Wer den Eiger (3.970 m) über die Nordwand auf der Erstbegeher-Route besteigt, gehört zur oberen Liga der Bergsteiger. Den beiden Osttirolern Ing. Wilfried Unterweger (47) und Werner Gaisbacher (42) gelang in 3 Tagen 13.-15. September 2007 über die (Heckmair-Route) der Aufstieg zum Gipfelsieg.
Die klassische Route durch die Nordwand (Heckmair-Route) führt über folgende Stellen: Erster Pfeiler, Stollenloch, Schwieriger Riss, Hinterstoisser-Quergang, Erstes Eisfeld, Schwalbennest, Eisschlauch, Zweites Eisfeld, Bügeleisen, Todesbiwak, Drittes Eisfeld, Rampe, Wasserfallkamin, Rampeneisfeld, Brüchiges Band, Götterquergang, Spinne, Corti Biwak, Ausstiegsrisse und Gipfeleisfeld.
Die Fotos: http://www.franz-alpin.at/eiger/index.html
Die Tourenbeschreibung.
So starten wir am 13.09.2007 um 6.30 Uhr unsere Eigernordwandbesteigung.
Gut aufgewärmt erreichen wir unsere Rucksäcke und steigen noch seilfrei am Ersten Pfeiler vorbei bis unter den Zerschrundenen Pfeiler. Nur das An- und Ausziehen der Steigeisen hat uns bisher etwas gebremst, ansonsten sind wir zügig vorwärts gekommen.
Angeseilt klettern wir nun die Seillängen neben dem Zerschrundenen Pfeiler hinauf, queren hinüber zum Schwierigen Riss, überwinden diesen und die anschließende Verschneidung und können jetzt endlich, in etwas leichterem Gelände, die Steigeisen wieder an den Klettergut hängen, denn hier sind die Felsen endlich wieder frei von Eis.
Als nächste markante Stelle der Wand erreichen wir den Hinterstoisser Quergang, den wir dank der dort hängenden, zwar etwas lädierten alten Seile, rasch hinter uns bringen können.
Nach einer weiteren Seillänge erreichen wir bereits das Schwalbennest. Man könnte bereits hier biwakieren, aber wir steigen nach einer kurzen Rast links hinunter in das Erste Eisfeld.
In diesem befindet sich leider viel zu wenig Eis und so werden die nächsten Seillängen eine wirklich schwierige Angelegenheit in extremen Mixgelände mit sehr schlechten Sicherungsmöglichkeiten. Neben dem Eisschlauch geht es hoch zum Zweiten Eisfeld, wo wir endlich auf solides Eis treffen.
In diesem 55° steilen Eisfeld steigen wir gerade nach oben und queren dann unter den Felsen, die uns etwas vor dem Steinschlag schützen, hinüber zum Bügeleisen. Dieser Quergang war ungemein lang und so beginnt es beim Ausstieg in das Bügeleisen bereits zu dämmern. Die letzten beiden Seillängen bis zum Todesbiwak klettern wir dann bereits im Finstern. Hier macht sich unser exaktes Routenstudium in der Vorbereitung, nun wirklich bezahlt.
Dort angekommen verbringen wir eine recht ruhige erste Nacht in der Wand und sind um 7.00 Uhr bei nebeligem und sehr windigem Wetter schon wieder am klettern. Kurzer Abstieg und dann zwei Seillängen Quergang im Dritten ca. 60° steilen Eisfeld hinüber zur Rampe. Hier arbeiten wir uns fünf Seillängen, an meist mit einer dünnen Eisschicht bedeckten Felsen, empor zum Stand unter dem Wasserfallkamin.
An dieser Stelle müssen die meisten Seilschaften speziell im Sommer mit einer kalten Dusche rechnen. Wir können aber, dank der herrschenden Kälte, im vereisten Kamingrund weiterklettern, queren oben etwas nach links und erreichen wenig später den Eiswulst der uns noch vom Rampeneisfeld trennt. Über diesen unangenehm zu kletternden Bauch drüber, dann im Rampeneisfeld zwei Seillängen nach oben und rechts hinaus auf das Brüchige Band.
Der Übergang vom Brüchigen Band in den Brüchigen Riss, mit dem Ausziehen und Versorgen der Eisgeräte, gleicht einem Tanz auf rohen Eiern. Als oberste Devise gilt bei all diesen Tätigkeiten ja keine Ausrüstung zu verlieren, denn das könnte schlimme Folgen haben ! Zwei Seillängen über brüchigen aber trockenen Fels hinauf und schließlich stehen wir doch oben am Beginn des Götterquergang.
