Nach der gestrigen Überschreitung des Ortlers http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=39391
stand heute eine gemütlichere Tour am Programm.
Dachten Franz und ich zumindest.
Ziel war die Überschreitung von Vertainspitze und Hoher Angelus, wobei wir die Vertainspitze über den NW-Grat besteigen wollten.
Laut Walter Pause ("50 Gipfeltouren in den Ostalpen") waren an diesem NW-Grat früher "schneidige Kletterer unter sich."
Mittlerweile sei der Grat aber durch Drahtseile entschärft und für das "trittsichere Fußvolk" geeignet.
"Nirgendwo übersteigen die klettertechnischen Schwierigkeiten den II. Grad", so Pause.
Franz und ich - Angehörige des "trittsicheren Fußvolkes" - freuten uns auf den NW-Grat und rechneten für die gesamte Tour mit rund 10 Stunden und in etwa 1.800 Hm.
Aufstehen um fünf, Zelt abbauen, geparkt wird in der Nähe des Hotels Zebru in Sulden.
Das gesamte Kletterzeug sowie die Eisausrüstung bleibt im Auto.
Der Aufstieg durch das Zaytal ist wunderschön, vor allem wegen der prächtigen Ausblicke auf die andere Talseite.
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Der Hintergrat (links): mit erstem Schneefeld, dem Zacken des Signalkopfes, zweitem Schneefeld und dem Ortler Gipfel.
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Schöner Blick auf das Zentrum von Sulden.
Nach runden zwei Stunden haben wir unseren Frühstücksplatz erreicht,
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die Zaytal oder Düsseldorfer Hütter (2.727m)
Wenig später stehen wir bereits am Einstieg des NW-Grates auf die Vertainspitze.
Und sind doch etwas überrascht:
Schon der Einstieg wartet mit einer kurzen, aber happigen und ausgesetzten Querung auf, ein leichter IIIer.
Es folgt eine kurzes Stück "Klettersteig", Schwierigkeit D-E, sehr ausgesetzt.
Unsere Überraschung wird größer . . .
Die gelbe Markierung ist zwar ausgezeichnet, doch für das "trittsichere Fußvolk" (Pause) dürfte hier wohl bald Schluss sein.
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Eine ausgesetzte Platte, sehr steil, unserer Ansicht nach ein IIIer.
In weiterer Folge wechseln die Schwierigkeiten am Grat:
Reines Gehgelände, Genussklettern im II Grad für das "trittsichere Fußvolk", aber auch ausgesetzte IIIer und zwei IVer Stellen (sic!).
Für uns, ohne Seil unterwegs, eine wahre Gratwanderung.
Die Nerven sind aufs Äußerste angespannt, das Klettern erfolgt vor allem im Kopf.
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Am NW-Grat der Vertainspitze, nix für das "trittsichere Fußvolk"
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Im unteren Drittel dieses Turmes ist eine Abseilstelle eingerichtet. Franz und ich müssen freilich abklettern.
Nach diesem Turm sind die Hauptschwierigkeiten vorbei.
Der weitere Verlauf des Grates ist einfach (I-II) und wir erreichen . . .
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. . . den Gipfel der Vertainspitze.
Nachdem dieser Anstieg länger als geplant gedauert hat, wollen wir raschest möglich zurück ins Tal.
Die Heimfahrt nach Kärnten stand ja auch noch an.
Allerdings schien uns der Abstieg über das Rosimjoch und dem gleichnamigen Gletscher dann doch zu risikoreich.
Seil, Pickel und Steigeisen lagen ja im Auto . . .
Somit wendeten wir unseren Blick der Überschreitung zum Hohen Angelus zu.
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Der Grat zum Hohen Angelus. Die Angelusscharte liegt hinter dem Gratturm am rechten Bildrand.
Der Abstieg zum Gletscher erfolgt in der Scharte mit dem Schneefleck.
Hauptproblem hier ist es, den richtigen Abstieg zum Gletscher zu finden.
