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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
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- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
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7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

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Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
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Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

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  • Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

    Vieles ist über den „Weißen Berg“ zu lesen. Das Faktum, mit 4808m der höchste Berg der Alpen zu sein, gibt ihm natürlich eine Sonderstellung und übt sicher gerade deswegen eine besondere Anziehung aus.
    Immer wieder stolpert man über Besteigungsberichte und die Zustände, die dort oben auf Grund des Massenandrangs vor allem auf dem leichtesten Anstieg, der Gouterroute, herrschen sollen. Mich machten die teilweise doch recht unterschiedlichen Erfahrungsberichte einfach immer neugieriger, jetzt wollte ich mir selbst ein Bild machen.

    Manches war mir einigermaßen klar:
    Wenn man durchschnittlich oder eher schlecht höhentauglich ist, kann die Gipfelhöhe bei ungenügender Akklimatisation die Sache unlustig werden lassen oder sogar die Besteigung scheitern lassen.
    Die Route, die von den einfachen Anstiegen am wenigsten Spaltengefahr aufweist und deswegen für uns als Zweierteam am besten geeignet ist, ist der Anstieg aus dem Tal von Chamonix über die Tete Rousse-Hütte, Gouterhütte und die Vallot-Biwakschachtel zum Gipfel.


    Allgemein üblicher Abmarschzeitpunkt zum Gipfel ist entweder um 1 Uhr von der Tete Rousse-Hütte (3167m) oder 3 Uhr von der Gouterhütte (3817m).
    Bei guten Wetterbedingungen ist es mehr oder weniger aussichtslos, einen Schlafplatz auf der Tete Rousse-Hütte (74 Plätze) oder auf der Gouterhütte (100 Plätze) zu kriegen. Eine langfristige Reservierung macht für mich aber wenig Sinn, ich will ja dann die Tour machen, wenn das Wetter passt und das weiß ich nicht 2 Monate vorher.
    Wenn man dennoch einen Schlafplatz auf der Gouterhütte haben will, hat man noch die Möglichkeit die Tour mit einem einheimischen Bergführer zu buchen, zu einem Preis von läppischen 770 Euro (2 Personen, nur Führungsentgelt).
    Zwischen der Tete Rousse und der Gouter ist eine Steilrinne, das „Grand Couloir“, zu queren, die sehr steinschlaggefährdet ist und alljährlich Verletzte und auch Tote fordert.
    Ausgangspunkt für die gesamte Tour ist entweder Les Houches im Tal auf etwa 1000m, die Endstation der Zahnradbahn („Tramway“) Le Nid d Aigle auf 2372m oder dazwischen die Bergstation der Bellevue-Seilbahn auf 1790m.

    Einige Fragen waren für mich aber offen:
    Wenn man das Grand Couloir nur frühmorgens queren soll, wie immer wieder behauptet, wie schaut das mit dem Rückweg aus?
    Wie ist die Situation mit dem Biwakieren bzw. Zelten? Offiziell scheint das Zelten nur bei der Tete Rousse Hütte erlaubt zu sein, sonst nirgends. Gibt es eventuell den Ausweg, sich mit dem Biwaksack irgendwo einzugraben oder das Zelt eben irgendwo anders abseits der Route aufzustellen?
    Der Bossesgrat wird teilweise als doch schmal beschrieben: Wie problematisch ist das dann, wenn da die beschriebenen Massen unterwegs sind: Begegnung im Auf- und Abstieg, Überholen?
    Wie grausig sind die Bedingungen aufgrund der Menschenmassen wirklich, ist der Berg wirklich so beschissen, im wahrsten Sinne des Wortes?
    Das waren so meine Gedanken, und das wollte ich eben einfach selbst herausfinden, internetbergsteigen tu ich ohnehin schon genug.

    Unser Plan:
    Zeit nehmen für die Akklimatisation, zeitliche Unabhängigkeit durch Mitnahme von Biwakausrüstung bzw. Zelt. Als Vorbereitungstour war der Gran Paradiso geplant, dieser Berg hat meiner Meinung nach 3 besondere Merkmale um als Mont Blanc-Vorbereitung gut geeignet zu sein: Das Paradisogebiet ist gegenüber den zentralen Westalpen oft wetterbegünstigt, man kann sich an die Höhe gewöhnen und auch an die Menschenmassen am Berg! Für uns liegt er außerdem auf der Anreisestrecke.

