Montag, 16. August
Nachdem wir unsere Anreise nach Sulden aufgrund akuten Schlechtwetters um zwei Tage nach hinten verschoben haben, fuhren Dieter und ich (Gerhard) schließlich am Montag, dem 16. August, nach Sulden, wo unser Seilpartner Jürgen bereits auf uns gewartet hat. Obwohl die Wettervoraussage für diese Woche nicht besonders gut war, entschlossen wir uns die geplante Hochtourenwoche nicht ins Wasser fallen zu lassen, sondern flexibel, je nach Wetterlage, Touren zu unternehmen.
Dienstag, 17. August: Aufstieg Düsseldorfer Hütte (2.727 m), Hinteres Schöneck (3.120 m)
Zunächst wollten wir eine etwas leichtere Eingehtour absolvieren. Dafür haben wir uns zur Besteigung des Hohen Angelus (3.521 m) mit anschließender Nord-Süd-Überschreitung der Vertainspitze (3.554 m) entschlossen.
Zu diesem Zweck stiegen wir am Montag gemütlich auf die Düsseldorfer Hütte (2.727 m) auf. Obwohl das Wetter für diesen Tag als sehr wechselhaft vorausgesagt war, hielt es um die Mittagszeit noch gut an und wir entschlossen uns weiter auf das Hintere Schöneck, ein netter Wandergipfel, zu gehen. Zurück auf der Hütte, kam das angekündigte Schlechtwetter in Form von dichten Wolken (aber kein Niederschlag).
Auf der Hütte trafen wir einen Bergführer mit zwei Kunden, die am heutigen Tag den Hohen Angelus bestiegen haben. Nach den Verhältnissen gefragt, haben sie uns empfohlen im oberen Teil der Route aufgrund von viel Neuschnee in der Tour vom Fels in den Firn auszuweichen. Nachdem das Wetter für den nächsten Tag als sehr instabil (ab der Mittagszeit wieder dichte Bewölkung) und in der Route auf die Vertainspitze ebenfalls viel Neuschnee lag, entschieden wir uns am nächsten Tag lediglich den Hohen Angelus zu besteigen und anschließend wieder auf die Hütte zurück zu kehren.
Ortler (3.905 m) vom Aufstieg auf die Düsseldorfer Hütte
Jürgen und Dieter beim Aufstieg auf die Düsseldorfer Hütte
Düsseldorfer Hütte (2.727 m)
Mittwoch, 18. August: Hoher Angelus (3.521 m)
Am nächsten Tag stiegen wir mit leichtem Gepäck (ohne Seil) auf den Hohen Angelus auf. Die Route führt zunächst auf gut markiertem Steil anfangs durch Wiesen, später durch Schutt. Nach einer knappen Stunde erreichten wir den felsigen Grat/Rücken, der relativ steil beginnend sich nach und nach zurücklegt. Im oberen Teil des Rückens, folgten wir zunächst dem Grat, um später den Spuren des Bergführers folgende auf den Firn auszuweichen. Nur die letzten Meter folgten wir wieder dem felsigen Grat.
Der Anstieg ist im Wesentlichen relativ leicht (Kletterstellen bis zum 1. Schwierigkeitsgrad, Firn bis 35 Grad). Die Schlüsselstelle war allerdings keine knifflige Kletterstelle, auch kein Aufschwung im Steileis, sondern eine etwas ausgesetzte Querung im sandigen Teil eines felsigen, äußerst fragwürdigen Untergrunds mit extrem brüchigem Gestein.
Nach 5 Stunden waren wir wieder auf der Hütte. Wie vorausgesagt, zogen dichte Wolken. Die Entscheidung, auf die Vertainspitze zu verzichten, hat sich also bewährt.
Die Aufstiegslinie auf den Hohen Angelus (Bildmitte) ist auf dem Foto gut zu erkennen: Zunächst auf Schotter zum Einstieg in den felsigen Teil (links der Bildmitte und rechts vom gut erkennbaren Schneefeld); danach in einer Zick-Zack-Linie den steilen Teil des Grates überwinden; anschließend durch den flachen, aber schneebedeckten Teil des Grates weiter bis zum oberen Teil des Firnfeldes; auf diesem in ca. 35 Grad auf den Gipfelgrat und dann weiter zum Gipfel
Hoher Angelus (3.521 m)
Einfache Blockkletterei im ersten Teil der Tour
Donnerstag, 19. August: Suldenspitze (3.376 m)
Eigentlich planten wir für Donnerstag/Freitag die Besteigung des Ortlers. Die Wettervorhersage für Freitag war jedoch sehr bescheiden. So entschieden wir uns am Donnerstag, für den großteils stabiles Wetter vorausgesagt war, die Suldenspitze zu besteigen und den Ortler einen Tag nach hinten zu verschieben.
