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Frauenmauerhöhle, Hochschwab, 31.3.2021

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  • Frauenmauerhöhle, Hochschwab, 31.3.2021

    Auch in Zeiten wie diesen ist eine Höhle ein sicherer Ort.
    Daß ich auf dem Weg dorthin durch die Hochrisikobezirke Wiener Neustadt Land und Neunkirchen reise und das Ganze einen Tag vor der neu erfundenen "Osterruhe" steht wiederum auf einem anderen Blatt.

    Mit mal wieder schwerem Rucksack (inkl. Schneeschuhen) stapfe ich vom Parkplatz los und habe schon nach wenigen Metern Schnee- und Eiskontakt auf der Forststraße.

    Nicht nur die Temperaturen der letzten Tage sind ein eindeutiges Anzeichen eines schon fortgeschrittenen Frühlings:

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    Eine Kehre weiter, schlüpfe ich in die Schneeschuhe und hoffe auf nicht allzu weiche Schneeverhältnisse im weiteren Verlauf.

    Meine Messung ergibt ein exaktes "rund einen halben Meter" Schnee an dieser Stelle:

    _0005091comp.jpg

    Die Spuren im Schnee verraten mir, daß hier jemand ohne Ski oder Schneeschuhe unterwegs war und teilweise fast knietief eingesunken sein muß.
    Ich finde es mit Aufstiegshilfen auch noch ziemlich anstrengend.

    Bei der Gsollalm gibt es ebenso erste Anzeichen eines Fleckerlteppichs:

    _0005092comp.jpg

    Während neben der Forststraße der Waldboden schon durchkommt, muß ich weiter durch das weiße Nass stapfen.

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    ...und jetzt wird es erst so richtig steil:

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    Das ärgste ist dann geschafft und die Freude auf eines meiner allerliebsten Rastplatzerl groß.

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    Herrlich!

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    Ich mache mich höhlenbereit und dazu gehört u.A. das überziehen von Regenjacke und Regenhose.
    Die Schneeschuhe lasse ich hier zurück, da ich ich heute nicht vor habe auf der Ostseite der Frauenmauer weiter zu gehen.

    Seid ihr nun auch so gespannt wie ich, wie es heute in der Höhle aussieht?!

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    Mehr Eis als beim letzten Mal (link) - was angesichts des damaligen Zeitpunkts kein Wunder ist - aber weniger, als ich es schon früher mal erlebt habe.

    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 10.04.2021, 10:25.

  • #2
    Ich lege meine neuen Steigeisen an und bin auf alles weitere gespannt.
    Auch heute mache ich mich nicht gleich an den Durchgang, sondern gehe in die sogenannte Eiskammer.

    Dort, wo ich schon Eissäulen mit einem Durchmesser von einem Meter bestaunen durfte, gibt es nur noch diese Reste:

    _0005183comp.jpg

    Da es an vielen Stellen nicht nur von der Decke tropft, sondern so richtig rinnt, muß ich heute besonders darauf achten wo ich stehen bleibe; nicht nur um nicht komplett nass zu werden, sondern auch wegen der Deckenzapfen, die aufgrund dieses Umstandes wohl leichter abbrechen und zu Boden stürzen können.

    Eis in allen Formen gibt es dieses Mal an deutlich mehr Stellen, dafür in meist geringerer Mächtigkeit.

    _0005210comp.jpg

    In einem weiteren Seitenteil entdecke ich schöne Keulen:

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    ...und darauf anschließend in einer etwas mühsam zugänglichen Nische diese Zapfen:

    _0005245_fusedcomp.jpg

    Zurück im Eingangsteil...

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    ...biege ich zum Durchgang ab:

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    Auch hier rinnt es an vielen Stellen von oben herunter und es liegen einige lose Eisbrocken am Boden herum.

    Die aktuelle Temperatur:

    _0005287comp.jpg

    Die enge Passage mit der passenden Bezeichnung "Klamm" ist stets nass und etwas ungut zu begehen; heute gibt es dort im Mittelteil einen richtigen Wasserfall und noch recht viel Eis.

    _0005290comp.jpg

    Das fotografieren dort ist natürlich nicht ganz einfach.