    Nun die Umsetzung:
    Paradiso hat gut geklappt, aber das ist eine andere Geschichte.
    Der Wetterbericht verhieß nach Abzug einer Schlechtwetterfront einige Tage Schönwetter.
    Da wir ein wenig Respekt vor den zu erwartenden Anstrengungen hatten, verkürzten wir den Anstieg durch die Benutzung der Seilbahn auf die Bellevue.
    Hier kann man den Anstieg bis zur Gouterhütte einigermaßen erkennen, das Foto habe ich am Tag nach der Bergtour gemacht:

    Seilbahn bis Bellevue (B), dann auf der Zahnradbahntrasse bis Le Nid d‘ Aigle (L), weiter auf die Tete Rousse (T) und dann die Steilstufe bis zur Gouter (G)

    Jetzt ging es aber los, die nicht zu leichten Rucksäcke geschultert und zunächst die ersten knapp 600 hm in gemütlichem Trott auf der Bahntrasse der Tramway, vor uns immer die Aiguille de Bionnassay (4052m).


    Die Zahnradbahn „Tramway du Mont-Blanc“ (TMB) fährt vom Talort Le Fayet auf 580m in 12,4 km bis zur Bergstation Le Nid d‘ Aigle („Adlernest“) auf 2372m. Der Baubeginn war schon Ende des 19. Jahrhunderts und es war ursprünglich die Streckenführung bis zur Position der Gouterhütte auf 3800m geplant! Es besteht übrigens keine Gefahr dass man von der Bahn überfahren wird, wenn man auf der Trasse unterwegs ist, dafür ist die Bahn eindeutig zu laut und zu langsam.
    Die meisten Mont Blanc-Besteigungswilligen nehmen diese Bahn, aufgrund der geringen Frequenz und Transportkapazität wird aber vom Betreiber eine Reservierung empfohlen, wenn man auch sicher mit dem gewünschten Zug mitkommen will. Da ist die Bellevueseilbahn schon unproblematischer, und natürlich auch billiger.


    Diejenigen, die gern ein wenig Nervenkitzel haben, hasten durch den Tunnel, wir spazieren aber außen herum.


    Bei der Endstation werden wir gleich von einem jungen Burschen, der dort die Aufgabe hat, die Besucher zu informieren, über unser Vorhaben befragt. Auf einer der beiden Hütten wäre es aussichtslos ohne Reservierung unterzukommen zu versuchen, bei der Tete Rousse-Hütte wäre aber ein offizieller Zeltplatz („Basecamp“) mit WC-Container, er habe die Aufgabe alle Leute zu informieren, dass überall sonst das Zelten verboten sei, ebenfalls das Biwakieren auf der Vallot. Die Leute ohne Reservierung auf der Gouter würden ersucht, den Gipfeltag nur von der Tete Rousse zu starten. Auf vorsichtige Nachfrage kriegen wir noch heraus, dass oberhalb der Gouter dennoch gezeltet wird, dies aber erstens gefährlich bei Gewittern sei und Umweltprobleme verursache. Über Konsequenzen gegenüber den unerlaubt Campierenden fragen wir nicht mehr nach, wir haben den Eindruck, dass wir ihn damit nur in Verlegenheit bringen würden. Wir bedanken uns für die Informationen und lassen uns unsere weitere Vorgangsweisen noch offen.

    Blick zurück auf das „Adlernest“, die Tagesausflügler gehen alle ein Stück rüber zum Glacier de Bionnassay, „Gletscher schauen“, die Leute mit Pickel am Rucksack wenden sich bergwärts.


    Über schottrige Rücken gewinnen wir langsam an Höhe, der Mugel über uns ist die Aiguille de Gouter, auf dessen Kante die Gouterhütte hingepickt ist.


    Wie eine Märchenburg erhebt sich vor uns die Aig. du Midi aus dem Talnebel. 1955 wurde da in 2 Sektionen eine Seilbahn bis auf den Gipfel raufgebaut und gilt noch immer als erstrangiges Touristenziel in Chamonix.


    Weiter geht es über teilweise mit Drahtseilen versicherten Bändern höher, bis wir dann vor uns unser Tagesziel sehen: Die Refugio de Tete Rousse direkt vor der beeindruckenden Nordwestflanke der Aig. de Bionnassay.


    Wem die Gouterroute zu minder und zu überlaufen ist, kann ja beispielsweise den Mont Blanc über die Überschreitung der Aig. Bionnassay besteigen, von der Ref. Durier aus. Soll eine wunderschöne anspruchsvolle Grattour sein, aber halt einige Nummern zu groß für uns.
    Nach uns die Sintflut.

  • #2
    AW: Mont Blanc, Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

    Ein Stück oberhalb der Hütte ist tatsächlich das offizielle „Base Camp“ wo etliche kreisrunde, von aufgeschichteten Steinmauern umsäumte Zeltplätzen vorhanden sind. Wir sind früh genug und haben so die Auswahl. Es hat noch genügend Neuschnee von der vergangenen Schlechtwetterfront, das erleichtert es sehr, einen ebenen Untergrund zu schaffen, ohne die Gefahr durch einen spitzen Stein den Zeltboden oder unsere Liegematten zu beschädigen. Meine Lawinenschaufel findet auch noch bei den Nachbarn begeisterte Verwender.


