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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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(Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

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  • (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

    Es sollte einmal wieder soweit sein- Sachen packen, ab ins Auto und 600km südlich Richtung Ötztal, genauer gesagt nach Melag. Auf dem Plan steht die Weißkugel, welche es uns schon länger angetan hat. Doch wie es sich meist bei diesen schönen und prominenten Gipfeln verhält, ist man dort nie allein und kann sich an Wochenenden zumeist in die hübschen Kolonnen einreihen, die sich die Gletscher hochschrauben. Genau diese Vorstellung hatte uns bisher immer im Sommer von der Kugel abgehalten. Doch nun ist alles anders: Es ist bereits Winter...zumindest sollte es vom Datum her Winter sein,...und die Hütten liegen im Winterschlaf. Zwei gute Argumente, die uns die Tour jetzt doppelt schmackhaft macht.

    Da das Wetter und die Bedingungen (ein Dankeschön an dieser Stelle für die Infos der Bergführerstelle Vent in Person Kilian Scheibers) soweit passen sollen, ist die Entscheidung schnell gefallen. Natürlich sehen wir unsere Chancen auf einen Gipfelerfolg halbwegs realistisch. Es muss schon alles passen. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
    Wir planen die Route von Melag, über den Gletscherlehrpfad hinauf zum Langtaufer Ferner. Dort wollen wir Samstagnachmittag bereits möglichst hoch unser Zelt aufschlagen (die Weißkugelhütte besitzt keinen Winterraum), um für die finale Gipfeletappe am Sonntag nicht mehr als 900-1000hm vor uns zu haben. Schließlich stehen noch fast 1900hm Abstieg und 7h Heimfahrt auf dem Programm. Alles in allem kein Pappenstiel. Den Weg zum Gipfel wollen wir über den Nordgrat (im Sommer PD+/AD+,II-III) angehen, der durch den Wind der letzten Tage relativ frei geblasen sein sollte.

    Gesagt getan, nach einer bereits recht kühlen Nacht auf dem Parkplatz von Melag (ca.1900m) geht es gegen 9Uhr los, zunächst vorbei an der Melager Alm und dann durch ein kleines Wäldchen.

    Der kurze Blick zurück Richtung Melag. Am Wetter gibts definitiv nichts auszusetzen


    Bereits auf 2000m stoßen wir auf den ersten Schnee und damit verbunden auch Eis. Zum Eisklettern würde es noch nicht reichen, doch stellen uns die gefroren Bäche vor erste kleinere Probleme. Die Faulheit, die Steigeisen herauszuholen, überwiegt...


    Als wir über die Baumgrenze hinaus kommen, folgen wir dem Gletscherlehrpfad über die Moränen und Geröllhalden hinauf zu den Ausläufern des Langtaufer Ferners


    Auf etwa 2600m stoßen wir auf den Gletscher. Von da an gehts es mit Schneeschuhen weiter. Überrascherweise dürfen wir bereits hier schon 10cm spuren. Gegen 15Uhr erreichen wir einen recht flachen Gletscherabschnitt auf ca. 2900m, der im Handumdrehen als Zeltplatz ausgesucht wird. Die Sonne ist derweil schon verschwunden, sodass es keinen Grund mehr gibt, länger in der Kälte zu verweilen. Der warme Schlafsack lockt mehr denn je. Der Aufbau des Zeltes gestaltet sich allerdings doch kniffliger als gedacht, da wir immer wieder teils knietief im Schnee versinken und unsere Heringe dementsprechend auch keinen wirklichen Halt finden. So müssen Stöcke, Pickel und sogar die Schneeschuhe notgedrungen als Ersatz herhalten...



    Gegen 16Uhr können wir endlich im (verhältnismäßig) warmen Zelt verschwinden, anschließend schmelzen wir Schnee, kochten Tee sowie Nudeln und gehen nochmals die Route durch. Dann ist Nachtruhe. Samstag 19Uhr
    Mitten in der Nacht wache ich auf, werde schlagartig putzmunter, blicke erregt aus dem Zelt, sehe die hellen Sterne und bin fast schon dabei, meinen Kollegen zu wecken, um ihn zu fragen, ob wir nicht schon losgehen wollen. Dann schaue ich auf die Uhr. 21.26Uhr. Oje, das wird eine lange Nacht werden...

