Am vorigen Wochende wurde die schon lange nachgewiesene Verbindung zwischen diesen beiden Höhlensystemen erstmals begangen.
lg
Norbert
Riesen-Höhle im Hochschwab entdeckt
Sieben Höhlenforscher aus Graz und Eisenerz haben im obersteirischen Hochschwab das drittlängste Riesen-Höhlensystem der Steiermark entdeckt. 20 Stunden brauchten die Forscher, um das rund 32 Kilometer lange System zu bewältigen.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde damit begonnen, die Höhlen systematisch zu erforschen. Die Verbindung zwischen dem Frauenmauer-Langstein-Höhlensystem und der Langstein-Eishöhle konnte in den 50er Jahren zwar nachgewiesen werden, eine begehbare Verbindung wurde jedoch erst von den sieben Höhlenforschern am vergangenen Wochenende entdeckt.
20-stündige Tour durch Canyons und Schächte
Die Tour für die Mitglieder der Höhlenvereine „Höhlenbären“ und „Fledermaus“ begann am Freitag vergangener Woche bei Eisenerz, wo sie in Richtung der Langstein-Eishöhle aufbrachen. Die 20-stündige Tour führte das Team durch neue Canyons, Wasserfälle und Schächte. Übernachtet wurde in Biwaks in der Höhle. Am Samstag gegen 19.00 Uhr erreichten die sieben Höhlenforscher schließlich den Endpunkt des Frauenmauer-Langstein-Höhlensystems.
Mission noch nicht erfüllt
Es war das Ziel vieler Forschergenerationen in der Steiermark, die Höhlen unter der Frauenmauer und dem Langstein im Hochschwab zu verbinden. Die beiden Vereine sehen mit der Entdeckung dieses Systems ihre Mission im Inneren des Hochschwabmassivs aber noch nicht erfüllt: „Das sind noch einige Kilometer drinnen. Unser nächstes Ziel ist die weitere Erforschung der tagfernen Teile“, so der Sprecher des Teams, Stefan Oswald. Für ihn liegt die Faszination dieser Expeditionen im Entdecken von Neuland: „Eine Autostunde vom Ballungszentrum entfernt kann man auf Welten stoßen, die noch nie ein Mensch betreten hat.“
Drittlängstes Höhlensystem der Steiermark
Im Ranking der steirischen Höhlen zählt das neu entdeckte System jetzt zum drittlängsten. Das längste der Steiermark und zugleich das längste Österreichs ist das Schönberg-Höhlensystem an der steirisch-oberösterreichischen Grenze. Das zweitlängste System ist das Schwarzmooskogel-Höhlensystem im Toten Gebirge. Im Ranking der österreichischen Höhlen rückt das Frauenmauer-Langstein-Höhlensystem jetzt von Platz 14 auf zehn vor.
In der Steiermark gibt es mehrere Höhlenvereine, die mit ihren Operationsgebieten in den Nördlichen Kalkalpen und im Grazer Bergland Tradition haben. Sicherheitstechnisch geht man an derartige Forschungen gut vorbereitet heran: Abgesehen vom Einverständnis des Grundbesitzers und behördlichen Genehmigungen sind bei der Ausrüstung unter anderem zwei unabhängige Lichtquellen pro Person sowie die Vereinbarung von Alarmzeiten mit Verbindungsleuten draußen Pflicht.
Fels sicherer als Berg
Während eine Kletterausbildung nicht obligat ist, sind praktisch alle Vereinsmitglieder auch bei der Höhlenrettung und zum Teil auch geprüfte Höhlenführer: „Durch die konstante Temperatur von drei Grad Celsius und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit ist der Fels hier sicherer als am Berg. Probleme mit Wassereinbrüchen kann es aber dennoch geben - hier ist besondere Vorsicht geboten“, meint Oswald.
Das Frauenmauer-Langstein-Höhlensystem würde auch in Zukunft Möglichkeiten für große Entdeckungen bieten, so Oswald. Er empfiehlt allerdings einen Einstieg durch die Eingänge der Frauenmauer-Höhle statt dem beschwerlichen Weg durch die Eishöhle.
