Hallo,
Um euch die Vorfreude auf den nächsten Hochtourensommer zu verkürzen, kommt hier mein Bericht über unsere Tour auf das Rimpfischhorn.
Wer diesen Berg "by fair means" besteigt und nicht die Bahn zur Sunegga oder zum Blauherd nutzt wird wohl die gleiche wunderbare Ruhe und Ursprünglichkeit im Nadelwald zwischen Zermatt und den Ortteil Findeln erleben wie wir. Im Kühlen Wald steigt man stetig aufwärts und später am Bach entlang.
Wenn der Blick wieder zum Matterhorn und zum Ober Gabelhorn frei wird biegt man nach Findeln ab, durchquert die Häuschen und erhält schon fast einen Blick zum eigentlichen Tourenziel.
So schön die Kühle auch war, so brennt hier nun die Sonne ohne Gnade. Auf flacher werdenden Wegen erreicht man bald das Berggstahaus Flue.
Diese Unterkunft ist auch nur zu empfehlen! Herrliches Essen, eine nette Bewirtung und relativ ruhige kleine Lager sind hier jeden Franken wert.
Etwa 3h brauchten wir von Zermatt, aber wir ließen uns auch Zeit.
Nachdem wir unsere Sachen sortiert und kurz pausiert hatten, gingen wir mit Seil und Kletterzeug zu den Felsen hinter Hütte wo man herrlich Bouldern kann. Auch der kleine Klettergarten mit ca. 10 Routen ist für eine Nachmittagsbeschäftigung hervorragend. Wir hatten zumindest sehr viel Spaß!
Gegen 3:00 weckte uns unser Handy am nächsten Morgen und bald standen drei Seilschaften vor der Hütte. Nachdem ich in den letzten Jahren immerwieder Pech mit dem Wetter hatte, war es heute wolkenlos.
Am Klettergarten vorbei und über die erste Geländestufe bis zum Blocklabyrint kamen wir gut vorran. nach knapp über einer Stunde waren wir an der Pfulwe welche wir nördlich umgingen. Leider verschätzten wir uns in der Höhe und büßten Zeit ein. Als wir die Steigeisen angelegt und etwas gegessen hatten überholten uns beide Seilschaften wieder.
Der Gletscher ist hier schon sehr schneefrei und oft mit Steinen durchsetzt.
Leider verfolgte ich die Route die ich von den bisherigen Besteigungsversuchen kannte.
Auf der Felsinsel mit Blick zum Monte Rosa
So steuerten wir nach dem ersten Aufschwung auf den Grat mit den Felsinseln. Diese Variante ist aber deutlich langsamer als nödlcih des Grates auf dem Gletscher dirket zum großen Buckel vor der Felssteilstufe zu gehen.
Der Himmel zog sich immer weiter zu als wir die Felsstufe unterhalb des Vorgipfels (4009m) erreichten. Hier lagen wir aber mit unseren Erfahrungen richtig und gewannen etwas Zeit indem wir südlich unter dem Aufschwung querten und dann sozusagen die Südwand erkletterten. Etwa 50m vor dem Felsende erreicht man dann wieder den Grat. Auf dem Punkt 4009m war schon alles über uns in Wolken gehüllt, aber wir wagten trotzdem einen Versuch.
Eine französische Seilschaft, die von der Täschhütte kam, fragten wir ob wir zu viert über den Melichengletscher absteigen könnten. Das wurde aber abgelehnt obwohl es für alle sicherer gewesen wäre. Vor wenigen Tagen waren hier Leute eingebrochen...
Zum Gipfel gingen nur wir uns 2 Engländer die mit uns an der Fluealp gestartet waren. Das Couloir war schön eisig und gut zu steigen.
Der Weg in die Felsen ist auch leicht zu finden. Wegen der vereisten Felsen ließen wir die Steigeisen angeschnallt und erreichten schnell das zweite Schneecouloir in dem es ca. 50° steil hinauf ging. Die Felsen waren zu verschneit und zu vereist, als sie sicher für den Aufstieg zu nutzen.
Auf der gegenüberliegenden (nödlichen) Seite des Couloirs hängen auch Schlingen für den Abstieg. Durch den Nebel war die Schlüsselstelle auch optisch entschärft. Man sieht einfach den Abgrund nicht.
