Mark (placeboi) und ich wanderten am Donnerstag von Ausserberg durchs Baltschiedertal hinauf zur Baltschiederklause. Man durchwandert dabei eine im wahrsten Sinne große Landschaft. Ich kann jedoch die öfters zu lesende Ansicht nicht bestätigen, dass dies einer der schönsten Hüttenaufstiege der Schweiz sein soll. Da gibt es doch abwechslungsreichere und interessantere Wege.
Hier schaut man hinauf zum Jägihorn (linke Bildhälfte) und Lötschentaler Breithorn (rechts):
hütte.jpg
Die Hütte steht genau da, wo die Spitze des breiten, keilförmigen Schattens am Jägihorn endet.
Nach 4,5h erreichten wir die von den Wirtsleuten freundlich und gut geführte Hütte.
Am nächsten Morgen starteten wir um 4.30 Uhr zum Nesthorn. Außer uns war an diesem Morgen nur noch eine weitere Alpinistengruppe unterwegs, welche sich den Blanchet-Grat aufs Breithorn vornahm.
Als erstes steuerten wir die Baltschiederlicka an.
Dämmerung über den Walliser Alpen:
nest1.jpg
Die Licka ist mit Fixseilen, Abseilständen und Eisenbügeln ausgebaut und entschärft. Auf der anderen Seite der Lücke steigt man über Schutt hinunter zu den ausgeaperten Gletscherschliffen über dem Gredetschgletscher. Die obere Hälfte dieser Platten ist mit einem eigentlich nicht notwendigen Fixseil entschärft. Doch gerade die untere, steilere Hälfte ist unpräpariert. Nach einigem Suchen fanden wir einen Durchschlupf auf den Gletscher. Durch die rasche Gletscherschmelze verschlechtern sich hier die Verhältnisse sicher jährlich, so dass das Fixseil vielleicht auch demnächst verlängert wird. Weiter ging es über den Gredetschgletscher hinauf. Eine steile, blanke Passage haben wir dabei geschraubt.
Vom Gletscher schaut man nach Süden:
nest2.jpg
Über einen kurzen Firnhang gelangt man an das Felscouloir, welches hinauf zum Gredetschjoch führt. Der Übergang zum Fels ist momentan problemlos möglich. Unmittelbar an der linken Begrenzung der Steilrinne befinden sich Bohrhaken, so dass man die ersten steilen 10-15m gut absichern kann (ein Zug vielleicht III-). Dann geht es über Schrofen hinauf zum Joch. Mittlerweile sahen wir uns einem gewissen Zeitdruck ausgesetzt, da sich das Wetter (wie angekündigt) mehr und mehr verschlechterte. Über Fels und Firn ging es hinauf zum Vorgipfel des Nesthorns. Vor dem letzten großen Aufschwung zum Vorgipfel ließen wir das Seil zurück. Leider kam dann trotzdem noch eine etwas heikle Stelle: Eine sehr steile, teilweise blanke 7-8m lange Passage. Diese kostete vor allem im Abstieg dann doch noch etwas Nerven. Vom Vorgipfel geht es unschwierig hinauf zum 3822m hohen Hauptgipfel. Gerade als wir oben ankamen machten die Wolken endgültig zu, so dass dies nur eines von zwei Fotos ist, welche ich schoss:
nest3.jpg
Sofort machten wir uns an den Abstieg. Im Nebel ging es auf dem gleichen Weg zurück. Gerade als wir uns wieder der Baltschiederlicka näherten fing es an zu regnen und ausgerechnet beim steilen Abstieg von der Lücke zum Inneren Baltschiedergletscher wurden wir richtig nass. Unten angekommen hörte es wieder auf zu regnen.
Nach dieser sehr anstrengenden Tour legten wir am Samstag einen Ruhetag ein. Das Wetter sollte an diesem Tag sowieso eher schlecht werden, war dann aber auch nicht schlechter als am Freitag. So konnte man von der Hüttenterrasse diese Ausblicke genießen:
Mischabelkette:
hüttenblick1.jpg
Bietschhorn:
hüttenblick2.jpg
Mittlerweile gehören Steinböcke in den Alpen schon beinahe zum Hütteninventar:
bock.jpg
Dieses Exemplar wäre wohl fast zur Hüttentüre reinmarschiert wenn Mark es nicht verscheucht hätte.
