Frühjahr oder Sommer, das ist hier die Frage.... Nach dem ungewöhnlich warmen April hat's den Eisrinnen und Kombirouten in den Alpen schon gut zugesetzt. Dies führt dazu, dass man bereits früh im Jahr hoch hinaus muß.
Christian und ich eine eher unbekannte Route in der Großglockner Nordwand in Augenschein genommen.
Doch zuerst müssen wir den Aufstieg zum Glocknerbiwak hinter uns bringen. Wir entscheiden die Schneeschuhe am Auto zu lassen, dies erwies sich als richtige Entscheidung. Ohne große mühe kamen wir in der bereits gelegten Spur nach oben. Am Biwak angekommen sind bereits 8 Leute drin. Das Biwak nimmt 8 Leute bequem und zur Not auch 10 auf. Ich habe einen Schlafsack dabei und entscheide vorne im Kochbereich zu schlafen.
So weit die Theorie.... kaum haben wir alle entschieden wie wir es platztechnisch lösen, kommen nochmal 3 Leute und dann nochmal 2. Das ist zuviel für das Biwak. Ich zwenge mich noch zu den unteren 4 dazu, die 3 netten Slowenen sitzen zu dritt dort wo ich alleine liegen wollte und sind froh wenigstens in der Biwakschachtel zu sein. Die nächsten vergraben sich irgendwo im Gletscher.
Nun gut viel haben wir nicht geschlafen, ich war froh als es um kurz nach vier endlich zum Kochen und Aufrödeln ging. In der Pallarinne war schon der Teufel los. Aber wir gehen ja nur bis zur Berglerrinne.
Der Einsteig war gleich ein paar Meter steil bis es sich soweit zurück legt, das man bequem hochstapfen kann.
Bergler_Einstieg.jpg Bergler_1.jpg
Mittlerweile ist die Sonne auch soweit, dass sie uns mit einem blinzeln guten Morgen sagt.
Sonnenaufgang.jpg
Wir kommen die Berglerrinne schnell höher, so dass wir bis zur Abzweigung in die Gipfelwand gerade 1h benötigen. Alles in dem sanften Licht des Sonnenaufgangs.
Bergler_2.jpg Bergler_3.jpg
Am nördlichen Horizont zeichnet sich schon die Wolkenbildung ab, aber am Glockner ist noch alles paletti.
Wolken.jpg
Die direkte Nordwand sah schrecklich aus, sehr trocken, sprich eisfrei und wenig einladend. Wir entscheiden die Aschenbrennervariante zu gehen. Diese hat wenigstens einen dünnen Eisschlauch. Eine gute Entscheidung. Doch erst einmal müssen wir über etwas heikles und ungutes Kombigelände zum Eisschlauch queren. Da es keine Sicherungsmöglichkeit gibt, gehen wir noch seilfrei.
Querrung.jpg
Nun zieht die Eisrinne in dünnem Eis und kleinen Mixedeinlagen mit 60-70° 90m nach oben. Zwei herrliche Seillängen. bis wir in die Scharte am NO-Grat kommen.
1SL_Rinne_1.jpg 1SL_Rinne_2.jpg
Der Grat lässt uns dann wirklich alle Nordwandgefühle vergessen. Sonne und warmer Fels geleiten uns die 5SL an den Gipfel. Das Gelände ist beherrschbar und übersteigt den oberen IV. Grad nicht. Kein Haken weit und breit nur Urgestein das bereitwillig Friends und Schlingen aufnimmt.
4SL_1.jpg 4SL_2.jpg
letzteSL.jpg
Am Gipfel ist die Hölle los, wir schauen das wir bald Land gewinnen und steigen auf die Adelsruhe ab. Noch einmal die Sonne genießen und dann in 1 1/2 h zurück zum Auto.
Tour:
Verbindung: Berglerrinne (400m), Aschenbrennervariante zum NO-Grat (Querung dann 90m empor), NO-Grat (5 SL, je ca. 60m). Schwierigkeit: Eis 60°-70° dünn und kombiniert; Fels bis IV+; Gesammt ca. D+. Objektiv recht sicher (bei schneller Querung unter der Gipfelwand).
