Diesen Sommer ging es mal wieder für 3 Wochen in die Alpen. Dabei standen sowohl Klettertouren (z.B. in den Tannheimern, im Lechquellgebiet oder auch in den Allgäuern), als auch Hochtouren auf dem Programm (z.B. Hochwilde, Wildspitze, Cevedale).
Die Wunschtour des Urlaubs war aber von vornerein der Ortler. Während mir vor einigen Wochen der Normalweg sicher noch gereicht hätte, hat mich mein Tourenpartner aber im Vornerein dann doch immer mehr davon überzeugt, dass es doch der Hintergrat sein soll.
Nachdem wir schon eine Woche unterwegs waren und uns in den Ötztalern gut akklimatisiert hatten ging es dann nach Südtirol rüber.
Am Anreisetag sind wir mal aufs Stilfser Joch gefahren, da wir eh noch Zeit übrig hatten und in Trafoi auf dem Campingplatz waren. Zugegeben: Von dieser Seite schaut der Ortler nicht sehr schön aus. Graue Wände und kaltes Eis. Farbtupfer sucht man hier eher vergeblich. Auf dem Stilfser Joch selbst siehts auch nicht viel anders aus. Hier ist die Zeit wohl schon vor einigen Jahrzehnten stehen geblieben. Nicht schön aber dennoch interessant und sicherlich sehenswert.
Am 27.07. sind wir dann von Sulden aus zur Hintergrathütte aufgestiegen. Geparkt haben wir direkt an der Talstation vom Langsteinlift und sind von dort dann erst weiter durchs Tal damit wir am Gipfeltag nicht erst noch durch Sulden hindurch bis zum Ortsende laufen müssen.
Genächtigt haben wir auf der Hintersteinhütte. 24€ kostet die Übernachtung im Lager hier. Schon ein anderes Preisniveau als auf den AV-Hütten. Aber bei weitem günstiger als die Schweiz
Um 3:30 Uhr wurde aufgestanden und um ca. 4 Uhr gings dann im Schein der Stirnlampe los. Außer uns waren an dem Tag noch ca. 17-18 Leute unterwegs. Davon bis auf eine Seilschaft und uns alle mit Bergführer.
Zunächst latscht man nur über Geröll hinauf. Irgendwann kommt ein bisschen Kraxelei bei der man den Helm besser schonmal aufhaben sollte, vorallem wenn man eine trampelnde Seilschaft vor sich hat... Danach folgt wieder Geröll und dann gehts dann doch endlich hoch zum Grat.
Die wirklichen Schwierigkeiten beginnen erst nach dem Signalkopf. Das Seil hatten wir dementsprechend kurz bei der Querung am Signalkopf raus sowie bei der Schlüsselstelle und der 3+ Stelle weiter oben. Der Rest ging seilfrei.
Am Grat hatten wir allerbeste Verhältnisse. Nix vereist und abgesehen von den beiden Firnfeldern wars auch komplett schneefrei. Die Steigeisen wurden im Aufstieg daher nur am steilen Firnfeld benötigt.
Am Gipfel war dann bei bestem Wetter wie erwartet viel los. Die Aussicht zur Königsspitze, in Richtung Bernina, zur Weißkugel, zum Cevedale. Hier kann man sich länger aufhalten. Fast eine ganze Stunde verbrachten wir dementsprechend oben bevor es an den Normalweg ging.
Dieser gefiel mir dann noch besser als erwartet. Solch imposante Gletscherlandschaften hatte ich hier an sich weniger erwartet. An 2 Ecken halfen bereits Aluleitern über die breit offenen Spalten und hier und da wurden die Spaltenbrücken allmählich auch schon dünner. Vermutlich ist es mittlerweile schon nicht mehr mit 2 Leitern getan.
Im Abstieg seilten wir uns 2mal ab. Einmal unterhalb vom Lombardibiwak und später einige Meter nach Ende des Gletschers. Dort mussten wir auch einige Minuten im Stau stehen. Es war glücklicherweise ein Dienstag. Am Wochenende sollte man den Ortler wohl meiden.
Von der Payerhütte folgt noch der Abstieg runter nach Sulden. Nach knapp 10,5 Std inkl. Pausen sind wir wieder am Auto. Im Aufstieg warns von der Hintergrathütte laut meiner Uhr 1375m. Im Abstieg 2160m bei einer Distanz von knapp über 13 Kilometern.
Durch die Kletterei am Hintergrat und die imposante Gletscherlandschaft am Normalweg ist diese Tour meine bisher Schönste gewesen. Bei Vereisung würde ich aber nach wie vor auf eine Begehung verzichten.
Anbei die Bilder zur Tour:
Anfahrt über den Reschenpass. Das Ziel vor Augen:
Graue Liftlandschaft am Stilfser Joch:
Blick auf Sulden von der
Hütte mit Königsspitze. Ostflanke leider schon aper gewesen. Irgendwann solls da aber auch mal raufgehen. Vorallem bei einem solchen Sommer wie heuer aber wohl eher was fürn Frühsommer.
Königsspitze und Zebru.
Fabian am Signalturm.
Schlüsselstelle. Ungesichert wollte ich die Stelle nicht gehen. Kurz aber dafür auch ordentlich abgespeckt.
