Nach einjähriger Pause schafften mein Arbeitskollege Rudi, Tigerente Harry und ich wieder mal eine gemeinsamen Tour.
Montag, 07.09. – vormittags noch schnell ins Büro, damit keiner sagt, wir würden nichts arbeiten, mittags dann ab Richtung Vent und Aufstieg zur Martin Busch Hütte
Dienstag, 08.09. – auf den Seikogel 3355 m (AV-Karte: Saykogel 3360 m), über den Hochjochferner ins Hauslabjoch, von dort auf die Fineilspitze 3514 m (AV 3516 m), zurück ins Joch und weiter zur Similaunhütte
Mittwoch, 09.09. – auf den Similaun 3599 m (AV 3606 m) und über den Marzellkamm 3147 m (AV 3149 m) zur Martin Busch Hütte (dort herrscht mit 2501 m endlich wieder Einigkeit) und Abstieg nach Vent sowie Heimfahrt nach Liwest (Linz/Wels/Steyr, keine Werbung für den gleichnamigen Kabelnetzbetreiber!)
Die Route
Similaun.pdf
Ein paar Eindrücke:
Meine Begleiter am (kreuzlosen) Gipfel des Seikogels
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Blick auf die weitere Anstiegsroute – aus der Scharte hinunter auf den Hochjochferner, um den NW-Sporn des Hauslabkogels herum und hinauf ins Hauslabjoch (verdeckt). Links der Mitte die Fineilspitze, der Anstieg führt durch die Schuttflanke nahe des linken Grates
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So sah’s am Gletscher aus – ein Fleckerlteppich aus schmutzig grau und Resten von Neuschnee. Anseilen wäre nicht nötig gewesen, aber bevor es einer von uns tragen muss...
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Über diese Schuttflanke und den relativ schwach ausgeprägten Blockgrat führt der übliche Anstieg, es gibt deutliche Steigspuren. Als ich vor 7-8 Jahren da war, hatte dieser Anstieg zwar wenige, aber immerhin noch einige Stellen im Firn. Erst im unmittelbaren Gipfelbereich mündet er in den eigentlichen NO-Grat (alternativer Anstieg)
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Vom Gipfel schauen wir uns mal in Ruhe das morgige Tagesziel an. Links davon die Hintere Schwärze, sicher auch ein sehr interessantes Tourenziel. Kommt Zeit...
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Aus der anderen Richtung grüßt die Weißkugel herüber
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Richtung Norden zur Wildspitze ist es leicht dunstig
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Der Abstieg führt an Ötzi’s jahrtausendelanger Heimstätte vorbei. Ab hier wurde auch das Publikum wieder zahlreicher.
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Am nächsten Morgen das gleiche Bild, graues, schuttbedecktes Eis mit sehr wenig Schnee. Also blieb das Seil vorerst am Rücken. Weiter oben kamen wir durch nicht ganz glückliche Routenwahl (wir sind einfach getrennt losmarschiert, jeder in seinem Tempo) in eine steilere Zone mit größeren Spalten und vor teilweise extrem hartem Wassereis. Da haben wir zur Sicherheit angeseilt.
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Den Gipfelanstieg ging zuerst über den ausgeaperten NW-Rücken, erst das letzte Stück ging’s auf den Firngrat.
Rudi am höchsten Punkt unserer Tour.
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Wir haben auch den Abstieg über Ostgrat/Ostflanke erkundet. Dieser scheint problemlos gangbar. Meine Idee war, vom Grafferner aus noch die Marzellspitzen (westliche und/oder mittlere) zu besuchen und dann über das Similaunjoch auf den Marzellferner abzusteigen. Wegen der uns nicht bekannten Verhältnisse dort haben wir es dann bleiben gelassen.
Statt dessen ging’s hinunter Richtung Marzellkamm
IMG_0401.jpg
Von dort gab’s nun mit dem Tele einen Blick in die vorher überlegte Abstiegsroute. Keine Spur, ein paar von oben schlecht einsehbare Spaltenzonen, wir fanden unsere getroffene Entscheidung OK
IMG_0404.jpg
Der weitere Abstieg über den Marzellkamm ist abwechslungsreich mit schönen Blicken auf das zerklüftete Marzellkees sowie die eigenartig geformten Randmoränen. Dieser Weg ist dem Hatscher entlang des Niederjochbaches klar vorzuziehen
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IMG_0413.jpg
Noch ein Bildchen für Harry, damit er was zu bestimmen hat
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Und eines, das in uns schon wieder heimatliche Gefühle aufkommen ließ...
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Fazit: Schöne Tour mit super Begleitern bei hochsommerlichen Verhältnissen. Der Kaltlufteinbruch der vergangenen Tage hatte Schnee nur in homöopathischen Dosen hinterlassen. Außer auf der Nordseite und einigen Flecken am Gletscher war er schon wieder ganz weg. Und dass die Temperaturen etwas niedriger als im Hochsommer waren, war gar nicht unangenehm, wir kamen trotzdem ins Schwitzen.