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    _0005295comp.jpg

    Es folgt die Kreuzhalle, wo es deutlich trockener it und zumindest dieser Brocken mir heute nicht mehr vor die Füße oder auf den Kopf fallen kann:

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    Der anschließende "Dom" ist fototechnisch stets ein sehr zeitaufwändiger Bereich, weswegen ich mich hier heute auf kleinräumigere Motive beschränke:

    _0005309comp.jpg

    Beim folgenden Bild habe ich von zwei verschiedenen Positionen mit einem separatem Aufsteckblitz den Hintergrund erhellt und musste dazwischen natürlich in der Dunkelheit durchs Bild huschen, wofür ich ein schwaches Rotlicht verwendet habe um nicht blind gehen zu müssen. Nachdem ich das auf dem Ergebnis nicht allzu störend finde, ist das Foto durchaus herzeigbar:

    _0005311comp.jpg

    Grundsätzlich bin ich heute relativ experimentierfreudig und habe mir auch im vorhinein viel vorgenommen. Das birgt natürlich auch das Risiko für fotografischen Ausschuss, ist zugleich aber auch eine Möglichkeit zu lernen und Fehler zu erkennen.

    Das nächste Foto ist ein "Standardwerk".

    _0005318comp.jpg

    Beim zurück gehen zum holen der Kamera rutsche ich aber aus und lande seitlich auf der Hüfte.
    Der Schmerz ist dabei schneller verflogen als mein Ärger über meine fehlende Aufmerksamkeit.
    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 10.04.2021, 17:23.

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    • #3
      Es folgt eine weitere Halle vor dem Windloch, in der es auch etwas Eis gibt.

      _0005319_fusedcomp.jpg

      Das Windloch macht seinem Namen auch heute alle Ehre.
      Danach wird es langsam wieder Tag.

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      Nach rund 5 Std. und 15Min. in der Höhle erblicke ich wieder das Tageslicht - und was für eines:

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      Große Schneemengen hier am Osteingang bin ich gewohnt; ich finde sie aber immer wieder aufs Neue faszinierend.
      Den Blick auf die Griesmauer muß ich mir mit einigen "tiefen" Schritten verdienen:

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      Auch ohne direkten Sonnenschein ist das hier ein netter Rastplatz - aber eben nur der zweit Beste.

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      _0005372_stitchcomp.jpg

      Zeit für den Rückweg.

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      Durch das Windloch:

      _0005429comp.jpg

      Natürlich auch mit einigen Aufenthalten, aber doch deutlich weniger als zuvor.

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      Die Klamm von der anderen Seite gesehen:

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      Und schon wieder nahe am Westeingang:

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      Zuletzt geändert von Gratwanderer; 10.04.2021, 11:10.

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      • #4
        _0005485_fusedcomp.jpg

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        Erwartungsgemäß sind die Schneeschuhe noch an ihrem Platz und auch das von mir zum trocknen fixierte Leiberl hat der Wind nicht davon getragen.

        Endgültig abschreiben muß ich aber meine Regenhose, die heute irgendwann an einer Naht über eine große Länge aufgerissen ist - ausgerechnet im Schritt, aber den konnte ich auch so trocken halten.

        Der Nachmittag ist schon deutlich fortgeschritten und ich habe noch ein Stück Wegstrecke vor mir.

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        Nach kurzer Überlegung lasse ich die Steigeisen an und bringe so den steilsten Teil des Abstiegs sicher hinter mich.
        Beim wechseln auf die Schneeschuhe weiter unten mache ich dann das letzte Bild des Tages:

        _0005499comp.jpg


        Schön war's! - Und immer wieder erstaunlich, wie schnell die Zeit in der Höhle vergeht.
        Zuletzt geändert von Gratwanderer; 10.04.2021, 11:15.

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        • #5
          Super Bilder vom Inneren der Höhle, danke

          LG
          der 31.12.

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          • #6
            Erwartungsgemäß spektakuläre Fotos
            In so einer Höhle fürchte ich immer um die Blitzgeräte. Es schifft doch meistens, wenn man es am wenigsten brauchen kann ...

            Liebe Grüße,
            Norbert
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            Blumen und anderes

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            • #7
              Wunderschöne Bilder.
              Bei so schönem Wetter könnte ich allerdings nicht so viel Zeit im Inneren verbringen.
              Lg. helmut55

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              • #8
                Zitat von Gratwanderer Beitrag anzeigen
                Nach rund 5 Std. und 15Min. in der Höhle erblicke ich wieder das Tageslicht...
                Das sagt alles über den Aufwand, den du da fototechnisch betrieben hast.



                Und herzlichen Dank, dass du uns an den Ergebnissen teilhaben lässt, die sind ausgezeichnet geworden.

                LG, Günter

                Meine Touren in Europa

                Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                • #9
                  Nach wie vor spüre ich persönlich keine ausgeprägte Motivation dazu, mehrere Stunden in Bergen (bzw. ihren Höhlen) zu verbringen.