Technisch ist diese Stelle auch nicht sonderlich schwer. Bald steht man dann auch dem Vorgipfel. Der Weiterweg zum Gipfel ist dann nicht mehr schwer und so standen wir endlich auf dem Rimpfischhorn. Nach 5 Versuchen die wegen schlechten Wetters oder anderen Bergsteigern abgebrochen wurden, eine wahre Genugtuung. Die Sicht lud mit ca. 5m nicht zum Verweilen ein und der Wind tat sein Übriges. Etwa 8h waren wir jetzt doch schon unterwegs
Mit den Engländern seilten wir die schwersten Stellen ab und erreichten unseren eingeschneiten Rücksack im Sattel. Da sonst niemand über den Melichengletscher ging und uns damit nicht recht wohl war, stiegen wir wieder sehr zeitraubend über den Aufstiegsweg zur Pfulwe. Mit allen Pausen und der schlechten Aklimatisierung wegen kamen wir schon reichlich fertig nach 13h an der Pfulwe an. Nun stand uns noch der Abstieg Richtung Ottawan und der Aufstieg zur Täschhütte bevor. Als wir irgendwann total erschöpft am Wegweiser hinauf zur Täschhütte ankamen, waren nur noch 45min. bis zum Abendbrot und wir spürten, dass die Tour über den Rotgrat auf den Alpuhbel und am übernächsten Tag auf´s Täschhorn zu viel wird. So trotteten wir nach Ottawan und fanden in der Edelweishütte eine etwas derbe aber freundliche Wirtin und brauchbare Unterkunft.
Der Blick auf die nun 16h lange Tour die man hier fast vollständig einsehen kann ist schon gewaltig. Stolz kam aber noch nicht auf - zu fertig waren wir.
Die Route vond er Fluealp auf das Rimpfischhorn und der Abstieg über die Pfulwe und dann noch zur Täschhütte muss wohl überlegt sein. Das ist schon verdammt weit!
Einen großen Dank an einen wunderbaren und zähen Tourenpartner! Danke Jo!
Stefan
Um euch die Vorfreude auf den nächsten Hochtourensommer zu verkürzen, kommt hier mein Bericht über unsere Tour auf das Rimpfischhorn.
Wer diesen Berg "by fair means" besteigt und nicht die Bahn zur Sunegga oder zum Blauherd nutzt wird wohl die gleiche wunderbare Ruhe und Ursprünglichkeit im Nadelwald zwischen Zermatt und den Ortteil Findeln erleben wie wir. Im Kühlen Wald steigt man stetig aufwärts und später am Bach entlang.
Wenn der Blick wieder zum Matterhorn und zum Ober Gabelhorn frei wird biegt man nach Findeln ab, durchquert die Häuschen und erhält schon fast einen Blick zum eigentlichen Tourenziel.
So schön die Kühle auch war, so brennt hier nun die Sonne ohne Gnade. Auf flacher werdenden Wegen erreicht man bald das Berggstahaus Flue.
Diese Unterkunft ist auch nur zu empfehlen! Herrliches Essen, eine nette Bewirtung und relativ ruhige kleine Lager sind hier jeden Franken wert.
Etwa 3h brauchten wir von Zermatt, aber wir ließen uns auch Zeit.
Nachdem wir unsere Sachen sortiert und kurz pausiert hatten, gingen wir mit Seil und Kletterzeug zu den Felsen hinter Hütte wo man herrlich Bouldern kann. Auch der kleine Klettergarten mit ca. 10 Routen ist für eine Nachmittagsbeschäftigung hervorragend. Wir hatten zumindest sehr viel Spaß!
Gegen 3:00 weckte uns unser Handy am nächsten Morgen und bald standen drei Seilschaften vor der Hütte. Nachdem ich in den letzten Jahren immerwieder Pech mit dem Wetter hatte, war es heute wolkenlos.
Am Klettergarten vorbei und über die erste Geländestufe bis zum Blocklabyrint kamen wir gut vorran. nach knapp über einer Stunde waren wir an der Pfulwe welche wir nördlich umgingen. Leider verschätzten wir uns in der Höhe und büßten Zeit ein. Als wir die Steigeisen angelegt und etwas gegessen hatten überholten uns beide Seilschaften wieder.