Die Suldenspitze (3.376 m) ist ein Berg, den man in mehrfacher Hinsicht mit dem Großvenediger in Salzburg vergleichen kann:
- einfacher Aufstieg ohne Schwierigkeiten in Fels oder Eis
- Bergführer gehen regelmäßig mit Scharen von Bergsteigern auf den Berg
Mindestens eines unterscheidet aber die Suldenspitze vom Großvenediger: die Suldenspitze ist eine gemütliche Eintages-Tour, da man mit der Schaubach-Seilbahn in kurzer Zeit, ohne Anstrengung auf die Schaubachhütte (2.581 m) gelant.
Von dort folgt man zunächst auf bequemen Weg, anschließend auf Steigspuren über Schutt und Geröll zum Gletscherrand. Dort haben wir uns die Steigeisen übergezogen (Blankeis zu Beginn des Gletschers) und stapften über den Gletscher, der sich nur kurz aufsteilt, zum Gipfel, den wir nach ca. 2,5 Stunden erreichten. Diese durchaus eher gemütliche Tour ist schon aufgrund der grandiosen Aussicht auf das Dreigestirn Königsspitze, Monte Zebru und Ortler sehr lohnend.
Zurück auf der Bergstation, genossen wir bei Suppe und Bier das schöne Wetter und die tolle Aussicht auf unser nächstes Ziel, dem Ortler.
Suldenspitze (3.376 m), links der Bildmitte
Trinkpause auf dem Weg zur Suldenspitze
Auf der Suldenspitze findet man statt einem Gipfelkreuz Kriegserinnerungen vor.
Suldenspitze (3.376 m)
Nachdem wir unsere Anreise nach Sulden aufgrund akuten Schlechtwetters um zwei Tage nach hinten verschoben haben, fuhren Dieter und ich (Gerhard) schließlich am Montag, dem 16. August, nach Sulden, wo unser Seilpartner Jürgen bereits auf uns gewartet hat. Obwohl die Wettervoraussage für diese Woche nicht besonders gut war, entschlossen wir uns die geplante Hochtourenwoche nicht ins Wasser fallen zu lassen, sondern flexibel, je nach Wetterlage, Touren zu unternehmen.
Dienstag, 17. August: Aufstieg Düsseldorfer Hütte (2.727 m), Hinteres Schöneck (3.120 m)
Zunächst wollten wir eine etwas leichtere Eingehtour absolvieren. Dafür haben wir uns zur Besteigung des Hohen Angelus (3.521 m) mit anschließender Nord-Süd-Überschreitung der Vertainspitze (3.554 m) entschlossen.
Zu diesem Zweck stiegen wir am Montag gemütlich auf die Düsseldorfer Hütte (2.727 m) auf. Obwohl das Wetter für diesen Tag als sehr wechselhaft vorausgesagt war, hielt es um die Mittagszeit noch gut an und wir entschlossen uns weiter auf das Hintere Schöneck, ein netter Wandergipfel, zu gehen. Zurück auf der Hütte, kam das angekündigte Schlechtwetter in Form von dichten Wolken (aber kein Niederschlag).
Auf der Hütte trafen wir einen Bergführer mit zwei Kunden, die am heutigen Tag den Hohen Angelus bestiegen haben. Nach den Verhältnissen gefragt, haben sie uns empfohlen im oberen Teil der Route aufgrund von viel Neuschnee in der Tour vom Fels in den Firn auszuweichen. Nachdem das Wetter für den nächsten Tag als sehr instabil (ab der Mittagszeit wieder dichte Bewölkung) und in der Route auf die Vertainspitze ebenfalls viel Neuschnee lag, entschieden wir uns am nächsten Tag lediglich den Hohen Angelus zu besteigen und anschließend wieder auf die Hütte zurück zu kehren.
