Die Idee von dieser Tour ist im März entstanden, während einer Skitourenwoche auf dem Rifugio Mandron, im Adamello Gebiet.
Danach wurde fleißig recherchiert und wurden alle mögliche Informationen gesammelt, überwiegend aus ital. Foren, aber auch aus diesem (Danke Leni!)
Am Ende waren wir zu dritt:
Barbara, Laszlo und ich.
Am Sonntag kurz nach 16:00 gingen wir ab dem Stausee von Malga Bissina, am Anfang des Val di Fumo los.
Unser Tagesziel war die Biwackschachtel "Bivacco Segalla" auf knapp 3000m die eine halbe Std. vom Passo delle Vacche (2850m) liegt.
Als Erstes wurde das Rifugio Val di Fumo erreicht.
Bis dahin verläuft der Weg fast komplett Flach und waren mehrere Sonntagswanderer unterwegs (es war auch der richtige Wochentag)
Wir erreichten das Rif. Val di Fumo gegen 17:45.
Wir gliechen den Flussigkeitverlust aus und überlegten kurz ob wir doch lieber da übernachten sollten (bis zur Schachtel braucht man um die 3:30 Std)
Am Schluß entscieden wir, weiter zu gehen.
Das wird sich im Nachhinein als die richtige Entscheidung zeigen.
Nach ca. weiteren 3 Std erreichten wir endlich den Passo delle Vacche.
An diesem Punkt fing es schon zu dämmern an und wir holten die Stirnlampen aus den Rucksäcke.
Der weitere Weg bis zur Schachtel ist schon markiert aber nicht mehr so eindeutig wie bis zum Pass.
Die Markierungen sind nur mehr Rot statt Weiß-Rot und nicht mehr so dicht.
Man muss Augen (und ggf. Lampen) gut bewegen.
Immerhin erreichten wir erleichtert unser Ziel, die orange Schachtel.
Wir assen etwas, bereiteten heiße Getränke zu und ab ins Bett.
Am nächsten Tag waren die Wetterbedingungen eher suboptimal.
Vor allem die Sicht war, mild ausgedrückt, etwas begrenzt.
Wir warteten eine Weile ab und zwischendurch schien es aufzulockern, aber es war jedes Mal nur eine Täuschung.
Gegen 8:00 verließen wir trotzdem die BiwiSchachtel und stiegen weiter auf über den Südwestgrat Richtung Gipfel.
Trotz der beschränkten Sicht die Wegfindung ist nicht wirklich problematisch dank vor allem den div. Sicherungen, teils neu teils aus dem 1. Weltkrieg.
Manche Passagen wurden bei Bedarf extra gesichert, dafür hatten wir, im Zusatz zu einem 60m Halbseil, ein kurzes Seil mit.
Endlich wurde gegen 13:30 der Gipfel erreicht.
Zur Schwierigkeit des SW-Grates:
Überall wird als unter III angegeben, ob II+ oder III- kann man beliebig diskutieren.
Es ist jedoch nicht zu vergessen, dass viele Stellen durch Fixseile entschärft werden, sonst würden eine andere Wertung verdienen.
Teil von diesen Sicherungen sind immerhin bald 100 Jahre alt und nicht unbegrenzt belastbar.
Andere Stellen, selbst wenn Klettertechnisch nicht schwierig, sind recht ausgesetzt und der Kopf spielt mit.
Nach kurzer Pause gingen wir weiter.
Bis zur Seilwinde ging noch alles nach Plan.
Danach wurde es unklar wie man weiter gehen sollte.
Im Nachhinein (laut dem Wirt des Rif. Carè Alto) hätten wir uns an der Nordseite halten sollen.
Da ist der Fels fester (das ist übrigens kein Auftrag, wenn man die Bedingungen an der Südseite anschaut) und sind einige Sicherungsmöglichkeiten vorhanden.
Diese Info hatte ich leider nirgends gefunden...
Wir warfen zwar einige Blicke auch auf die Nordseite, aber so einladend kam es uns nicht vor.
Ich war dagegen überzeugt, dass man entweder direkt am Grat oder eher an der Südseite bleiben sollte.
Da ist aber das Gestein extrem brüchig und alles was man gerade berührt rollt mit lautem Knallen ins Tal.
Bzw. in unserem Fall wurde es vom Nebel verschluckt.
Nach einiger Zeit schlug Laszlo vor, uns abzuseilen.
Um ehrlich zu sein, ich war zu Beginn nicht ganz überzeugt, weil ich Sorgen hatte, dass es ewig dauern würde.
Weiterhin, ich war mir gar nicht sicher wie weit der Gletscher in der Tat war.
Von den Möglichkeiten in so einem Gelände, je einen Standplatz zu bauen ganz zu schweigen.
Das war aber in unserem Fall letztendlich die richtige Entscheidung.
Wir mussten zwar einige Metern Reepschnur opfern, aber die Stehen weiterhin zur Verfüging wem userer Spur nachgehen will.
An einem Punkt hatte ich mich schon geistlich darauf vorbereitet, die Nacht im Freien zu verbringen.
Irgendwann fing es an als Draufgabe sogar zu donnern...
