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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Aig. de Triolet, 3870 m; Nordwand, Montblancgebiet, 9.8.1983

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  • Aig. de Triolet, 3870 m; Nordwand, Montblancgebiet, 9.8.1983

    Ein wildes Abenteuer habe ich aus meinen alten Tourenbüchern ausgegraben, ein paar Bilder gibt´s auch und passend zur beginnenden Eis-Saison präsentiere ich halt wieder einmal einen Nostalgiebericht.
    Mir ist auch klar, dass dieser Bericht sehr eindringlich das Restrisiko solcher Touren vor Augen führt und ich verstehe durchaus, wenn das auch sehr kritisch aufgenommen wird.
    Die Ausrüstung hat sich ebenfalls geändert, vor allem aber das Klima von 1983 ist nicht mehr das Klima von heute. Gerade im Sommer 1983 war aber bereits zu erahnen, was uns in punkto Ausaperung, Eisrückgang in Zukunft bevorsteht.
    Heutzutage wird kaum jemand mehr im Sommer in diese Route einsteigen. Jetzt, nach den herbstlichen Neuschneeüberraschungen bestehen aber gute Chancen, in einem schönen Vorwinter dort Top-Verhältnisse vorzufinden.
    Nun aber zum Bericht, der sich größtenteils auf den Originaltext aus meinem Tourenbuch stützt:

    8.8.1983
    Wir liegen gemütlich auf den warmen Felsplatten oberhalb der Argentierehütte.
    Gut ist es gelaufen bisher: Dru-Nord, Walker, Aig. Blanche Nord+Peutereygrat, alles in wenigen Tagen, wir fühlen uns stark…
    Über uns blauer Himmel, um uns blitzende Eiswände, gewaltige Felsformen, bedrohliche Schluchten, die Szene von Argentiere.
    Unsere Blicke schweifen – Verte, Droites, Courtes, dann die Triolet, alles eindrucksvolle Nordwände!
    Doch mischt sich auch etwas Sorge in unser Staunen: Wie sehr hat doch dieser warme Sommer den Wänden schon zugesetzt!
    Die Droites-Nordwand – kein Eisfeld mehr im unteren Drittel, in der Courtes Nordwand rumpeln immer wieder Steine durch einen grausigen Gerölltrichter, überall nur schwarzes, dreckiges Eis. Dieser Plan ist gestorben…
    Was bleibt ist ganz hinten die Triolet! Doch auch sie zeigt ein gewandeltes Gesicht.
    Tri-006.jpg
    Der untere Teil ist nur durch ein schmales Eiscoloir zu begehen. Und das liegt genau in der Falllinie drohender Seraks… Immerhin zeigt sich noch noch ein heller Firnstreifen in dieser Rinne.
    „Wird schon gehen!“ trösten wir uns und genießen die Nachmittagssonne.
    In den Wänden rührt sich pausenlos was, Eisbrocken, Steine – nur in der Trioletwand ist es ruhig. Trotzdem bleibt so mancher Blick an den Serakwällen hängen. Sie stellen in der Wand eine ständige Bedrohung dar…
    Doch der Entschluss steht fest, der Zeitplan auch – morgen gehen wir…
    Die Sonne ist weg, es wird kalt – gut so! Die Nacht ist klar – perfekt!
    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 05.11.2017, 19:13.