    Nachdem wir uns eingerichtet haben, schauen wir mal zur Hütte hinunter: Wie schaut es wirklich aus mit den gefürchteten Hütten der Gouter-Route?
    Die Hütte macht einen modernen, sauberen Eindruck, auch das Personal ist freundlich. Jetzt am frühen Nachmittag ist die Hütte auch fast leer.


    Die Getränke- sowie Speisekarte ist unerwartet umfangreich. Die Omeletts, um 12 Euro, die es hier in unterschiedlichsten Variationen gibt, sind ausgezeichnet.
    Nur die Getränkepreise sind ein wenig happig: eine Halbliterdose Bier je nach Marke um 6 bis 7 Euro, da gibt’s wenigstens keine Besoffenen.
    Den Wirt haben wir noch interessehalber gefragt, ob es möglich wäre hier zu übernachten. Ja, kein Problem, hier am Boden in der Gaststube wäre noch Platz, natürlich „same price“ wie im Lager, also 26 Euro die Nächtigung, 57 Euro mit Abendessen u. Frühstück.
    In der Hütte hängt auch eine topaktuelle Wettervorhersage, die nächsten Tage keine Wetterverschlechterung in Sicht, auch keine Gewittergefahr, ein wenig windig allerdings.

    Genug gesehen, wir wollen jetzt ein wenig am Lagerleben im Camp teilhaben. Unsere Nachbarn kommen aus aller Herren Länder, grob geschätzt sind es aber zu 80% Osteuropäer: Polen, Litauer, Russen, Tschechen usw., ansonsten habe ich noch Engländer und Dänen ausgemacht.
    Es wird den ganzen Nachmittag Steine geschlichtet und gebuddelt, Anderen bei der Arbeit zuzusehen hat mir immer schon Spaß gemacht.
    Die 3 Litauer erzählen, vor 2 oder 3 Tagen wären 3 Landsleute von ihnen 20 Minuten von hier tödlich verunglückt, im Grand Couloir, infolge Steinschlags abgestürzt. Näheres über den Unfallhergang können wir aber nicht erfahren.

    Wir werfen einen Blick auf die Steilstufe, die wir morgen vorhaben: 650m Höhendifferenz hinauf zur Gouterhütte, die man am oberen Rand erkennen kann. Auch das Grand Couloir sehen wir in voller Größe. Die Routenführung ist etwa links der Bildmitte ganz kurz in die Flanke, dann Querung der Rinne nach rechts und den Felsrücken in Falllinie der Hütte rauf.


    Den ganzen Nachmittag sind oben Leute unterwegs, ob in der Rinne Steinschlag herrscht, können wir aus der Entfernung aber nicht erkennen.
    Wir beschließen, die Rinnenquerung jedenfalls nur bei Tageslicht zu machen und morgen nur stressfrei bis zu unserem nächsten Lagerplatz aufzusteigen, wo auch immer dieser sein möge.

    Wir trödeln gemütlich herum und verbringen die Zeit mit Teekochen, Faulenzen im Zelt und Beobachten des Lagerlebens.
    Blick aus dem Zelt auf den Verbindungsgrat zwischen Aig. de Bionnassay und Mont Blanc.


    Wir kochen mit einem ½-Liter-Topf, die Litauer haben einen Kessel mit geschätzten 5l Inhalt auf ihren Kochern.

    Wahnsinn, was da alles den Berg hochgeschleppt wird.

    Gegen Abend wird dann zunächst alles in warmes Licht getaucht, das Tal steckt unter einer dichten Wolkendecke.


    Als krönenden Tagesabschluss erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang.



    Tag 2
    Am nächsten Morgen kündigt sich ein traumhafter Tag an. Es ist 7 Uhr, die Hütte wird gerade vom Hubschrauber mit Nachschub versorgt, man ist gerüstet für den nächsten Ansturm.


    Es dauert ein wenig bis wir unsere Wohnung samt Einrichtung wieder in unseren Rucksäcken verstaut haben und wir für den Abmarsch fertig sind, aber wir haben heute ja ohnehin nicht viel vor.
    Blick von der Couloirquerung zurück hinunter zu Hütte und Camp, die Holzkiste ist das WC-Häuschen.


    Um 8 Uhr sind wir beim Couloir und beobachten einmal was da so los ist. Über die Rinne ist ein Stahlseil gespannt, aber nicht zum Anhalten, es ist einige Meter vom Rinnengrund entfernt. Das Stahlseil dient aber als Absturzsicherung in der Weise, dass in normalem Seilschaftsverband gemeinsam gequert wird. Zwischen Seilschaftserstem und Zweitem wird das Seil lose in einen Karabiner gehängt, der oben im Drahtseil mitläuft.


