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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Eiger Nordwand - Heckmair Route

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  • Eiger Nordwand - Heckmair Route

    Letztes Jahr im Oktober sind wir bereits in die Eigernordwand eingestiegen. Ich hatte schon am Vorabend Bauchschmerzen und Durchfall. Was ich als Nervosität abtat, entpuppte sich als ekelhafte Magen-Darmgrippe und wir mussten kurz vor dem Hinterstoisser Quergang umkehren, da ich immer schwächer wurde.

    Dann dieses Jahr – endlich. Wir hatten Ferien und das Wetter war gut. Am 7. Oktober hatten wir im Hotel Eigernordwand ein Zimmer gebucht und wollten am Freitag in die Eiger Nordwand einsteigen. Wir assen in einem Restaurant in der Nähe zu Abend. Beim Hinuntergehen ins Hotel beobachten wir eine Heli-Rettung aus der Nordwand. Upps – was ist denn da passiert. Urs ging zum gelandeten Heli, um sich zu erkundigen. Es war ein Bergführer mit Gast – die beiden sprachen Französisch. Der Bergführer sprach mit einem Kollegen und schilderte die schlechten Verhältnisse – mit uns sprach er nicht. Doch der Gast war gesprächiger. Er erklärte uns, dass sie wegen schlechten Bedingungen umgekehrt seien. Der Schnee wäre zu weich gewesen und sie sind stark eingesunken. Wie zwei begossene, aber weitsichtige Pudel gingen wir zurück zum Hotel und beschlossen, das Vorhaben vorerst abzubrechen. Wenn das Wetter hielt, wollten wir am Dienstag einen erneuten Versuch starten.

    Am 12. Oktober 2010 stiegen dann wir dann ein. Schon zu Beginn stellten wir fest, dass sich das Warten gelohnt hat – die Bedingungen waren genau so, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Es hatte viel Schnee und statt über lose Felsen ging’s über Trittschnee. Angekommen beim schwierigen Riss bestätigte sich dann unser gutes Gefühl. Es lief uns beiden besser als im letzten Jahr, obschon wir ihn diesmal mit Steigeisen und teils mit Eisgeräten kletterten.

    1schwieriger Riss.JPG

    Nach dem Stand ging es über Schneefelder nach links zu einem Riss. Dieser war kombiniert mit Schnee und Eis und exponiert. Nach einem weiteren Riss querten wir links rüber auf Schnee und Blankeis

    2Hinterstoisser.JPG

    zu Haken und Karabiner und mehreren Seilen, die nach links quer rüber hingen und realisierten, dass wir uns schon mitten im Hinterstoisser Quergang befanden. Wir hingen uns an einen Express

    3Hinterstoisser.JPG

    und gingen gleich weiter zum Schwalbennest, wo Urs Stand machte. Es hatte sogar Fixseile zum Schwalbennest hinauf.

    Im Schwalbennest assen wir Käse und Co. und zogen uns leichter an. Weiter ging’s im Schnee auf und über das erste Schneefeld. Wir beschlossen, direkt über den Eisschlauch aufzusteigen zum zweiten Schneefeld. Dies war nun Eisfallklettern pur. Der Eisschlauch liess sich gut mit Eisschrauben absichern.

    Das zweite Schneefeld hatte wiederum Trittschnee – super. Danach kam eine enge Verschneidung – kombiniertes Gelände mit Fels und Eis.

    3bRiss vor Todesbiwak.JPG

    Wir gingen weiter im Schnee, Eis und abdrängendem Fels und dann über das Schneefeld vom Bügeleisen rauf zum Todesbiwak. Wir waren schon früh da, beschlossen aber, trotzdem dort zu biwakieren und nicht weiter zu klettern. Wie sich herausstellte, war diese Entscheidung gut, denn es war bei weitem das bequemste Biwak in der ganzen Wand.

    Im Todesbiwak angekommen richteten wir zuerst ein Geländerseil ein, damit wir uns frei bewegen konnten. Danach kochten wir Wasser für das Nachtessen. Wir assen Pasta bella Italia mit 2 Quicknoodles, einer Quicksoup und natürlich Proteinpulver. Das schmeckte wirklich gut – den nötigen Hunger brachten wir mit.