Am Sonntag brachen wir (wieder) um 4.30 Uhr auf zum Breitlauihorn. Dieser Berg soll laut SAC-Führer die einfachste Gipfelbesteigung im Bereich der Baltschiederklause bieten. Auf dem Üssre Baltschiedergletscher angelangt beginnt der Tag zu erwachen.
aufgang1.jpg
Ein bisschen mehr Umgebung:
aufgang3.jpg
Warmes Licht über der Weissmiesgruppe:
aufgang2.jpg
Hier das Tagesziel (das Bild entstand im Abstieg):
breit5.jpg
Erinnert eigentlich mehr an einen typischen Tiroler Schutthaufen als an einen Berner Hochgipfel.
Die Normalroute verläuft über den rechten Grat. Einen besonders steilen Aufschwung rechts außerhalb des Bildes konnten wir noch umgehen, doch dann gelangten wir an den plattigen Aufschwung in der rechten Bildhälfte. Hier war für uns endgültig Schluss. Eine vernünftige Absicherung in den Platten war nicht erkennbar, das Gelände äußerst ausgesetzt, leicht schneebedeckt und ein Ende der Schwierigkeiten (von dieser Position aus) nicht absehbar. Im Nachstieg sicher machbar, aber wir hatten gerade keinen passenden Vorsteiger zur Hand.
Vom Umkehrpunkt schaut man den langen Grat hinunter:
breit1.jpg
Die Walliser Gipfelpracht:
breit2.jpg
Lötschentaler Breithorn und rechts das Nesthorn:
breit3.jpg
Tor zu einer mir unbekannten Welt, die östlichen Walliser Alpen:
breit4.jpg
Zurück auf der Hütte ein letzter Blick zum Nesthorn:
nest.jpg
Die Baltschiederlicka ist die im Schatten liegende Rinne etwas rechts unterhalb des Nesthorngipfels.
Dann machten wir uns an den Abstieg ins Rhonetal. Die Landschaft wird wieder grün:
abstieg1.jpg
Und weiter unten auch wieder waldig:
abstieg2.jpg
Fazit: Das Nesthorn ist eine lange, bei guten Verhältnissen nicht all zu schwere Hochtour. Landschaftlich recht abwechslungsreich. Das Breitlauihorn: Na ja, ich verstehe es nicht ganz…
Hier schaut man hinauf zum Jägihorn (linke Bildhälfte) und Lötschentaler Breithorn (rechts):
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Die Hütte steht genau da, wo die Spitze des breiten, keilförmigen Schattens am Jägihorn endet.
Nach 4,5h erreichten wir die von den Wirtsleuten freundlich und gut geführte Hütte.
Am nächsten Morgen starteten wir um 4.30 Uhr zum Nesthorn. Außer uns war an diesem Morgen nur noch eine weitere Alpinistengruppe unterwegs, welche sich den Blanchet-Grat aufs Breithorn vornahm.
Als erstes steuerten wir die Baltschiederlicka an.
Dämmerung über den Walliser Alpen:
nest1.jpg
Die Licka ist mit Fixseilen, Abseilständen und Eisenbügeln ausgebaut und entschärft. Auf der anderen Seite der Lücke steigt man über Schutt hinunter zu den ausgeaperten Gletscherschliffen über dem Gredetschgletscher. Die obere Hälfte dieser Platten ist mit einem eigentlich nicht notwendigen Fixseil entschärft. Doch gerade die untere, steilere Hälfte ist unpräpariert. Nach einigem Suchen fanden wir einen Durchschlupf auf den Gletscher. Durch die rasche Gletscherschmelze verschlechtern sich hier die Verhältnisse sicher jährlich, so dass das Fixseil vielleicht auch demnächst verlängert wird. Weiter ging es über den Gredetschgletscher hinauf. Eine steile, blanke Passage haben wir dabei geschraubt.