    Der Anseilabstand sollte zwischen diesen Leuten nicht zu kurz gewählt werden, damit das Seil sicher zum Drahtseil hoch und wieder zurück reicht. Sonst kann es einem gehen wie diesem Spezialisten , den es ausgehoben hat.

    Es ist alles noch voll im Schatten, aber der Steinschlag ist voll im Gange. In etwa einem Abstand von einer halben Minute bis zu mehreren Minuten kommen die Brocken unterschiedlicher Größe ständig runter, aber nicht rollend sondern überwiegend im freien Flug.
    Ich denke mir, wenn man am Drahtseil gesichert ist, sollte der GAU nicht passieren: Wenn man da Pech haben sollte in der Rinne unter Beschuss zu kommen, sollte es möglich sein zumindest den lebensgefährlichen Brocken zumindest mit dem Kopf auszuweichen, die Leute machen eh ein Mordstheater, wenn was kommt, und dann schaut man halt nach oben und versucht auszuweichen. Blöd ist es halt wenn du nicht gegen Absturz gesichert bist und ein Brocken schießt dich aus der Spur, vielleicht ist den Litauern so ergangen, ich weiß es nicht.
    Es ist aber bei allen Seilschaften vor und nach uns gut gegangen und auch wir hatten eigentlich nur Sorge für den Abstieg, dass wir da noch später queren müssen und der Steinschlag vielleicht wirklich noch stärker mit noch kleineren Unterbrechungen.
    Manche meinen, dass die Ursache für den Steinschlag die Kletterer in den Bereichen oberhalb sind, die die Steine lostreten. Ich glaube eher, dass sich der Schotter selbst löst, eventuell begünstigt durch das Wasser das man im oberen Bereich plätschern sieht. Der Logik folgend würde man ja annehmen, dass die Situation so lange wenig gefährlich ist, solange die Sonne den Einzugsbereich der Rinne nicht bestrahlt und die Tageserwärmung noch nicht einsetzt. Unsere Erfahrungen waren aber ganz anders. Beim Abstieg waren wir kurz nach Ein Uhr mittags in der Rinne und da war es komplett ruhig, obwohl die Sonne schon reingeschienen hat und Massen an absteigenden Bergsteigern in der Flanke oberhalb herumkraxelten. Der für mich augenscheinliche Unterschied zum Vortag war, dass der Neuschnee in der Zwischenzeit weggeschmolzen war.
    Zuletzt geändert von GrazerHans; 27.07.2009, 08:40.
    Nach uns die Sintflut.

    Kommentar


    • #3
      AW: Mont Blanc, Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

      Hier nochmals die Rinnenquerung von oben.


      Immer wieder sind Gehstrecken:


      Dann wieder kurze Kletterstellen bis zum II. Grad, wenn man von der markierten Route abkommt und eine der vielen Varianten erwischt.


      Wir sind bis weit oben hin in der westseitigen Flanke im Schatten:


      Erst ganz oben kurz vor dem Ausstieg erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen.


      Das letzte (wie auch das erste) Stück ist mit Drahtseilen versichert, teilweise sogar 2 Seile parallel, für das leichtere Aneinandervorbeikommen.


      Der Ausstieg erfolgt direkt bei der Hütte.


      Wir deponieren unsere Rucksäcke einmal bei der Hütte und schauen uns einmal die Hüttenumgebung an.


      Direkt am Rücken oberhalb der Hütte ist tatsächlich ein Zeltlager. Wir fragen die Leute die gerade abbauen nach ihren Erfahrungen beim Campieren und treffen auch einen jungen Tiroler der gerade solo vom Gipfel zurückkommt. Dieser hat die letzte Nacht ohne Reservierung auf der Gouter verbracht.
      Jetzt steht unser Entschluss fest: wir zelten, und zwar bei den schön ausgebuddelten Zeltplätzen oben am Grat.
      Wieder sind wir bei den Ersten, die Aufbauen und können uns einen absolut windgeschützten Platz aussuchen.


      Jetzt sind wir schon auf Augenhöhe mit der Aiguille de Midi. Wahrscheinlich schauen im Augenblick mehr Leute zu uns herüber als hier überhaupt heroben sind.
      Nach uns die Sintflut.

      Kommentar


      • #4
        AW: Mont Blanc, Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

        Wir schauen dann in die Hütte: dort ist entschieden mehr los als gestern in der Tete Rousse. Der Wetterbericht und der Wirt bestätigen, dass morgen gute Bedingungen zu erwarten wären, mit allerdings starkem Wind, die Prognose also unverändert. Starker Wind soll aber auch heute schon oben geherrscht haben, viele Leute sollen im Vallot abgewartet haben und auch umgedreht.