    Um 5Uhr klingelt dann wirklich der Wecker. Überrascherweise kommen wir auch recht gut aus unseren Schlafsäcken, nur das Anziehen der Schuhe soll nicht so recht klappen. Obwohl wir diese über Nacht im Zelt hatten, sind sie stocksteif gefroren. Erst nach geschlagenen 15Minuten und begleitet von lauter Flucherei gelingt es uns, unsere Füße hineinzuzwängen. Um 5.45Uhr geht es hinaus in die Dunkelheit.

    Wir halten uns möglichst weit links am Gletscher, um die großen Spalten zu umgehen und haben doch gut zu tun, einen Weg durch das Labyrinth zu finden. Immer wieder geht es über dünnere Schneebrücken und vorbei an nahezu bodenlosen Spaltenbrüchen. Im Dunkeln nimmt man diese Szenerie jedes Mal aufs Neue besonders bedrohlich wahr. Obwohl wir (trotz Schneeschuhen) gut 15-20cm spuren müssen, kommen wir recht zügig voran. Kurz vor dem Weißkugeljoch (ca. 3300m) geht eindrucksvoll die Sonne auf.

    Blick zurück Richtung Weißseespitze


    Die Weißkugel im ersten Morgenlicht


    Wir hatten uns bereits am Abend im Zelt darauf verständigt, den Nordgrat doch nicht zu versuchen, da für unseren Geschmack doch noch zu viel Schnee darin lag und dieser aller Voraussicht nach nicht (wie erhofft) festgepresst sein würde. Auch der steile Nordhang, den es zunächst zu queren gegolten hätte, sieht angesichts des aktuellsten Lawinenlageberichts wenig einladend aus. Um nicht alles auf eine Karte setzen zu müssen, ziehen wir folglich den Normalweg vor und steigen auf zum Weißkugeljoch, wo uns die ersten Sonnenstrahlen empfangen.



    Wenig später machen wir einen (fast) folgenschweren Fehler. Da wir uns vorab nur die Routen des Nord- und Ostgrats genauer angeschaut hatten (Schande über uns! ), halten wir die Südostwand der Weißkugel für den vermeintlichen Normalweg. Diese hat einen ca. 200-250m Aufstieg im ca. 45° steilen Gelände zur Folge. Im unteren stark windgepressten und leicht vereisten Teil steigen wir zu Ungunsten unserer Waden hinauf zum felsdurchsetzten Abschnitt. Dieser sieht von unten recht einfach aus, wird allerdings durch die Brüchigkeit des Gesteins und den knietiefen Schwimmschnee, welcher von nun an vorherrscht, etwas heikel.



    Ca. 50-60m unterhalb des Endes der Wand, welches sich durch eine nette Wechte ankündigt, bemerkt mein Kollege, das ihm die ganze Sache nicht gefalle. Das brüchige Gestein, welches kaum Halt bietet und der Schwimmschnee, durch welchen wir uns zwischen den Felsen und der Wechte nochmals knietief wühlen müssen, lässt die Situation in diesem steilen Gelände recht schnell ernst werden. Ich will mich doch nicht so schnell damit zufrieden geben, gerade da das Ende der Wand in so greifbarer Nähe erscheint und damit verbunden derGipfel, welcher sich noch unsichtbar dahinter und nur maximal 100hm weiter oben verbirgt. Nach einigen Minuten des Verhandelns binde ich mich aus dem Seil aus und versuchte allein mein Glück (). 15Minuten später stehe ich direkt unter der Wechte und versuche wild hantierend, mit dem Pickel Halt in ihr zu bekommen. Währenddessen wühle ich mit den Beinen hüfttief im Schnee, der immer mehr nachgibt. Einen kurzen Moment zögere ich noch, sage zu mir selbst, dass das doch nich wirklich wahr sein kann, schaue runter zu Richard, versuche aus seinem Gesicht etwas herauszulesen, erkenne aus der Entfernung aber nur noch seine Konturen. Wieder streift der Blick zur Wechte. Ich bin kurz davor, alles auf eine Karte zu setzen, doch dann kommt urplötzlich die Einsicht, dass es das einfach nicht wert ist. Also drehe ich um und steige vorsichtig wieder ab. Der Frust, so nah vor dem Ziel aufgeben zu müssen, löst sich bald in Freunde über die letztendlich doch richtig getroffene Entscheidung auf.

