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Großvenediger und Keeskogel, 16-18.08.2019

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  • Großvenediger und Keeskogel, 16-18.08.2019

    Am letzten Wochenende war ich mit einer Gruppe in der Venedigergruppe unterwegs. Als Wanderführer darf ich keine Gletschertouren führen und da mir das Risiko sowieso zu groß wäre hab ich für die Gruppe einen befreundeten Bergführer organisiert welcher uns am Samstag führte. War ein feines Gefühl einmal nicht für eine Gruppe die Verantwortung übernehmen zu müssen.

    Gemütlich sind wir am Freitag Nachmittag angereist, das Auto hatten wir am kostenpflichtigen Parkplatz am Hopffeldboden abgestellt.
    Den extrem langen Forststraßenhatscher haben wir uns mittels Kürsingertaxi abgekürzt.
    Am Donnerstag war das Wetter noch schlecht und auch Freitag Vormittag hatte es im Pinzgau noch geregnet, aber als wir anreisten wurden wir von bestem Wetter empfangen.

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    Wunderbar leuchtet das Obersulzbachkees beim Anstieg entlang dem Sulzbach. Der Venediger hat noch ein kleines Wolkenhauberl.


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    Dort wo noch vor 30 Jahren die "Türkische Zeltstadt" zu durchqueren war, ist heute ein Gletschersee.
    Der Schmucksteig (A/B) ist eine nette und unschwierige Aufstiegsvariante zum Normalweg. Errichtet wurde er vor einigen Jahren statt dem alten Kürsingersteig, der auf Grund des Sees heute nicht mehr erreichbar ist.
    Der Steig ist wunderbar angelegt und auch mit schwerem Gepäck gut zu begehen. Alle Platten wurden durch Trittbügel entschäft.

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    Der Steig endet fast direkt unter der Hütte.

    Genau zu Beginn des Abendessens erreichten wir die Hütte. Nachdem wir unser Lager bezogen hatten folgte eine kurze Nacht.

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    Der Venediger im letzen Licht am Abend.

    Da wir mit Bergführer unterwegs waren durften wir schon etwas früher als der Rest zum Frühstück und so konnten wir bereits um 5:00 die Hütte verlassen. Bei super Bedingungen, fast Vollmond und nicht zu warm, starteten wir den Anstieg.

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    Das erste Licht kommt übers Zwischensulzbachtörl rauf.

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    Am höchsten Punkt des Zustieges zum Venedigerkees, wurde es dann schon richtig hell. Es folgte ein kurzer Abstieg zum Anseilplatz.

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    Da eine Gruppe direkt vor uns unterwegs war, suchten wir uns eine eigene Anstiegsspur. Wir stiegen eher direkt bis zum Einstieg zum Nordgrat an und querten dann unterhalb der Nordwand in die Venedigerscharte rein. Tlw. etwas steiler aber dafür waren wir bis zur Venedigerscharte alleine unterwegs. Der Neuschnee der Vortage war super Griffig und stollte überhaupt nicht an.
    Links der Kleinvenediger, rechts der Große.

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    Knapp unter der Venedigerscharte dann der erste Blick zum Gipfel. Ab der Scharte war dann natürlich mehr los, da hier sich hier die Anstiege von der Osttiroler und der Salzburger Seite treffen.

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    Am Gipfel einige Leute, aber das hab ich auf Bildern schon viel schlimmer gesehen. Über den kurzen, harmlosen Grat ging es dann noch drüber.

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    Einen kurzen Moment war dann das Gipfelkreuz sogar Menschen frei. Die Fernsicht war trotz der Wolken großartig. Vom Ortler bis zum Toten Gebirge, war alles halbwegs gut zu erkennen.

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    Den Abstieg legten wir dann entlang der Hauptspur an. Einige Gruppen kamen uns da noch entgegen. Wir hatten es noch angenehm kühl am Gletscher und der Neuschnee war auch im Abstieg noch super zu gehen. Erst unten beim Anseilplatz wurde es dann richtig warm. Rechts der Keeskogel unser Ziel für den nächsten Tag.

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    Was für ein Kontrast. Im Hintergrund der Geiger. Eine der schönsten Berggestalten der Salzburger Berge.

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    Der Kerl ließ sich gar nicht von uns stören.