Es ist zwar erst knapp nach 14.00 Uhr, aber wegen des Steinschlags, der um diese Zeit in der Spinne herrscht, beschließen wir uns einen Biwakplatz zu suchen und Morgen in aller Früh dieses bis zu 60° steile Eisfeld zu durchsteigen.
Wir befreien einen ca. 60cm breiten Felsabsatz von Schnee und Eis, schmelzen Schnee und kochen Tee für den nächsten Tag. Es gibt auch eine wunderbar heiße Suppe und als Belohnung eine Schokolade, aber dann verkriechen wir uns, so gut es geht, in unsere Schlafsäcke, denn es ist jetzt richtig kalt und stürmisch geworden. Es folgt eine ewig lange, ungemütliche zweite Nacht !
Um 6.00 Uhr befreien wir uns aus den Schlafsäcken und den Sicherungsseilen, kochen heißen Kaffee, verstauen unsere Ausrüstung im Rucksack und am Klettergurt und sind um 7.00 Uhr, bei strahlend schönem, aber hier in der Nordwand leider eiskaltemWetter, schon mitten im Götterquergang. Nach den ersten Seillängen lassen sich auch die in der Nacht recht steif gewordenen Seile wieder einigermaßen bedienen. So erreichen wir nach einem Quergang mit atemberaubenden Tiefblick, das untere Ende der Spinne. An einigen Stellen sieht man in diesem Quergang zwischen den Beinen 1300m die Wand hinunter, bis zu den Wanderwegen unten auf den Almen. Wir sind jedoch zügig nach oben unterwegs, denn in der Spinne haben wir tolles Eis und dadurch mit unseren Eisschrauben auch endlich wieder gute Sicherungsmöglichkeiten.
Wir erreichen rasch den nächsten Felsaufschwung, aber wieder ist der Großteil des Gesteins mit einer Eisschicht bedeckt. In diesem Gelände ist von zügigem klettern keine Rede mehr und wir versuchen jede Möglichkeit einer Sicherung zu nutzen. Wir verwenden die alten rostigen Haken und Schlingen die aussehen als stammten Sie aus der Zeit der Erstbegehung vor bald 70 Jahren, setzen Klemmkeile und Friends ein oder immer wieder auch unsere bewährten Eisschrauben.
Der Quarzriss, ist die letzte Schlüsselstelle in der Gipfelwand und bringt uns auch ganz schön zum Schwitzen. Die Steigeisen und Pickel wollen auf dem glatten, mit einem Hauch von Eis bedecktem Fels, keinen Halt finden und ohne diese Geräte geht schon gar nichts, aber irgendwann liegt auch dieses Hindernis unter uns.
Eine kurze Rast, wieder einmal ein Quergang zum Cortibiwak, abklettern und queren und endlich stehen wir vor einer schmalen, dunklen Rinne. Zuerst sehr steil und dann immer flacher werdend führt sie uns zum Gipfeleisfeld.
Oben, an der Schneide zur NW- Wand, erreicht uns endlich auch wieder die Sonne und bringt neues Leben in die müden Knochen. Die Seillängen über das Gipfeleisfeld und dann über die
teilweise extrem ausgesetzte Firnschneide des obersten Mittellegigrates, sind bei diesem tollen Wetter der Lohn für die Mühen der letzten beiden Tage.
Um 18.00 Uhr stehen wir dann müde aber glücklich am Gipfel des Eigers und genießen die
wärmenden Strahlen der untergehenden Sonne und den traumhaften Ausblick.
Der Abstieg über den Westgrat, der nach dem anfänglichen Schnee – und Eisfeld in ein immer steiler werdendes Gelände aus glatten Felsen, die mit Schutt bedeckt sind, übergeht, erweist sich auch nicht gerade als leicht. Wir suchen daher in etwa 3500m ein nettes Blätzchen und verbringen dort eine weitere, aber diesmal wesentlich angenehmere Nacht.
Der Abstieg am nächsten Morgen zur Station Eigergletscher bringt dann noch viele Geröllpassagen,ein paar tolle Abseilmanöver, kurze Kletterpassagen und einen“ Hatscher“ über staubige Schottermoränen.
Bei der Station Eigergletscher der Jungfraujoch Bahn angekommen, geht es nach einem wohl verdientem Frühstück, ab in die Zahnradbahn, umsteigen auf der Kleinen Scheidegg und hinunter zum Auto. Auf anraten eines sehr netten und beredten Schaffners machen wir noch einen kurzen Abstecher in das wunderschöne Lauterbrunnen Tal Richtung Wengen und dann ab nach Hause !