Quelle: ORF-Steiermark
lg
Norbert
Riesen-Höhle im Hochschwab entdeckt
Sieben Höhlenforscher aus Graz und Eisenerz haben im obersteirischen Hochschwab das drittlängste Riesen-Höhlensystem der Steiermark entdeckt. 20 Stunden brauchten die Forscher, um das rund 32 Kilometer lange System zu bewältigen.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde damit begonnen, die Höhlen systematisch zu erforschen. Die Verbindung zwischen dem Frauenmauer-Langstein-Höhlensystem und der Langstein-Eishöhle konnte in den 50er Jahren zwar nachgewiesen werden, eine begehbare Verbindung wurde jedoch erst von den sieben Höhlenforschern am vergangenen Wochenende entdeckt.
20-stündige Tour durch Canyons und Schächte
Die Tour für die Mitglieder der Höhlenvereine „Höhlenbären“ und „Fledermaus“ begann am Freitag vergangener Woche bei Eisenerz, wo sie in Richtung der Langstein-Eishöhle aufbrachen. Die 20-stündige Tour führte das Team durch neue Canyons, Wasserfälle und Schächte. Übernachtet wurde in Biwaks in der Höhle. Am Samstag gegen 19.00 Uhr erreichten die sieben Höhlenforscher schließlich den Endpunkt des Frauenmauer-Langstein-Höhlensystems.
Mission noch nicht erfüllt
Es war das Ziel vieler Forschergenerationen in der Steiermark, die Höhlen unter der Frauenmauer und dem Langstein im Hochschwab zu verbinden. Die beiden Vereine sehen mit der Entdeckung dieses Systems ihre Mission im Inneren des Hochschwabmassivs aber noch nicht erfüllt: „Das sind noch einige Kilometer drinnen. Unser nächstes Ziel ist die weitere Erforschung der tagfernen Teile“, so der Sprecher des Teams, Stefan Oswald. Für ihn liegt die Faszination dieser Expeditionen im Entdecken von Neuland: „Eine Autostunde vom Ballungszentrum entfernt kann man auf Welten stoßen, die noch nie ein Mensch betreten hat.“
Drittlängstes Höhlensystem der Steiermark
Im Ranking der steirischen Höhlen zählt das neu entdeckte System jetzt zum drittlängsten. Das längste der Steiermark und zugleich das längste Österreichs ist das Schönberg-Höhlensystem an der steirisch-oberösterreichischen Grenze. Das zweitlängste System ist das Schwarzmooskogel-Höhlensystem im Toten Gebirge. Im Ranking der österreichischen Höhlen rückt das Frauenmauer-Langstein-Höhlensystem jetzt von Platz 14 auf zehn vor.
In der Steiermark gibt es mehrere Höhlenvereine, die mit ihren Operationsgebieten in den Nördlichen Kalkalpen und im Grazer Bergland Tradition haben. Sicherheitstechnisch geht man an derartige Forschungen gut vorbereitet heran: Abgesehen vom Einverständnis des Grundbesitzers und behördlichen Genehmigungen sind bei der Ausrüstung unter anderem zwei unabhängige Lichtquellen pro Person sowie die Vereinbarung von Alarmzeiten mit Verbindungsleuten draußen Pflicht.
Fels sicherer als Berg
Während eine Kletterausbildung nicht obligat ist, sind praktisch alle Vereinsmitglieder auch bei der Höhlenrettung und zum Teil auch geprüfte Höhlenführer: „Durch die konstante Temperatur von drei Grad Celsius und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit ist der Fels hier sicherer als am Berg. Probleme mit Wassereinbrüchen kann es aber dennoch geben - hier ist besondere Vorsicht geboten“, meint Oswald.
Das Frauenmauer-Langstein-Höhlensystem würde auch in Zukunft Möglichkeiten für große Entdeckungen bieten, so Oswald. Er empfiehlt allerdings einen Einstieg durch die Eingänge der Frauenmauer-Höhle statt dem beschwerlichen Weg durch die Eishöhle.
Quelle: ORF-Steiermark
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