Blick aufs steile Firnfeld:
Die 3+ Stelle nach dem Firnfeld.
Bald oben:
Die Wunschtour des Urlaubs war aber von vornerein der Ortler. Während mir vor einigen Wochen der Normalweg sicher noch gereicht hätte, hat mich mein Tourenpartner aber im Vornerein dann doch immer mehr davon überzeugt, dass es doch der Hintergrat sein soll.
Nachdem wir schon eine Woche unterwegs waren und uns in den Ötztalern gut akklimatisiert hatten ging es dann nach Südtirol rüber.
Am Anreisetag sind wir mal aufs Stilfser Joch gefahren, da wir eh noch Zeit übrig hatten und in Trafoi auf dem Campingplatz waren. Zugegeben: Von dieser Seite schaut der Ortler nicht sehr schön aus. Graue Wände und kaltes Eis. Farbtupfer sucht man hier eher vergeblich. Auf dem Stilfser Joch selbst siehts auch nicht viel anders aus. Hier ist die Zeit wohl schon vor einigen Jahrzehnten stehen geblieben. Nicht schön aber dennoch interessant und sicherlich sehenswert.
Am 27.07. sind wir dann von Sulden aus zur Hintergrathütte aufgestiegen. Geparkt haben wir direkt an der Talstation vom Langsteinlift und sind von dort dann erst weiter durchs Tal damit wir am Gipfeltag nicht erst noch durch Sulden hindurch bis zum Ortsende laufen müssen.
Genächtigt haben wir auf der Hintersteinhütte. 24€ kostet die Übernachtung im Lager hier. Schon ein anderes Preisniveau als auf den AV-Hütten. Aber bei weitem günstiger als die Schweiz
Um 3:30 Uhr wurde aufgestanden und um ca. 4 Uhr gings dann im Schein der Stirnlampe los. Außer uns waren an dem Tag noch ca. 17-18 Leute unterwegs. Davon bis auf eine Seilschaft und uns alle mit Bergführer.
Zunächst latscht man nur über Geröll hinauf. Irgendwann kommt ein bisschen Kraxelei bei der man den Helm besser schonmal aufhaben sollte, vorallem wenn man eine trampelnde Seilschaft vor sich hat... Danach folgt wieder Geröll und dann gehts dann doch endlich hoch zum Grat.
Die wirklichen Schwierigkeiten beginnen erst nach dem Signalkopf. Das Seil hatten wir dementsprechend kurz bei der Querung am Signalkopf raus sowie bei der Schlüsselstelle und der 3+ Stelle weiter oben. Der Rest ging seilfrei.
Am Grat hatten wir allerbeste Verhältnisse. Nix vereist und abgesehen von den beiden Firnfeldern wars auch komplett schneefrei. Die Steigeisen wurden im Aufstieg daher nur am steilen Firnfeld benötigt.
Am Gipfel war dann bei bestem Wetter wie erwartet viel los. Die Aussicht zur Königsspitze, in Richtung Bernina, zur Weißkugel, zum Cevedale. Hier kann man sich länger aufhalten. Fast eine ganze Stunde verbrachten wir dementsprechend oben bevor es an den Normalweg ging.
Dieser gefiel mir dann noch besser als erwartet. Solch imposante Gletscherlandschaften hatte ich hier an sich weniger erwartet. An 2 Ecken halfen bereits Aluleitern über die breit offenen Spalten und hier und da wurden die Spaltenbrücken allmählich auch schon dünner. Vermutlich ist es mittlerweile schon nicht mehr mit 2 Leitern getan.
Im Abstieg seilten wir uns 2mal ab. Einmal unterhalb vom Lombardibiwak und später einige Meter nach Ende des Gletschers. Dort mussten wir auch einige Minuten im Stau stehen. Es war glücklicherweise ein Dienstag. Am Wochenende sollte man den Ortler wohl meiden.
Von der Payerhütte folgt noch der Abstieg runter nach Sulden. Nach knapp 10,5 Std inkl. Pausen sind wir wieder am Auto. Im Aufstieg warns von der Hintergrathütte laut meiner Uhr 1375m. Im Abstieg 2160m bei einer Distanz von knapp über 13 Kilometern.
Durch die Kletterei am Hintergrat und die imposante Gletscherlandschaft am Normalweg ist diese Tour meine bisher Schönste gewesen. Bei Vereisung würde ich aber nach wie vor auf eine Begehung verzichten.
Anbei die Bilder zur Tour:
Anfahrt über den Reschenpass. Das Ziel vor Augen:
Graue Liftlandschaft am Stilfser Joch:
Blick auf Sulden von der
Hütte mit Königsspitze. Ostflanke leider schon aper gewesen. Irgendwann solls da aber auch mal raufgehen. Vorallem bei einem solchen Sommer wie heuer aber wohl eher was fürn Frühsommer.
Königsspitze und Zebru.
Fabian am Signalturm.
Schlüsselstelle. Ungesichert wollte ich die Stelle nicht gehen. Kurz aber dafür auch ordentlich abgespeckt.
Blick aufs steile Firnfeld:
Die 3+ Stelle nach dem Firnfeld.
Bald oben:
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