Von ruhmlosen, abgeschiedenen Bergzurken habe ich nun genug berichtet (siehe Bericht Zinizachspitze etc.), also darf ich zur Abwechslung einmal eine bekanntere Persönlichkeit (allerdings wieder auf abgeschiedenem Wege) vorstellen.
Jedem Besucher der F.J. - Höhe als Glocknerlinie schlechthin bekannt, präsentiert sich der vom Kleinglockner herabziehende Felssporn des Glocknerkamp, der von E.G.Lammer, einem der kühnsten Alleingänger seiner Zeit erstbegangen wurde:
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Informationen über die Route hatte ich praktisch keine, denn der im Glockner-Führer enthaltene Text ist heute eigentlich unbrauchbar und der Ausstieg völlig anders, als zu Lammers Zeiten... Mit großer Spannung näherte ich mich daher diesem Gratpfeiler, zumal ich auch ahnte, daß das Austiegsgelände der schwierigste Teil sein würde ( und auch ich vorm Glockner ein wenig mehr Respekt habe...). Der Zustieg, noch im Halbdunkel kostete mich einige Zeit, obwohl ich die rüdimentären Wegreste (gleicher Zustieg wie Meletzkigrat)gefunden habe. Hier (rechts des Rotpunktes) taucht der Grat halb ins erste Morgenlicht:
sized_DSC00354.JPG
Ich verfolge den Hoffmannsweg (oder was davon da ist) bis er entschieden nach links abzweigt und quere dann rasch die Rinne des Glocknerkampgletschers. Dann sitze ich doch glatt eine halbe Stunde am Einstieg um meinen Respekt vor dieser Route abzubauen, obwohl das Gelände gerade anfangs in vertrauter Tauerngemütlichkeit ansteigt. Dann steige ich (oder sollte ich besser gefühlsmäßig sagen: "es" steigt mit mir) los und schon ist die alte Sicherheit wieder da. Bis zum ersten Gratkopf gibt´s kaum Schwierigkeiten, gestuftes Gelände. Ein schöner Ausblick zum Johannisberg beruhigt außerdem die Nerven:
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Dann erreiche ich einen flacheren aber zuschärfenden Gratteil, der sich als ganz wunderbare Kletterei (direkt, III,III+) erweist:
sized_DSC00356.JPG
Ein Ausblick zum Fuscherkarkopf:
sized_DSC00358.JPG
Bald erreiche ich wieder blockiges Gelände, das bis zum sperrenden Schlußaufschwung verfolgt wird. Hier querte Lammer bereits links aus, während ich im schrägen Aufstieg nach rechts (II) dem äußersten rechten Grat zustrebte:
sized_DSC00359.JPG
Der Fels ist hier unwahrscheinlich bunt und eine Spezialität für Geologen:sized_DSC00360.JPG
Über einen unwahrscheinlich schönen scharfen Grat (bis III+) erreiche ich schließlich den Austiegsgratkopf und damit einfach den Gletscher (kurzer Eishang, 40°), der zum Glocknerleitl emporführt:
sized_DSC00363.JPG
Im vielfach ausgeaperten Gletscher macht es auch kaum Mühe die Spalten zu erkennen und zu umgehen.
Ein Rückblick über die bewältigte Gratstrecke:
sized_DSC00364.JPG
Und das Glocknerleitl ist erreicht:
sized_DSC00367a.JPG
Ein kleiner Schock nach dieser wilden Einsamkeit:
sized_DSC00366.JPG
Aber leichten Herzens habe ich beschlossen, mich der alpinen Gefahr NR.1 = der Mensch selbst nicht auszuliefern und heute auf den Gipfel zu verzichten. Das fällt mir relativ leicht, da ich ohnehin bereits 5x oben war.
Nun beobachte ich gelassen das Treiben und die ausrüstungsmäßigen Besteigungsvarianten der "Leitlanwärter":
sized_DSC00367.JPG
Noch kurz ziehe ich eine neue eisfreie Variante in Erwägung, nämlich den linken Begrenzungsgrat des Leitl, den ich eigentlich lange schon einmal versuchen wollte. Doch kaum schaue ich dort mit dem Fernglas hin, sehe ich auch dort zwei Seilschaften absteigen:
sized_DSC00371.JPG
Zumal sie aber angeseilt unterwegs sind, will ich auch hier dem (damit vorprogrammierten) Steinschlag nicht entgegensteigen und verzichte nun vollends. Immerhin weiß ich nun, daß ich den Glockner beim nächsten Mal auf eisfreier Variante erreichen kann (Auskunft über Schwierigkeit kann ich aber leider noch keine geben).
Noch eine entspannte halbe Stunde mit Schobergruppenblick:
sized_DSC00372.JPG
Dann steige ich über den Meletzkigrat ab, den ich am Vortag vom Kellersberg aus fotografiert habe:
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Der Meletzkigrat bildet optisch die Verlängerung des Leitl, gleich dahinter der Gratkopf des Lammerwegs.