    Der Blick von etwa 20m unterhalb der Wechte hinab. Am Grat in der Mitte kann man meinen Seilpartner Richard sehen:


    Blick aus der Wand: Die Langtauferer Spitze
    Zuletzt geändert von Wette; 12.12.2015, 02:17.
    "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
    Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

  • #2
    AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

    Weiter drüben u.a. die Hintere Schwärze (welche wir über die Nordwand erst im Mai diesen Jahres begehen durften) und der Similaun


    Wieder sicher unten am Fuß der Wand angekommen, lassen wir bei Riegel und Tee zunächst unserer (sicher nachvollziehbaren) Enttäuschung freien Lauf, doch nur wenige Minuten später können wir bereits festhalten, dass es durchaus hätte schlimmer kommen können. Auch ohne Gipfel sei die Tour doch ein voller Erfolg!

    Die Südostwand von unten! Auf dem Foto sieht es gar nicht so steil aus.


    Hier ein gegoogeltes Bild, welches einen besseren Eindruck vermittelt:
    http://images.summitpost.org/original/31821.JPG


    Auf dem Rückweg gibt es dann nochmal den einen oder anderen spannenden Moment, als wir die unter unseren Füßen liegenden Schneebrücken (unbeabsichtigt) auf ihre Festigkeit testen. Glücklicherweise kommen nur kleinere Löcher zum Vorschein, obwohl ich gestehen muss, dass ich in die folgende Spalte mit etwas Pech gut und gerne hinein passen würde...



    Auch die großen Spalten machen Eindruck auf uns:



    Zurück am Zeltplatz machen wir eine kurze Pause, packen unsere Sachen zusammen und dann gehts nur noch hinab zum Auto und gen Heimat.

    Winter in den Bergen- Ein Traum:



    Ein Erinnerungsbild für später





    FAZIT:
    Hinter uns liegt eine super Tour, in traumhaft weißer Landschaft und absoluter Einsamkeit. Bis auf den Gipfel bekamen wir alles, was wir uns gewünscht hatten. Doch manchmal soll es einfach nicht sein. Die Kunst, dies rechtzeitig zu akzeptieren, müssen wir allerdings noch erlernen (vor allem ich)...
    Besonders ärgerlich war abschließend, dass wir, zu Hause angekommen, durch Zufall nochmals einen genauen Blick auf die Normalroute warfen. Nie hätten wir uns beim Abstieg oder auf der Rückfahrt träumen lassen, es am falschen (und viel zu steilen) Hang versucht zu haben. Wären wir den einen Bogen noch gelaufen, selbst nach dem Versuch in der Südostwand, hätten wir den Weg zum Hintereisjoch gesehen, welcher zwar auch steil, aber mit Sicherheit begehbar und noch konditionell machbar gewesen wäre. So haben uns letztendlich nicht die Verhältnisse einen Strich durch die Rechnung gemacht, sondern ein simpler Anfängerfehler

    Ein Weltuntergang ist das Ganze natürlich trotzdem nicht. Wir kommen einfach beizeiten wieder

    Beste Grüße,
    Wette
    Zuletzt geändert von Wette; 12.12.2015, 02:21.
    "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
    Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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    • #3
      AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

      Schade, dass es nicht geklappt hat. Ich kann gut nachvollziehen, wie sehr man sich über einen solchen Fehler ärgern kann und wie fixiert man darauf ist den Gipfel zu erreichen. Wenn ich mir deine Bilder anschaue, glaube ich, dass die NO-Flanke nicht schlechter gewesen wäre.

      Mit vernünftigem Timing, kann man übrigens an der Weißkugel von Melag auch im Sommer seine Ruhe haben.