    4Todesbiwak.JPG

    Die Aussicht war fantastisch - der Sonnenuntergang grandios. Ich musste mir bei Nacht unbedingt noch die Lichter von Grindelwald ansehen. Es ist wirklich beeindruckend: Wir waren mitten in der Wand und die Zivilisation scheint so nah – ist aber in Wirklichkeit weiter entfernt. Wir konnten sogar schlafen… Am nächsten Morgen brauchte ich erstmals einen Kaffee (ja – darauf möchte ich nicht mal in einer solchen Wand verzichten) und wir assen eine grosse Portion Müesli. Während dem Frühstück kam Ueli Steck mit seinem Freund Bruno Schläppi vorbei. Sie waren in der Nacht gestartet, assen kurz einen Sportriegel und zogen dann weiter. Auf Ueli’s homepage lasen wir dann, dass sie die Wand in 5 Stunden und 3 Minuten durchsteigen haben – wow.

    Wir starteten etwas später als geplant – um ca. 7:30 Uhr. Nach dem Todesbiwak querten wir noch kurz über das dritte Schneefeld und kamen dann zur Rampe. Hier holte uns eine weitere Seilschaft ein, die die Wand in einem Tag durchstieg. Urs war schon am vorsteigen und ich sagte dem Bergführer, wir würden ihn beim nächsten Stand vorlassen. In der Rampe ist es eng und man kann nur an den Ständen vernünftig überholen. Er meinte aber: „Warten bringt nichts“, hängte einen Express ein, stieg rücksichtslos über mich hinweg und gefährdete mich mit seiner Seilführung. Dann stieg er Urs nach. Der Gast entschuldigte sich für seinen Bergführer und ich half ihm, denn auch er musste wegen dem Bergführer über mich drüber steigen. Der Bergführer folgte Urs und ging zum Teil ohne Zwischensicherung. Wäre Urs gestürzt, er hätte beide in den Tod gerissen (zum Glück klettert Urs so gut und sicher ). Als Urs dann Stand gemacht hatte, konnte der Bergführer überholen und hat durch das Riskieren seines Lebens, des Lebens des Gastes und die Gefährdung von Urs und mir ganze 10 Minuten gespart. Lohnt sich denn so was? Für mich lautet die Antwort ganz klar: NEIN. Danach mussten wir nur noch die heruntersausenden Eisstücke ertragen, die die beiden vor uns auf uns runterliessen. Dann war endlich Ruhe…

    Weiter ging’s im kombinierten Gelände an den Stand unterhalb des Wasserfallkamin. Dank Eiswülsten waren gute Hooks da und für die Steigeisen Trittchen in Eis und Fels, manchmal für nur einen Frontzacken.

    5 Rampe.JPG

    Im Riss befand sich der Stein, an welchem schon Stefan Siegrist in der Sendung Eiger Live eine Sicherung platzierte. Urs wusste sofort, dass dort ein guter Griff war.

    Beim Kaminriss ging’s weiter zur Sache. Die Stelle nach dem Stand im linken Fels war recht anspruchsvoll und überhängend. Rechts vom Stand wäre auch eine Möglichkeit zum rauf steigen gewesen, wir wählten aber die linke Variante. Der Wasserfallkamin war vereist und es folgte Eiskletterei. Fels und Schnee wechselten sich ab, auf dem Weg aufs brüchige Band, wo eine aufgerollte Matte am Stand hing.

    Der brüchige Riss war vereist und sehr anspruchsvoll. Es hatte diverse Schlingen, die Absicherung war aber alles andere als sturzfreundlich. Weiter oben gab’s einen Haken und dann ging’s links in eine abdrängende Passage mit eiskalten Griffen. Wir kletterten zum Teil ohne Gefühl in den Fingern und ohne zu spüren, was und ob die Finger halten – dies gibt kein gutes Gefühl beim klettern…

    Der Götterquergang war spannend über Schnee und Fels. An einer kritischen kurzen Abstiegsstelle war sogar ein Fixseil da – Freude herrschte bei mir.

    6Götterquergang.JPG

    In der Spinne war zuerst alles blank, dann aber folgte wieder mal wunderbarer Trittschnee.

    7Spinne.JPG

    Nach der Spinne folgte wiederum kombiniertes Gelände durch eine Rinne – etwa drei Seillängen bis zum Stand unterhalb des Quarzrisses. Die Passagen wechselten sich ab von leichterem Gelände zu steileren Eispassagen.

