Anfang August hat es mich mal wieder in die Berge verschlagen. Grund war das Moderatorentreffen 2008. Eigentlich sollte es ja auf der Zugspitze stattfinden, doch ein dummer Zwischenfall brachte die ganze Planung zu Fall. Neues Ziel war die Guben-Schweinfurter-Hütte, die seit diesem Jahr nur noch Schweinfurter Hütte heißt. Nach 7 Stunden Anfahrt ging es für Bergratte Katrin und mich gegen 20:30 Uhr am Freitag den 1.8.2008 vom Parkplatz in Niederthai durch das Horlachtal hinauf zur Hütte. Unterwegs nieselte es ab und zu einmal, was aber nicht weiter tragisch war. Gute 2 1/4 Stunden später kamen wir im Dunkeln an der Hütte an, wo die Anderen schon auf uns warteten. Nach einem kleinen Umtrunk und ein paar Unterhaltungen gab es die wohlverdiente Nachtruhe. Am Samstag teilte sich unsere Gruppe. Katrin und Günter (Mountainrabbit) machten sich mit mir auf Richtung Hohe Wasserfalle. Der Rest wollte über die Finstertaler Scharte, mit Abstecher zur Kraspesspitze, zur Dortmunder Hütte wandern.
Blick von der Finstertaler Sennhütte zurück zur Schweinfurter Hütte
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Unsere Route führte uns vorbei an der Finstertaler Sennhütte Richtung Wannenkar und es wurde erstmals etwas steiler. Über schöne Wiesenhänge ging es aufwärts und das Wetter klarte langsam auf. Bald trafen uns die ersten Sonnenstrahlen und luden zu einer kurzen Rast ein.
Die Finstertaler Sennhütte
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Im Wannenkar
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Erste Pause
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Nach der Pause führte der Weg nach rechts ins Lange Wannenkar und es wurde langsam felsig. Am Talschluss konnten wir nun endlich das erste Ziel des Tages erkennen, die Hohe Wasserfalle. Bald ging der Wanderweg im Blockwerk über und vor dem Gipfelaufschwung waren dann noch ein paar kleinere Schneefelder zu queren.
Langes Wannenkar mit Hoher Wasserfalle im Hintergrund
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Der Gipfelaufbau ist ansich nicht wirklich schwierig, doch geht es eine Rinne recht steil nach oben, die bei Nässe sicherlich nicht zu empfehlen ist, da der Fels hier teilweise ganz schön glatt ist. Auch ein Helm ist zu empfehlen, da man in der Rinne keine Chance zum Ausweichen hat und der Fels hier teilweise nicht gerade bombenfest ist. Vorausgehende Bergsteiger treten hier unwillkürlich ein paar Steine los.
Gipfelaufbau der Hohen Wasserfalle (Aufstiegsrinne links vom Kreuz)
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Aber auch dieses Stück war gut zu meistern und so stießen wir wenige Minuten später mit der Nase fast ans Gipfelkreuz.
Hier der Blick Richtung Kühtai und dem Zwölferkogel in der Bildmitte.
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Nun hieß es ersteinmal die Aussicht genießen.
Nach Norden hin konnten wir schon schön den Weiterweg über den Grat inspizieren. Dieser zog sich dann auch deutlich länger als erwartet hin. Ein ständiges Auf und Ab mit durchaus luftigen Passagen, die teilweise in den unteren dritten Grad reichten, zehrte genauso an den Kräften, wie der Rucksack auf dem Rücken. Auch das nicht wirklich feste Gestein tat sein übriges. Unsichere Geher sollten auf jeden Fall ein Seil mitnehmen.
Grat Richtung Hochreichkopf
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Eine Bergratte bei anregender Kraxelei am Grat.
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Nach guten 3 Stunden zähen Ringens war der Grat zur Hochreichscharte endlich bezwungen und das zweite Tagesziel, der Hochreichkopf, türmte sich vor uns auf . Mir ging es schon nicht mehr so gut und trotzdem mußte ich den Rucksack unbedingt noch mit auf den Gipfel schleppen, anstatt ihn in der Scharte zu lassen. Fragt mich bitte nicht warum. Trotzdem standen wir keine viertel Stunde später auf dem zweiten 3000er des Tages und genossen wieder die herrliche Aussicht.
Gipfelkreuz des Hochreichkopfes
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Ausblick zum Acherkogel im Norden....
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...und dem nun entmystifizierten Strahlkogel im Süden
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Auch der Blick zurück über den Grat zur Hohen Wasserfalle erfreute das Auge.
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Hier die Reste des Steinkarferners nördlich der Hohen Wasserfalle und winzig im Hintergrund die Schweinfurter Hütte gesehen von der Hochreichscharte.