      Ich habe den Thread ins richtige Unterforum Italien verschoben.
      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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      • #4
        AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

        Schöner Bericht,
        freut mich das ihr den Mut zur Umkehr hattet.
        Lg. helmut55

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        • #5
          AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

          Herrlicher Bericht und bestens fotografisch dokumentiert! Der Berg ist kein Frosch und er hupft euch nicht davon und wichtig ist immer: guat oba und ham kemman!!!
          mfbg
          MR

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          • #6
            AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

            Danke für das positive Feedback! Dachte fast schon, dass die Kritik nur so hageln wird (angesichts des Monats und den damit verbundenen Verhältnissen)

            @Placeboi: Die NO-Flanke wäre mit Sicherheit besser gewesen Deinen Bericht hatte ich übrigens vor einiger Zeit schonmal gelesen. Das war in der Tat Timing. Kann mir übrigens nur schwer vorstellen, von Melag bis zum Gipfel in einem Rutsch zu gehen. Zumindest wenn man oberhalb der 3000-3100m spuren muss (so wie ihr). Also nachträglich

            Wir werden den Berg jetzt erstmal wieder in Ruhe lassen. Im Frühjahr stehen andere schöne Ziele an! Aber wir kommen irgendwann wieder...hoffentlich
            "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
            Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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            • #7
              AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

              Wunderschön!
              Und gut, dass du die Wechte doch noch stehen gelassen hast.

              Wie ging's euch generell mit den Schuhen von der Temperatur her -- waren die Füße dann nicht völlig kalt, als ihr sie in die kalten Schuhe gesteckt habt?

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              • #8
                AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

                Zitat von Wette Beitrag anzeigen
                Danke für das positive Feedback! Dachte fast schon, dass die Kritik nur so hageln wird (angesichts des Monats und den damit verbundenen Verhältnissen)
                Warum Kritik? Die Sache mit dem Routenverlauf hast du selbst geschrieben und so etwas soll in den besten Häusern vorkommen. Ich würde zu der Zeit nicht über Gletscher mit solchen Spaltenzonen gehen, aber das muss jeder für sich entscheiden.

                Zitat von Wette Beitrag anzeigen
                @Placeboi: Die NO-Flanke wäre mit Sicherheit besser gewesen Deinen Bericht hatte ich übrigens vor einiger Zeit schonmal gelesen. Das war in der Tat Timing. Kann mir übrigens nur schwer vorstellen, von Melag bis zum Gipfel in einem Rutsch zu gehen. Zumindest wenn man oberhalb der 3000-3100m spuren muss (so wie ihr). Also nachträglich
                Ist zwar nicht einmal eineinhalb Jahre her, aber für mich ist das mittlerweile leider auch schwer vorstellbar...
                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                • #9
                  AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

                  Danke für den Bericht, auch ohne Gipfel wird sichs ausgezahlt haben.
                  Hattet ihr keine Schaufel mit? Ausgraben Zeltplatz und hier Post#3 sieht man dass man sich auch durch grosse Wächten graben kann
                  ...a Tog ohne Bier is wia a Tog ohne Wein....
                  google online Album

                  Paul

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

                    Zu dieser ambitionierten Unternehmung kann man euch auch ohne Gipfel nur gratulieren.

                    Danke für deinen tollen Bericht und die wunderschönen Eindrücke!

                    lG M.
                    Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

                      Zitat von FloImSchnee Beitrag anzeigen
                      Wie ging's euch generell mit den Schuhen von der Temperatur her -- waren die Füße dann nicht völlig kalt, als ihr sie in die kalten Schuhe gesteckt habt?
                      Das war nicht so das Problem. Es ging rein in die Schuhe und dann sofort los. Und wenn man relativ steile Hänge hochspuren muss, hat man im Nu wieder warme Füße

                      Zitat von paulchen Beitrag anzeigen
                      Hattet ihr keine Schaufel mit?
                      Da die Tour (auch wenn sie immer in unseren Köpfen war) recht spontan war, konnten wir bei der Ausleihe unserer Sektion so spontan kein LVS, Schaufel und Co. ausleihen. Daher wollten wir ja ursprünglich via Nordgrat hoch, um den steilen Hängen und damit potentieller Lawinengefahr zu entgehen. Ist unser Plan ja bestens aufgegangen wie man sieht aber spaß beiseite: wäre da wirklich was abgegangen, hätte uns in der felsendurchsetzten wand mit sicherheit auch die schönste lawinenausrüstung nichts gebracht...