Mehr als ein bisschen (Schnee-)Regen kam zum Glück nicht.
Dafür hagelten ab und zu Steine, auch mehrere Kilogramm schwer.
Zum Abseilen bieteten sich die wenigen Felsköpfe an die nicht lose waren.
2x ließ sich das Seil nach dem Abseilen nicht ziehen und Laszlo stieg wieder auf um das Seil zu befreien.
Hut ab für die Leistung und den Mut!
Irgendwann, nach 3-4 Abseilmanöver erreichten wir endlich den Gletscher.
An diesem Punkt, bis auf die Orientierung waren die größte Probleme gelöst.
Wir stiegen bewußt diagonal links ab, bis die Silhouette des Ostgrates wieder sichtbar wurde (d.h. ein paar cm von der Nase entfernt)
Einen Augenblick rieß der Nebel auf und es zeigten sich nicht nur der Rest des Grates, sondern auch das Rif. Carè Alto.
Ab diesem Punkt ging es nur darum, dem Grat entlang weiter abzusteigen.
Weiter rechts am Gletscher befindet sich Blankeis und ziemlich steil, 50°+, aber näher am Grat gab es noch eine Zunge Schnee und die Steilheit ist ohne Vergleich angenehmer.
Draußen vom Gletschern fanden wir erst Blockgelände und später einen "normalen" Wanderweg bis hin zu unserem Tagesziel.
Am Rif. Carè Alto kammen wir gegen 20:30 an.
wir machten uns schon Sorgen, ob überhaupt etwas zum Essen bekommen würden, aber wir wurden bald getröstet: Die Auswahl war größer und einladender als in manchen Gasthäuser.
Den folgenden Tag verbrachten wir auf der Hütte.
Ein bisschen Erholung brauchten wir schon und das Wetter war sowieso beschiessen: Nebel ohne Ende und ab und zu kräftiger Regen.
Am Mi. entschieden wir dann, den Weiteren Weg Richtung Rif. Lobbia alta für ein anderes Mal aufzubewaren und stiegen wir wieder über den Passo delle vacche ins val di Fumo ab.
Das war, im Nachhinein betrachtet, wieder die durchaus richtige Entscheidung, aber das ist eine andere Geschichte.
Mehr Bilder dazu gibt´s hier:
https://picasaweb.google.com/1030970...eAltoJuli2012#
Übrigens, peinlich wie es sein kann, schaffe ich es nicht, hier im Forum, die Bilder in der richtigen Reihenfolgen hinzubekommen.
Es ist auch mein 1. Bericht...
Vom Abseilen gibt es leider keine Bilder.
Wir hatten da andere Sorgen.
Danach wurde fleißig recherchiert und wurden alle mögliche Informationen gesammelt, überwiegend aus ital. Foren, aber auch aus diesem (Danke Leni!)
Am Ende waren wir zu dritt:
Barbara, Laszlo und ich.
Am Sonntag kurz nach 16:00 gingen wir ab dem Stausee von Malga Bissina, am Anfang des Val di Fumo los.
Unser Tagesziel war die Biwackschachtel "Bivacco Segalla" auf knapp 3000m die eine halbe Std. vom Passo delle Vacche (2850m) liegt.
Als Erstes wurde das Rifugio Val di Fumo erreicht.
Bis dahin verläuft der Weg fast komplett Flach und waren mehrere Sonntagswanderer unterwegs (es war auch der richtige Wochentag)
Wir erreichten das Rif. Val di Fumo gegen 17:45.
Wir gliechen den Flussigkeitverlust aus und überlegten kurz ob wir doch lieber da übernachten sollten (bis zur Schachtel braucht man um die 3:30 Std)
Am Schluß entscieden wir, weiter zu gehen.
Das wird sich im Nachhinein als die richtige Entscheidung zeigen.
Nach ca. weiteren 3 Std erreichten wir endlich den Passo delle Vacche.
An diesem Punkt fing es schon zu dämmern an und wir holten die Stirnlampen aus den Rucksäcke.
Der weitere Weg bis zur Schachtel ist schon markiert aber nicht mehr so eindeutig wie bis zum Pass.
Die Markierungen sind nur mehr Rot statt Weiß-Rot und nicht mehr so dicht.
Man muss Augen (und ggf. Lampen) gut bewegen.
Immerhin erreichten wir erleichtert unser Ziel, die orange Schachtel.
Wir assen etwas, bereiteten heiße Getränke zu und ab ins Bett.
Am nächsten Tag waren die Wetterbedingungen eher suboptimal.
Vor allem die Sicht war, mild ausgedrückt, etwas begrenzt.
Wir warteten eine Weile ab und zwischendurch schien es aufzulockern, aber es war jedes Mal nur eine Täuschung.
Gegen 8:00 verließen wir trotzdem die BiwiSchachtel und stiegen weiter auf über den Südwestgrat Richtung Gipfel.
Trotz der beschränkten Sicht die Wegfindung ist nicht wirklich problematisch dank vor allem den div. Sicherungen, teils neu teils aus dem 1. Weltkrieg.