        Die Preise sind ähnlich wie unten auf der Tete Rousse, und auch die Speisekarte ist ähnlich.
        Fürs Erste kann ich keine besonders argen Zustände erkennen, da ist im Zirbitzkogelschutzhaus im Winter mehr los - aber wahrscheinlich ist ja erst das Nachtleben hier das Interessante, darauf verzichten wir aber gerne.

        Auch eine Übersicht von der Route zum Gipfel hängt hier, mit Zeitangaben.


        Im Lauf des Nachmittags füllt sich der Zeltplatz immer mehr. Hier ein Blick in Richtung Nordwesten, dort unten liegt St. Gervais.


        Die andere Richtung des Grates hinunter sehen wir Chamonix.


        Und in diese Richtung wollen wir morgen rauf, der Gupf da oben ist der Dome du Gouter (4304m)


        Den Rest des Tages verbringen wir mit Abendessen kochen, Tee zubereiten und vor allem Faulenzen, richtig urlaubsmäßig halt, wie am Strand von Caorle, da liegen die Leute auch die ganze Zeit nur herum. Morgen soll der Wecker ja um 2 Uhr früh klingeln.

        3.Tag
        2 Uhr, es ist wirklich noch früh! Es dauert ein wenig, bis wir uns überwinden können, den gemütlichen Schlafsack zu verlassen. Aber erst wird ohnehin noch der Tee neu heißgemacht und das Frühstücksmüsli zubereitet.


        Seilschaft um Seilschaft zieht schon seit einiger Zeit draußen vorbei, wir hören das Stapfen und Klimpern. Es ist noch vor 3 Uhr, bis auch wir abmarschbereit sind. Es pfeift zwar ordentlich der Wind, aber sonst scheint es klar zu sein, wir sehen unten die Lichter von Chamonix.
        Weit oben an der Flanke des Dome du Gouter sehen wir die Lichterketten der Frühaufsteher.

        Wir reihen uns auch in die Spur und latschen gemächlich hinterher, die Rucksäcke fühlen sich federleicht an. Das Gehtempo der Gruppen vor uns ist wirklich sehr gemächlich, aber wir bleiben trotzdem hinten, der Weg ist noch weit, und die Zeit drängt auch nicht.
        Erst als die Seilschaften dann beginnen, immer wieder stehenzubleiben gehen wir dann doch meistens vor. An der Schulter des Dome du Gouter ist es dann mit der klaren Sicht vorbei und wir sehen nur mehr die Stirnlampen der unmittelbar vor und nach uns befindlichen Leute. Wir folgen 3 jungen Deutschen und sind plötzlich ganz allein mit ihnen, was aber nicht viel sagt, weil man wirklich nicht sehr weit sieht. Erst als die Drei dann diskutieren anfangen, ob sie schon richtig wären, biete ich an, auf meinem GPS einmal nachzusehen, was allgemeine Zustimmung findet. Eigentlich dachte ich, dass wir es eh nicht brauchen werden, nach den Erzählungen der endlosen Karawanen, die frühmorgens am Trampelpfad gipfelwärts ziehen und so habe ichs bisher im Rucksack gelassen.

        Wir sehen, dass wir zwar nicht ganz falsch sind, aber etwas zu tief, links von der Route im Bereich des Sattels nach dem Dom du Gouter. Wir ändern unsere Richtung und sind bald wieder am Trampelpfad.

        Es wird jetzt wieder steiler und wir erreichen noch bevor es richtig hell wird um 5 Uhr die Vallotbiwakhütte, die wir uns auch von innen ansehen wollen, wenn wir schon hier sind. Am Eingang empfängt uns schon ein wenig strenger Geruch, aber wir gehen trotzdem rein, wir wollen ja nicht als Weicheier gelten, Bergsport ist nicht immer nur angenehm! Drinnen liegen etliche Leute in Schlafsäcken und geben noch Lebenszeichen von sich, also kann die Luftqualität nicht so schlimm sein!


        Witzig ist auch, wie die Leute im Seilschaftsverband in die Hütte gehen, mit dem empfohlenen Anseilabstand bei Spaltengefahr.
        Wir trinken mal etwas und stärken uns mit ein paar Bissen Müsliriegel und Trockenobst. Die Getränke in den unisolierten PET-Flaschen sind schon etwas gefroren, aber mit dem Inhalt der Thermosflasche gemischt, passts genau.

        Wir verlassen die Hütte aber bald wieder und es wird jetzt hell. Die Stirnlampen können wir jetzt ausschalten, leider stecken wir unverändert im Nebel. Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, laut Wetterbericht sollte es ja auch heute schön sein, vielleicht reißt es ja noch auf wenn wir weiter oben sind, soll ja schon vorgekommen sein. Meine Herzallerliebste meint, die schlechte Sicht habe auch etwas Gutes, so sähe sie nicht wie ausgesetzt wir unterwegs wären.


