Heilfroh darüber, dass wir wieder unversehrt zuhause angekommen sind, berichte ich von unserer heutigen Tour:
Toni und ich wollten heute die Föhnstimmung nutzen, und nahmen – optimistisch und voll motiviert - von Sportgastein aus folgende Runde in Angriff:
Vom Valeriehaus über den wenig begangenen Neuwirthsteig auf das Apere Schareck. Weiter über das Schareckkess auf die Baumbachspitze, und von dieser rüber zum Schareck. Abstieg über die Herzog Ernst Spitze zum Neunerkogel, und über die Rifflhöhe auf dem Pröllweg zum Niedersachsenhaus. Zuletzt auf dem Bahlsenweg retour zum Parkplatz.
Diese abwechslungsreiche hochalpine Runde weist derzeit absolut ideale Bedingungen auf – wenn da nicht dieser Föhnsturm gewesen wäre.
Auch im Gasteinertal war’s schon in der Früh für diese Jahreszeit ungewöhnlich warm. Den Wind empfanden wir im Aufstieg durchaus angenehm, und konnten den schönen Neuwirthsteig (die wenigen kritischen Stellen sind versichert) wirklich genießen.
Die Überquerung des blanken Gletschers am spaltenfreien linken Rand war nach dem steilen Aufstieg (Dank Steigeisen) Erholung pur, und so waren nach dem Aperen Schareck rasch die Baumbachspitze und das Schareck erreicht.
Noch ahnten wir nicht, was uns in Kürze erwarten würde, und genossen das stimmige Wechselspiel zwischen Sonne und Wolken. Im Abstieg sollte sich jedoch der stürmische Wind, den ich im Aufstieg scherzhaft als „unseren Verbündeten, der uns die Wolken wegtreibt“ bezeichnet hatte, als unser Feind entpuppen.
Kurz vor der Herzog Ernst Spitze erfasste uns in einer Rinne der Sturm mit derartiger Vehemenz, dass sich mein Lieblingskopftuch in hohem Bogen verabschiedete – doch diese Kleinigkeit erwähne ich nur am Rande und aus sentimentalen Gründen.
An ein Weitergehen war definitiv nicht mehr zu denken! Wir kauerten, uns mit den Händen an einer Felsplatte festhaltend, mit dem Rücken zum Wind auf den Boden. Ich musste sogar meine wirklich perfekt sitzende Brille (die wenig Angriffsfläche bietet) festhalten, sonst wäre sie mir vom Kopf gerissen worden.
In einem kurzen Moment abflauenden Windes (ich rede hier von Sekunden!) rannten wir aus dieser Rinne. Dies war der erste Vorgeschmack auf das, was uns auf dem restlichen Gratabstieg erwarten sollte.
Die „Kletterstellen“ bzw. seilversicherten Passagen (die üblicherweise Anspannung verursachen) wurden zu unseren Erholungsabschnitten. Auf den Gehstellen des langen Gratabstiegs hingegen, blieb uns großteils nichts anderes übrig, als geduckt und auf allen Vieren „durchzutauchen“, wobei wir dazwischen auch immer wieder am Boden hockend oder sitzend ausharren mussten.
Völlig zermürbt vom Wind, und froh darüber, den aufrechten Gang nicht verlernt zu haben, erreichten wir das Niedersachsenhaus. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich das Erreichen einer Hütte jemals zuvor so glücklich gemacht hätte.
Nach einer Stärkung in dieser bestens geführten Hütte, und „Aufarbeitung dieses Alptraumes“, war der Abstieg wieder ein Genuss. Auch dieser Weg überwindet elegant und unschwierig ein beachtliche Steilstufe, bevor es ganz entspannt zurück zum Ausgangspunkt geht.
Ich hoffe, meine Aufnahmen können einen bescheidenen Eindruck dieser wunderschönen Tour vermitteln:
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Fazit: Gratwanderungen bei starkem Föhn können in Stress ausarten!!!