                  Zugleich folge ich auch heuer wieder gern deiner Spur zur Frauenmauerhöhle: interessiert daran, wie die aktuellen Bedingungen sind, und vor allem voll Spannung, welche Aufnahmen aus dem Höhleninneren du mitbringst. Und die Erwartungen werden auch nicht enttäuscht...
                  Dass du in der Höhle wieder zahlreiche qualitativ hochwertige Bilder aufnehmen und interessante Motive aufspüren konntest, überrascht mittlerweile natürlich in keiner Weise.
                  Lg, Wolfgang


                  Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                  der sowohl für den Einzelnen
                  wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                  (David Steindl-Rast)

                  Kommentar


                  • #10
                    Sehr spektakuläre und beeindruckende Bilder.
                    Vielen Dank für den Aufwand um zu diesen tollen Bildern zu kommen und natürlich auch fürs Erstellen des Berichtes.
                    LG Martin
                    Alle meine Beiträge im Tourenforum

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                    • #11
                      Ist die Frauenmauerhöhle (noch) frei begehbar?

                      Ich hatte eine Tour von der Gsollkehre durch die Frauenmauerhöhle bis nach Tragöß geplant, allerdings kam mir zu Ohren, dass die Durchgangshöhle versperrt wurde... ?

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                      • #12
                        Zitat von Discord Beitrag anzeigen
                        Ist die Frauenmauerhöhle (noch) frei begehbar?
                        Mir ist nichts Gegenteiliges bekannt.
                        Woher hast du deine Information?

                        Gesperrt ist schon lange der Zugang ins Frauenmauer-Langstein Höhlensystem, aber das ist eine Befahrung, die ohnehin den Profis vorbehalten ist.
                        Auch schon länger aufgelassen ist ein etwas direkterer Zugang von der Gsollalm zum Westeingang.

                        Falls es tatsächlich eine Sperre gibt, dann kannst du immer noch über den Bärenlochsattel deine Tour gehen - das sind ein paar Hm mehr, zeitlich wird nicht viel Unterschied sein, da man in der Höhle in der Regel langsamer unterwegs ist bzw. vorwärts kommt.

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                        • #13
                          Zitat von Gratwanderer Beitrag anzeigen

                          Mir ist nichts Gegenteiliges bekannt.
                          Woher hast du deine Information?

                          Gesperrt ist schon lange der Zugang ins Frauenmauer-Langstein Höhlensystem, aber das ist eine Befahrung, die ohnehin den Profis vorbehalten ist.
                          Auch schon länger aufgelassen ist ein etwas direkterer Zugang von der Gsollalm zum Westeingang.

                          Falls es tatsächlich eine Sperre gibt, dann kannst du immer noch über den Bärenlochsattel deine Tour gehen - das sind ein paar Hm mehr, zeitlich wird nicht viel Unterschied sein, da man in der Höhle in der Regel langsamer unterwegs ist bzw. vorwärts kommt.
                          Ahhh Vielen Dank!
                          Vermutlich kommt das Missverständnis durch den Langstein Zugang. Interessanter weise wird auf sämtlichen offiziellen Seiten auch erwähnt, dass ein Betreten der Durchgangshöhle nur mit Führung erlaubt ist.... Das hat den Glauben, dass versperrt sein könnte noch verstärkt und so kenne ich es auch von anderen Höhlen.

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                          • #14
                            Wir sind damals mit unserer Stillgruppe von der Neuwaldalm her gekommen und hatten einen Höhlenführer gebucht. Der Mann war von der Bergrettung und hat uns ziemlich zusammengeschissen, weil wir über einen damals gesperrten Steig zum Westeingang, dort wo Gratwanderer seine Tour gestartet hat, gegangen sind...

                            Damals war aber schon 15 Jahre her...hat man uns gesagt dass die Höhle nur mit Führer betreten werden darf.

                            Doch wie hätten wir sonst von der Neuwaldalm her zum Westeingang kommen sollen ohne Höhenverlust?...


                            LG Chris

                            Kommentar


                            • #15
                              Nachdem der Durchgang laut einem Höhlenführer (Buch ) eine "altbekannte Abkürzung durch den Berg" darstellt, dürfte es eine Art Gewohnheitsrecht geben.
                              Natürlich würde ich dort nicht in den Sommermonaten an den Wochenenden aufkreuzen und dem dann wartenden Höhlenführer frech sagen, daß ich jetzt ohne ihn da durch gehe.

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