Bisher hab ich mich eher aufs Lesen der tollen und informativen Tourenberichte anderer beschränkt, insbesondere der über das Stubai, das ja hier im Forum eine treue Anhängerschaft hat. Da anscheinend noch kein Bericht über die Begehung der Ruderhof-Nordflanke eingestellt ist, wage ich mich mal aus der Deckung und stell ein paar Bilder der Nordflankenbegehung ein, die wir am 12.06.09 unternommen haben.
Am Vorabend zeigt sich von der Regensburger Hütte das Ziel, die im rechten Bildteil sichtbare Nordflanke:
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Noch mal als Teleaufnahme:
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Bei noch wechselhaftem Wetter gings am nächsten Morgen von der Regensburger Hütte los:
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Am gut eingeschneiten Hochmoosferner angekommen, zeigt sich der Gipfel samt Anstiegsroute.
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Hinter uns die Östliche Seespitze mit ihrer felsigen Südflanke - von der anderen Seite über den Alpeiner Kräulferner sicher angenehmer zu erreichen als von Süden.
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Von oberen Gletscherbecken präsentiert sich die Nordflanke der Ruderhofspitze in ihrer ganzen (noch vorhandenen) Pracht. Unser Anstiegsweg führt zunächst rechts am (hier nicht gut erkennbaren) Eisbuckel in der Bildmitte entlang, um dann unterhalb der Gipfelfelsen nach links in den leicht überwächtenen Firnsattel hinüberzuqueren.
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Am Wandfuß angekommen.
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Die Wand zeigt sich in einem tollen Zustand. Bester Trittfirn - daher keine Sicherung.
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Unterhalb des Sattels hängt noch eine kleiner Wächte, die wir rechts in etwas unangenehmen, nur leicht windgepressten Schnee umgehen - hier hab ich sicherheitshalber meine Partnerin vom Ausstieg gesichert. Anschließend gehts in wenigen Minuten über leichtes Gelände zum Gipfel.
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Wir waren die einzigen und von der Regensburger Hütte heuer seit Hüttenöffnung die ersten am Gipfel.
Traumblick von den Dolomiten bis zum Suldener Dreigestirn.
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Zurück gehts zunächst über den orbersten Ruderhofferner, um dann in den im linken unteren Quadranten des Bildes sichtbaren Firnsattel nördlich von P.3296m zu kommen.
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Am Sattel.
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Über eine ca. 40° steile Firnrinne gehts auf den Grawandferner.
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Die Firnrinne noch mal im Rückblick.
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Zur Hütte zurück gehts dann unproblematisch über die Grawagrubennieder.
Noch mal ein Blick von der Hütte über das Hohe Moos zur Ruderhofspitze.
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Fazit: Super Runde bei besten Verhältnissen. Beim Aufstieg über die Nordflanke rechts des Firnbuckels 50°, bei Verwehung/Wechten im Ausstiegsbereich auch steiler. Schöner Trittfirn, allerdings kitzelt man in den steileren Bereichen mit den Eisen bereits am darunter liegenden Eis. Später im Jahr könnte sicher nicht nur der Aufstieg, sondern auch der Abstieg durch die Rinne zum Grawnandferner zum Problem werden - also zeitig im Sommer ran an die Wand!
Abstieg über den Grawandferner über eine ca. 40° steile Firnrinne, die evtl. anfällig ist für Schneerutsche (durch die rechte Parallelrinne war bereits was runtergegangen). Spalten bislang kein Thema, Gletscher noch sehr gut eingeschneit.
Die Regensburger Hütte bietet übrigens eine super Unterkunft, auf der es sich bei hervorragender Verpflegung gut leben lässt und auf eine erfolgreiche Begehung angestoßen werden kann.
Gruß
Wolle
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