Ramolkogel und Hochwilde ?

[Willy]

AW: Ramolkogel und Hochwilde

KOFEL

‘felsiger Gipfel, Bergspitze; Felsstück’
aus rom. *cubulum ‘Höhle’34, mit Bedeutungsentwicklung zu ‘Felsen’,
die alte Bedeutung im Lehnwort Gufel ‘Felshöhle, überhängende Wand’

Bitte, Herr Lehrer, dafür habe ich ein berühmtes Bespiel :

Patscherkofel.jpg

Am Patscherkofel liegen tatsächlich kleine Felsbrocken herum :

patscherkofel f.jpg

Aber beim Spitzkofel in den Lienzer Dolomiten trifft die Bedeutung "felsiger Gipfel" tatsächlich zu :

Spitzkofel.jpg

[ekkhart]

AW: Ramolkogel und Hochwilde

KOFEL m. ‘felsiger Gipfel, Bergspitze; Felsstück’ (aus rom. *cubulum
‘Höhle’34, mit Bedeutungsentwicklung zu ‘Felsen’, die alte Bedeutung im
Lehnwort Gufel ‘Felshöhle, überhängende Wand’), v.a. in Tirol u. Kärnten,
in bäuerlicher Ma. von Kogel klar geschieden. (etymologisch wie GUFEL
zu deuten [s.d.], Bedeutungswandel ‘Höhle’ ® ‘Felsen’ wie auch PALFEN
[s.d.])
KOGEL (KUGEL, Diminutiv KÖGELE, KÖGERL): Kogel m. ‘Bergkuppe,
Berg mit rundlichem Gipfel’ (übertragen aus rom. cucullus ‘Kapuze’), in
fast ganz Österreich verbreitet und sehr produktiv. [vgl. a. GUGEL]

Vielleicht hat sich mancherorts das "f" zum "g" verschoben?

Vielen Dank! Sehr aufschlussreich! Also diese spitzigen Tiroler Dinger sollten ja eigentlich alle nicht KOGEL sondern KOFEL heißen (hat sich da vielleicht jemand bemüht, "HOCHDEUTSCH" zu sprechen...??)

Also, Othmar, dann viel Spaß am Ramolkofel!

LG

Erich K.

[Willy]

AW: Ramolkogel und Hochwilde

Also, Othmar, dann viel Spaß am . . .

Der Große Ramolkogel
wird normaler Weise von "Normal-Meschen" immer über den Mittleren Ramolkogel bestiegen.

Seine Besteigung eröffnete für mich eine neue Kategorie,
bzw. einen neuen Schwierigkeitsgrad in den Ötztaler Alpen.

Denn Ötztal-Dreitausender, die ich vorher bestiegen hatte
wie Fluchtkogel, Mittlere und Hintere Guslarspitze, Schwarzwandspitze, Platteikogel, Taufkarkogel,
Ötztaler Urkund, Schuchtkogel, Kreuzerschneide, Rechter Fernerkogel, Taschachwand, Petersenspitze,
Hohe Wilde - Südgipfel, Linker Fernerkogel, Hinterer Brochkogel, Mutmalspitze, Hintere Schwärze, Glockturm, Schwarzkogel, Südl. Latschkogel, Weißseespitze, Similaun und sogar Wildsptze
waren Spaziergänge im Vergleich zum Großen Ramolkogel !

Übrigens :

Neben Wildspitze, Similaun und Glockturm gehört der Gr. Ramolkogel
zu jenen Bergen der Ötztaler Alpen, die aus jedem Blickwinkel (sofort) zu erkennen sind.

Hier noch ein paar Willy-Fotos dieses

25. höchsten "Berggipfels" von Österrreich :

ramol 3 f.jpg

Seine Besteigung bedeutet zweifellos einen Aufstieg

ramol 2 f.jpg

in eine höhere Liga !

ramol 1f.jpg

[Willy]

AW: Ramolkogel und Hochwilde ?

Da fällt mir gerade ein, Othmar :

Schon am 12. September 2002 krabbelte ich mit Niki auf den Gampleskopf,
um Dir dieses Foto vom Mittleren und Großen Ramolkogel widmen zu können :

ramol f.jpg

Ich kenne übrigens (noch) niemanden, der diesen imposanten Hängegletscher
- für mich ist er wesentlich großartiger als jener von der Wazespitze -
schon bestiegen hat.

Wie wär`s mit einer weltweit-erstmaligen Schneeschuh-Tour da hinauf, Othmar ?

[Schelli]

AW: Ramolkogel und Hochwilde ?

Wenn ich mir die Winterfotos vom Ramolkogel und die "bequemen" Schneestapfen ansehe, komme ich zum Schluss, dass solche Berge nur im Winter bestiegen werden sollten......

Die wenigen Winterbesteigungen von 3000ern, die ich bisher gemacht habe, waren eigentlich immer den Sommerbesteigungen vorzuziehen (z.B. schöne griffige Firnflanken statt Felsgebrösel).