Vom Gletscher schaut man nach Süden:
nest2.jpg
Über einen kurzen Firnhang gelangt man an das Felscouloir, welches hinauf zum Gredetschjoch führt. Der Übergang zum Fels ist momentan problemlos möglich. Unmittelbar an der linken Begrenzung der Steilrinne befinden sich Bohrhaken, so dass man die ersten steilen 10-15m gut absichern kann (ein Zug vielleicht III-). Dann geht es über Schrofen hinauf zum Joch. Mittlerweile sahen wir uns einem gewissen Zeitdruck ausgesetzt, da sich das Wetter (wie angekündigt) mehr und mehr verschlechterte. Über Fels und Firn ging es hinauf zum Vorgipfel des Nesthorns. Vor dem letzten großen Aufschwung zum Vorgipfel ließen wir das Seil zurück. Leider kam dann trotzdem noch eine etwas heikle Stelle: Eine sehr steile, teilweise blanke 7-8m lange Passage. Diese kostete vor allem im Abstieg dann doch noch etwas Nerven. Vom Vorgipfel geht es unschwierig hinauf zum 3822m hohen Hauptgipfel. Gerade als wir oben ankamen machten die Wolken endgültig zu, so dass dies nur eines von zwei Fotos ist, welche ich schoss:
nest3.jpg
Sofort machten wir uns an den Abstieg. Im Nebel ging es auf dem gleichen Weg zurück. Gerade als wir uns wieder der Baltschiederlicka näherten fing es an zu regnen und ausgerechnet beim steilen Abstieg von der Lücke zum Inneren Baltschiedergletscher wurden wir richtig nass. Unten angekommen hörte es wieder auf zu regnen.
Nach dieser sehr anstrengenden Tour legten wir am Samstag einen Ruhetag ein. Das Wetter sollte an diesem Tag sowieso eher schlecht werden, war dann aber auch nicht schlechter als am Freitag. So konnte man von der Hüttenterrasse diese Ausblicke genießen:
Mischabelkette:
hüttenblick1.jpg
Bietschhorn:
hüttenblick2.jpg
Mittlerweile gehören Steinböcke in den Alpen schon beinahe zum Hütteninventar:
bock.jpg
Dieses Exemplar wäre wohl fast zur Hüttentüre reinmarschiert wenn Mark es nicht verscheucht hätte.
Am Sonntag brachen wir (wieder) um 4.30 Uhr auf zum Breitlauihorn. Dieser Berg soll laut SAC-Führer die einfachste Gipfelbesteigung im Bereich der Baltschiederklause bieten. Auf dem Üssre Baltschiedergletscher angelangt beginnt der Tag zu erwachen.
aufgang1.jpg
Ein bisschen mehr Umgebung:
aufgang3.jpg
Warmes Licht über der Weissmiesgruppe:
aufgang2.jpg
Hier das Tagesziel (das Bild entstand im Abstieg):
breit5.jpg
Erinnert eigentlich mehr an einen typischen Tiroler Schutthaufen als an einen Berner Hochgipfel.
Die Normalroute verläuft über den rechten Grat. Einen besonders steilen Aufschwung rechts außerhalb des Bildes konnten wir noch umgehen, doch dann gelangten wir an den plattigen Aufschwung in der rechten Bildhälfte. Hier war für uns endgültig Schluss. Eine vernünftige Absicherung in den Platten war nicht erkennbar, das Gelände äußerst ausgesetzt, leicht schneebedeckt und ein Ende der Schwierigkeiten (von dieser Position aus) nicht absehbar. Im Nachstieg sicher machbar, aber wir hatten gerade keinen passenden Vorsteiger zur Hand.
Vom Umkehrpunkt schaut man den langen Grat hinunter:
breit1.jpg
Die Walliser Gipfelpracht:
breit2.jpg
Lötschentaler Breithorn und rechts das Nesthorn:
breit3.jpg
Tor zu einer mir unbekannten Welt, die östlichen Walliser Alpen:
breit4.jpg
Zurück auf der Hütte ein letzter Blick zum Nesthorn:
nest.jpg
Die Baltschiederlicka ist die im Schatten liegende Rinne etwas rechts unterhalb des Nesthorngipfels.
Dann machten wir uns an den Abstieg ins Rhonetal. Die Landschaft wird wieder grün:
abstieg1.jpg
Und weiter unten auch wieder waldig:
abstieg2.jpg
Fazit: Das Nesthorn ist eine lange, bei guten Verhältnissen nicht all zu schwere Hochtour. Landschaftlich recht abwechslungsreich. Das Breitlauihorn: Na ja, ich verstehe es nicht ganz…
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