Berg Heil
Werner & Wilfried
Berg Heil Franz
Die klassische Route durch die Nordwand (Heckmair-Route) führt über folgende Stellen: Erster Pfeiler, Stollenloch, Schwieriger Riss, Hinterstoisser-Quergang, Erstes Eisfeld, Schwalbennest, Eisschlauch, Zweites Eisfeld, Bügeleisen, Todesbiwak, Drittes Eisfeld, Rampe, Wasserfallkamin, Rampeneisfeld, Brüchiges Band, Götterquergang, Spinne, Corti Biwak, Ausstiegsrisse und Gipfeleisfeld.
Die Fotos: http://www.franz-alpin.at/eiger/index.html
Die Tourenbeschreibung.
So starten wir am 13.09.2007 um 6.30 Uhr unsere Eigernordwandbesteigung.
Gut aufgewärmt erreichen wir unsere Rucksäcke und steigen noch seilfrei am Ersten Pfeiler vorbei bis unter den Zerschrundenen Pfeiler. Nur das An- und Ausziehen der Steigeisen hat uns bisher etwas gebremst, ansonsten sind wir zügig vorwärts gekommen.
Angeseilt klettern wir nun die Seillängen neben dem Zerschrundenen Pfeiler hinauf, queren hinüber zum Schwierigen Riss, überwinden diesen und die anschließende Verschneidung und können jetzt endlich, in etwas leichterem Gelände, die Steigeisen wieder an den Klettergut hängen, denn hier sind die Felsen endlich wieder frei von Eis.
Als nächste markante Stelle der Wand erreichen wir den Hinterstoisser Quergang, den wir dank der dort hängenden, zwar etwas lädierten alten Seile, rasch hinter uns bringen können.
Nach einer weiteren Seillänge erreichen wir bereits das Schwalbennest. Man könnte bereits hier biwakieren, aber wir steigen nach einer kurzen Rast links hinunter in das Erste Eisfeld.
In diesem befindet sich leider viel zu wenig Eis und so werden die nächsten Seillängen eine wirklich schwierige Angelegenheit in extremen Mixgelände mit sehr schlechten Sicherungsmöglichkeiten. Neben dem Eisschlauch geht es hoch zum Zweiten Eisfeld, wo wir endlich auf solides Eis treffen.
In diesem 55° steilen Eisfeld steigen wir gerade nach oben und queren dann unter den Felsen, die uns etwas vor dem Steinschlag schützen, hinüber zum Bügeleisen. Dieser Quergang war ungemein lang und so beginnt es beim Ausstieg in das Bügeleisen bereits zu dämmern. Die letzten beiden Seillängen bis zum Todesbiwak klettern wir dann bereits im Finstern. Hier macht sich unser exaktes Routenstudium in der Vorbereitung, nun wirklich bezahlt.
Dort angekommen verbringen wir eine recht ruhige erste Nacht in der Wand und sind um 7.00 Uhr bei nebeligem und sehr windigem Wetter schon wieder am klettern. Kurzer Abstieg und dann zwei Seillängen Quergang im Dritten ca. 60° steilen Eisfeld hinüber zur Rampe. Hier arbeiten wir uns fünf Seillängen, an meist mit einer dünnen Eisschicht bedeckten Felsen, empor zum Stand unter dem Wasserfallkamin.
An dieser Stelle müssen die meisten Seilschaften speziell im Sommer mit einer kalten Dusche rechnen. Wir können aber, dank der herrschenden Kälte, im vereisten Kamingrund weiterklettern, queren oben etwas nach links und erreichen wenig später den Eiswulst der uns noch vom Rampeneisfeld trennt. Über diesen unangenehm zu kletternden Bauch drüber, dann im Rampeneisfeld zwei Seillängen nach oben und rechts hinaus auf das Brüchige Band.
Der Übergang vom Brüchigen Band in den Brüchigen Riss, mit dem Ausziehen und Versorgen der Eisgeräte, gleicht einem Tanz auf rohen Eiern. Als oberste Devise gilt bei all diesen Tätigkeiten ja keine Ausrüstung zu verlieren, denn das könnte schlimme Folgen haben ! Zwei Seillängen über brüchigen aber trockenen Fels hinauf und schließlich stehen wir doch oben am Beginn des Götterquergang.