    Bereits früh waren wir wieder bei der Hütte. Unser Bergführer stieg ab um die Gruppe für den Sonntag rauf zu holen. Der Rest meiner Gruppe verzog sich ins Lager.
    Da die Führung auf den Keeskogel ich übernommen hatte, bin ich dann am Nachmittag noch schnell auf den Keeskogel rauf um mir den Weg für den folgenden Tag anzusehen.
    Zuletzt geändert von waldrauschen; 30.08.2019, 10:28.
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  • #2
    190816-18_venediger013.jpeg
    Am nächsten Tag konnten wir natürlich etwas länger ausschlafen und nach einem sehr ausgiebigen Frühstück starteten wir mit einer etwas dezimierten Gruppe los. Einer der Teilnehmer hatte am Vortag bereits große Probleme mit seinen Augen und blieb daher auf der Hütte.
    Mein Junior zog es vor nicht die Altherren Tour mitzumachen sondern war mit einer anderen Gruppe nochmals auf den Venediger aufgebrochen.

    Noch lag alles im Schatten und es war angenehm kühl. Rechts die Schlieferspitze. Auch ein sehr schöner Berg.

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    Der Keeskogel ist ein wilder Stoanahaufen. Meist gibt es keinen Weg sondern es geht über die Steine drüber. Eis gibt es auch keines mehr und der Neuschnee der Vortage ist abgeschmolzen.

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    Im oberesten Bereich ist ein Sicherungsseil angebracht. Notwendig wäre es bei diesen Verhältnissen nicht. Wenns nass ist oder Schnee liegt, dann ist es sicher sehr hilfreich.

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    Die letzten Meter zum Gipfel. Als wir oben ankommen sind nur wenige Leute oben. Es ist windstill und herrlich warm.

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    Der Keeskogel mit seinen 3290m ist ein super Aussichtsberg und für seine Höhe doch ein recht leichter 3000er. Blick auf den Anstieg vom Vortag. Links der Glockner. Auch an diesem Tag hatten wir eine großartige Aussicht. Vom Nodgrat kam dann eine größere Gruppe rauf und so räumten wir unseren Logenplatz und stiegen über den gleichen Weg wieder ab.

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    Beim Abstieg durch die Steinwildnis, immer der Blick auf den Geiger (links) und auf die Dreiherrenspitze (rechts).

    Auf der Hütte angekommen packten wie dann alle unsere Sachen und genossen noch eine Mittagspause auf der sonnigen Hüttenterrasse.

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    Als Abstieg wählten wir den schön angelegten Normalweg. Den ich auch noch nicht kannte, da ich bisher nur mit Ski in der Gegend war.

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    Beim Rückweg war es dann ordentlich heiß. Alle waren froh, dass wir die 15km bis zum Parkplatz wieder mit dem Taxi zurücklegen konnten.

    Ein gelungenes Hochtourenwochenende und eine Premiere für mich. Noch nie war ich im Sommer in der Gegend. Die Entscheidung sich einem Bergführer anzuvertrauen, war goldrichtig.
    Durch den Neuschnee waren viele kleiner Spalten zu. Unser Bergführer war schon viele Male oben und weiss wo die Spalten sind. In einer anderen Gruppe kam es am Samstag tatsächlich zu einem Spaltensturz der eine Verletzung und Hubschrauberbergung einer Teilnehmerin nach sich zog.

    Es war echt fein mit der Gruppe und auch mit meinem Sohn unterwegs zu sein. Dass der Junior gleich zwei Mal in 24H auf den Venediger gehen konnte war für ihn natürlich auch super.

    Besonders hab ich mich über eine gänzlich überraschendes Treffen mit "Gamsi" gefreut. So kamen wir auch zu einem professionellen Gipfelfoto der ganzen Gruppe.

    Erwähnenswert ist auch die Organisation auf der Kürsingerhütte. Die Hütte war bis unters Dach voll. Trotzdem hatte alles super funktioniert und Wirtin, Wirt bzw. restliches Personal waren unkompliziert und sehr freundlich.

    Mir hat es sehr gut gefallen und die Rückmeldungen der Gruppe waren alle sehr positiv.

