Liebe Foristi,
wir haben in diesem Urlaub einen Traumberg bei Traumverhältnissen bestiegen: Dent d' Herens (4171) über den Westgrat von der Aostahütte aus, Zustieg (zieht sich ziemlich) vom Lac di Place Moulin (5 - 6 Stunden). Netter sauberer Campingplatz ist im Talort Valpelline "Camping Grand Combin" auf 980 Hm, also schön warm. Karte: LKS 1:25000 Blatt 1347 Matterhorn.
Parkplätze oben an der Staumauer gibts reichlich und kostenlos.
Die Hütte wird vom Bergführer "Gigi" betrieben und ist urig, sauber und angenehm, fließendes Wasser gibt es, Sanitäranlagen sind spitze. Gigi spricht italienisch, englisch und französisch.
Auf der Hütte lernten wir den Solisten Wolfgang kennen und wir beschlossen gemeinsam den Gipfel anzugehen. Am 9. 8. waren wir nur zu dritt, deshalb gab uns Gigi netterweise ein Funkgerät mit, da am Berg so gut wie kein Handyempfang für Notfälle möglich ist.
Um 4. 20 Uhr brachen wir auf, zunächst geht es ein paar Hm steil hinab auf eine lange steil Seitenmoräne, bei der man froh ist, dass es noch dunkel ist.
An der deren Ende schnallen wir im Dunkeln die Steigeisen an und gehen ans Seil, denn der Gletscher, der hat Spalten und zwar nicht zu knapp, es ist ziemlich aper.
Im ersten Morgenlicht haben wir die steile Passage hinter uns
Nun geht es in einem weiten Bogen nach links flacher zum Tiefmattenjoch weiter.
Das Tiefmattenjoch sind 60 HM reines glitschiges Gebrösel, hier ist man dankbar für die Fixseile, auf die ich sonst nicht so stehe. Helm ist unbedingt erforderlich.
Der Grat selbst ist trocken und eisfrei, also leichte Kletterei im 3. Grad, deshalb entscheiden wir uns seilfrei zu gehen. Die 3 mit Schlingen eingerichteten Standplätze zeugen jedoch davon, dass hier es bei Schnee und Vereisung sehr schnell sehr heikel werden kann. Es ist eisig kalt, windig und schattig im Aufstieg.
Erst als wir die Felsen hinter uns lassen erreichen die ersten Sonnenstrahlen die Route.
Nun geht es auf der recht steilen, anstrengenden Schneeflanke weiter. Die Steigeisen greifen gut. Hier möchte ich allerdings bei Blankeis nicht hoch und schon gar nicht runter.
Am Gipfelhang finden sich massenhaft Sichungsbügel, die (wie wir finden) in keinem Verhältnis zu dem leichten 2er Blockgelände stehen. Klar, es ist etwas bröselig, aber nicht wirklich heikel.
Oben geht es über recht guten Fels auf dem Gipfelgrat weiter.
Die letzten Meter führen nochmal über eine vereiste Flanke, Rucksäcke haben wir im Fels deponiert, Steigeisen mussten aber wieder an die Füße.
Um 11 Uhr standen wir auf dem Gipfel, von dem aus mein wichtigstes Ziel im nächsten Jahre fast zu Greifen nah erscheint.
Der Abstieg erschien uns sicherer über die Aufstiegsroute, denn der Normalweg ist kaum erkennbar, wird so gut wie nie begangen, ist ein eiziger Schutthaufen und mündet in einen spaltigen aperen Gletscher.
Beim Abkletter habe ich mir leider durch Steinschlag im Westgrat die linke Hand übel verletzt, weshalb wir etwas länger brauchten. Um 19 Uhr servierte uns Gigi das leckere Abendessen auf der Hütte, wo wir eine zweite Nacht ohnhin eingeplant hatten. Das würde ich immer empfehlen, denn der Abstieg ist kilometermäßig einfach unendlich lang. Die Minestrone war übrigens preisverdächtig... Beim Bierchen sagten wir uns: "Und wenn das in diesem Urlaub der einzige 4000er bleiben sollte - der war es wert, dann hat sich die Reise schon gelohnt!" Wir ahnten nicht, wie prophetisch diese Worte waren. Am 10. 8. stiegen wir ab, am 11. 8. gings nach Lauterbrunnen, um das Berner Oberland anzugehen. Leider wissen wir nicht, wie es dort oberhalb von 1600 Hm aussieht. Eiger, Mönch und Jungfrau kennen wir immer noch nur von Fotos - wir hatten 6 Tage Sauwetter. Die Neuschneemengen vereitelten jeden weiteren Hochtourenversuch. Aber ein paar schöne Klettertouren konnten wir in der vergangenen Woche dann noch machen, allerdings im Wallis, dort kam die Sonne etwas eher hin.
Nun hoffen wir darauf, dass uns das nächste Jahr besseres Wetter beschert, schlechter geht´s auch fast nicht mehr.