Manche Passagen wurden bei Bedarf extra gesichert, dafür hatten wir, im Zusatz zu einem 60m Halbseil, ein kurzes Seil mit.
Endlich wurde gegen 13:30 der Gipfel erreicht.
Zur Schwierigkeit des SW-Grates:
Überall wird als unter III angegeben, ob II+ oder III- kann man beliebig diskutieren.
Es ist jedoch nicht zu vergessen, dass viele Stellen durch Fixseile entschärft werden, sonst würden eine andere Wertung verdienen.
Teil von diesen Sicherungen sind immerhin bald 100 Jahre alt und nicht unbegrenzt belastbar.
Andere Stellen, selbst wenn Klettertechnisch nicht schwierig, sind recht ausgesetzt und der Kopf spielt mit.
Nach kurzer Pause gingen wir weiter.
Bis zur Seilwinde ging noch alles nach Plan.
Danach wurde es unklar wie man weiter gehen sollte.
Im Nachhinein (laut dem Wirt des Rif. Carè Alto) hätten wir uns an der Nordseite halten sollen.
Da ist der Fels fester (das ist übrigens kein Auftrag, wenn man die Bedingungen an der Südseite anschaut) und sind einige Sicherungsmöglichkeiten vorhanden.
Diese Info hatte ich leider nirgends gefunden...
Wir warfen zwar einige Blicke auch auf die Nordseite, aber so einladend kam es uns nicht vor.
Ich war dagegen überzeugt, dass man entweder direkt am Grat oder eher an der Südseite bleiben sollte.
Da ist aber das Gestein extrem brüchig und alles was man gerade berührt rollt mit lautem Knallen ins Tal.
Bzw. in unserem Fall wurde es vom Nebel verschluckt.
Nach einiger Zeit schlug Laszlo vor, uns abzuseilen.
Um ehrlich zu sein, ich war zu Beginn nicht ganz überzeugt, weil ich Sorgen hatte, dass es ewig dauern würde.
Weiterhin, ich war mir gar nicht sicher wie weit der Gletscher in der Tat war.
Von den Möglichkeiten in so einem Gelände, je einen Standplatz zu bauen ganz zu schweigen.
Das war aber in unserem Fall letztendlich die richtige Entscheidung.
Wir mussten zwar einige Metern Reepschnur opfern, aber die Stehen weiterhin zur Verfüging wem userer Spur nachgehen will.
An einem Punkt hatte ich mich schon geistlich darauf vorbereitet, die Nacht im Freien zu verbringen.
Irgendwann fing es an als Draufgabe sogar zu donnern...
Mehr als ein bisschen (Schnee-)Regen kam zum Glück nicht.
Dafür hagelten ab und zu Steine, auch mehrere Kilogramm schwer.
Zum Abseilen bieteten sich die wenigen Felsköpfe an die nicht lose waren.
2x ließ sich das Seil nach dem Abseilen nicht ziehen und Laszlo stieg wieder auf um das Seil zu befreien.
Hut ab für die Leistung und den Mut!
Irgendwann, nach 3-4 Abseilmanöver erreichten wir endlich den Gletscher.
An diesem Punkt, bis auf die Orientierung waren die größte Probleme gelöst.
Wir stiegen bewußt diagonal links ab, bis die Silhouette des Ostgrates wieder sichtbar wurde (d.h. ein paar cm von der Nase entfernt)
Einen Augenblick rieß der Nebel auf und es zeigten sich nicht nur der Rest des Grates, sondern auch das Rif. Carè Alto.
Ab diesem Punkt ging es nur darum, dem Grat entlang weiter abzusteigen.
Weiter rechts am Gletscher befindet sich Blankeis und ziemlich steil, 50°+, aber näher am Grat gab es noch eine Zunge Schnee und die Steilheit ist ohne Vergleich angenehmer.
Draußen vom Gletschern fanden wir erst Blockgelände und später einen "normalen" Wanderweg bis hin zu unserem Tagesziel.
Am Rif. Carè Alto kammen wir gegen 20:30 an.
wir machten uns schon Sorgen, ob überhaupt etwas zum Essen bekommen würden, aber wir wurden bald getröstet: Die Auswahl war größer und einladender als in manchen Gasthäuser.
Den folgenden Tag verbrachten wir auf der Hütte.
Ein bisschen Erholung brauchten wir schon und das Wetter war sowieso beschiessen: Nebel ohne Ende und ab und zu kräftiger Regen.
Am Mi. entschieden wir dann, den Weiteren Weg Richtung Rif. Lobbia alta für ein anderes Mal aufzubewaren und stiegen wir wieder über den Passo delle vacche ins val di Fumo ab.
Das war, im Nachhinein betrachtet, wieder die durchaus richtige Entscheidung, aber das ist eine andere Geschichte.
Mehr Bilder dazu gibt´s hier:
https://picasaweb.google.com/1030970...eAltoJuli2012#
Übrigens, peinlich wie es sein kann, schaffe ich es nicht, hier im Forum, die Bilder in der richtigen Reihenfolgen hinzubekommen.
Es ist auch mein 1. Bericht...
Vom Abseilen gibt es leider keine Bilder.
Wir hatten da andere Sorgen.
Kommentar