    LG. Martin
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    • #3
      Danke für den super Bericht. Zwei schöne Tage habt Ihr gehabt und entsprechend sind die Bilder.
      Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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      • #4
        Danke für`s Mitwandern dürfen, schöne Bilder

        So sah die "Türkische Zeltstadt" im Mai 1984 noch aus (von einer Zeltstadt konnte auch 1984 keine Rede mehr sein).
        LG
        der 31.12.
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        • #5
          Tolle Tour und sehr schöner Bericht! (erinnere mich daran, dass ich auch einen schreiben könnte/sollte.... )

          Mich hat das spontane "Gipfeltreffen" am Venedigergipfel auch sehr gefreut. Aber wenn du nix gesagt hättest, hätte ich dich vermutlich in der Menschentraube gar nicht erkannt!
          carpe diem!
          www.instagram.com/bildervondraussen/

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          • #6
            Herzliche Gratulation zu den zwei Tagen in der Venedigergruppe und natürlich vor allem der Tour auf den Gruppenhöchsten!
            Ein ungeplantes Gipfeltreffen setzt dem allen natürlich die Krone auf.

            In diesem Sommer mit insgesamt sehr wechselhaftem Wetter habt ihr ideale Bedingungen erwischt.
            Gewiss nicht nur, aber auch deshalb sind die Fotos prachtvoll geworden und machen beim Betrachten viel Freude.
            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
            der sowohl für den Einzelnen
            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
            (David Steindl-Rast)

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            • #7
              Servus,
              vielen Dank allen für die Gratulationen!

              Zitat von Antares Beitrag anzeigen
              Zwei schöne Tage habt Ihr gehabt und entsprechend sind die Bilder.
              Ja war echt ein Wetterglück. Am Vormittag des Vortages war ja noch richtig schlechtes Wetter.

              Zitat von slunecka Beitrag anzeigen
              So sah die "Türkische Zeltstadt" im Mai 1984 noch aus (von einer Zeltstadt konnte auch 1984 keine Rede mehr sein).
              Ich kann mich erinnern, dass im sehr späten Frühjahr 1989 dort noch Eis war. Die Zeltstadt ist dort anscheinend bereits in den 70ern verschwunden. Ich kenn sie nur von Bildern.
              Aber es ist dort überhaupt extrem wie weit rauf der Gletscher abgeschmolzen ist. Ich bin froh, dass ich mit meinem Sohn noch Gletscher in den Ostalpen begehen kann. Er wird das mit seinen Kindern wahrscheinlich nicht mehr machen können.

              Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
              erinnere mich daran, dass ich auch einen schreiben könnte/sollte
              Bin gespannt wie ihr dann den restlichen Weg zurück gestaltet habt. Ich hab mir eingebildet euch Richtung Reinerhorn gesehen zu haben.

              Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
              Mich hat das spontane "Gipfeltreffen" am Venedigergipfel auch sehr gefreut. Aber wenn du nix gesagt hättest, hätte ich dich vermutlich in der Menschentraube gar nicht erkannt!
              Ich hab dich eigentlich mehr an der Stimme erkannt als am Gesicht. Mit Sonnenbrille usw. ist es immer schwierig wen zu erkennen. Aber es war gar nicht so viel lost. Da hab ich schon viel schlimmere Bilder gesehen. Aber an so einem langen Wochenende ist das ja auch irgendwie verständlich.

              Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
              In diesem Sommer mit insgesamt sehr wechselhaftem Wetter habt ihr ideale Bedingungen erwischt.
              Letztes Jahr hatte ich das auch schon geplant, da war das Wetter eigentlich sehr stabil. Genau am Wochenende um den Feiertag viel dann ein halber Meter Neuschnee und wir haben abgesagt. Bei Hochtouren denke ich darf kein Druck dahinter sein. Wenn das Wetter nicht halbwegs passt dann lass ichs lieber bleiben und mach irgendwas weiter unten. Hochtouren sind find ich nur bei gutem Wetter schon.

              Bei dem Wetter wars einfach halbwegs brauchbare Bilder mitzubringen. Leider hatte ich in der Früh nicht ausreichend Zeit um mehr schöne Bilder in der Dämmerung zu machen. Die Stimmung war einfach genial.

              LG. Martin



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              • #8
                Wenn Engerln reisen, dann haben sie auch am Venediger Prachtwetter.

                Gratulation zu den beiden Touren und Danke für die schöne Dokumentation.

                (Zur Kürsingerhütte bin ich 1995 am 02er mit meinen Eltern abgestiegen, damals aber bei wesentlich schlechterem Wetter.Deine Bilder zeigen mir, was ich damals an Aussicht versäumt habe)



                LG, Günter
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                Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                (Marie von Ebner-Eschenbach)

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