Mein dritter Tourenbericht in Kurzform handelt von einer
der vielfältigsten Gebirgsgruppe unseres Landes. Es folgt
ein Vorgeschmack auf die kommende hochalpine Tourensaison.
In 7 Tagen von Ranalt nach Gries (Juli 2001)
Schnee und Eis haben etwas stark Veränderliches an sich
und so kann ein und dieselbe Tour innerhalb kurzer Zeit
unterschiedliche Ansprüche stellen. Der folgende Bericht
ist einige Jahre alt, hat aber nichts an Attraktivität verloren,
bis auf einige Meter Eis am Berg.
Der Rückgang des Eises hat schon und wird auch in Zukunft
eine immer größere Rolle spielen (direkt oder indirekt) bei
der Planung einer Tour, deshalb immer vorher Infos über
den Gletscherzustand einholen, damit man sich Überraschungen
und Touränderungen erspart.
Auf was achte ich bei Gletschertouren?
Gute Grundkondition - zweckentsprechende Ausrüstung –
nie allein am Gletscher - ohne Wissen und Praxis schließt
man sich erfahrenen Bergsteigern an (am besten Bergführer).
Wir besuchen Hütten und Gipfel entlang des Stubaier Hauptkammes.
1. Tag: Ranalt – Nürnberger Hütte (mit Maria, Valentin, Roland, Patrick)
Route:
Unterbergtal, Hst. Nürnberger Hütte 1380m - Langental –
Bsuechalm 1572m - Nürnberger Hütte 2280m.
Länge: 5 km, Anstieg: 920 Hm, Gehzeit: 2 ¾ Std.,
Nächtigung: Nürnberger Hütte
Den Ausgangspunkt erreichen wir mit einer Busfahrt von
Innsbruck bis Haltestelle „Neustift im Stubaital, Nürnberger
Hütte“. In der AV-Karte einen Kilometer südlich von
Ranalt im Stubaital, das ab Milders auch Unterbergtal heißt.
Wir nehmen den markierten Weg ins Langental (kennt sich
jetzt noch jemand aus). Auf der bewirtschafteten Bsuechalm
steht eine kleine Kapelle. Ein Spruch offenbart uns die
größten Ziele (¾ Std.).
01_Df01943y.jpg
Den ersten Abschnitt kommen wir bequem voran, kurz nach
der Bsuechalm Alm wird es ernst. Die Steigung nimmt zu,
die Blicke zu Talschluss und Talboden immer interessanter.
02_Df01946x.jpg
Der Weg ist nicht zu verfehlen. Das alte Steinhaus, die
Nürnberger Hütte, passt gut in die Landschaft. Für Bergsteiger
ein wichtiger Stützpunkt nahe dem Hauptkamm, auch wir
bekommen ein geeignetes Quartier. Auf Grund des schlechten
Wetters, der letzten Tage, sind noch wenige Berggeher
unterwegs (2 Std.).
03_Df01947x.jpg
2. Tag: Nürnberger Hütte - Becherhaus
Route:
Nürnberger Hütte 2280m - auf die Platten - Hütte 3380m –
Wilder Freiger 3418m - Signalgipfel 3392m - Südgrat –
Becherhaus 3190m.
Länge: 6 km, Anstieg: 1180 Hm, Gehzeit: 5 Std.,
Nächtigung: Becherhaus
Abmarsch nach dem Frühstück um 6 Uhr 40. Wir haben
schönes Wetter, der Himmel ist wolkenlos, der Neuschnee
weich. Ein paar Gipfelstürmer sind schneller, das stört uns
nicht, die Spur von ihnen können wir gut gebrauchen.
04_Df01953x.jpg
Im Bereich Gamsspitzl legen wir unsere Gurte an, bald
danach auch das Bergseil, die fünfer Seilschaft ist perfekt.
Wir legen kurze Stopps ein, die Berge ringsum verlangen
unsere Aufmerksamkeit. Über dem Wilden Freiger Ferner
rückt unser Gipfel langsam näher.
05_Df01961y.jpg
Der Gletscher ist mit Schnee bedeckt, von Spalten kann
keine Rede sein. Am Grüblferner (ca. 3300m) bläst kühler
Wind, in östlicher Richtung erblicken wir über den
Feuersteinen (mi re) die Zillertaler Alpen (Hintergrund).
06_Df01964y.jpg
Den Grenzkamm erreichen wir bei einer kleinen verfallenen
Hütte. Wir nehmen das Bergseil ab. Am verwächteten Kamm
steigen wir das kurze Stück zum Gipfelkreuz am Wilden
Freiger (3418m) an (4 Std.). Jetzt macht es sich bezahlt,
dass wir schon eine Woche vorher in den Bergen unterwegs
waren. Trotzdem, elfhundert Höhenmeter müssen in dieser
Höhe gut einteilt werden, es soll ja noch einiges dazu kommen.
