Wenn das so weitergeht entwickelt sich der Strahlkogel noch zu einer Modetour, denn hier kommt der zweite Besteigungsbericht innerhalb von 14 Monaten. Da sich das Wochenendwetter wie meistens dieses Jahr von seiner eher unfreundlichen Seite zeigte gibt es allerdings nicht all zu viele Bilder.
Am Freitag sind wir nur zur Winnebachseehütte aufgestiegen und haben den kleinen Klettergarten getestet der letztes Jahr unterhalb der Hütte eingerichtet wurde. Leider sind die Routen mit ca. 7-9m Länge doch arg kurz. Fast alle Routen im sehr gemäßigten Schwierigkeitsgrad III-IV. Aber zu dieser gemütlichen, von Michael Riml bestens geführten Hütte steigt man ja nicht zum Sportklettern hoch.
Am nächsten Morgen starten wir um 6.15 Uhr bei bewölktem Himmel (alle Gipfel in Wolken) zum Strahlkogel. Kurz vor dem Zwieselbachjoch biegen wir nach links Richtung Grieskogelferner ab. Ab hier lichteten sich die Wolken mehr und mehr und die Sonne kam heraus. Über den größtenteils blanken Gletscher ging es zum Einstieg in den langen Ostgrat des Strahlkogels. Es ist die erste Rinne links von der Larstigscharte. Auf dem folgenden Bild die rechte der zwei Rinnen in der rechten Bildhälfte:
einstieg.jpg
Die paar Meter auf dem Gletscher sind nicht zu unterschätzen. Auf dem Gletscherbuckel im Hintergrund gibt es einige Spalten zum reinfallen, anseilen!
Am Beginn der Rinne schaut man nach Süden:
strahlkogel morgen.jpg
Schrankogel links und Sulztalferner rechts der Bildmitte.
Die Schuttrinne hinauf zum Grat würde ich gleich als die Schlüsselstelle der Tour ansehen. Am besten man klettert die felsige Flanke links der Rinne hinauf. Diese ist jedoch leider etwas brüchig und mit viel Schutt beladen (II). Auf dem Grat geht es unschwieriger weiter bis man einen weißen Gratturm problemlos auf der Südseite umgeht. Wieder zurück am Grat haben wir der Punkt 3216 (Larstigfernerkopf) im Blockwerk auf der Nordseite umgangen. Nach einer kleinen, teilweise vereisten Senke wird der Grat wieder steiler. Nun geht es auf und südlich unter der Gratschneide hinauf. Hier sind die vorhandenen Steinmänner eine große Hilfe, dennoch ist gutes Orientierungsvermögen nötig. Der größte Teil der Strecke ist Gehgelände, welches jedoch viel Trittsicherheit verlangt. Regelmäßig eingestreut sind kurze Stellen I und II, vielleicht auch einmal ganz kurz III-. Man muss halt besonders in den Flanken auf brüchiges Gestein achten und manchmal ist es auch etwas ausgesetzt. Wir haben daher immer wieder am durchlaufenden Seil gesichert. Allmählich wuchsen die Quellwolken in den Himmel und wir erreichten nach 5h den 3295m hohen Kogel bei ziemlich bewölktem Himmel. Das Gipfelbuch erhält ca. 15 Eintragungen pro Jahr. Bei unveränderter Besteigungsfrequenz und gut geschützt könnte man sich sicher noch 40-50 Jahre lang darin verewigen. Im Westen/Nordwesten die einzigen größeren Wolkenlücken:
gipfel2.jpg
Rückblick über den Grat zu Punkt 3216:
gipfel1.jpg
Rechts natürlich der Breite Grieskogel.
Da die Wolken immer mehr wurden viel die Gipfelrast etwas kürzer aus und wir machten uns bald auf der gleichen Route an den Abstieg. Und tatsächlich fing es dann leicht an zu graupeln und weiter unten trafen uns ein paar Regentropfen. Die „Sphinx“ schaut auf den mittlerweile umnebelten Gipfelaufbau:
sphinx.jpg
An der Rinne zurück zum Gletscher machten wir keine Experimente und seilten uns die paar Meter ab:
abseilen.jpg
Jetzt hängt dort oben für unsere Nachfolger eine Reepschnur.