  • #2
    9.8.1983
    2h morgens, wir stolpern hinaus, sternklar, der kalte Hauch des Gletschers umfängt uns…
    Unser erster Blick gilt natürlich der Wand. Nein – keine Lichter, keine Leute in der Wand, das
    beruhigt – ein wenig.
    Doch rechts in der Courtes NO-Wand bewegt sich eine Lichterarmee. Kein Wunder, in dieser Wand gibt es keine objektiven Gefahren, sogar noch Hartfirn, nicht so steil, gute Verhältnisse. Fast übertrieben erscheint uns dieser frühe Aufbruch dort, na ja, ist halt Tradition. Wenigstens sind wir allein – sehr wichtig!
    Solch gute Verhältnisse werden wir nicht haben, etliche Passagen sind blank, manche ganz dunkel, vielleicht sogar aper. Aber so geschenkt wollten wir´s ja nicht…
    Wir haben einen genauen Zeitplan. Bei Sonnenaufgang wollen wir an den Eisbrüchen vorbei sein. Das geht nur, wenn wir gleichzeitig steigen, bis dorthin jedenfalls. Nur wenige Eisbrocken liegen am Wandfuß, aber Seraks sind unberechenbar…
    Die Randkluft ist kein Problem. Dann wechselt weiches Blankeis mit hartgepresstem Schnee, nicht immer ganz verlässlich, aber wir passen schon auf.
    Gerhard steigt vor mir, aber als seine Stirnlampe schwächelt, gehe ich voraus. Bald aber sehen wir genug im ersten Dämmerlicht. Zügig gewinnen wir an Höhe. In gleichmäßigen 50° zieht die Rinne empor, im oberen Teil verflacht sie etwas, wird breiter. Ein Bedürfnis nach Seilsicherung hat keiner von uns, jeder vertraut auf sich, Pickel und Eishammer, tack, tack...
    Kurz unter dem ersten Eisgürtel wird es hell, die Eisüberhänge über uns scheinen uns erdrücken zu wollen, gut 80 Meter hoch wölben sich die zerborstenen Gebilde.
    Längst halten wir uns möglichst links, möglichst außerhalb der Schusslinie. Ich steige etwa
    20 Meter über meinem Freund, er etwas seitenversetzt unter mir, damit er keine Eisstücke abbekommt.
    Am linken Rand der Seraks ist eine geschützte Stelle. Nur rasch dorthin! Immer wieder besorgte Blicke nach oben… Plötzlich ein Knacken!
    Im rechten Teil haben sich einige Trümmer gelöst, Brösel nur, aber auch die sind gefährlich.
    Reflexartig hacke ich die Eisgeräte fest ein und schmiege mich an die Flanke.
    Dann – ein unheilvoller Knall! Wie gelähmt starre ich nach oben: Ein Eisblock, so groß wie ein Kühlschrank saust unmittelbar auf mich zu, direkt!
    Es ist aus, zu spät um auszuweichen. „Oh Gott“ sage ich noch, aber die Worte bleiben mir schon im Hals stecken. Aus – ich denke nichts mehr – apathisch warte ich auf den Schlag, der mich aus der Wand reißen wird.
    Poltern, Rauschen, peng! Der erste Brocken knallt auf meinen Helm, ungestüm klatschen Trümmer auf meinen Rucksack, streifen meine Schultern, Arme, Beine… Bald hat das grausame Spiel wohl ein Ende, der große Brocken wird mich bald treffen, dann…
    Ratsch, reißt es mir die Stirnlampe ins Gesicht, feiner Schneestaub wirbelt herum, ich kann kaum atmen. Eine kurze Pause benütze ich und hacke meinen Eishammer noch fester ein, nochmals Rauschen, Poltern, doch dann endlich – Stille.
    Ich keuche nach Luft, doch – der Block ist vorbei! Ich lebe!
    Aber wo ist Gerhard?! Er ist noch da! Aber er bewegt sich nicht, ein Bündel, flach ans Eis geschmiegt. Ich rufe. Jetzt rührt er sich, auch er – unverletzt!
    Ich sage nur Danke! Es gibt Augenblicke im Leben, die haben mit Zufall nichts mehr zu tun…
    Möglichst rasch klettere ich die letzten Meter zum Rand des Eisüberhangs. Hier ist es sicher, einigermaßen, hier warte ich.
    Nach diesem Vorfall sind wir sehr angespannt. Fast wortlos seilen wir nun an, queren in sehr steiles Gelände.

