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Elbrus: Vorbereitung für Anfänger

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  • Elbrus: Vorbereitung für Anfänger

    Ich möchte den Elbrus auf dem Normalweg besteigen; aus verschiedenen (finanziellen und zeitlichen) Gründen wohl im Sommer nächsten Jahres.

    Genug Zeit also für eine Vorbereitung. Die einzige Erfahrung, die ich habe, ist der Annapurna Circuit und der Annapurna Base Camt Trek im Himalaya. Beides sind einfache Trekking-Touren, einzige Schwierigkeit ist die Höhe (5.400m, bzw. 4.100m).

    Nach dem, was ich gelesen habe, ist der Elbrus auf dem Normalweg nicht schwierig, aber es kann Gletscherspalten geben. Ich möchte ohne Guide gehen, nur mit einer "gleichberechtigten" Gruppe, um die Entscheidungen selbst treffen zu können. Das gehört für mich einfach dazu. Allerdings möchte ich nichts tun, was meine Fähigkeiten übersteigt.
    Es gibt ja Kurse, z.B. vom Deutschen Alpenverein, wo man auf Gletscher vorbereitet wird. Die sind aber sehr teuer. Ist es unbedingt nötig, so einen Kurs zu besuchen?

    Und vielleicht etwas allgemeiner: meint ihr, ich brauche eine besondere Vorbereitung, oder kann ich einfach losgehen? Meine Kondition würde ich als gut einschätzen nach den beiden Treks in Nepal.

  • #2
    Zitat von Freigeist88 Beitrag anzeigen
    Es gibt ja Kurse, z.B. vom Deutschen Alpenverein, wo man auf Gletscher vorbereitet wird. Die sind aber sehr teuer. Ist es unbedingt nötig, so einen Kurs zu besuchen?
    Ja, unbedingt.
    Und das reicht auch nicht: um am Elbrus selbstständig sicher unterwegs sein zu können, benötigst du entsprechende Erfahrung, die du zuvor mit deinen Tourenpartnern auf ungefährlicheren Bergen machen solltest. (was ja eine wunderbare Sache ist!)

    Zitat von Freigeist88 Beitrag anzeigen
    ...oder kann ich einfach losgehen?
    Keinesfalls.
    Auch erfahrene Bergsteiger sterben dort regelmäßig. Das Wetter ist problematisch, Stürme, White-Out, Orientierung im White-Out, Höhenkrankheit, Erfrieren...

    Also, entweder:
    a) Bergführer buchen. Dann reicht gute Kondition.
    oder
    b) Kurse machen, Erfahrung sammeln
    Zuletzt geändert von FloImSchnee; 16.05.2018, 13:07.

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    • #3
      Der Anstieg auf den Elbrus ist ein Gletscher. Die Spaltengefahr ist wie richtig beschrieben das eine Problem. Ein weiteres ist wohl, dass Du wohl noch nicht mit den dort nötigen Steigeisen gegangen bist. Wenn Du von einer gleichberechtigten Gruppe spricht und es haben alle die gleiche geringe Erfahrungen wie Du, dann sehe ich das durchaus als Risiko. Eine möglicher Spaltensturz, die fehlenden Erfahrung in der Handhabung des Seils oder das Nichtbeherrschen der Bremstechnik sind ein paar Probleme.
      Kurse beim Alpenverein sind nicht grundsätzlich teuer, bei kleineren Sektionen im Vergleich zu den Elrus-Kosten sogar richtig günstig und aus meiner Sicht für den Elbrus auch sinnvoll.

      Viele Liebe Grüße von climby
      Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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      • #4

        Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

        Zuallererst ehrt es dich, dass du für das Erreichen des Gipfels nicht einfach irgendeinem Guide hinterher rennen möchtest, sondern den Berg selbstständig besteigen möchtest. Gleichzeitig ist es auch nur normal, dass du direkt hoch hinaus willst und dabei zu Beginn vlt ein wenig die eigenen Fähigkeiten überschätzt. Berge faszinieren und man möchte am liebsten gleich große Touren gehen, ohne bei den kleinen mühsam lernen zu müssen. Ging mir selbst nicht anders. Ich kann dir aber aus Erfahrung sagen, dass man bei solchen Zielen, wie du sie hast, zunächst kleine Brötchen backen sollte. Und dazu zählt u.a. ein Hochtouren- bzw. Gletscherkurs dazu.

        Zitat von climby Beitrag anzeigen
        Kurse beim Alpenverein sind nicht grundsätzlich teuer, bei kleineren Sektionen im Vergleich zu den Elrus-Kosten sogar richtig günstig und aus meiner Sicht für den Elbrus auch sinnvoll.
        Wenn du nicht grade über primär kommerziell ausgerichtete Agenturen buchst, sind so Kurse wirklich nicht so teuer. Hör dich am besten bei den kleineren Sektionen des Deutschen Alpenvereins um (wie climby vorschlägt), da kann man richtig günstig bei wegkommen. Ich hab damals als armer Student (mit viel Zeit) an die 20-30 Emails verschickt und bin am Ende bei der DAV Sektion Hameln gelandet, wo ich für 100€ an einem siebentägigen Hochtourenkurs in Südtirol teilgenommen habe (exklusive des Transfers und der Hüttenkosten - das ist aber normal). Unsere Gruppe war auch nur zu sechst, das war optimal. Also wer sucht, der findet
        "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
        Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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        • #5
          Danke für eure Antworten. Hat mir schon mal sehr geholfen.
          Zusammenfassend sollte ich folgendes in einem Kurs lernen, um den Elbrus auf dem Normalweg besteigen zu können: Gletscherspaltenbergung, Gehen in Steigeisen, Orientierung im White-Out, Umgang mit schlechtem Wetter und Höhe. Richtig?