Jedenfalls finde ich, dass Othmar das ganz richtig macht - sich mit erfahrenen Kameraden an auch schwierigere Berg heranzutasten. Super!

LG
Schelli

[Willy]

AW: Ramolkogel und Hochwilde ?

Jedenfalls finde ich, dass Othmar das ganz richtig macht . . .

Unseren klugen Othmar geben wir daher auch nicht mehr her !

Unzählige Berge sind im Spätwinter und im Frühjahr
viel leichter besteigbar als im Hochsommer !

Sogar der Großglockner hat inzwischen dieses "Markenzeichen" umgehängt bekommen !

Das wäre
ein interessantes neues FORUMS-Thema :

Berge, die bei (etwas) gesetzter Schneelage leichter zu besteigen sind
als bei aperen Sommer-Bedingungen.

Ich sage z. B. : Leutascher Dreitorspitze !

Die Dreitausender der Ötztaler Alpen
sind da ja sowieso ein berühmtes Beispiel :

172 davon erstieg ich mit Wintersportgeräten (davon den Similaun mit einer Rodel !)
"Nur" 88 hingegen im Sommer als normale Bergtour.

PS :

Entschuldige, blackpanther,
die Farbenpracht dieses Berichtes.

Aber es ist ja muetze f.jpg

[Willy]

<

< Dies ist übrigens mein Lieblings-Berg-Bild ( aufgenommen von Stefan )

< Ich bin hier auf dem Südgipfel der Hohen Wilde.

< Und hinter mir das Kreuz auf dem Nordgipfel.

< Dahinter u. a. Schalfkogel, Wildspitze mit Trabanten und rechts : Ramolkogel

[Willy]

AW: Ramolkogel und Hochwilde ?

Ich muß aufpassen, Othmar, dass ich Dich nicht zu wurlert mache
und Du es dann bis zum Sommer gar nicht mehr aushältst.

Derzeit absolviere ich nur eine vierzehntägige Zwangs-Berg-Pause
und leide schon genug darunter.

Aber auf dieses Pracht-Bild der Hohen Wilde möchte ich Dich via FORUM aufmerksam machen,
während Du die anderen Star-Fotos Dir ja sicher schon in meiner Homepage gegeben hast :

anna f.jpg

Links der Schwärzenkamm, dessen höchster Gipfel mir noch fehlt. Rechts ein komoter Gipfel mit dem Namen meiner Mutter.

[Othmar1964]

AW: Ramolkogel und Hochwilde ?

Wenn ich mir die Winterfotos vom Ramolkogel und die "bequemen" Schneestapfen ansehe, komme ich zum Schluss, dass solche Berge nur im Winter bestiegen werden sollten......

Die wenigen Winterbesteigungen von 3000ern, die ich bisher gemacht habe, waren eigentlich immer den Sommerbesteigungen vorzuziehen (z.B. schöne griffige Firnflanken statt Felsgebrösel).

Jedenfalls finde ich, dass Othmar das ganz richtig macht - sich mit erfahrenen Kameraden an auch schwierigere Berg heranzutasten. Super!
LG
Schelli

Hallo Schelli
So ist es , ich gehe gerne und bin gerne in Bewegung und weis wann ich wo alleine sein kann und wann ichwo mit wem mitgehen kann und bin froh dass die Sektion solche Touren ausschreibt.

Danke Willy für das Foto

Hier habe ich den Tourenverlauf:

1.Tag : Fahrt nach Obergurgl (1.910 m - Aufstieg zum Ramolhaus
(3.006 m), ca. 4 Std.

2.Tag: Gr. Ramolkogel (3.549 m), ca. 3 Std. - Ramoljoch (3.189 m),
ca. 1½ Std. - Hinterer Spiegelkogel (3.425 m), ca. 1 ½ Std. -
Ramolhaus - Hüttelwechsel zum Hochwildehaus (2.866 m),
ca. 1 ½ Std.

3.Tag: Annakogel (3.336 m), ca. 2 ½ Std. - Weiterweg zum Hochwilde-
Nordgipfel (3.458 m), ca. 1 ½ Std. - Südgipfel (3.480 m, Stellen II),
ca. 1 Std., Abstieg 1 ½ - 2 Std.

4.Tag: ev. Schalfkogel (3.540 m), ca. 3 ½ - 4 Std. - Abstieg über die
Hütte - Langtalereck-Hütte (2.430 m) - Obergurgl, ca. 6 Std.

Anforderungen: Hochalpine Touren, gute Ausdauer und Trittsicherheit nötig, Kletterstellen bis II

Ausrüstung: alles für hochalpine Touren inkl. Pickel, Steigeisen, Klettergurt, Seil, Helm ratsam, Essen und Trinken für unterwegs


Danke Euch für Eure Antworten


LG Othmar

[Willy]

AW: Ramolkogel und Hochwilde ?