        Statt besser wird es aber nur ungemütlicher, der Wind wird stärker und auch Schneefall setzt ein. Von Massenauftrieb ist seit der Vallot keine Spur mehr, wir sind ehrlich gesagt froh, dass wir nicht ganz alleine da heroben unterwegs sind. Dass wir mitten am Bossesgrat sind erkenne ich eigentlich nur am GPS, ich bin jetzt schon etwas enttäuscht.
        Irgendwann wird es flach und wir sehen 2 Leute im Whiteout, die sich gegenseitig beglückwünschen und fotografieren. Ein Blick auf das GPS zeigt mir dass wir jedenfalls im Bereich des Gipfels sind, und so machen wir dasselbe. Es ist jetzt kurz nach Sieben.


        Wir sehen auch keine Spuren die weiterführen, es ist hier alles zugeweht und irgendein Gipfelgebilde sucht man hier heroben auch vergebens.
        Irgendwelche Emotionen, wie sie manchmal beschrieben werden haben wir eigentlich überhaupt nicht, ich ärgere mich nur ein wenig, dass wir nichts sehen. Von dem was wir sehen, könnten wir auch auf irgendeinem namenlosen Mugel im Hochschwab sein, aber was solls, schaue ich mir eben im Internet an wie es da oben bei guter Sicht ausschaut, z. Bsp. hier.

        Beim Abstieg werden wir dann aber von einer Gruppe überholt, der wir vorher nicht begegnet sind, die waren offenbar doch noch ein Stück weiter, es reichten aber schon 20m Entfernung dass wir sie da oben bei der schlechten Sicht nicht mehr gesehen hätten.

        Der Abstieg in den obersten 300hm ist noch ein wenig unangenehm, weil die Aufstiegsspuren abschnittsweise immer wieder zugeweht sind und die Orientierung nicht ganz einfach ist. Wir sind froh, dass wir hinter einer Gruppe nachgehen können, die für uns die Spurensuche erledigen. Auch ist es angenehm, wenn das Auge Bezugspunkte hat, meiner Powerlady wird in so einer konturlosen Umgebung regelmäßig übel, wenn sie nur Weiß sieht.

        Unten ist es dann aber schon wieder besser, hier sehen wir schon die Vallothütte.


        Zurück geht es dann über das weitläufige flache Grand Plateau, hier sind sogar einige Markierungsstangen, an denen wir beim Aufstieg nicht unmittelbar vorbeigekommen sind.

        Hier sind wir bereits auf dem letzten Stück, wir können schon von weitem das Zeltlager erkennen.
        Nach uns die Sintflut.

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        • #5
          AW: Mont Blanc, Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

          Schöne Bilder und interessanter Bericht!

          Wir waren Ende September 2007 am Mont Blanc und es war relativ ruhig - war ja schon Nachsaison.

          Das Grand Coleur war bei uns harmlos. Auf der Gouterhütte fanden wir auch noch Platz mit Reservierung am Vortag.

          Alles eine Frage der Verhältnisse...

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          • #6
            AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

            Der Wind ist gegenüber dem nächtlichen Aufbruch eindeutig stärker geworden und hat auch die Richtung gewechselt, sodass jetzt alle Zelte voll angeblasen werden, was manchen nicht ganz gut bekommt:


            Auch bei unserem Vaude Hogan UL ist das Alugestänge ein wenig verbogen, aber das kann ich wieder richten.
            Das Zusammenpacken kurz vor 10 Uhr ist bei dem Sturm eine Herausforderung: Man muss höllisch aufpassen dass nichts davonfliegt. Sogar mein Rucksack, der fast schon vollgepackt am ebenen Zeltplatz gelegen ist, kam auf einmal in Bewegung, da hatte ich wirklich Glück, dass ich ihn gerade noch erwischt habe.

            Wir werfen noch einen Blick zurück hinauf: Es sind noch viele Leute unterwegs, sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg. Bessere Sichtbedingungen stellen sich aber im oberen Bereich auch jetzt nicht ein.


            Der Abstieg von der Gouter runter zieht sich ein wenig, verläuft aber problemlos. Es ist hier eine Menge Schotter drinnen, aber interessanterweise haben wir hier weder im Auf-, noch im Abstieg kein einziges Mal Steinschlag erlebt, obwohl hier wirklich dauernd viele Leute unterwegs sind.

            Die Rinnenquerung präsentiert sich uns gegenüber gestern komplett verändert, es hat den Neuschnee in der Zwischenzeit komplett genommen und wie gesagt ist jetzt überhaupt kein Steinschlag.


            Unten dann noch der Schotterhatscher raus zur Zahnradbahn. Hier gibt es eine Menge Steinböcke, die überhaupt keine Menschenscheu haben und ganz nah rankommen.