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    Eine nahezu senkrechte Stelle danach sichern auch wir gerne. Der warme Sommer hat die Wand noch wilder gemacht, viel Blankeis zu Tage gefördert.
    image_557493.jpg

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    Dass wir auf Seilsicherung bisher verzichtet haben, war wohl unser beider Rettung. Wir wären langsamer gewesen und sicherlich noch in der Rinne. Dort hätte es sicher kein Entkommen gegeben…
    Aber bereits erkennen wir die nächste Bedrohung: Wir müssen noch zwei Seillängen direkt unter einem gefrorenen, steilen Schotterhang hoch, rasch, aber konzentriert, jeder von uns weiß um die Gefahr…
    Die berüchtigte Triolet-Querung folgt.
    Zwei Seillängen in grauem Wassereis warten. Während mein Freund vorsichtig nach rechts strebt, blicke ich ängstlich nach oben. Über mir lauter lose festgefrorene Blöcke, wenn hier ein Stein fällt, fallen viele… Warum ist Gerhard bloß so langsam? Fast ärgerlich bin ich, weil er sich so vorsichtig bewegt. Ich weiß, ich bin ungerecht, es geht einfach nicht schneller. Ich habe Angst. Dieses untätige Ausharren am Stand – unerträglich! Bloß weg hier! Dann endlich:“Stand!“
    Wenn du selbst aktiv bist, ist die Angst weg, Konzentration vertreibt sie. Momentan, wenn du selbst drin steckst, hackst und kletterst, bist du nur Körper, ein Körper, der sich völlig konzentriert bewegt.
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    Ich taste mich übers blanke Eis, hinein in eine schmale Rinne, das spröde Wassereis ist dünn, bricht immer wieder in größeren Schollen weg, fast sinnlos Eisschrauben zu setzen, sie greifen bald ins Leere…
    Tri-011.jpg

    Tri-012.jpg
    Zuletzt geändert von csf125; 05.11.2017, 20:06. Grund: Fotos korrigiert

    Kommentar


    • #3
      Trotzdem fühle ich mich sicher, die Wasserfälle zu Hause waren steiler. .. Doch direkt über mir wieder bedrohliche Eisdächer, nur weiter! Endlich kann ich in die kleine Verflachung oberhalb dem Serak hinaus queren. Gerhard kommt nach
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      Hier können wir betrachten, was gerade noch über unseren Köpfen gelauert hat:
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      Endlich sind wir sicherer und die Spannung weicht heiterer Gelassenheit. Rasch steigen wir am kurzen Seil weiter
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      bis uns ein kleinerer Eiswulst ausbremst. Aber das Eis ist hier perfekt und übermütig klettere ich direkt über den kleinen Überhang. Nur der Schnee stört, der mir direkt ins Genick rieselt, brrr... Gerhard lacht. Aber warte: „Bald bist du an der Reihe!“
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      Danach wieder Blankeis, das Eis ist spröde, nur weiterhin schön konzentrieren! Ein Quergang noch, waagrecht, gut 20 Meter,
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      danach ein Bombenstand.
      Wenn wir Glück haben, kommen jetzt keine Hindernisse mehr. Gemütlich steigen wir Richtung Ausstiegsscharte.
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      Doch was ist das?
      Wenige Meter unter dem Ausstieg gähnt eine bis 5 Meter breite Spalte.
      Tri-020.jpg
      Gerhard versucht es am rechten Rand: Eine senkrechte Stufe, darüber haltloser Sulzschnee, hoffnungslos… Nur eine 100 Meter lange Querung nach links kann helfen. Hier gelingt der Überstieg. Aber nochmals müssen wir dafür ins steile Blankeis, weitere 2 Seillängen schräg querend, 50°, für wenige Ausstiegsmeter. Dann endlich die Scharte, unglaublich!
      Aber diese Schikane erschüttert uns nun nicht mehr. Genauso wenig der langwierige, gewittrige Abstieg. Nur rasch hinunter!
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      Auf die letzten brüchigen Gipfelmeter haben wir verzichtet.
      Erschüttert uns noch weniger…
      Der Abstieg über den zerrissenen Gletscher ist anspruchsvoll genug
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      Aber bei diesem Anblick dürfen wir bereits in schöner Erinnerung schwelgen
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      Und die heutige Tour wird uns wohl auch für immer unvergesslich bleiben….