    Als wir vor dem Quarzriss standen, wussten wir, es wird nochmals richtig schwer und Absicherungen oder Absicherungsmöglichkeiten waren bis weit oben keine in Sicht – ein Ausrutscher hätte einen Bodensturz zur Folge gehabt. Der Riss war oben vereist. Mit dem Rücken an der rechten Seite des Risses und den Steigeisen an der zum Teil fast glatten Platte links arbeitete Urs sich an den kleinen Tittchen und Einbuchtungen hoch, bis er nach rechts queren konnte. Ein Hook mit dem Eisgerät in eine Eisplatte auf der rechten Rissseite, nach rechts rüber klettern und dann wieder an einer langen, roten Schlinge auf die linke Seite und da war dann die letzte schwierige Stelle geschafft – super! Über einen weiteren kleineren Riss kamen wir dann auf die Kanzel. Die Fixseile waren alle unter dem Eis versteckt. Dann kam wieder ein gemütlicherer Teil: eine Querung an Fixseilen. Diese Querung erinnerte uns an eine Tyrolienne.

    Die Ausstiegskamine waren zuerst mit einer solideren, aber nassen Eisschicht bedeckt. Man sah auch schon, wie sich das Eis vom Fels löste, von der Wärme.

    8Ausstiegsrisse.JPG

    Die Eisschicht wurde dünner und dünner und forderte die Psyche nochmals heraus. Urs ging vor Ende des Kamins rechts eine kurze Eisrinne hinauf und dann im bequemen Trittschnee an einen Stand im Fels. Weiter ging’s dann im Trittschnee mit kurzen Blankeispassagen rauf an den Grat.

    Da wir nicht in der Nacht absteigen wollten, biwakierten wir dort – gemeinsam mit zwei Finnen.

    9Abendstimmung auf dem Eiger.JPG

    Es war so kalt, dass ich schnell in den Schlafsack kroch. Urs baute eine Nische für den Kocher, da der Wind die Flamme sonst ausblies. Wir kochten Wasser, zuerst für die Mahlzeit, dann für Tee. In der Kälte und Höhe hatte der Jetboil etwa eine Stunde, um 7dl kochendes Wasser zu produzieren. Wir assen die Mahlzeit, hatten aber beide Mühe, den ganzen Pot aufzuessen. Urs stapfte noch einen grösseren Platz, damit auch er liegen konnte und kroch auch in den Schlafsack. In der Nacht wechselte der Wind die Richtung und wir waren nicht mehr im Windschatten. Der Wind zerrte an unseren Biwaksäcken und wir verschlossen sie so gut es ging. Wir froren beide die ganze Nacht (die Finnen übrigens auch), konnten aber vor Erschöpfung trotzdem schlafen.

    Am nächsten Morgen warteten wir noch lange, bis die Sonne uns ein bisschen wärmte. Mit dem Wind frohren sofort die Hände ein und es war eine schwierige Angelegenheit, aus dem Schlafsack zu kriechen und ohne Gefühl in den Fingern die Schuhe zu binden. Beim Rucksack packen mussten wir alles festhalten, damit der Wind es nicht wegriss.

    Der schmale Grat zum Gipfel führte nicht immer optimal über die Flanke sondern manchmal direkt auf der Gratschneide, was ein heikles Balancieren (bei dem Wind!) zur Folge hatte. In etwa einer Viertelstunde waren wir auf dem Gipfel und glücklich, unser Ziel erreicht zu haben. Die Erleichterung kam aber noch nicht, hatten wir doch noch den Abstieg vor uns.

