der mir schon wie so oft und mit viel Geduld hilfreich zur Seite gestanden hat. Ihr werdet mir Recht geben wenn ich sage, man kann es gar nicht hoch genug einschätzen, einen solch guten Kumpel zu haben....
Meine Kleidung muss ich noch verbessern. Die Handschuhe sind sehr gut. Sie sind wasserdicht, allerdings verschiebt sich der Neopreninnenhandschuh gerne. Meine Vauderegenhose hat ein paar schöne Risse abbekommen, denn meine Gamaschen waren nicht gut. Ich überleg derzeit, mir einen Goretexanzug anzuschaffen. Habt ihr eine Emfpehlung?
Ja, und dann müssen noch Eisgeräte und Steigeisen angeschafft werden.
So, ihr Lieben, dies ist mein Exklusivbericht von meinem ersten Erlebnis an den vergänglichen Wänden. Es wird nicht mein letztes bleiben.
Eure Amazona
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