Leider konnte ich Wolfgang nicht zu einem Besteigungsversuch der Larstigspitze überreden. Er ist halt doch zu sehr Genussbergsteiger und die „Lästigspitze“ machte ihm einfach einen zu brüchigen Eindruck. Als ideales Ausweichziel sollte sich der Gänsekragen-Ostgrat entpuppen. Nur dank dem Tourenbericht von Niels, welchen er Anfang September hier hereinstellte, wusste ich von dieser Routenmöglichkeit. An dieser Stelle nochmals vielen Dank dafür. Eine sehr gut abgesicherte alpine Sportkletterroute im dritten Schwierigkeitsgrad. Gleich zu Beginn kommt eine längere plattige IIIer-Passage und weit oben noch mal eine plattige III+-Passage. Sonst viel I-II und Gehgelände. Den markanten Turm im obersten Abschnitt haben wir bequem auf einem Band nordseitig umgangen, denn die Zeit schritt voran und wir erreichten erst nach 4,5h den 2915m hohen Gipfel. Das sichern kostete, auch wenn man einiges am durchlaufenden Seil absolvierte, halt doch seine Zeit. Am Einstieg war das Wetter noch ganz passabel und ein Foto Richtung Larstigspitze und zum Einstieg in den Strahlkogel-Ostgrat machte Sinn:
larstisspitze.jpg
Am Gipfel dann wieder hochsommerlich anmutende Waschküche. Blick hinunter ins Sulztal und hinüber zum Lochkogel:
gipfelgans2.jpg
Die Umgebung des Bachfallenferners:
gipelgans1.jpg
Jedenfalls kam ich so unverhofft nach 13 Jahren zu meiner zweiten Gänsekragenbesteigung. Zurück ging es natürlich über den Normalweg. Oberhalb der Hütte fotografierte ich einen Teil des Ostgrates:
ostgrat.jpg
(Es ist der von rechts heraufkommende Grat)
Fazit: Beides auf ihre Art sehr lohnende Tourenziele. Der Strahlkogel für den klassischen Bergsteiger, der Gänsekragen für den alpin kletternden „softmover“. Das Gestein am Gänsekragen ist wirklich bombenfest.
Die Gletscher sind wie man auf den Bildern sieht leider immer noch in einem jämmerlichen Zustand. Es wird allerhöchste Zeit dass sich die seit 2 Monaten andauernden überdurchschnittlichen Temperaturen rasch normalisieren und die Schmelzsaison endlich beendet wird.
Am Freitag sind wir nur zur Winnebachseehütte aufgestiegen und haben den kleinen Klettergarten getestet der letztes Jahr unterhalb der Hütte eingerichtet wurde. Leider sind die Routen mit ca. 7-9m Länge doch arg kurz. Fast alle Routen im sehr gemäßigten Schwierigkeitsgrad III-IV. Aber zu dieser gemütlichen, von Michael Riml bestens geführten Hütte steigt man ja nicht zum Sportklettern hoch.
Am nächsten Morgen starten wir um 6.15 Uhr bei bewölktem Himmel (alle Gipfel in Wolken) zum Strahlkogel. Kurz vor dem Zwieselbachjoch biegen wir nach links Richtung Grieskogelferner ab. Ab hier lichteten sich die Wolken mehr und mehr und die Sonne kam heraus. Über den größtenteils blanken Gletscher ging es zum Einstieg in den langen Ostgrat des Strahlkogels. Es ist die erste Rinne links von der Larstigscharte. Auf dem folgenden Bild die rechte der zwei Rinnen in der rechten Bildhälfte:
einstieg.jpg
Die paar Meter auf dem Gletscher sind nicht zu unterschätzen. Auf dem Gletscherbuckel im Hintergrund gibt es einige Spalten zum reinfallen, anseilen!
Am Beginn der Rinne schaut man nach Süden:
strahlkogel morgen.jpg
Schrankogel links und Sulztalferner rechts der Bildmitte.