      LG

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      • #4
        Sagenhaft. Klasse!
        Vielen Dank für diesen spannenden Bericht.
        Grüße vom Graddler

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        • #5
          So so geil! DAS ist das Forum!!! DAS ist der Grund warum die neuen Medien nicht mithalten und die Gemeinschaft hier locker die Hypes überleben wird. Weil DAS und das ganze Forum mit jeden noch so kleinen Wanderbericht reale Informationen, Bilder und Emotionen in einer fast literarischen Qualität bieten..
          achja.. Und ich vermute fast das ist der Bericht des Monats wenn nicht des Jahres.. Gott sind auch die Fotos gut.. Ich würde ja glatt meine analoge wieder auspacken wenn sie nicht gefühlte 3kg hätte
          ​​

          but i see direct lines

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          • #6
            Jo geh leck! Und dann a langwieriger Abstieg a nu.. Solche Nerven bräucht ma..

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            • #7
              Ich bin wie immer sprachlos, wenn ich Deine einzigartigen Berichte lese!
              Danke, dass Du uns an diesen Erlebnissen teilhaben lässt!

              Kommentar


              • #8
                Wenn man über solche Touren heute nachdenkt, läuft es einem kalt den Rücken hinunter - aber toll wars trotzdem....
                Danke fürs Teilen, und meine Bewunderung in solchen Touren so viele Bilder zu machen. Mehr als ein oder zwei Bilder habe ich damals nie zustande gebracht...
                Gruss Thomas
                Neugierig, wo wir gerade unterwegs sind: www.segeln-und-klettern.de

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                • #9
                  das ist wohl dieses ganz grosse kino von dem immer alle reden
                  no gods - no masters - no signature

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                  • #10
                    Sehr super und leider schon Alpingeschichte in dieser Form. Danke jedenfalls fürs reinstellen (v.a. fürs scannen der Fotos) und den spannenden Bericht.
                    LG
                    Andi
                    ... ab 45 Grad Neigung wird's interessant ...

                    Kommentar


                    • #11
                      Wahnsinn, echt genial wie mitreißend du deine Berichte schreibst! Klasse Leistung, deine Nerven möchte ich haben

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                      • #12
                        Ein gewohnt starker Bericht. Danke fürs Mitnehmen. Der Sommer 83 scheint ja nie zu enden... Wirklich großartig, was ihr aneinandergereiht habt.

                        Mir persönlich wäre es zu gefährlich längere Zeit unter Séracs zu klettern, aber da mich Eisklettern nicht besonders reizt, habe ich leicht reden.
                        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                        • #13
                          Gewaltig was ihr da gemacht habt,und das mit dieser Ausrüstung.
                          Aber es geht halt nichts über eine gute Moral

                          Kommentar


                          • #14
                            Unglaublich, das kann und mag ich mir nicht mal vorstellen, wie es ist, in so einer Situation zu sein wie ihr bei dem Seracsturz.

                            Ich liebe diese Nostalgie-Berichte, zum einen, weil das so weit weg von allem ist, was ich mache, und zum anderen, weil ich es immer wieder beeindruckend finde, wie ihr damals unterwegs wart! Außerdem gefällt mir sehr gut, wie detailliert und mitreißend du selbst nach 34 Jahren noch über die Touren schreibst! Vielen Dank für den Aufwand!

                            Kommentar


                            • #15
                              Danke, Danke für eure netten Kommentare! Freue mich ehrlich darüber, dass meine alten Geschichten auch heute noch so gut aufgenommen werden.
                              Stimmt schon, auch mir läuft es kalt über den Rücken beim Nachdenken über so manches überstandene wilde Abenteuer...
                              Ich kann jedenfalls den Satz nicht bestätigen, dass ein guter Bergsteiger einer ist, der beim Bergsteigen alt wird. Viele haben einfach nur oft Glück gehabt....
                              Über das Risiko solcher Touren kann man halt sehr verschiedener Ansicht sein.
                              Gerade in dieser Tour haben wir versucht, durch einen sorgfältigen Zeitplan etc, das Risiko möglichst gering zu halten - trotzdem.
                              Ein Faktor lässt sich halt in Routen mit Seraks auch durch Nacht und Kälte nie ganz ausschalten: Der Vorschub des Eises.
                              Das ist das Restrisiko, das bei allem Können noch bleibt.
                              Zu den Bildern.
                              Die Kamera, eine Voigtländer, habe ich auf allen Touren mitgeschleppt, auf dem Bild der Trioletquerung sieht man sie sogar am roten Band umgehängt. Heute bin ich um die Bilder sehr froh.

                              LG

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