Die Markierung endet nämlich inmitten des Grates.
Würde man dort einfach weiter nach unten absteigen, endete man bei steilen Felsabbrüchen.
Wir querten auf alle Fälle einige Male hin und her, um den richtigen und einzig möglichen Abstieg zum finden.
Nachstehend einige Bilder von dieser Überschreitung, einige IIer Stellen.
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Mühsamer Abstieg zum Laaser Ferner.
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Aufstieg in die Angelusscharte (3.337m)
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Am Blockgrat zum Hohen Angelus.
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Angelusscharte und der Grat zurück zur Vertainspitze. Man achte auf die Felsabbrüche zum Gletscher.
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Das interessante Gipfelkreuz am Hohen Angelus.
Der Abstieg vom Hohen Angelus über die Reinstadler Route war dann wieder etwas für das "trittsichere Fußvolk".
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Der letzte Teil des Abstieges führt über den Grat und dann im IIer Gelände über den Abbruch am linken Bildrand.
Wieder bei der Düsseldorfer Hütte, genehmigten wir uns noch einen guten cappuccino, bevor es das letzte Stück ins Tal ging.
Wobei uns der Hüttenwirt, angesprochen auf den NW-Grat, schmunzelnd auf seine Homepage verwies.
Dort heißt es:
"Der Nordwestgrat ist eine reizvolle und lohnende Klettertour, ist aber kein Klettersteig wie in vielen Führern beschrieben wird.
(. . .)Der Schwierigkeitsgrad geht bis zum 4. Grad.
Aufstiegszeiten: ca 4-5 Stunden."
Nach insgesamt 14 Stunden kommen wir müde, aber sehr zufrieden, im Tal an.
Wir waren ganz oben, sind gesund wieder herunten.
Den Kopf voll mit schönen Bildern. . .
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Der NW-Grat auf die Vertainspitze. Im Hintergrund der Ortler.
stand heute eine gemütlichere Tour am Programm.
Dachten Franz und ich zumindest.
Ziel war die Überschreitung von Vertainspitze und Hoher Angelus, wobei wir die Vertainspitze über den NW-Grat besteigen wollten.
Laut Walter Pause ("50 Gipfeltouren in den Ostalpen") waren an diesem NW-Grat früher "schneidige Kletterer unter sich."
Mittlerweile sei der Grat aber durch Drahtseile entschärft und für das "trittsichere Fußvolk" geeignet.
"Nirgendwo übersteigen die klettertechnischen Schwierigkeiten den II. Grad", so Pause.
Franz und ich - Angehörige des "trittsicheren Fußvolkes" - freuten uns auf den NW-Grat und rechneten für die gesamte Tour mit rund 10 Stunden und in etwa 1.800 Hm.
Aufstehen um fünf, Zelt abbauen, geparkt wird in der Nähe des Hotels Zebru in Sulden.
Das gesamte Kletterzeug sowie die Eisausrüstung bleibt im Auto.
Der Aufstieg durch das Zaytal ist wunderschön, vor allem wegen der prächtigen Ausblicke auf die andere Talseite.
a1.jpg
Der Hintergrat (links): mit erstem Schneefeld, dem Zacken des Signalkopfes, zweitem Schneefeld und dem Ortler Gipfel.
a2.jpg
Schöner Blick auf das Zentrum von Sulden.
Nach runden zwei Stunden haben wir unseren Frühstücksplatz erreicht,
a3.jpg
die Zaytal oder Düsseldorfer Hütter (2.727m)
Wenig später stehen wir bereits am Einstieg des NW-Grates auf die Vertainspitze.
Und sind doch etwas überrascht:
Schon der Einstieg wartet mit einer kurzen, aber happigen und ausgesetzten Querung auf, ein leichter IIIer.
Es folgt eine kurzes Stück "Klettersteig", Schwierigkeit D-E, sehr ausgesetzt.
Unsere Überraschung wird größer . . .