                      aber es ging ja um die schaufel: wie gesagt, war leider nicht dabei. beim nächsten mal wieder. und dann probier ich das mit der "durch-die-wächte-graben" mal aus oberwohl ich bezweifle, dass mir diese in dem moment was genützt hätte. der schnee unter mir hätte schneller nachgegeben, als ich die schaufel vom rucksack nehmen könnte...
                      achso: danke auch für den link! super bericht, den ich bisher noch nicht kannte!
                      "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
                      Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

                        Vielen Dank für die schönen Bilder und den ausführlichen Bericht. Eh viel zu selten, dass auch Unternehmungen publiziert werden, die nicht gipfelgekrönt waren.
                        Mich wundert es allerdings immer wieder, wie oft, an und für sich, gute Bergsteiger die Tourenplanung so verhauen. Das ist für mich echt ein Rätsel.
                        "Gegen Vernunft habe ich nichts, ebenso wenig wie gegen Schweinebraten! Aber ich möchte nicht ein Leben leben, in dem es tagaus tagein nichts anderes gibt als Schweinebraten" - Paul Feyerabend

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                        • #13
                          AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

                          Zitat von Fritz_Phantom Beitrag anzeigen
                          Mich wundert es allerdings immer wieder, wie oft, an und für sich, gute Bergsteiger die Tourenplanung so verhauen. Das ist für mich echt ein Rätsel.
                          Das wäre wirklich eine interessante Fragestellung. Musste ich jetzt glatt an Ueli Steck denken, der am Ende seiner 82x4000-Tour auf dem Weg zur Barre de Ecrins ins falsche Tal gelaufen ist. Ich könnte mir spontan vorstellen, dass das ein Mix aus Faulheit und Unterschätzen der Route ist. Wenn ich jetzt so an die Weißkugel denke: Wir haben uns so sehr mit dem Nordgrat und Ostgrat beschäftigt, dass der Normalweg schlichtweg unterschätzt wurde. Klar, wir haben uns ihn schon vorher auf der Karte angesehen, aber nur ganz kurz und da das Wetter traumhaft werden sollte auch als "leicht zu finden" und "da sollte es schon keine Probleme geben" abgestempelt. Manchmal geht man vlt unbewusst davon aus, dass die Orientierung an einem Berg, auf den jedes Jahr so viele Menschen "rennen", nicht so schwer sein kann. Ein ähnlicher Lapsus würde mit Sicherheit nicht passieren, wenn der gleiche Berg z.B. im Kaukasus stehen würde...
                          "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
                          Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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                          • #14
                            AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

                            Ich bin eh unsicher, ob das "durch die Wechte"-Graben so eine gute Idee gewesen wäre. Ich würd mir da große Sorgen machen, dass die Wechte dabei zusammenbricht und einen mit runter nimmt...

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                            • #15
                              AW: (Beinah) Auf die Weißkugel (3739m) - 05./06.Dezember 2015

                              Ein schönes Ziel! Die Tour ist nicht optimal gelaufen, solche Nachlässigkeiten in der Routenplanung/Kartenarbeit unterlaufen mir leider auch manchmal, ist zeitaufwändig das vorab vernünftig zu machen. Dann hofft evtl. jeder noch auf den Zweiten (ganz ungünstige Dynamik...).

                              Aber ich finde es nicht richtig nach dem Sommer auf solchen Gletschern rumzulaufen, zumal nach etwas Schnee und zu zweit! Klar kann man das auch durch Erfahrung und Umsicht teilweise (gut) ausgleichen. Aber ich denke ist schon happig, ich würde es mich aktuell nicht wagen.

                              Durch die Wechte graben wenn alles durch und durch fest ist. Ich hätte es nicht probiert, wär auch nicht so weit hoch in der steilen Wand. Weißkugel Normalweg Nordostflanke finde ich schon unangenehm.

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