Fortsetzung kommt gleich:
Jedem Besucher der F.J. - Höhe als Glocknerlinie schlechthin bekannt, präsentiert sich der vom Kleinglockner herabziehende Felssporn des Glocknerkamp, der von E.G.Lammer, einem der kühnsten Alleingänger seiner Zeit erstbegangen wurde:
sized_DSC00301.JPG
Informationen über die Route hatte ich praktisch keine, denn der im Glockner-Führer enthaltene Text ist heute eigentlich unbrauchbar und der Ausstieg völlig anders, als zu Lammers Zeiten... Mit großer Spannung näherte ich mich daher diesem Gratpfeiler, zumal ich auch ahnte, daß das Austiegsgelände der schwierigste Teil sein würde ( und auch ich vorm Glockner ein wenig mehr Respekt habe...). Der Zustieg, noch im Halbdunkel kostete mich einige Zeit, obwohl ich die rüdimentären Wegreste (gleicher Zustieg wie Meletzkigrat)gefunden habe. Hier (rechts des Rotpunktes) taucht der Grat halb ins erste Morgenlicht:
sized_DSC00354.JPG
Ich verfolge den Hoffmannsweg (oder was davon da ist) bis er entschieden nach links abzweigt und quere dann rasch die Rinne des Glocknerkampgletschers. Dann sitze ich doch glatt eine halbe Stunde am Einstieg um meinen Respekt vor dieser Route abzubauen, obwohl das Gelände gerade anfangs in vertrauter Tauerngemütlichkeit ansteigt. Dann steige ich (oder sollte ich besser gefühlsmäßig sagen: "es" steigt mit mir) los und schon ist die alte Sicherheit wieder da. Bis zum ersten Gratkopf gibt´s kaum Schwierigkeiten, gestuftes Gelände. Ein schöner Ausblick zum Johannisberg beruhigt außerdem die Nerven:
sized_DSC00355.JPG
Dann erreiche ich einen flacheren aber zuschärfenden Gratteil, der sich als ganz wunderbare Kletterei (direkt, III,III+) erweist:
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Ein Ausblick zum Fuscherkarkopf:
sized_DSC00358.JPG
Bald erreiche ich wieder blockiges Gelände, das bis zum sperrenden Schlußaufschwung verfolgt wird. Hier querte Lammer bereits links aus, während ich im schrägen Aufstieg nach rechts (II) dem äußersten rechten Grat zustrebte:
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Der Fels ist hier unwahrscheinlich bunt und eine Spezialität für Geologen:sized_DSC00360.JPG
Über einen unwahrscheinlich schönen scharfen Grat (bis III+) erreiche ich schließlich den Austiegsgratkopf und damit einfach den Gletscher (kurzer Eishang, 40°), der zum Glocknerleitl emporführt:
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Im vielfach ausgeaperten Gletscher macht es auch kaum Mühe die Spalten zu erkennen und zu umgehen.
Ein Rückblick über die bewältigte Gratstrecke:
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Und das Glocknerleitl ist erreicht:
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Ein kleiner Schock nach dieser wilden Einsamkeit:
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Aber leichten Herzens habe ich beschlossen, mich der alpinen Gefahr NR.1 = der Mensch selbst nicht auszuliefern und heute auf den Gipfel zu verzichten. Das fällt mir relativ leicht, da ich ohnehin bereits 5x oben war.
Nun beobachte ich gelassen das Treiben und die ausrüstungsmäßigen Besteigungsvarianten der "Leitlanwärter":
sized_DSC00367.JPG
Noch kurz ziehe ich eine neue eisfreie Variante in Erwägung, nämlich den linken Begrenzungsgrat des Leitl, den ich eigentlich lange schon einmal versuchen wollte. Doch kaum schaue ich dort mit dem Fernglas hin, sehe ich auch dort zwei Seilschaften absteigen:
sized_DSC00371.JPG
Zumal sie aber angeseilt unterwegs sind, will ich auch hier dem (damit vorprogrammierten) Steinschlag nicht entgegensteigen und verzichte nun vollends. Immerhin weiß ich nun, daß ich den Glockner beim nächsten Mal auf eisfreier Variante erreichen kann (Auskunft über Schwierigkeit kann ich aber leider noch keine geben).
Noch eine entspannte halbe Stunde mit Schobergruppenblick:
sized_DSC00372.JPG
Dann steige ich über den Meletzkigrat ab, den ich am Vortag vom Kellersberg aus fotografiert habe:
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Der Meletzkigrat bildet optisch die Verlängerung des Leitl, gleich dahinter der Gratkopf des Lammerwegs.
Fortsetzung kommt gleich:
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