Die gelbe Markierung ist zwar ausgezeichnet, doch für das "trittsichere Fußvolk" (Pause) dürfte hier wohl bald Schluss sein.
a4.jpg
Eine ausgesetzte Platte, sehr steil, unserer Ansicht nach ein IIIer.
In weiterer Folge wechseln die Schwierigkeiten am Grat:
Reines Gehgelände, Genussklettern im II Grad für das "trittsichere Fußvolk", aber auch ausgesetzte IIIer und zwei IVer Stellen (sic!).
Für uns, ohne Seil unterwegs, eine wahre Gratwanderung.
Die Nerven sind aufs Äußerste angespannt, das Klettern erfolgt vor allem im Kopf.
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Am NW-Grat der Vertainspitze, nix für das "trittsichere Fußvolk"
a6.jpg
Im unteren Drittel dieses Turmes ist eine Abseilstelle eingerichtet. Franz und ich müssen freilich abklettern.
Nach diesem Turm sind die Hauptschwierigkeiten vorbei.
Der weitere Verlauf des Grates ist einfach (I-II) und wir erreichen . . .
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. . . den Gipfel der Vertainspitze.
Nachdem dieser Anstieg länger als geplant gedauert hat, wollen wir raschest möglich zurück ins Tal.
Die Heimfahrt nach Kärnten stand ja auch noch an.
Allerdings schien uns der Abstieg über das Rosimjoch und dem gleichnamigen Gletscher dann doch zu risikoreich.
Seil, Pickel und Steigeisen lagen ja im Auto . . .
Somit wendeten wir unseren Blick der Überschreitung zum Hohen Angelus zu.
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Der Grat zum Hohen Angelus. Die Angelusscharte liegt hinter dem Gratturm am rechten Bildrand.
Der Abstieg zum Gletscher erfolgt in der Scharte mit dem Schneefleck.
Hauptproblem hier ist es, den richtigen Abstieg zum Gletscher zu finden.
Die Markierung endet nämlich inmitten des Grates.
Würde man dort einfach weiter nach unten absteigen, endete man bei steilen Felsabbrüchen.
Wir querten auf alle Fälle einige Male hin und her, um den richtigen und einzig möglichen Abstieg zum finden.
Nachstehend einige Bilder von dieser Überschreitung, einige IIer Stellen.
a11.jpg
Mühsamer Abstieg zum Laaser Ferner.
a12.jpg
a13.jpg
Aufstieg in die Angelusscharte (3.337m)
a14.jpg
Am Blockgrat zum Hohen Angelus.
a15.jpg
Angelusscharte und der Grat zurück zur Vertainspitze. Man achte auf die Felsabbrüche zum Gletscher.
a16.jpg
Das interessante Gipfelkreuz am Hohen Angelus.
Der Abstieg vom Hohen Angelus über die Reinstadler Route war dann wieder etwas für das "trittsichere Fußvolk".
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Der letzte Teil des Abstieges führt über den Grat und dann im IIer Gelände über den Abbruch am linken Bildrand.
Wieder bei der Düsseldorfer Hütte, genehmigten wir uns noch einen guten cappuccino, bevor es das letzte Stück ins Tal ging.
Wobei uns der Hüttenwirt, angesprochen auf den NW-Grat, schmunzelnd auf seine Homepage verwies.
Dort heißt es:
"Der Nordwestgrat ist eine reizvolle und lohnende Klettertour, ist aber kein Klettersteig wie in vielen Führern beschrieben wird.
(. . .)Der Schwierigkeitsgrad geht bis zum 4. Grad.
Aufstiegszeiten: ca 4-5 Stunden."
Nach insgesamt 14 Stunden kommen wir müde, aber sehr zufrieden, im Tal an.
Wir waren ganz oben, sind gesund wieder herunten.
Den Kopf voll mit schönen Bildern. . .
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Der NW-Grat auf die Vertainspitze. Im Hintergrund der Ortler.
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