Täschhorn S-O Grat im August 2005 (17-18 August 2005)
ein Besteigungsbericht
Die eigentliche Besteigung des Täschhorns erfolgte am 17 August 2005, dem ersten der beiden Tourtage.
Ich verliess das Haus um 5.45 Uhr und sah das Ziel im ersten Morgenlicht vor mir. Noch schien es mir schwer vorstellbar, in weingen Stunden vielleicht auf diesem Gipfel zu stehen.
![](http://i11.tinypic.com/632uhqw.jpg)
Blick aus Saas-Fee hinauf zum Täschhorn
Aufgrund der Wettervorhersage beschlossen mein Führer Gabriel Voide und ich, den Aufstieg zum Täschhorn bereits am ersten Tag der Tour durchzuführen. Täschhorn als "Tagestour" sozusagen.
Für den 18 August war nämlich eine Wetterverschlechterung zum vormittag angesagt worden.
Wir starteten am frühen Morgen auf Mittelallalin und folgten zunächst der Route zum Feejoch.
Kurz vor Erreichen des Jochs querten wir Rtg. Feekopf, überkletterten den Verbindungsgrat zum Gletscherfeld und erreichten wenig später das Alphubeljoch.
Von dort ging es über den S-O Grat steil auf den Gipfel. Ich hätte hier auch gerne noch ein aussagekräftiges Bild gezeigt, doch bedauerlicherweise sind nicht mehr als 10 Bilder zulässig.
Vom Gipfel des Alphubel aus konnten wir unser zweites Besteigungsziel des Tages nun schon aus der Nähe betrachten und ich spürte den Respekt vor diesem Berg nun deutlicher denn je zuvor.
Nach kurzer Rast auf dem Alphubel erfolgte der steile und mitunter vereiste Abstieg über den Nordgipfel Rtg. Mischabeljoch.
Der Tiefblick in das Mischabeljoch war beeindruckend und der Abstieg war stellenweise ein wenig heikel, da die Felsen teilweise mit Blankeis überzogen waren.
Dennoch erreichten wir die Biwakschachtel ohne nennenswerte probleme und konnten uns dort schon mal ein Nachtlager aussuchen, denn die Schutzhütte war natürlich menschenleer.
![](http://i7.tinypic.com/4kpaxbc.jpg)
Blick vom Alphubel Nordgrat ins 350m tiefere Mischabeljoch
Nach dem Umpacken der Ausrüstung im Biwak starteten wir dann frisch gestärkt, um den eigentlichen Täschhorn S-O Grat zu gewinnen.
![](http://i14.tinypic.com/67ogbcl.jpg)
Kurz nach Verlassen des Joches Rtg. Gipfel. Das Biwak wurde förmlich an den Fels geklebt!
Die Bedingungen am Grat waren recht winterlich, es hatte viel Schnee im oberen Teil und eine Gruppe die am Morgen schon vom Biwak gestartet war, hatte sich entschlossen auf halbem Wege umzukehren.
Wir trafen sie kurz nach dem Start im Joch.
![](http://i9.tinypic.com/504m4uq.jpg)
irgendwo im mittleren Teil des Grates
Teilweise hatten wir mit knietiefem Schnee zu kämpfen. Für diese Jahreszeit natürlich ungewöhnlich, doch es hatte Anfang August in hohen Lagen viel Schee gegeben, der infolge niedriger Temperaturen nicht mehr abtauen konnte.
![](http://i17.tinypic.com/6f9vm6x.jpg)
Blick auf dem Südostgrat kurz nach dem Beginn des Gipfelaufschwunges
Nach weiteren 3,15 Std. standen wir schliesslich gegen 15.15 Uhr auf dem Gipfel des Täschhorns bei besten Wetterbedingungen. Es war beinahe wolkenlos und windstill.
![](http://i18.tinypic.com/4lh6um1.jpg)
Gipfelbild mit Selbstauslöser
3 Jahre hatte ich warten müssen bis ich endlich diesen Gipfel besteigen konnte. Nie vorher waren die Bedingungen für eine erfolgversprechende Besteigung zumindest für mich so günstig.
Blick vom Gipfel auf den vollständigen Südostgrat, im Hintergrund der Alphubel und das Allalinhorn
Wie ich später von Gabriel Voide erfuhr, wäre der wunderschöne September im nachhinein der günstigere Monat zur Besteigung gewesen, doch wer weiss das schon ein halbes Jahr vorher?? Wenn man nicht ständig vor Ort ist, bleibt eben nur ein gewisses Zeitfenster für einen Besteigungsversuch.
Blick auf Zinalrothorn, Schalihorn und Weisshorn mit Bishorn
Nach einer halben Stunde auf dem Gipfel machten wir uns wieder auf den Weg nach unten, doch nun spürte ich schon, dass meine Kraftreserven schon strapaziert waren.