          Zitat von FloImSchnee Beitrag anzeigen
          um am Elbrus selbstständig sicher unterwegs sein zu können, benötigst du entsprechende Erfahrung, die du zuvor mit deinen Tourenpartnern auf ungefährlicheren Bergen machen solltest. (was ja eine wunderbare Sache ist!)
          Fällt dir vielleicht so ein (vergleichsweise) ungefährlicher Berg in den Alpen ein, dessen Besteigung leicht genug ist, und trotzdem einen kleinen Trainings- bzw. Erfahrungseffekt gibt?


          Zitat von climby
          Der Anstieg auf den Elbrus ist ein Gletscher. Die Spaltengefahr ist wie richtig beschrieben das eine Problem. Ein weiteres ist wohl, dass Du wohl noch nicht mit den dort nötigen Steigeisen gegangen bist. Wenn Du von einer gleichberechtigten Gruppe spricht und es haben alle die gleiche geringe Erfahrungen wie Du, dann sehe ich das durchaus als Risiko. Eine möglicher Spaltensturz, die fehlenden Erfahrung in der Handhabung des Seils oder das Nichtbeherrschen der Bremstechnik sind ein paar Probleme.
          Kurse beim Alpenverein sind nicht grundsätzlich teuer, bei kleineren Sektionen im Vergleich zu den Elrus-Kosten sogar richtig günstig und aus meiner Sicht für den Elbrus auch sinnvoll.
          Da hast du bestimmt Recht. Wenn ich mir vorstelle, mit Freunden am Seil zu gehen, und dann tatsächlich jemand in eine Gletscherspalte fällt und ich nicht weiß, wie man ihn bergen kann, ist das nicht optimal! Kommt das eigentlich manchmal vor, oder ist das ein eher unwahrscheinlicher worst case, auf den man sich natürlich vorbereiten muss?
          Sind die Elbrus-Kosten wirklich hoch, wenn man keinen Guide nimmt? Die Transportkosten würden in meinen üblichen Urlaubskosten aufgehen, da ich mich insgeheim schon auf Backpacking durch Russland- und Georgien freue.


          Zitat von Wette
          Hör dich am besten bei den kleineren Sektionen des Deutschen Alpenvereins um (wie climby vorschlägt), da kann man richtig günstig bei wegkommen.
          Ok, sogar im hiesigen Ortsverband habe ich was für 150 Euro gefunden! Ich hatte nur in überregionalen Verbänden gesucht. Danke für den Hinweis euch beiden.

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          • #6
            Ich kenn zwar das Gebiet nicht, aber meistens ist es nicht so, dass jemand total und komplett unerwartet darin verschwindet.
            Wenn, dann hat man nicht gut genug geschaut, wie die unmittelbare Umgebung aussieht, oder man bricht sowieso meistens nur bis zum Rucksack ein.

            Jeder in der Gruppe sollte auf sowas vorbereitet sein, damit dann z.B. nicht alle wie wild am Seil ziehen und den gestürzten verletzen (das geht schnell).
            Wie man das Seil richtig einteilt, wer geht am Besten wo in der Reihenfolge, Seildisziplin in der Gruppe, etc. das lernst Du alles in einem Kurs.
            Zumindest einer in der Gruppe muss alles draufhaben (und noch mehr), alle anderen sollten mind. auch einen Kurs besucht haben, oder eine grundlegende und ausführliche Einweisung erhalten. Die Ernsthaftigkeit muss allen klar sein, damit auch keine Panik aufkommt und trotzdem die Tour weitergehen kann.

            Ich kenne ja Deine Gruppe nicht, aber entweder die sind alle gut geschult, oder Du kennst sie ausreichend gut um Dich auf diese Geschichte einzulassen. Wenn etwas passiert, ist immer der mit dem höchsten Ausbildungsgrat und Erfahrung Schuld (so wurde es mir schon öfters mitgeteilt).

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            • #7
              Zitat von Freigeist88 Beitrag anzeigen
              Da hast du bestimmt Recht. Wenn ich mir vorstelle, mit Freunden am Seil zu gehen, und dann tatsächlich jemand in eine Gletscherspalte fällt und ich nicht weiß, wie man ihn bergen kann, ist das nicht optimal! Kommt das eigentlich manchmal vor, oder ist das ein eher unwahrscheinlicher worst case, auf den man sich natürlich vorbereiten muss?
              Sind die Elbrus-Kosten wirklich hoch, wenn man keinen Guide nimmt? Die Transportkosten würden in meinen üblichen Urlaubskosten aufgehen, da ich mich insgeheim schon auf Backpacking durch Russland- und Georgien freue.
              Wie oft man in eine Gletscherspalte fällt kann man defintiv nicht sagen, das hängt immer von der Verhältnissen ab. Ich bin bei einer Adamello-Tour sogar 4 mal an jenem Tag in eine Spalte gerutscht, zum Glück nie ganz reingefallen, dann ist wieder 2 Jahre gar nichts.
              Zur Kostensituation kann ich nichts mehr sagen, es ist bei mir schon ein paar Jahre her. Seitdem gibt es einen neue Seilbahn und auch die Übernachtungs-Tonnen sollen jetzt moderner sein. Man braucht aus meiner Sicht aber immer noch ein Visum, eine Grenzgebiets-Permit und ein Nationalparkspermit. Ob ma überhaupt ohne Guide rauf darf, weiß ich nicht. Ich schätze aber, dass man schon irgendwie ein paar Russischkenntnisse braucht, um das alles selbst zu organisieren.

              Such einfach mal in ein paar Internetforen nach weiteren Informationen.

              Viele Liebe Grüße von climby
              Zuletzt geändert von climby; 17.05.2018, 13:21.
              Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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