Der Gletscher ist hier schon sehr schneefrei und oft mit Steinen durchsetzt.
Leider verfolgte ich die Route die ich von den bisherigen Besteigungsversuchen kannte.
Auf der Felsinsel mit Blick zum Monte Rosa
So steuerten wir nach dem ersten Aufschwung auf den Grat mit den Felsinseln. Diese Variante ist aber deutlich langsamer als nödlcih des Grates auf dem Gletscher dirket zum großen Buckel vor der Felssteilstufe zu gehen.
Der Himmel zog sich immer weiter zu als wir die Felsstufe unterhalb des Vorgipfels (4009m) erreichten. Hier lagen wir aber mit unseren Erfahrungen richtig und gewannen etwas Zeit indem wir südlich unter dem Aufschwung querten und dann sozusagen die Südwand erkletterten. Etwa 50m vor dem Felsende erreicht man dann wieder den Grat. Auf dem Punkt 4009m war schon alles über uns in Wolken gehüllt, aber wir wagten trotzdem einen Versuch.
Eine französische Seilschaft, die von der Täschhütte kam, fragten wir ob wir zu viert über den Melichengletscher absteigen könnten. Das wurde aber abgelehnt obwohl es für alle sicherer gewesen wäre. Vor wenigen Tagen waren hier Leute eingebrochen...
Zum Gipfel gingen nur wir uns 2 Engländer die mit uns an der Fluealp gestartet waren. Das Couloir war schön eisig und gut zu steigen.
Der Weg in die Felsen ist auch leicht zu finden. Wegen der vereisten Felsen ließen wir die Steigeisen angeschnallt und erreichten schnell das zweite Schneecouloir in dem es ca. 50° steil hinauf ging. Die Felsen waren zu verschneit und zu vereist, als sie sicher für den Aufstieg zu nutzen.
Auf der gegenüberliegenden (nödlichen) Seite des Couloirs hängen auch Schlingen für den Abstieg. Durch den Nebel war die Schlüsselstelle auch optisch entschärft. Man sieht einfach den Abgrund nicht.
Technisch ist diese Stelle auch nicht sonderlich schwer. Bald steht man dann auch dem Vorgipfel. Der Weiterweg zum Gipfel ist dann nicht mehr schwer und so standen wir endlich auf dem Rimpfischhorn. Nach 5 Versuchen die wegen schlechten Wetters oder anderen Bergsteigern abgebrochen wurden, eine wahre Genugtuung. Die Sicht lud mit ca. 5m nicht zum Verweilen ein und der Wind tat sein Übriges. Etwa 8h waren wir jetzt doch schon unterwegs
Mit den Engländern seilten wir die schwersten Stellen ab und erreichten unseren eingeschneiten Rücksack im Sattel. Da sonst niemand über den Melichengletscher ging und uns damit nicht recht wohl war, stiegen wir wieder sehr zeitraubend über den Aufstiegsweg zur Pfulwe. Mit allen Pausen und der schlechten Aklimatisierung wegen kamen wir schon reichlich fertig nach 13h an der Pfulwe an. Nun stand uns noch der Abstieg Richtung Ottawan und der Aufstieg zur Täschhütte bevor. Als wir irgendwann total erschöpft am Wegweiser hinauf zur Täschhütte ankamen, waren nur noch 45min. bis zum Abendbrot und wir spürten, dass die Tour über den Rotgrat auf den Alpuhbel und am übernächsten Tag auf´s Täschhorn zu viel wird. So trotteten wir nach Ottawan und fanden in der Edelweishütte eine etwas derbe aber freundliche Wirtin und brauchbare Unterkunft.
Der Blick auf die nun 16h lange Tour die man hier fast vollständig einsehen kann ist schon gewaltig. Stolz kam aber noch nicht auf - zu fertig waren wir.
Die Route vond er Fluealp auf das Rimpfischhorn und der Abstieg über die Pfulwe und dann noch zur Täschhütte muss wohl überlegt sein. Das ist schon verdammt weit!
Einen großen Dank an einen wunderbaren und zähen Tourenpartner! Danke Jo!
Stefan
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