Die Schuttrinne hinauf zum Grat würde ich gleich als die Schlüsselstelle der Tour ansehen. Am besten man klettert die felsige Flanke links der Rinne hinauf. Diese ist jedoch leider etwas brüchig und mit viel Schutt beladen (II). Auf dem Grat geht es unschwieriger weiter bis man einen weißen Gratturm problemlos auf der Südseite umgeht. Wieder zurück am Grat haben wir der Punkt 3216 (Larstigfernerkopf) im Blockwerk auf der Nordseite umgangen. Nach einer kleinen, teilweise vereisten Senke wird der Grat wieder steiler. Nun geht es auf und südlich unter der Gratschneide hinauf. Hier sind die vorhandenen Steinmänner eine große Hilfe, dennoch ist gutes Orientierungsvermögen nötig. Der größte Teil der Strecke ist Gehgelände, welches jedoch viel Trittsicherheit verlangt. Regelmäßig eingestreut sind kurze Stellen I und II, vielleicht auch einmal ganz kurz III-. Man muss halt besonders in den Flanken auf brüchiges Gestein achten und manchmal ist es auch etwas ausgesetzt. Wir haben daher immer wieder am durchlaufenden Seil gesichert. Allmählich wuchsen die Quellwolken in den Himmel und wir erreichten nach 5h den 3295m hohen Kogel bei ziemlich bewölktem Himmel. Das Gipfelbuch erhält ca. 15 Eintragungen pro Jahr. Bei unveränderter Besteigungsfrequenz und gut geschützt könnte man sich sicher noch 40-50 Jahre lang darin verewigen. Im Westen/Nordwesten die einzigen größeren Wolkenlücken:
gipfel2.jpg
Rückblick über den Grat zu Punkt 3216:
gipfel1.jpg
Rechts natürlich der Breite Grieskogel.
Da die Wolken immer mehr wurden viel die Gipfelrast etwas kürzer aus und wir machten uns bald auf der gleichen Route an den Abstieg. Und tatsächlich fing es dann leicht an zu graupeln und weiter unten trafen uns ein paar Regentropfen. Die „Sphinx“ schaut auf den mittlerweile umnebelten Gipfelaufbau:
sphinx.jpg
An der Rinne zurück zum Gletscher machten wir keine Experimente und seilten uns die paar Meter ab:
abseilen.jpg
Jetzt hängt dort oben für unsere Nachfolger eine Reepschnur.
Leider konnte ich Wolfgang nicht zu einem Besteigungsversuch der Larstigspitze überreden. Er ist halt doch zu sehr Genussbergsteiger und die „Lästigspitze“ machte ihm einfach einen zu brüchigen Eindruck. Als ideales Ausweichziel sollte sich der Gänsekragen-Ostgrat entpuppen. Nur dank dem Tourenbericht von Niels, welchen er Anfang September hier hereinstellte, wusste ich von dieser Routenmöglichkeit. An dieser Stelle nochmals vielen Dank dafür. Eine sehr gut abgesicherte alpine Sportkletterroute im dritten Schwierigkeitsgrad. Gleich zu Beginn kommt eine längere plattige IIIer-Passage und weit oben noch mal eine plattige III+-Passage. Sonst viel I-II und Gehgelände. Den markanten Turm im obersten Abschnitt haben wir bequem auf einem Band nordseitig umgangen, denn die Zeit schritt voran und wir erreichten erst nach 4,5h den 2915m hohen Gipfel. Das sichern kostete, auch wenn man einiges am durchlaufenden Seil absolvierte, halt doch seine Zeit. Am Einstieg war das Wetter noch ganz passabel und ein Foto Richtung Larstigspitze und zum Einstieg in den Strahlkogel-Ostgrat machte Sinn:
larstisspitze.jpg
Am Gipfel dann wieder hochsommerlich anmutende Waschküche. Blick hinunter ins Sulztal und hinüber zum Lochkogel:
gipfelgans2.jpg
Die Umgebung des Bachfallenferners:
gipelgans1.jpg
Jedenfalls kam ich so unverhofft nach 13 Jahren zu meiner zweiten Gänsekragenbesteigung. Zurück ging es natürlich über den Normalweg. Oberhalb der Hütte fotografierte ich einen Teil des Ostgrates:
ostgrat.jpg
(Es ist der von rechts heraufkommende Grat)
Fazit: Beides auf ihre Art sehr lohnende Tourenziele. Der Strahlkogel für den klassischen Bergsteiger, der Gänsekragen für den alpin kletternden „softmover“. Das Gestein am Gänsekragen ist wirklich bombenfest.
Die Gletscher sind wie man auf den Bildern sieht leider immer noch in einem jämmerlichen Zustand. Es wird allerhöchste Zeit dass sich die seit 2 Monaten andauernden überdurchschnittlichen Temperaturen rasch normalisieren und die Schmelzsaison endlich beendet wird.
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