Liebe Grüße
die rheinische Bergzicke
wir haben in diesem Urlaub einen Traumberg bei Traumverhältnissen bestiegen: Dent d' Herens (4171) über den Westgrat von der Aostahütte aus, Zustieg (zieht sich ziemlich) vom Lac di Place Moulin (5 - 6 Stunden). Netter sauberer Campingplatz ist im Talort Valpelline "Camping Grand Combin" auf 980 Hm, also schön warm. Karte: LKS 1:25000 Blatt 1347 Matterhorn.
Parkplätze oben an der Staumauer gibts reichlich und kostenlos.
Die Hütte wird vom Bergführer "Gigi" betrieben und ist urig, sauber und angenehm, fließendes Wasser gibt es, Sanitäranlagen sind spitze. Gigi spricht italienisch, englisch und französisch.
Auf der Hütte lernten wir den Solisten Wolfgang kennen und wir beschlossen gemeinsam den Gipfel anzugehen. Am 9. 8. waren wir nur zu dritt, deshalb gab uns Gigi netterweise ein Funkgerät mit, da am Berg so gut wie kein Handyempfang für Notfälle möglich ist.
Um 4. 20 Uhr brachen wir auf, zunächst geht es ein paar Hm steil hinab auf eine lange steil Seitenmoräne, bei der man froh ist, dass es noch dunkel ist.
An der deren Ende schnallen wir im Dunkeln die Steigeisen an und gehen ans Seil, denn der Gletscher, der hat Spalten und zwar nicht zu knapp, es ist ziemlich aper.
Im ersten Morgenlicht haben wir die steile Passage hinter uns
Nun geht es in einem weiten Bogen nach links flacher zum Tiefmattenjoch weiter.
Das Tiefmattenjoch sind 60 HM reines glitschiges Gebrösel, hier ist man dankbar für die Fixseile, auf die ich sonst nicht so stehe. Helm ist unbedingt erforderlich.
Der Grat selbst ist trocken und eisfrei, also leichte Kletterei im 3. Grad, deshalb entscheiden wir uns seilfrei zu gehen. Die 3 mit Schlingen eingerichteten Standplätze zeugen jedoch davon, dass hier es bei Schnee und Vereisung sehr schnell sehr heikel werden kann. Es ist eisig kalt, windig und schattig im Aufstieg.
Erst als wir die Felsen hinter uns lassen erreichen die ersten Sonnenstrahlen die Route.
Nun geht es auf der recht steilen, anstrengenden Schneeflanke weiter. Die Steigeisen greifen gut. Hier möchte ich allerdings bei Blankeis nicht hoch und schon gar nicht runter.
Am Gipfelhang finden sich massenhaft Sichungsbügel, die (wie wir finden) in keinem Verhältnis zu dem leichten 2er Blockgelände stehen. Klar, es ist etwas bröselig, aber nicht wirklich heikel.
Oben geht es über recht guten Fels auf dem Gipfelgrat weiter.
Die letzten Meter führen nochmal über eine vereiste Flanke, Rucksäcke haben wir im Fels deponiert, Steigeisen mussten aber wieder an die Füße.
Um 11 Uhr standen wir auf dem Gipfel, von dem aus mein wichtigstes Ziel im nächsten Jahre fast zu Greifen nah erscheint.
Der Abstieg erschien uns sicherer über die Aufstiegsroute, denn der Normalweg ist kaum erkennbar, wird so gut wie nie begangen, ist ein eiziger Schutthaufen und mündet in einen spaltigen aperen Gletscher.
Beim Abkletter habe ich mir leider durch Steinschlag im Westgrat die linke Hand übel verletzt, weshalb wir etwas länger brauchten. Um 19 Uhr servierte uns Gigi das leckere Abendessen auf der Hütte, wo wir eine zweite Nacht ohnhin eingeplant hatten. Das würde ich immer empfehlen, denn der Abstieg ist kilometermäßig einfach unendlich lang. Die Minestrone war übrigens preisverdächtig... Beim Bierchen sagten wir uns: "Und wenn das in diesem Urlaub der einzige 4000er bleiben sollte - der war es wert, dann hat sich die Reise schon gelohnt!" Wir ahnten nicht, wie prophetisch diese Worte waren. Am 10. 8. stiegen wir ab, am 11. 8. gings nach Lauterbrunnen, um das Berner Oberland anzugehen. Leider wissen wir nicht, wie es dort oberhalb von 1600 Hm aussieht. Eiger, Mönch und Jungfrau kennen wir immer noch nur von Fotos - wir hatten 6 Tage Sauwetter. Die Neuschneemengen vereitelten jeden weiteren Hochtourenversuch. Aber ein paar schöne Klettertouren konnten wir in der vergangenen Woche dann noch machen, allerdings im Wallis, dort kam die Sonne etwas eher hin.
Nun hoffen wir darauf, dass uns das nächste Jahr besseres Wetter beschert, schlechter geht´s auch fast nicht mehr.
Liebe Grüße
die rheinische Bergzicke
Kommentar