    Wir folgten beim Abstieg den Spuren. Diese führten nicht über die Felsen der Westflanke, sondern über Schnee- und Eisfelder, rechts (von oben her betrachtet) des Gletscherabbruchs vorbei. Wir gingen meistens über festgefroren Schnee, was das Laufen mühsam machte. Teils gingen wir seitlich, teils rückwärts – frontal war selten möglich. Aber das abwechseln war wichtig, da der Abstieg in dem festgefrorenen Schnee anstrengend war – aber immer noch besser als über die Felsen. Zuerst ging es eine steile harte Schneeflanke hinunter. Es wurde wärmer und wärmer und wir zogen schon bald die ersten Kleider aus. Als die Felsen nahten, gab es immer wieder Querungen um die Felsen herum. Teils musste im steilen Eis abgeklettert – einmal sogar eine kurze senkrechte Passage hinaufgeklettert werden. Es gab auch heikle Passagen im Fels mit einer inzwischen dünnen Eisschicht, in welcher kleine Trittchen und Hooks für die Eisgeräte rein zur Balance gefunden werden konnten. Danach ging es durch die Eisrinne des Gletscherabbruchs. Es folgten wieder Schneefelder. Am Schluss kamen wir auf einen Wanderweg mit Felspassagen und Fixseilen. Dort zogen wir die Steigeisen ab, machten eine Pause an der Sonne, erleichterten nochmals unsere Kleidung und packten den Gurt in den Rucksack. Wir waren beide glücklich und stolz, als wir bei der Station Eigergletscher angekommen waren – Geschafft!
    ________________________________
    Don't dream your life - live your dream.
    ________________________________

  • #2
    AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

    Gratulation und FETTEN RESPEKT zu diesem Extremklassiker!!!

    lG Andi
    Alle meine Touren auf meiner Homepage unter
    [url]http://www.riesner.at[/url]

    Nachts ist es kälter als draussen!

    [URL="http://www.gipfeltreffen.at/member.php?u=46044"]Das Leben geht weiter![/URL]

    Kommentar


    • #3
      AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

      Dein Bericht lässt einem wirklich mitleben (und fürchten). Danke für die eindrucksvolle Beschreibung von diesem Super-Klassiker und:
      carpe diem!
      www.instagram.com/bildervondraussen/

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      • #4
        AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

        Glückwunsch!

        ...und danke für den schönen Bericht! (Ich hätte gerne noch mehr Fotos gesehen.... )


        Naja, und der Bergführer, der sollte sich mal ein paar Gedanken über seine Handlungsweise machen......
        Ciao!

        Frank
        ---------------,,,
        --------------(. .)
        ----------oOO--(_)--Ooo-----------

        Do wat Du wullt, de Lüd snackt doch!

        Kommentar


        • #5
          AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

          wow - echt genial - was für ein grandioser Bericht von diesem Klassiker

          Gratuliere euch herzlich zu dieser großartigen, schweren und gefährlichen Tour - fetten

          lG in die Schweiz
          Martin
          Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

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          • #6
            AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route



            Da kann man nur sagen, Hut ab!

            Kommentar


            • #7
              AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

              ...

              Gratulation euch Beiden !!!!

              Diese anspruchsvolle Tour ... und dann noch zweimal Biwakieren ... ist ja wirklich eine starke Leistung!!! ... mir wär das Biwakieren vor meiner Haustür schon zu kalt ...

              Danke für den tollen Bericht!!!

              lg Margit
              "... und dann wundern wir uns, dass auch andere die Einsamkeit lieben und dass wir sie mit ihnen teilen müssen."

              Kommentar


              • #8
                AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

                Glückwunsch zu dieser grandiosen Tour und sehr packender Bericht.
                Überzeugter rückfedel-dingsbums-verschluss benutzer.

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                • #9
                  AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

                  Geil !!!!

                  lg aus China

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

                    Herzlichen Dank für Eure Kommentare

                    Ich bin nun daran, ein Picasa Album aufzubauen. Mehr Photos unter dem link http://picasaweb.google.ch/climbing....eat=directlink.
                    ________________________________
                    Don't dream your life - live your dream.
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                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

                      Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                      Dein Bericht lässt einem wirklich mitleben (und fürchten). Danke für die eindrucksvolle Beschreibung von diesem Super-Klassiker und:
                      Dem kann ich mich nur anschließen
                      Super Bericht - und von der Tour will ich gar nicht erst reden -

                      lg Josef

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

                        Sehr eindrucksvoll! Beim Lesen wird doch glatt die Maus nass...
                        snowkid G.m.b.h. - Gehst mit, bist hin... *g*

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

                          Wauu starke leistung und tolle bilder

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

                            Chapeau!

                            ++m

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Eiger Nordwand - Heckmair Route

                              Hallo Irma und Urs, danke für den "hautnahen" Bericht des Klassikers schlechthin. Eine wirkliche beeidruckende Tour mit ebensolchem Bericht vom Traum eines jeden Bergsteigers.lg francis

                              Kommentar

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