![](http://i15.tinypic.com/6ffku2q.jpg)
Blick Rtg. Norden zum grossen Nachbarn, dem mächtigen Dom
Tiefblick auf Saas-Fee, ca. 2700 Meter tiefer gelegen
Da wir jedoch keinen Zeitdruck hatten, das Wetter gut und der Wind mässig war, erreichten wir ohne Stress und Hetze bei angenehmer Kletterei gegen 18.30 Uhr das Mischabeljoch-Biwak. Die wärmende Abendsonne verwandelte den Grat in eine traumhafte Himmelsleiter.
Es war eine anstrengende aber unvergessliche Tour und wir hatten zwei Vorteile auf unserer Seite. Wir konnten dieses imposante Gelände komplett bei Tageslicht durchsteigen und waren ganz alleine mit dem Berg. Eine ruhige Nacht ohne Nevösität war uns ebenfalls sicher, denn der Rückweg über den Alphubel ist zwar auch eine Tour für sich, kann aber auch bei schechter Sicht noch gewagt werden.
Am Abend trafen dann noch zwei Italiener im Biwak ein, die von Ottavan aus über den Weingartengletscher aufgestiegen waren. Mit vier Personen im Biwak lässt es sich sehr gut aushalten, mit 25 hingegen stelle ich mir das ziemlich unangenehm vor.
Die beiden hatten noch Glück mit dem Wetter, denn sie erreichten den Gipfel noch bei Sonnenschein, doch schon am Nachmittag gab es heftigen Regen und ein Gewitter in Saas-Fee.
Dort verbrachten wir eine ruhige Nacht und kletterten am nächsten Morgen über den Nordgrat zurück auf den Alphubel und von dort über den stark zerrissenen Gletscher zur Seilbahnstation Längfluh.
Ich werde dieses unvergessliche Bergerlebnis nie vergessen, vielmehr stehen für das Jahr 2006 schon neue interessante Besteigungswünsche auf dem Programm.
Auch dann werde ich wieder mit meinem hervorragenden Bergfüher Gabriel Voide aus Saas-Fee unterwegs sein. Ich freue mich schon darauf wieder bei ihm am Seil zu sein.
Kameradschaftlicher Gruss
Frank Frentzen, Viersen
ein Besteigungsbericht
Die eigentliche Besteigung des Täschhorns erfolgte am 17 August 2005, dem ersten der beiden Tourtage.
Ich verliess das Haus um 5.45 Uhr und sah das Ziel im ersten Morgenlicht vor mir. Noch schien es mir schwer vorstellbar, in weingen Stunden vielleicht auf diesem Gipfel zu stehen.
![](http://i11.tinypic.com/632uhqw.jpg)
Blick aus Saas-Fee hinauf zum Täschhorn
Aufgrund der Wettervorhersage beschlossen mein Führer Gabriel Voide und ich, den Aufstieg zum Täschhorn bereits am ersten Tag der Tour durchzuführen. Täschhorn als "Tagestour" sozusagen.
Für den 18 August war nämlich eine Wetterverschlechterung zum vormittag angesagt worden.
Wir starteten am frühen Morgen auf Mittelallalin und folgten zunächst der Route zum Feejoch.
Kurz vor Erreichen des Jochs querten wir Rtg. Feekopf, überkletterten den Verbindungsgrat zum Gletscherfeld und erreichten wenig später das Alphubeljoch.
Von dort ging es über den S-O Grat steil auf den Gipfel. Ich hätte hier auch gerne noch ein aussagekräftiges Bild gezeigt, doch bedauerlicherweise sind nicht mehr als 10 Bilder zulässig.
Vom Gipfel des Alphubel aus konnten wir unser zweites Besteigungsziel des Tages nun schon aus der Nähe betrachten und ich spürte den Respekt vor diesem Berg nun deutlicher denn je zuvor.
Nach kurzer Rast auf dem Alphubel erfolgte der steile und mitunter vereiste Abstieg über den Nordgipfel Rtg. Mischabeljoch.
Der Tiefblick in das Mischabeljoch war beeindruckend und der Abstieg war stellenweise ein wenig heikel, da die Felsen teilweise mit Blankeis überzogen waren.
Dennoch erreichten wir die Biwakschachtel ohne nennenswerte probleme und konnten uns dort schon mal ein Nachtlager aussuchen, denn die Schutzhütte war natürlich menschenleer.
![](http://i7.tinypic.com/4kpaxbc.jpg)
Blick vom Alphubel Nordgrat ins 350m tiefere Mischabeljoch
Nach dem Umpacken der Ausrüstung im Biwak starteten wir dann frisch gestärkt, um den eigentlichen Täschhorn S-O Grat zu gewinnen.