Ein sehr schöner und überaus lohender kombinierter Anstieg in der Großglockner Nordwand. Schwerer als die klassischen Rinnen und Rampen, aber nicht Extrem.
Viel Spaß,
Stefan und Christian
Christian und ich eine eher unbekannte Route in der Großglockner Nordwand in Augenschein genommen.
Doch zuerst müssen wir den Aufstieg zum Glocknerbiwak hinter uns bringen. Wir entscheiden die Schneeschuhe am Auto zu lassen, dies erwies sich als richtige Entscheidung. Ohne große mühe kamen wir in der bereits gelegten Spur nach oben. Am Biwak angekommen sind bereits 8 Leute drin. Das Biwak nimmt 8 Leute bequem und zur Not auch 10 auf. Ich habe einen Schlafsack dabei und entscheide vorne im Kochbereich zu schlafen.
So weit die Theorie.... kaum haben wir alle entschieden wie wir es platztechnisch lösen, kommen nochmal 3 Leute und dann nochmal 2. Das ist zuviel für das Biwak. Ich zwenge mich noch zu den unteren 4 dazu, die 3 netten Slowenen sitzen zu dritt dort wo ich alleine liegen wollte und sind froh wenigstens in der Biwakschachtel zu sein. Die nächsten vergraben sich irgendwo im Gletscher.
Nun gut viel haben wir nicht geschlafen, ich war froh als es um kurz nach vier endlich zum Kochen und Aufrödeln ging. In der Pallarinne war schon der Teufel los. Aber wir gehen ja nur bis zur Berglerrinne.
Der Einsteig war gleich ein paar Meter steil bis es sich soweit zurück legt, das man bequem hochstapfen kann.
Bergler_Einstieg.jpg Bergler_1.jpg
Mittlerweile ist die Sonne auch soweit, dass sie uns mit einem blinzeln guten Morgen sagt.
Sonnenaufgang.jpg
Wir kommen die Berglerrinne schnell höher, so dass wir bis zur Abzweigung in die Gipfelwand gerade 1h benötigen. Alles in dem sanften Licht des Sonnenaufgangs.
Bergler_2.jpg Bergler_3.jpg
Am nördlichen Horizont zeichnet sich schon die Wolkenbildung ab, aber am Glockner ist noch alles paletti.
Wolken.jpg
Die direkte Nordwand sah schrecklich aus, sehr trocken, sprich eisfrei und wenig einladend. Wir entscheiden die Aschenbrennervariante zu gehen. Diese hat wenigstens einen dünnen Eisschlauch. Eine gute Entscheidung. Doch erst einmal müssen wir über etwas heikles und ungutes Kombigelände zum Eisschlauch queren. Da es keine Sicherungsmöglichkeit gibt, gehen wir noch seilfrei.
Querrung.jpg
Nun zieht die Eisrinne in dünnem Eis und kleinen Mixedeinlagen mit 60-70° 90m nach oben. Zwei herrliche Seillängen. bis wir in die Scharte am NO-Grat kommen.
1SL_Rinne_1.jpg 1SL_Rinne_2.jpg
Der Grat lässt uns dann wirklich alle Nordwandgefühle vergessen. Sonne und warmer Fels geleiten uns die 5SL an den Gipfel. Das Gelände ist beherrschbar und übersteigt den oberen IV. Grad nicht. Kein Haken weit und breit nur Urgestein das bereitwillig Friends und Schlingen aufnimmt.
4SL_1.jpg 4SL_2.jpg
letzteSL.jpg
Am Gipfel ist die Hölle los, wir schauen das wir bald Land gewinnen und steigen auf die Adelsruhe ab. Noch einmal die Sonne genießen und dann in 1 1/2 h zurück zum Auto.
Tour:
Verbindung: Berglerrinne (400m), Aschenbrennervariante zum NO-Grat (Querung dann 90m empor), NO-Grat (5 SL, je ca. 60m). Schwierigkeit: Eis 60°-70° dünn und kombiniert; Fels bis IV+; Gesammt ca. D+. Objektiv recht sicher (bei schneller Querung unter der Gipfelwand).
Ein sehr schöner und überaus lohender kombinierter Anstieg in der Großglockner Nordwand. Schwerer als die klassischen Rinnen und Rampen, aber nicht Extrem.
Viel Spaß,
Stefan und Christian
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