Es ist zwar erst knapp nach 14.00 Uhr, aber wegen des Steinschlags, der um diese Zeit in der Spinne herrscht, beschließen wir uns einen Biwakplatz zu suchen und Morgen in aller Früh dieses bis zu 60° steile Eisfeld zu durchsteigen.
Wir befreien einen ca. 60cm breiten Felsabsatz von Schnee und Eis, schmelzen Schnee und kochen Tee für den nächsten Tag. Es gibt auch eine wunderbar heiße Suppe und als Belohnung eine Schokolade, aber dann verkriechen wir uns, so gut es geht, in unsere Schlafsäcke, denn es ist jetzt richtig kalt und stürmisch geworden. Es folgt eine ewig lange, ungemütliche zweite Nacht !
Um 6.00 Uhr befreien wir uns aus den Schlafsäcken und den Sicherungsseilen, kochen heißen Kaffee, verstauen unsere Ausrüstung im Rucksack und am Klettergurt und sind um 7.00 Uhr, bei strahlend schönem, aber hier in der Nordwand leider eiskaltemWetter, schon mitten im Götterquergang. Nach den ersten Seillängen lassen sich auch die in der Nacht recht steif gewordenen Seile wieder einigermaßen bedienen. So erreichen wir nach einem Quergang mit atemberaubenden Tiefblick, das untere Ende der Spinne. An einigen Stellen sieht man in diesem Quergang zwischen den Beinen 1300m die Wand hinunter, bis zu den Wanderwegen unten auf den Almen. Wir sind jedoch zügig nach oben unterwegs, denn in der Spinne haben wir tolles Eis und dadurch mit unseren Eisschrauben auch endlich wieder gute Sicherungsmöglichkeiten.
Wir erreichen rasch den nächsten Felsaufschwung, aber wieder ist der Großteil des Gesteins mit einer Eisschicht bedeckt. In diesem Gelände ist von zügigem klettern keine Rede mehr und wir versuchen jede Möglichkeit einer Sicherung zu nutzen. Wir verwenden die alten rostigen Haken und Schlingen die aussehen als stammten Sie aus der Zeit der Erstbegehung vor bald 70 Jahren, setzen Klemmkeile und Friends ein oder immer wieder auch unsere bewährten Eisschrauben.
Der Quarzriss, ist die letzte Schlüsselstelle in der Gipfelwand und bringt uns auch ganz schön zum Schwitzen. Die Steigeisen und Pickel wollen auf dem glatten, mit einem Hauch von Eis bedecktem Fels, keinen Halt finden und ohne diese Geräte geht schon gar nichts, aber irgendwann liegt auch dieses Hindernis unter uns.
Eine kurze Rast, wieder einmal ein Quergang zum Cortibiwak, abklettern und queren und endlich stehen wir vor einer schmalen, dunklen Rinne. Zuerst sehr steil und dann immer flacher werdend führt sie uns zum Gipfeleisfeld.
Oben, an der Schneide zur NW- Wand, erreicht uns endlich auch wieder die Sonne und bringt neues Leben in die müden Knochen. Die Seillängen über das Gipfeleisfeld und dann über die
teilweise extrem ausgesetzte Firnschneide des obersten Mittellegigrates, sind bei diesem tollen Wetter der Lohn für die Mühen der letzten beiden Tage.
Um 18.00 Uhr stehen wir dann müde aber glücklich am Gipfel des Eigers und genießen die
wärmenden Strahlen der untergehenden Sonne und den traumhaften Ausblick.
Der Abstieg über den Westgrat, der nach dem anfänglichen Schnee – und Eisfeld in ein immer steiler werdendes Gelände aus glatten Felsen, die mit Schutt bedeckt sind, übergeht, erweist sich auch nicht gerade als leicht. Wir suchen daher in etwa 3500m ein nettes Blätzchen und verbringen dort eine weitere, aber diesmal wesentlich angenehmere Nacht.
Der Abstieg am nächsten Morgen zur Station Eigergletscher bringt dann noch viele Geröllpassagen,ein paar tolle Abseilmanöver, kurze Kletterpassagen und einen“ Hatscher“ über staubige Schottermoränen.
Bei der Station Eigergletscher der Jungfraujoch Bahn angekommen, geht es nach einem wohl verdientem Frühstück, ab in die Zahnradbahn, umsteigen auf der Kleinen Scheidegg und hinunter zum Auto. Auf anraten eines sehr netten und beredten Schaffners machen wir noch einen kurzen Abstecher in das wunderschöne Lauterbrunnen Tal Richtung Wengen und dann ab nach Hause !
Berg Heil
Werner & Wilfried
Berg Heil Franz
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