            Um 15 Uhr 30 sind wir unten bei der Zahnradbahn. Wir haben von der Rucksackschlepperei nun doch genug und nehmen den nächsten Zug bis zur Bellevue, um dann wieder mit der Seilbahn nach Les Houches runterzugondeln.

            Was habe ich dazugelernt:

            Unser langsames Aufstiegstempo in Etappen hat sich auf unsere Akklimatisation wirklich bestens ausgewirkt: Wir hatten da schon sehr viel schlechtere Erfahrungen auf viel niedrigeren Bergen und waren diesmal eben sehr vorsichtig. Diesmal haben wir nicht einmal ein Aspro gebraucht, wir hatten auch keinen Leistungseinbruch, wie ich ihn auf Schitour auf selbst niedrigen Dreitausendern (Hocharn, Sonnblick) sehr wohl schon erlebt habe.

            Dass es üblich ist, am Gipfeltag so früh loszugehen, hat den Vorteil, dass man am selben Tag noch ins Tal runterkommt. Mir persönlich macht die Nachthatscherei, wo man nichts sieht, nicht so viel Spaß. Wenn das Wetter stabil vorhergesagt ist würde mir ein Anstieg bei Tageslicht mehr Freude bereiten. Das machen auch viele Leute so, die bleiben halt noch eine Nacht oben.

            Zu den Gefahren, wie wir sie bei den vorgefundenen Bedingungen erlebt haben:
            Steinschlag im Couloir ist sicher ein Thema, auf den Tagesgang der Steinschlagaktivität ist aber offenbar kein Verlass.
            Die Spaltengefahr oben haben wir als sehr gering empfunden. Wir sind am ganzen Anstieg über 2 Spalten drübergestiegen, die so schmal waren, dass ich da nicht einmal reinpasse. Wir haben den Klettergurt natürlich angelegt, das Seil aber im Rucksack gelassen. Ich bin der Meinung, dass das für uns als Zweierteam die sicherere Lösung war, gerade auch für den oberen Gratbereich. Ich bin mir aber sicher, dass da viele eine andere Meinung dazu haben.
            Zum Beispiel, diejenigen, die zu zweit oder dritt angeseilt gehen, mit Schistöcken, den Pickel am Rucksack: Das machen da oben irrsinnig viele so!

            Das Bergerlebnis war für mich insgesamt voll vorhanden, die positiven Eindrücke überwogen bei weitem.
            Wir sind auch immer wieder auf sehr einsamen Touren unterwegs, vor allem auch im Winter, aber wenn mal größere Menschenmassen am Berg unterwegs sind, krieg ich nicht gleich die Krise.

            Das Negativste an unserer Unternehmung ist für mich die weite Anreise: 900 km Autobahn, noch mit Staus in Oberitalien gewürzt, das tu ich mir sicher so schnell nicht wieder an. Nie und nimmer würde ich so weit für eine 2- oder 3-tägige Bergtour fahren. Im Rahmen von knapp 2 Wochen, wie wir es gemacht haben, geht es für uns gerade noch:
            Ein wenig Wandern, Mountainbiken, auf Touristenpfaden in den Touristenhochburgen spazieren, dann ist’s für uns OK.
            Zum Beispiel der Urlaubsabschluss am Gardasee:


            LG Hans
            Nach uns die Sintflut.

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            • #7
              AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

              Grossartiger Bericht, tolle Fotos!


              Herzliche Gratulation, GrazerHans.

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              • #8
                AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

                Toller Bericht !
                Echt schade dass oben angekommen keine Aussicht hattet.
                Auf diskutiert oft verflucht, aber reizen tut er trotzdem der MB....irgendwann möchte da (fast) jeder Hobbybergsteiger rauf
                ...a Tog ohne Bier is wia a Tog ohne Wein....
                google online Album

                Paul

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                • #9
                  AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

                  Gratuliere
                  Echt schade, daß es oben so neblig war, so ist euch eines der Highlights entgangen:
                  Der Schatten um 6 Uhr im Bereich Vallot

                  DSC00714.JPG

                  Auch ist mir aufgefallen, daß das markante Eisschwammerl auf der Bionnassay abgebrochen ist. (leider hab ich kein Foto, bei uns wars unten neblig und oben schön)
                  Brauchst eh nur do auffi

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                  • #10
                    AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

                    Genial! Gratuliere zum Gipfelsieg, und ein absoluter Traumbericht!!
                    Servus, Martin

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                    • #11
                      AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

                      Hallo,

                      danke für den guten Bericht. Wieviel Wind hattet ihr denn?

                      Ich war selber zwei Wochen früher oben und kann die Meisten deiner Beobachtungen und Vorgehensweisen nur bestätigen. (Spaltengefahren, am Seil gehen etc..).

