Nachfolgend ein kleiner Bericht zur Stubai-Tour des vergangenen Wochenendes. Am Freitagabend stieg ich zur Amberger Hütte auf um mich dort mit Bergratte Niels, Christian und Martin zu treffen, welche nur ein paar Minuten vorher dort eingetroffen waren. Wir waren die einzigen Gäste an diesem Abend.
Samstagmorgen um 3.45 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Mutterberger Seespitze. Der Hitze dieses Wochenendes war aber nicht zu entkommen. Es war schon um diese Uhrzeit trotz Ausstrahlung viel zu warm. Der Mond stand stimmungsvoll am frühmorgendlichen Himmel und etwas mühsam ging es vom Schwarzenbergbach hinauf zum Bockkogelferner. Hier seilten wir an und Niels machte sich an die anstrengende Spurarbeit über den nicht gefrorenen Firn des Ferners. Wir schlugen den Weg hinauf zum Südwestgrat ein, welchen wir an seinem unteren Ansatzpunkt erreichten.
Hier schaut man hinüber zum Windacher Daunkogel (links):
südwest1.jpg
Über der Schneekuppe in Bildmitte spitzt die Wilde Leck hervor.
Der Südwestgrat liegt vor uns:
südwest2.jpg
Gleich am Beginn zwang uns ein Steilaufschwung zum ausweichen in die nordseitige Flanke. Nach ein paar Metern steilte es jedoch auch hier mächtig auf. Ein paar Meter IIIer-Kletterei testeten Niels und ich noch an, doch da kein Ende dieses Geländes in Sicht war und wir möglicherweise hier auch wieder runter mussten entschieden wir uns dazu hier abzubrechen. Der Pappschnee auf den südseitigen Platten sah auch nicht einladender aus. Als Ausweichziel wurde ein Pseudogipfel namens Bockkogel anvisiert. Über den durchweichten Sulz des Bockkogelferners stiegen wir mühsam aber unschwierig hinauf zu diesem 3095m hohen Aussichtspunkt.
Der Blick hinüber zur schönen Mutterberger Seespitze und den Schwarzenbergspitzen:
bockkogel1.jpg
Der weite Sulztalferner mit seiner sich rasch auflösenden Gletscherzunge:
bockkogel2.jpg
Nach gemütlicher Rast gingen wir an den Abstieg, welcher sich dann trotz der nur 1000hm doch ziemlich in die Länge zog.
Das ursprüngliche Tourenziel für den Sonntag, die Wilde Leck, änderten wir spontan um ins Schrandele. So bot sich mir, da ich schon auf der Leck war, doch noch die Möglichkeit einen neuen Gipfel zu besteigen. Wieder war um ca. 3.45 Uhr Aufbruch und die Nacht war auch nicht kühler als die letzte. Über den Schrankogelsteig ging es hinauf bis zum Ansatz des Schrankogel-Ostgrats, an den Beginn des Schwarzenbergferners. Erfreulicherweise war die Abstrahlung doch so gut, dass der Firn zumindest im flachen Bereich des Ferners hart war.
Hinter uns wieder die Mutterberger Seespitze:
schwarz1.jpg
Das Ziel des Tages präsentiert sich im Morgenlicht:
schwarz2.jpg
Als Seilerster wurde Christian für den Fall eines Spaltensturzes mit einen Ballon zur Verminderung der Fallgeschwindigkeit ausgestattet. Eine Verbesserung der Sicherheitsausrüstung, welche man längst in die Lehrpläne der Alpenvereine hätte aufnehmen können.
Über sehr steilen Schutt, Blöcke und weichen Firn ging es hinauf zum Punkt 3262m, der tiefsten Einschartung zw. Schrandele und Nördl. Wildgratspitze. Ab hier folgte ein abwechslungsreicher Grataufstieg zum Gipfel. Kurze schöne Kletterstellen wechselten sich ab mit brüchigem Blockwerk und steilen Firnflecken. Nirgends schwerer als II, aber das Gelände erforderte schon erhöhte Vorsicht und sicheren Tritt. Im Aufstieg gingen wir seilfrei, im Abstieg sorgte das Seil an zwei Stellen für ruhige Nerven. Wenn ich es richtig im Kopf habe erreichten wir nach gut 5h den 3393m hohen Gipfel.
Von dort schaut man zurück auf die Umrahmung des Schwarzenbergferners:
schwarzenbergferner.jpg
Im Osten Seespitzen und Ruderhofspitze:
ruderhof.jpg
Der Schrankogel:
schrank1.jpg
Kaum zu glauben, aber während wir am Schrandele unterwegs waren durchstiegen mitten am Vormittag des bisher heißesten Tages des Jahres ein paar Glücksritter die schon stundenlang in der Sonne liegende Nordostwand des Schrankogels:
schrank2.jpg
Prompt löste sich während ihres Aufstiegs links von ihnen ein größerer Nassschneerutsch. Vor ihrer Skiabfahrt durch die Wand lösten sie vom Ostgrat aus ein halbes Dutzend Nassschneelawinen aus um die Abfahrt sicherer zu machen. Leute gibt´s….
Hier noch eine hübsche Kletterstelle beim Abstieg:
klettern.jpg
Der weitere Rückweg wurde zur grausamen Hitzeschlacht und um 17.00 Uhr erreichten wir den Parkplatz in Gries.
Fazit: Das Schrandele ist ein richtig schöner Gipfel und bietet eine abwechslungsreiche Anstiegsroute. Der Schwarzenbergferner hat ein paar Spalten, ist ansonsten aber unproblematisch. Wer noch Gletschertouren in den Ostalpen unternehmen möchte sollte sich sputen. Die Ausaperung schreitet rasant voran und auch dieses Jahr dürfte sich bereits im Laufe des Julis wieder ein trostloser Anblick einstellen.