Und ich bete zum Wettergott, er möge gnädig sein und auch die nächste Front mit ein paar Flocken enden lassen. Vielleicht ginge sich dann heuer noch was aus
LG,
Toni
Montag, 07.09. – vormittags noch schnell ins Büro, damit keiner sagt, wir würden nichts arbeiten, mittags dann ab Richtung Vent und Aufstieg zur Martin Busch Hütte
Dienstag, 08.09. – auf den Seikogel 3355 m (AV-Karte: Saykogel 3360 m), über den Hochjochferner ins Hauslabjoch, von dort auf die Fineilspitze 3514 m (AV 3516 m), zurück ins Joch und weiter zur Similaunhütte
Mittwoch, 09.09. – auf den Similaun 3599 m (AV 3606 m) und über den Marzellkamm 3147 m (AV 3149 m) zur Martin Busch Hütte (dort herrscht mit 2501 m endlich wieder Einigkeit) und Abstieg nach Vent sowie Heimfahrt nach Liwest (Linz/Wels/Steyr, keine Werbung für den gleichnamigen Kabelnetzbetreiber!)
Die Route
Similaun.pdf
Ein paar Eindrücke:
Meine Begleiter am (kreuzlosen) Gipfel des Seikogels
IMG_0358.jpg
Blick auf die weitere Anstiegsroute – aus der Scharte hinunter auf den Hochjochferner, um den NW-Sporn des Hauslabkogels herum und hinauf ins Hauslabjoch (verdeckt). Links der Mitte die Fineilspitze, der Anstieg führt durch die Schuttflanke nahe des linken Grates
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So sah’s am Gletscher aus – ein Fleckerlteppich aus schmutzig grau und Resten von Neuschnee. Anseilen wäre nicht nötig gewesen, aber bevor es einer von uns tragen muss...
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Über diese Schuttflanke und den relativ schwach ausgeprägten Blockgrat führt der übliche Anstieg, es gibt deutliche Steigspuren. Als ich vor 7-8 Jahren da war, hatte dieser Anstieg zwar wenige, aber immerhin noch einige Stellen im Firn. Erst im unmittelbaren Gipfelbereich mündet er in den eigentlichen NO-Grat (alternativer Anstieg)
IMG_0374.jpg
Vom Gipfel schauen wir uns mal in Ruhe das morgige Tagesziel an. Links davon die Hintere Schwärze, sicher auch ein sehr interessantes Tourenziel. Kommt Zeit...
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Aus der anderen Richtung grüßt die Weißkugel herüber
IMG_0378.jpg
Richtung Norden zur Wildspitze ist es leicht dunstig
IMG_0379.jpg
Der Abstieg führt an Ötzi’s jahrtausendelanger Heimstätte vorbei. Ab hier wurde auch das Publikum wieder zahlreicher.
IMG_0381.jpg
Am nächsten Morgen das gleiche Bild, graues, schuttbedecktes Eis mit sehr wenig Schnee. Also blieb das Seil vorerst am Rücken. Weiter oben kamen wir durch nicht ganz glückliche Routenwahl (wir sind einfach getrennt losmarschiert, jeder in seinem Tempo) in eine steilere Zone mit größeren Spalten und vor teilweise extrem hartem Wassereis. Da haben wir zur Sicherheit angeseilt.
IMG_0386.jpg
Den Gipfelanstieg ging zuerst über den ausgeaperten NW-Rücken, erst das letzte Stück ging’s auf den Firngrat.
Rudi am höchsten Punkt unserer Tour.
IMG_0397.jpg
Wir haben auch den Abstieg über Ostgrat/Ostflanke erkundet. Dieser scheint problemlos gangbar. Meine Idee war, vom Grafferner aus noch die Marzellspitzen (westliche und/oder mittlere) zu besuchen und dann über das Similaunjoch auf den Marzellferner abzusteigen. Wegen der uns nicht bekannten Verhältnisse dort haben wir es dann bleiben gelassen.
Statt dessen ging’s hinunter Richtung Marzellkamm
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Von dort gab’s nun mit dem Tele einen Blick in die vorher überlegte Abstiegsroute. Keine Spur, ein paar von oben schlecht einsehbare Spaltenzonen, wir fanden unsere getroffene Entscheidung OK
IMG_0404.jpg
Der weitere Abstieg über den Marzellkamm ist abwechslungsreich mit schönen Blicken auf das zerklüftete Marzellkees sowie die eigenartig geformten Randmoränen. Dieser Weg ist dem Hatscher entlang des Niederjochbaches klar vorzuziehen
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Noch ein Bildchen für Harry, damit er was zu bestimmen hat
IMG_0416.jpg
Und eines, das in uns schon wieder heimatliche Gefühle aufkommen ließ...
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Fazit: Schöne Tour mit super Begleitern bei hochsommerlichen Verhältnissen. Der Kaltlufteinbruch der vergangenen Tage hatte Schnee nur in homöopathischen Dosen hinterlassen. Außer auf der Nordseite und einigen Flecken am Gletscher war er schon wieder ganz weg. Und dass die Temperaturen etwas niedriger als im Hochsommer waren, war gar nicht unangenehm, wir kamen trotzdem ins Schwitzen.
Und ich bete zum Wettergott, er möge gnädig sein und auch die nächste Front mit ein paar Flocken enden lassen. Vielleicht ginge sich dann heuer noch was aus
LG,
Toni
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