                      Wir haben klassisch in der Tete Rousse übernachtet und sind um halb zwei los, waren dementsprechend später am Gipfel (halb zehn).
                      Die Querung des Grand Couloir und der Aufstieg zur Gouter war auch in der Nacht problemlos - allerdings bei Vollmondlicht. Auch beim Abstieg fast kein Steilschlag, nur kleinere Steinchen die runtergerollt sind (kein freier Fall wie von dir beobachtet). Ich habe jemanden beobachtet, der am Oberschenkel getroffen wurde, es hatte keine Auswirkungen.

                      Der Bosses-Grat selber ist wirklich nicht so schmal, zwei Seilschaften kommen problemlos aneinander vorbei, so meine Erfahrung.

                      Sehr wichtig und interessant empfand ich auch die von dir schon erwähnte Anpassung des Gehtempos. Wir gingen wirklich zum Teil elendig langsam, aber mit Absicht. Zusammen mit einer guten Akklimatisierung und mit wirklich viel Glück bezüglich des Wetters ist das m.E. der Schlüssel damit eine Mont-Blanc Besteigung nicht nur klappt sondern auch Spass macht. Und mir hat sie riesig Spass gemacht!

                      Zu den Reservierungen in den Hütten: Man kann ruhig reservieren für den Tag an dem man plant loszugehen - man MUSS sowieso drei Tage vorher UNBEDINGT bestätigen, ansonsten werden die Lager gnadenlos anderwertig vergeben. Im Umkehrschluss bedeutet das auch (und jetzt kommt der Tip): Wenn man GENAU drei Tage vor dem geplanten Termin anruft um zu reservieren hat man eine gar nicht mal so schlechte Chance, ein Lager zu erwischen.

                      Ob die Hütten wirklich den Preis wert sind muss jeder für sich entscheiden. Ich würde (als Hüttenlagerfan und Zeltskeptiker) beim nächsten Mal das Campieren an der Tete-Rousse ernsthaft in Erwägung ziehen: Die Hütte bietet z.B. einen eigenen Kocherraum an, wo mitgebrachte Speisen mit dem eigenen Kocher zubereitet werden können (Tür am Ende des Gastraumes). Die paar Stunden 'Schlaf' im Lager lohnen den Preis dann kaum. Noch ein Detail was manche bei der Vorbereitung vielleicht interessieren dürfte: In der Tete Rousse gibt es abschliessbare Schliessfächer, wo man Material deponieren kann.

                      Wie gesagt, bei guter Akklimatisierung und gemässigtem Tempo ist die Besteigung ab Tete Rousse auch für Nicht-Konditionstiere wie mich eigentlich problemlos machbar. Falls die Akklimatisierung nicht passt, hilft ein Übernachten weiter oben m.E. zur Regenerierung sowieso nichts, und ein höheres Tempo bringt auch nichts wenn man Spass haben will. Nur das frühe Aufstehen - das war fast der härteste Moment der ganzen Tour.

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                      • #12
                        AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

                        Danke für den sehr aussagekräftigen Bericht und Gratulation zum Gipfelerfolg!
                        carpe diem!
                        www.instagram.com/bildervondraussen/

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                        • #13
                          AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

                          Hallo,

                          Wahnsinn, wie sich das da oben verändert hat, mit Zeltlager und modernen Hütten, Stahlseile und Fixseile !

                          In den 80er Jahren war zwar das wetter bei uns genauso nebelig, aber die Infrastruktur etwas einfacher.


                          LG, Das Wadl
                          7+ geht daweil net, aber sonst alles Paletti ! - Klettern im Höllenthal

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                          • #14
                            AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

                            Gratuliere zur Tour

                            und danke für den tollen Bericht und die gelungenen Photos. Zum Glück hattet ihr zwischendurch superschöne Wetterstimmungen.
                            ________________________________
                            Don't dream your life - live your dream.
                            ________________________________

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                            • #15
                              AW: Mont Blanc (4808m) über Gouter-Route, 19. bis 21.7.2009

                              Toller Bericht !!! Toll zum Lesen !

                              Es tut mir echt leid, dass ihr so schlechtes Wetter hattet Bin im August selber in Chamonix und schau mir die Umgebung einmal an bevor ich dann irgendwann den Mont Blanc einmal in Angriff nehme

                              P.S.: Geil, das Adidas Regenzeugs
                              _/\_/^\_/\_
                              Schwärmt er: "Schau nur, wie schön das Tal da unter uns liegt und des reizende Dörferl und wie nett sich der Fluss zwischen dem Wald und de Wiesn windt."
                              Darauf die Frau: "Und warum lasst du mi stundenlang da auffi kraxeln, wenn's da unten so wundervoll und schön is?" ;)

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