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Zurück zur Scharte führte der Weiterweg auf der Ötztaler Seite westlich unterhalb des Hochreichkopfes hinab, um sich dann wieder zur Niederreichscharte hinaufzuwinden. Teilweise gab es ein paar Versicherungen. Diese waren lustigerweise an Stellen, wo man sie nicht unbedingt brauchte und fehlten dafür an anderen Stellen, wo sie nötiger gewesen wären. Diese Gegenanstiege gaben mir dann den Rest. So schlecht ging es mir bis dato noch nie auf einer Bergtour.
Von der Scharte ging es dann hinab über ein paar weitere Schneefelder ins Längental. Dieses machte seinem Namen alle Ehre. Zäh wie Kaugummi zog es sich dahin bis wir endlich den Speicher Längental und kurz darauf die Dortmunder Hütte erreichten. Diese Hütte ist in meinen Augen eine absolute Frechheit. Sau teuer, trotz daß alles mit dem Auto direkt vors Haus gefahren werden kann (sie liegt ja direkt an der Straße am Ortsrand von Kühtei). Essen gab es nur bis halb oder um 7. Wir kamen etwas später an und mußten dann die Halnpension (das tut dem armen Studentengeldbeutel echt weh) nehmen, die 7 Euro teurer als an der Schweinfurter Hütte war. Und am Ende schmeckte das Essen nicht wirklich. Jedenfalls hat das mit einer Alpenvereinshütte nichts mehr wirklich tun, sondern eher mit einem Hotel. Auf Bergsteiger wird hier kaum Rücksicht genommen. Da wir am Sonntag noch eine kleine Tour machen wollten, fragten wir, ab wann es Frühstück gibt. Ab 8 Uhr (!!!) war die Antwort. Erst auf mehrmaliges Nachfragen gab es ein Thermofrühstück. Dieses wurde netterweise nicht in der Stube sondern im Eingangsflur direkt neben der Toilettentür aufgebaut. Bitte nicht falsch verstehen. Ich brauche auf Hütte keine Dusche oder sonstigen Komfort, aber was einem hier unter diesen Voraussetzungen zu diesen Preisen geboten wurde ist absolut inakzeptabel!
Blick durch das Längental Richtung Kühtai
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Die Niederreichscharte beim Abstieg.
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Nun aber zu etwas Erfreulicherem. An der Finstertaler Scharte traf die andere Gruppe noch auf 2 Überraschungsgäste, die beiden Snowkids. So gab es dann am Abend ein paar längere anregende Gespräche mit einer Menge netter Leute. Ich habe mich sehr gefreut, ein paar alte Bekannte wiederzusehen und noch viel mehr, neue Fogis kennenzulernen. Trotz der Leiden (Günter, du hast mich in meiner schwächsten Stunde erwischt ) war es eine super Tour, die durchaus ihren Anspruch hatte.
Fakten:
Strecke: 15km
Höhenunterschied: 1200m inklusive Gegenanstiegen
Kletterei: lang anhaltend I mit einigen Stellen II und ganz wenigen III-
Sonstiges: Gestein teilweise sehr brüchig (Helm!), für Unsichere Seil mitnehmen, es ziieehhht sich
gruss, vdniels
Blick von der Finstertaler Sennhütte zurück zur Schweinfurter Hütte
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Unsere Route führte uns vorbei an der Finstertaler Sennhütte Richtung Wannenkar und es wurde erstmals etwas steiler. Über schöne Wiesenhänge ging es aufwärts und das Wetter klarte langsam auf. Bald trafen uns die ersten Sonnenstrahlen und luden zu einer kurzen Rast ein.
Die Finstertaler Sennhütte
b.jpg
Im Wannenkar
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Erste Pause
d.jpg
Nach der Pause führte der Weg nach rechts ins Lange Wannenkar und es wurde langsam felsig. Am Talschluss konnten wir nun endlich das erste Ziel des Tages erkennen, die Hohe Wasserfalle. Bald ging der Wanderweg im Blockwerk über und vor dem Gipfelaufschwung waren dann noch ein paar kleinere Schneefelder zu queren.
Langes Wannenkar mit Hoher Wasserfalle im Hintergrund
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Der Gipfelaufbau ist ansich nicht wirklich schwierig, doch geht es eine Rinne recht steil nach oben, die bei Nässe sicherlich nicht zu empfehlen ist, da der Fels hier teilweise ganz schön glatt ist. Auch ein Helm ist zu empfehlen, da man in der Rinne keine Chance zum Ausweichen hat und der Fels hier teilweise nicht gerade bombenfest ist. Vorausgehende Bergsteiger treten hier unwillkürlich ein paar Steine los.
Gipfelaufbau der Hohen Wasserfalle (Aufstiegsrinne links vom Kreuz)
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Aber auch dieses Stück war gut zu meistern und so stießen wir wenige Minuten später mit der Nase fast ans Gipfelkreuz.
Hier der Blick Richtung Kühtai und dem Zwölferkogel in der Bildmitte.