Ortler (3.905 m) vom Aufstieg auf die Düsseldorfer Hütte
Jürgen und Dieter beim Aufstieg auf die Düsseldorfer Hütte
Düsseldorfer Hütte (2.727 m)
Mittwoch, 18. August: Hoher Angelus (3.521 m)
Am nächsten Tag stiegen wir mit leichtem Gepäck (ohne Seil) auf den Hohen Angelus auf. Die Route führt zunächst auf gut markiertem Steil anfangs durch Wiesen, später durch Schutt. Nach einer knappen Stunde erreichten wir den felsigen Grat/Rücken, der relativ steil beginnend sich nach und nach zurücklegt. Im oberen Teil des Rückens, folgten wir zunächst dem Grat, um später den Spuren des Bergführers folgende auf den Firn auszuweichen. Nur die letzten Meter folgten wir wieder dem felsigen Grat.
Der Anstieg ist im Wesentlichen relativ leicht (Kletterstellen bis zum 1. Schwierigkeitsgrad, Firn bis 35 Grad). Die Schlüsselstelle war allerdings keine knifflige Kletterstelle, auch kein Aufschwung im Steileis, sondern eine etwas ausgesetzte Querung im sandigen Teil eines felsigen, äußerst fragwürdigen Untergrunds mit extrem brüchigem Gestein.
Nach 5 Stunden waren wir wieder auf der Hütte. Wie vorausgesagt, zogen dichte Wolken. Die Entscheidung, auf die Vertainspitze zu verzichten, hat sich also bewährt.
Die Aufstiegslinie auf den Hohen Angelus (Bildmitte) ist auf dem Foto gut zu erkennen: Zunächst auf Schotter zum Einstieg in den felsigen Teil (links der Bildmitte und rechts vom gut erkennbaren Schneefeld); danach in einer Zick-Zack-Linie den steilen Teil des Grates überwinden; anschließend durch den flachen, aber schneebedeckten Teil des Grates weiter bis zum oberen Teil des Firnfeldes; auf diesem in ca. 35 Grad auf den Gipfelgrat und dann weiter zum Gipfel
Hoher Angelus (3.521 m)
Einfache Blockkletterei im ersten Teil der Tour
Donnerstag, 19. August: Suldenspitze (3.376 m)
Eigentlich planten wir für Donnerstag/Freitag die Besteigung des Ortlers. Die Wettervorhersage für Freitag war jedoch sehr bescheiden. So entschieden wir uns am Donnerstag, für den großteils stabiles Wetter vorausgesagt war, die Suldenspitze zu besteigen und den Ortler einen Tag nach hinten zu verschieben.
Die Suldenspitze (3.376 m) ist ein Berg, den man in mehrfacher Hinsicht mit dem Großvenediger in Salzburg vergleichen kann:
- einfacher Aufstieg ohne Schwierigkeiten in Fels oder Eis
- Bergführer gehen regelmäßig mit Scharen von Bergsteigern auf den Berg
Mindestens eines unterscheidet aber die Suldenspitze vom Großvenediger: die Suldenspitze ist eine gemütliche Eintages-Tour, da man mit der Schaubach-Seilbahn in kurzer Zeit, ohne Anstrengung auf die Schaubachhütte (2.581 m) gelant.
Von dort folgt man zunächst auf bequemen Weg, anschließend auf Steigspuren über Schutt und Geröll zum Gletscherrand. Dort haben wir uns die Steigeisen übergezogen (Blankeis zu Beginn des Gletschers) und stapften über den Gletscher, der sich nur kurz aufsteilt, zum Gipfel, den wir nach ca. 2,5 Stunden erreichten. Diese durchaus eher gemütliche Tour ist schon aufgrund der grandiosen Aussicht auf das Dreigestirn Königsspitze, Monte Zebru und Ortler sehr lohnend.
Zurück auf der Bergstation, genossen wir bei Suppe und Bier das schöne Wetter und die tolle Aussicht auf unser nächstes Ziel, dem Ortler.
Suldenspitze (3.376 m), links der Bildmitte
Trinkpause auf dem Weg zur Suldenspitze
Auf der Suldenspitze findet man statt einem Gipfelkreuz Kriegserinnerungen vor.
Suldenspitze (3.376 m)
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