Toni und ich wollten heute die Föhnstimmung nutzen, und nahmen – optimistisch und voll motiviert - von Sportgastein aus folgende Runde in Angriff:
Vom Valeriehaus über den wenig begangenen Neuwirthsteig auf das Apere Schareck. Weiter über das Schareckkess auf die Baumbachspitze, und von dieser rüber zum Schareck. Abstieg über die Herzog Ernst Spitze zum Neunerkogel, und über die Rifflhöhe auf dem Pröllweg zum Niedersachsenhaus. Zuletzt auf dem Bahlsenweg retour zum Parkplatz.
Diese abwechslungsreiche hochalpine Runde weist derzeit absolut ideale Bedingungen auf – wenn da nicht dieser Föhnsturm gewesen wäre.
Auch im Gasteinertal war’s schon in der Früh für diese Jahreszeit ungewöhnlich warm. Den Wind empfanden wir im Aufstieg durchaus angenehm, und konnten den schönen Neuwirthsteig (die wenigen kritischen Stellen sind versichert) wirklich genießen.
Die Überquerung des blanken Gletschers am spaltenfreien linken Rand war nach dem steilen Aufstieg (Dank Steigeisen) Erholung pur, und so waren nach dem Aperen Schareck rasch die Baumbachspitze und das Schareck erreicht.
Noch ahnten wir nicht, was uns in Kürze erwarten würde, und genossen das stimmige Wechselspiel zwischen Sonne und Wolken. Im Abstieg sollte sich jedoch der stürmische Wind, den ich im Aufstieg scherzhaft als „unseren Verbündeten, der uns die Wolken wegtreibt“ bezeichnet hatte, als unser Feind entpuppen.
Kurz vor der Herzog Ernst Spitze erfasste uns in einer Rinne der Sturm mit derartiger Vehemenz, dass sich mein Lieblingskopftuch in hohem Bogen verabschiedete – doch diese Kleinigkeit erwähne ich nur am Rande und aus sentimentalen Gründen.
An ein Weitergehen war definitiv nicht mehr zu denken! Wir kauerten, uns mit den Händen an einer Felsplatte festhaltend, mit dem Rücken zum Wind auf den Boden. Ich musste sogar meine wirklich perfekt sitzende Brille (die wenig Angriffsfläche bietet) festhalten, sonst wäre sie mir vom Kopf gerissen worden.
In einem kurzen Moment abflauenden Windes (ich rede hier von Sekunden!) rannten wir aus dieser Rinne. Dies war der erste Vorgeschmack auf das, was uns auf dem restlichen Gratabstieg erwarten sollte.
Die „Kletterstellen“ bzw. seilversicherten Passagen (die üblicherweise Anspannung verursachen) wurden zu unseren Erholungsabschnitten. Auf den Gehstellen des langen Gratabstiegs hingegen, blieb uns großteils nichts anderes übrig, als geduckt und auf allen Vieren „durchzutauchen“, wobei wir dazwischen auch immer wieder am Boden hockend oder sitzend ausharren mussten.
Völlig zermürbt vom Wind, und froh darüber, den aufrechten Gang nicht verlernt zu haben, erreichten wir das Niedersachsenhaus. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich das Erreichen einer Hütte jemals zuvor so glücklich gemacht hätte.
Nach einer Stärkung in dieser bestens geführten Hütte, und „Aufarbeitung dieses Alptraumes“, war der Abstieg wieder ein Genuss. Auch dieser Weg überwindet elegant und unschwierig ein beachtliche Steilstufe, bevor es ganz entspannt zurück zum Ausgangspunkt geht.
Ich hoffe, meine Aufnahmen können einen bescheidenen Eindruck dieser wunderschönen Tour vermitteln:
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Fazit: Gratwanderungen bei starkem Föhn können in Stress ausarten!!!
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