Einstiegs-Viertausender

[R.G.]

AW: Einstiegs-Viertausender

Servus!
Der Threadtitel passt so gut, dass ich meine Anfrage einfach mal hier reinschreibe. Ich hoffe das ist ok.
Und zwar haben wir (3er Seilschaft) für nächste Woche unseren ersten 4000er geplant: Das Weissmies über Almageller Hütte und Almageller Grat, Abstieg über den Normalweg wenn die Verhältnisse gut sind.
Nun stehen wir vor der Frage evtl. gleich am Zwischenbergpass anzuseilen damit nicht immer einer das ganze Seil tragen muss.
Dafür spräche: Gewichtsverteilung, Sicherheitsbonus bei geschickter Seilführung
Dagegen: Steigen evtl nicht mehr ungehindert, Seilführung kann als störend empfunden werden

Wie würdet ihrs machen? Erst am Gipfel anseilen?
Klar beim Hüttenzustieg wechseln wir durch und könnten das auch so bis zum Gipfel machen, aber wenn das Seil schon dabei ist könnten wir es ja auch am Grat verwenden...dazu kommt dass das Anseilen am Zwischenbergpass angenehmer sein könnte als am Gipfel?

Danke schonmal im Voraus für eure Einschätzung

(und nur damit nicht gleich eine Antwort kommt wie: "wenn ihr euch die Frage nicht selbst beantworten könnt habt ihr da eh nix verloren"
Wir haben die entsprechenden Kenntnisse und Fähigkeiten für die Tour. Für diese Frage gibts aber so glaube ich mehrere "richtige" Antworten)

[Flachlandtiroler]

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Wie würdet ihrs machen? Erst am Gipfel anseilen?

Jo.

Mit dem Seil behinderst Du Dich nicht nur und riskierst Mitreißunfälle, es räumt u.U. auch Schutt ab und verursacht Steinschlag.
Oben am Gipfel ist Platz genug, um sich bequem anzuseilen.

Sollte einer von Euch auf dem Blockgrat (psychologische) Sicherung benötigen, sieht die Sache anders aus.

[sevensummits89]

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Stimme meinem Vorredner vollkommen zu. Am Gipfel ist es maxiaml sehr windig, aber Platz zum Anseilen gibts genug. Beim Abstieg über den Normalweg wird es vorallem im unteren Breich sehr spaltig. Durch die Massen an Tagesgipfelanwärtern (Nahe Seilbahn) sollte eine gute Spur vorhanden sein falls nicht e schon alles aper ist.

[Deichjodler]

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Wir sind den Blockgrat damals am laufenden Seil gegangen und haben über Köpfel gesichert. Das geht dort gut; wenn sich alle drei ohne Seilsicherung wohlfühlen, ist das aber sicher die bessere Variante. Und am Firngrat vor dem Gipfel muss man eh noch mal ausseilen.

[DonDomi]

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Hi

Ich bin damals mit meinem Partner alles seilfrei gegangen und haben erst vor dem kurzen Firngrat angeseilt. Meiner Meinung nach ist das Gelände dort derart einfach, dass es sich nicht lohnt anzuseilen, der grösste Teil sind I-er Stellen, eine ist eine kurze II-er Stelle. Wenn man wenig Klettererfahrung hat empfiehlt es sich vor der II-er Stelle anzuseilen (die kommt recht weit oben). Sonst ist man seilfrei einfach viel schneller. Wir waren allerdings eine der wenigen, die seilfrei gingen, aber ich würde es wieder so machen.
Zum runtergehen über den Gletscher muss zwingend angeseilt werden, alles andere ist fahrlässig, vor allem im Moment, wo alles extrem weich ist um man überall durchbrechen kann. Ih durfte vor 2 Wochen zum ersten Mal jemand aus der eigenen Seilschaft rausziehen, da sie auf der Spur wo schon dutzende durchgingen durchgebrochen ist und in einer riesigen Spalte (ca. 2m breit und sehr tief) hängen geblieben ist.
Es braucht im Moment kalte und klare Nächte aber die sind nicht in Sicht. Schade, denn dann wären die Verhältnisse perfekt.

[kare]

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kurze Info für Aspiranten:
http://skitouren.ch/outdoornews/detailsafety/id/379

[XML4Pharma]

AW: Einstiegs-Viertausender

Ich bin mich mit DonDomi 100% einig.
Wenn man ein bisschen klettern kann, ist am besten ohne Sicherung bis zum Vorgipfel (wo der Firngrat anfängt) zu gehen. Man ist einfach viel schneller und gefährdet andere Seilschaften nicht. Diejenigen die den Felsgrat am Seil gehen sind meistens geführte (Bergführer) Gruppen. Da reden wir über total was anders.
Wir sind zurzeit auch Seilfrei gegangen, und erst am Vorgipfel angeseilt. Morgens waren wir eine der letzten Weg von der Hütte, aber als zweite Seilgruppe am Gipfel.
Aber etwas klettern muss man schon können...

In diese Schwierigkeitsgrad allerdings eine der schönste Touren der Westalpen!

[macroshooter]

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Ich war genau vor einer Woche als Solist auf dem Weissmies - von der Almagellerhütte über den Südgrat.
Die Kletterei im Fels ist recht einfach. Allerdings sollte man darauf achten, nicht zu weit auf die rechte (östliche) Seite im Grat zu geraten. Dort gibt es viel brüchigen Tonschiefer, der nur sehr unzuverlässig Halt gibt. Außerdem schmeißt man da gerne mal Schuttlawinen auf die weiter unten im Grat kletternden Gipfelaspiranten.
Als Solist bin ich da natürlich auch wieder herunter. Die meisten Seilschaften steigen dagegen über den Triftgletscher ab.
Davon ist derzeit abzuraten. Der Gletscher ist momentan ziemlich in Bewegung. Es kamen zeitweise stündlich Eislawinen herunter (was die meisten Saaser Bergführer dennoch nicht daran hindert, ihre Kunden da durch zu führen ).