2.Tag: Gr. Ramolkogel (3.549 m) - Hinterer Spiegelkogel (3.425 m)

Hüttenwechsel zum Hochwildehaus (2.866 m),

Ich sag Dir aus dem Bauch heraus meine Meinung:

Der Hintere Spiegelkogel passt zu diesem Touren-Tag (absolut) nicht !

Wenn Du neben Mittl und Gr. Ramolkogel
wirklich noch Motivation auf (einen) weitere(n) Gipfel hast :

Nördlicher Ramolkogel und/oder Kleiner Ramolkogel !

Du willst ja am selben Tag noch - und das ist weiter als Du glaubst ! - zum Hochwildehaus gehen.

3.Tag: Annakogel (3.336 m) - Hochwilde-Nordgipfel (3.458 m) - Südgipfel (3.480 m, Stellen II)

Ich würde den Südgipfel auslassen !

Denn der Rückweg von diesem Gipfel zum Hochwildehaus ist zwar schon machbar,
aber absolut unlogisch und unnütz kräfteraubend.

( Allerdings darf ich nicht vergessen : Du bist um viele Jahrln jünger als ich. )

Umso logischer ist hingegen dieser weitere Touren-Tag vom Hochwildehaus :

4.Tag: Schalfkogel - Abstieg ohne nochmaliges Hochwildehaus nach Obergurgl

[bergvagabund]

AW: Ramolkogel und Hochwilde ?

Ich hab den Thread erst jetzt gesehen, aber jetzt muss ich meinen Senf auch noch dazugeben.

Wir waren letzten Sommer (Aug 08) auf dem Ramolhaus. Am Anreisetag bestiegen wir noch den hinteren Spiegelkogel über den Nordgrat, am Tag darauf war der Gr. Ramolkogel geplant und schließlich am Tag darauf noch der Schalfkogel.

Der Hintere Spiegelkogel hat geklappt. Aber hier zeigte sich uns schon wo die Reise hingehen würde. Extrem brüchiges Gestein und zwar im gesamten Gebiet. Ich war richtiggehend geschockt. Der gesamte Berg besteht quasi nur aus lose aufeinanderliegenden Blöcken. Es rieselt und poltert die ganze Zeit. Einer von uns hatte im Abstieg großes Glück dass ihm ein großer ausbrechender Brocken nicht zum Verhängnis wurde.

Hier ein Bild von NOrdgrat:
Spiegelkogel_Nordgrat.jpg

Es ist zwar nie schwerer als ein 2er, aber man will sich einfach nicht festhalten.

Am nächsten Tag wollten wir ja auf den Ramolkogel. Hier habe ich aber für mich entschlossen, dass bereits am Joch wo es links zum Gr. Ramolkogel hinüberzieht Schluss ist. Hier ist nämlich eine Gratstelle zu überschreiten, welche extrem instabil ist (helles Gestein). Ich bin der Meinung dass hier der gesamte Berg in Bewegung ist. Andere sind natürlich ohne Probleme weitergegangen, aber mir war das zu riskant.

Hier zwei Bilder dazu:
Ramolkogel_Einstieg.jpg
Ramolkogel_Einstieg2.jpg

Im zweiten Bild kann man erkennen dass in der linke Flanke Gesteinsmassen in der Größe von einem Einfamilienhaus in Bewegung sind. Das ist doch alles ein reines Glücksspiel.

Am nächsten Tag dann bestiegen wir noch den Schalfkogel. Hier wars auch wieder knapp. Ein sehr großer Brocken, über den wir beim Aufstieg über den Grat noch geklettert sind, ist ein paar Sekunden bevor wir beim Abstieg wieder an der Stelle waren abgegangen. Das dadurch entstandene Loch wurde live immer größer da immer mehr Gestein dann keinen Halt mehr hatte.

Hier noch ein Bild vom Schalfkogel bei Beginn des Grates, wo man einen anderen sehr frischen großen Abbruch sieht:
Schalfkogel1.jpg

Ich weiss ja nicht wie es euch geht aber entweder bin ich einfach zu empfindlich oder es hat sich das alles in den letzten paar Jahren jetzt wirklich zugespitzt.
Da würde mich wirklich mal die Meinung eines Statikers oder Geologen interessieren, wie sicher oder unsicher solche Bruchhaufen eigentlich wirklich sind.

[Othmar1964]

AW: Ramolkogel und Hochwilde ?

Griass di Bergvagabund

für deine Bilder. Ich bin da mit mind. 2 erfahrene Bergfüher unterwegs. Al ich auf der Finailspitze war, hat eine Gruppe umgedreht weil sie bei einer senkrechten Platte nicht weiter konnten, unser Bergfüher schaut sich um sagte wir gehen einfach links vorbei, und das war dann ein leichter Aufstieg.

LG Othmar