Samstagmorgen um 3.45 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Mutterberger Seespitze. Der Hitze dieses Wochenendes war aber nicht zu entkommen. Es war schon um diese Uhrzeit trotz Ausstrahlung viel zu warm. Der Mond stand stimmungsvoll am frühmorgendlichen Himmel und etwas mühsam ging es vom Schwarzenbergbach hinauf zum Bockkogelferner. Hier seilten wir an und Niels machte sich an die anstrengende Spurarbeit über den nicht gefrorenen Firn des Ferners. Wir schlugen den Weg hinauf zum Südwestgrat ein, welchen wir an seinem unteren Ansatzpunkt erreichten.
Hier schaut man hinüber zum Windacher Daunkogel (links):
südwest1.jpg
Über der Schneekuppe in Bildmitte spitzt die Wilde Leck hervor.
Der Südwestgrat liegt vor uns:
südwest2.jpg
Gleich am Beginn zwang uns ein Steilaufschwung zum ausweichen in die nordseitige Flanke. Nach ein paar Metern steilte es jedoch auch hier mächtig auf. Ein paar Meter IIIer-Kletterei testeten Niels und ich noch an, doch da kein Ende dieses Geländes in Sicht war und wir möglicherweise hier auch wieder runter mussten entschieden wir uns dazu hier abzubrechen. Der Pappschnee auf den südseitigen Platten sah auch nicht einladender aus. Als Ausweichziel wurde ein Pseudogipfel namens Bockkogel anvisiert. Über den durchweichten Sulz des Bockkogelferners stiegen wir mühsam aber unschwierig hinauf zu diesem 3095m hohen Aussichtspunkt.
Der Blick hinüber zur schönen Mutterberger Seespitze und den Schwarzenbergspitzen:
bockkogel1.jpg
Der weite Sulztalferner mit seiner sich rasch auflösenden Gletscherzunge:
bockkogel2.jpg
Nach gemütlicher Rast gingen wir an den Abstieg, welcher sich dann trotz der nur 1000hm doch ziemlich in die Länge zog.
Das ursprüngliche Tourenziel für den Sonntag, die Wilde Leck, änderten wir spontan um ins Schrandele. So bot sich mir, da ich schon auf der Leck war, doch noch die Möglichkeit einen neuen Gipfel zu besteigen. Wieder war um ca. 3.45 Uhr Aufbruch und die Nacht war auch nicht kühler als die letzte. Über den Schrankogelsteig ging es hinauf bis zum Ansatz des Schrankogel-Ostgrats, an den Beginn des Schwarzenbergferners. Erfreulicherweise war die Abstrahlung doch so gut, dass der Firn zumindest im flachen Bereich des Ferners hart war.
Hinter uns wieder die Mutterberger Seespitze:
schwarz1.jpg
Das Ziel des Tages präsentiert sich im Morgenlicht:
schwarz2.jpg
Als Seilerster wurde Christian für den Fall eines Spaltensturzes mit einen Ballon zur Verminderung der Fallgeschwindigkeit ausgestattet. Eine Verbesserung der Sicherheitsausrüstung, welche man längst in die Lehrpläne der Alpenvereine hätte aufnehmen können.
Über sehr steilen Schutt, Blöcke und weichen Firn ging es hinauf zum Punkt 3262m, der tiefsten Einschartung zw. Schrandele und Nördl. Wildgratspitze. Ab hier folgte ein abwechslungsreicher Grataufstieg zum Gipfel. Kurze schöne Kletterstellen wechselten sich ab mit brüchigem Blockwerk und steilen Firnflecken. Nirgends schwerer als II, aber das Gelände erforderte schon erhöhte Vorsicht und sicheren Tritt. Im Aufstieg gingen wir seilfrei, im Abstieg sorgte das Seil an zwei Stellen für ruhige Nerven. Wenn ich es richtig im Kopf habe erreichten wir nach gut 5h den 3393m hohen Gipfel.
Von dort schaut man zurück auf die Umrahmung des Schwarzenbergferners:
schwarzenbergferner.jpg
Im Osten Seespitzen und Ruderhofspitze:
ruderhof.jpg
Der Schrankogel:
schrank1.jpg
Kaum zu glauben, aber während wir am Schrandele unterwegs waren durchstiegen mitten am Vormittag des bisher heißesten Tages des Jahres ein paar Glücksritter die schon stundenlang in der Sonne liegende Nordostwand des Schrankogels:
schrank2.jpg
Prompt löste sich während ihres Aufstiegs links von ihnen ein größerer Nassschneerutsch. Vor ihrer Skiabfahrt durch die Wand lösten sie vom Ostgrat aus ein halbes Dutzend Nassschneelawinen aus um die Abfahrt sicherer zu machen. Leute gibt´s….
Hier noch eine hübsche Kletterstelle beim Abstieg:
klettern.jpg
Der weitere Rückweg wurde zur grausamen Hitzeschlacht und um 17.00 Uhr erreichten wir den Parkplatz in Gries.
Fazit: Das Schrandele ist ein richtig schöner Gipfel und bietet eine abwechslungsreiche Anstiegsroute. Der Schwarzenbergferner hat ein paar Spalten, ist ansonsten aber unproblematisch. Wer noch Gletschertouren in den Ostalpen unternehmen möchte sollte sich sputen. Die Ausaperung schreitet rasant voran und auch dieses Jahr dürfte sich bereits im Laufe des Julis wieder ein trostloser Anblick einstellen.
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