![](http://i14.tinypic.com/67ogbcl.jpg)
Kurz nach Verlassen des Joches Rtg. Gipfel. Das Biwak wurde förmlich an den Fels geklebt!
Die Bedingungen am Grat waren recht winterlich, es hatte viel Schnee im oberen Teil und eine Gruppe die am Morgen schon vom Biwak gestartet war, hatte sich entschlossen auf halbem Wege umzukehren.
Wir trafen sie kurz nach dem Start im Joch.
![](http://i9.tinypic.com/504m4uq.jpg)
irgendwo im mittleren Teil des Grates
Teilweise hatten wir mit knietiefem Schnee zu kämpfen. Für diese Jahreszeit natürlich ungewöhnlich, doch es hatte Anfang August in hohen Lagen viel Schee gegeben, der infolge niedriger Temperaturen nicht mehr abtauen konnte.
![](http://i17.tinypic.com/6f9vm6x.jpg)
Blick auf dem Südostgrat kurz nach dem Beginn des Gipfelaufschwunges
Nach weiteren 3,15 Std. standen wir schliesslich gegen 15.15 Uhr auf dem Gipfel des Täschhorns bei besten Wetterbedingungen. Es war beinahe wolkenlos und windstill.
![](http://i18.tinypic.com/4lh6um1.jpg)
Gipfelbild mit Selbstauslöser
3 Jahre hatte ich warten müssen bis ich endlich diesen Gipfel besteigen konnte. Nie vorher waren die Bedingungen für eine erfolgversprechende Besteigung zumindest für mich so günstig.
![](http://i8.tinypic.com/5zfxxde.jpg)
Blick vom Gipfel auf den vollständigen Südostgrat, im Hintergrund der Alphubel und das Allalinhorn
Wie ich später von Gabriel Voide erfuhr, wäre der wunderschöne September im nachhinein der günstigere Monat zur Besteigung gewesen, doch wer weiss das schon ein halbes Jahr vorher?? Wenn man nicht ständig vor Ort ist, bleibt eben nur ein gewisses Zeitfenster für einen Besteigungsversuch.
![](http://i12.tinypic.com/65z91t4.jpg)
Blick auf Zinalrothorn, Schalihorn und Weisshorn mit Bishorn
Nach einer halben Stunde auf dem Gipfel machten wir uns wieder auf den Weg nach unten, doch nun spürte ich schon, dass meine Kraftreserven schon strapaziert waren.
![](http://i15.tinypic.com/6ffku2q.jpg)
Blick Rtg. Norden zum grossen Nachbarn, dem mächtigen Dom
![](http://i13.tinypic.com/4ulhczr.jpg)
Tiefblick auf Saas-Fee, ca. 2700 Meter tiefer gelegen
Da wir jedoch keinen Zeitdruck hatten, das Wetter gut und der Wind mässig war, erreichten wir ohne Stress und Hetze bei angenehmer Kletterei gegen 18.30 Uhr das Mischabeljoch-Biwak. Die wärmende Abendsonne verwandelte den Grat in eine traumhafte Himmelsleiter.
Es war eine anstrengende aber unvergessliche Tour und wir hatten zwei Vorteile auf unserer Seite. Wir konnten dieses imposante Gelände komplett bei Tageslicht durchsteigen und waren ganz alleine mit dem Berg. Eine ruhige Nacht ohne Nevösität war uns ebenfalls sicher, denn der Rückweg über den Alphubel ist zwar auch eine Tour für sich, kann aber auch bei schechter Sicht noch gewagt werden.
Am Abend trafen dann noch zwei Italiener im Biwak ein, die von Ottavan aus über den Weingartengletscher aufgestiegen waren. Mit vier Personen im Biwak lässt es sich sehr gut aushalten, mit 25 hingegen stelle ich mir das ziemlich unangenehm vor.
Die beiden hatten noch Glück mit dem Wetter, denn sie erreichten den Gipfel noch bei Sonnenschein, doch schon am Nachmittag gab es heftigen Regen und ein Gewitter in Saas-Fee.
Dort verbrachten wir eine ruhige Nacht und kletterten am nächsten Morgen über den Nordgrat zurück auf den Alphubel und von dort über den stark zerrissenen Gletscher zur Seilbahnstation Längfluh.
Ich werde dieses unvergessliche Bergerlebnis nie vergessen, vielmehr stehen für das Jahr 2006 schon neue interessante Besteigungswünsche auf dem Programm.
Auch dann werde ich wieder mit meinem hervorragenden Bergfüher Gabriel Voide aus Saas-Fee unterwegs sein. Ich freue mich schon darauf wieder bei ihm am Seil zu sein.
Kameradschaftlicher Gruss
Frank Frentzen, Viersen
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