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Nun hieß es ersteinmal die Aussicht genießen.
Nach Norden hin konnten wir schon schön den Weiterweg über den Grat inspizieren. Dieser zog sich dann auch deutlich länger als erwartet hin. Ein ständiges Auf und Ab mit durchaus luftigen Passagen, die teilweise in den unteren dritten Grad reichten, zehrte genauso an den Kräften, wie der Rucksack auf dem Rücken. Auch das nicht wirklich feste Gestein tat sein übriges. Unsichere Geher sollten auf jeden Fall ein Seil mitnehmen.
Grat Richtung Hochreichkopf
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Eine Bergratte bei anregender Kraxelei am Grat.
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Nach guten 3 Stunden zähen Ringens war der Grat zur Hochreichscharte endlich bezwungen und das zweite Tagesziel, der Hochreichkopf, türmte sich vor uns auf . Mir ging es schon nicht mehr so gut und trotzdem mußte ich den Rucksack unbedingt noch mit auf den Gipfel schleppen, anstatt ihn in der Scharte zu lassen. Fragt mich bitte nicht warum. Trotzdem standen wir keine viertel Stunde später auf dem zweiten 3000er des Tages und genossen wieder die herrliche Aussicht.
Gipfelkreuz des Hochreichkopfes
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Ausblick zum Acherkogel im Norden....
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...und dem nun entmystifizierten Strahlkogel im Süden
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Auch der Blick zurück über den Grat zur Hohen Wasserfalle erfreute das Auge.
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Hier die Reste des Steinkarferners nördlich der Hohen Wasserfalle und winzig im Hintergrund die Schweinfurter Hütte gesehen von der Hochreichscharte.
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Zurück zur Scharte führte der Weiterweg auf der Ötztaler Seite westlich unterhalb des Hochreichkopfes hinab, um sich dann wieder zur Niederreichscharte hinaufzuwinden. Teilweise gab es ein paar Versicherungen. Diese waren lustigerweise an Stellen, wo man sie nicht unbedingt brauchte und fehlten dafür an anderen Stellen, wo sie nötiger gewesen wären. Diese Gegenanstiege gaben mir dann den Rest. So schlecht ging es mir bis dato noch nie auf einer Bergtour.
Von der Scharte ging es dann hinab über ein paar weitere Schneefelder ins Längental. Dieses machte seinem Namen alle Ehre. Zäh wie Kaugummi zog es sich dahin bis wir endlich den Speicher Längental und kurz darauf die Dortmunder Hütte erreichten. Diese Hütte ist in meinen Augen eine absolute Frechheit. Sau teuer, trotz daß alles mit dem Auto direkt vors Haus gefahren werden kann (sie liegt ja direkt an der Straße am Ortsrand von Kühtei). Essen gab es nur bis halb oder um 7. Wir kamen etwas später an und mußten dann die Halnpension (das tut dem armen Studentengeldbeutel echt weh) nehmen, die 7 Euro teurer als an der Schweinfurter Hütte war. Und am Ende schmeckte das Essen nicht wirklich. Jedenfalls hat das mit einer Alpenvereinshütte nichts mehr wirklich tun, sondern eher mit einem Hotel. Auf Bergsteiger wird hier kaum Rücksicht genommen. Da wir am Sonntag noch eine kleine Tour machen wollten, fragten wir, ab wann es Frühstück gibt. Ab 8 Uhr (!!!) war die Antwort. Erst auf mehrmaliges Nachfragen gab es ein Thermofrühstück. Dieses wurde netterweise nicht in der Stube sondern im Eingangsflur direkt neben der Toilettentür aufgebaut. Bitte nicht falsch verstehen. Ich brauche auf Hütte keine Dusche oder sonstigen Komfort, aber was einem hier unter diesen Voraussetzungen zu diesen Preisen geboten wurde ist absolut inakzeptabel!
Blick durch das Längental Richtung Kühtai
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Die Niederreichscharte beim Abstieg.
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Nun aber zu etwas Erfreulicherem. An der Finstertaler Scharte traf die andere Gruppe noch auf 2 Überraschungsgäste, die beiden Snowkids. So gab es dann am Abend ein paar längere anregende Gespräche mit einer Menge netter Leute. Ich habe mich sehr gefreut, ein paar alte Bekannte wiederzusehen und noch viel mehr, neue Fogis kennenzulernen. Trotz der Leiden (Günter, du hast mich in meiner schwächsten Stunde erwischt ) war es eine super Tour, die durchaus ihren Anspruch hatte.
Fakten:
Strecke: 15km
Höhenunterschied: 1200m inklusive Gegenanstiegen
Kletterei: lang anhaltend I mit einigen Stellen II und ganz wenigen III-
Sonstiges: Gestein teilweise sehr brüchig (Helm!), für Unsichere Seil mitnehmen, es ziieehhht sich
gruss, vdniels
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