07_Df01966y.jpg
Die Aussicht ist großartig. In westlicher Richtung nimmt
der Wilde Pfaff fast die ganze Breite des Bildes ein. Doch
Achtung, wir sehen hier das Pfaff-Zuckerhütl. Beide liegen
(von uns aus gesehen) auf einer Linie, die Gipfel-Spitze
gehört dem Zuckerhütl (dahinter). Zudem können wir noch
die Ötztaler Wildspitze mit Doppelgipfel (li dahinter) und
auch die Weißkugel (noch etwas weiter li) erkennen.
08_Df01969z.jpg
Wir steigen zum aperen Signalgipfel ab (5 Min.). Nach
ausgiebiger Gipfeljause wird es Zeit ans Absteigen zu
denken. Ein Blockgrat (Südgrat) führt auf Südtiroler Seite
zum Becherhaus hinab. Der Abstieg zum Rand des
Übeltalferners ist Stahlseil gesichert.
09_Df01972x.jpg
Das Schutzhaus auf dem Becher ist die höchstgelegene
bewirtschaftete Hütte (3190m) in den Stubaier Alpen. Die
paar Höhenmeter über den felsigen Nordgrat hinauf sind
einfach zu gehen. Oben angekommen fühlen wir uns wie
auf einem Adlerhorst (1 Std.).
10_Df01975y.jpg
3. Tag: Becherhaus – Hildesheimer Hütte
Route:
Becherhaus 3190m – Übeltalferner - Müllerhütte 3140m –
Ostgrat – Wilder Pfaff 3458m - Pfaffensattel 3332m –
Zuckerhütl 3505m – Sulzenauferner - Pfaffenjoch 3212m –
Pfaffenferner – Hildesheimer Hütte 2899m.
Länge: 8 km, Anstieg: 610 Hm, Gehzeit: 5 ¾ Std.,
Nächtigung: Becherhaus
Der heutige Morgen hat das Zeug in sich ein besonderer
Tourentag zu werden. Nur bei sicherem Wetter ist dieser
Übergang eine sinnvolle Sache. Wir verlassen das Becherhaus
und steigen am Nordgrat (wie Anstieg) zum Übeltalferner ab.
Lange Schatten fallen auf den Gletscher, der auch hier
komplett mit Schnee bedeckt ist. Einen Kilometer entfernt
sehen wir die Müllerhütte. Genau dahinter beginnt der Ostgrat,
über den wir zum Wilden Pfaff (breite Pyramide) aufsteigen
wollen. Die kleinere Felspyramide (li davon) ist das Zuckerhütl.
11_Df01983x.jpg
Die Müllerhütte steht nahe der Pfaffennieder zwischen
Wildem Pfaff und Wildem Freiger (mi hi). Ein letzter
Zwischenstopp (½ Std.) ehe wir uns dem Ostgrat zuwenden.
So lange es geht bleiben wir beim Anstieg am Firn.
12_Df01986y.jpg
Am Ostgrat (I) müssen wir Vorsicht walten lassen. Die
groben Urgesteinsplatten sind griffig und fest, hin und
wieder liegt Neuschnee dazwischen. Wir schrauben uns steil
in die Höhe. Das Dach der Müllerhütte ist noch zu sehen.
13_Df01993x.jpg
Schwierigkeiten gibt es keine, Trittsicherheit ist gefragt,
vor allem wenn man etwas mehr im Rucksack hat. Mit einer
tollen Aussicht und guten Bedingungen werden wir belohnt.
Der Wilde Freiger (li) streckt seine Fühler aus. Sein
Südwestkamm streicht bis hinab zum Pfaffennieder. Genau
über der Müllerhütte (re), sehen wir das Becherschutzhaus.
14_Df01991y.jpg
Kurz nach 9 Uhr stehen wir am höchsten Punkt (1 ¼ Std.).
Ein großer Steinmann steht am Gipfel des Wilden Pfaff,
3458m (inzwischen gibt es auch ein Gipfelkreuz).
Westlich über dem Pfaffensattel erhebt sich das Zuckerhütl.
Seine Schokoladenseite ist gut erkennbar. Die Ötztaler
Wildspitze (li) rückt auch stärker in unser Blickfeld.
15_Df01994x.jpg
Am Wilden Pfaff betreten wir wieder Nordtiroler Boden.
Der Abstieg in den Pfaffensattel ist leicht, das letzte Stück
brauchen wir unsere Steigeisen. An einem felsigen Platz
(vor dem Sattel), deponieren wir unsere Rucksäcke, alles
was nicht gebraucht wird lassen wir da (¾ Std.).
Der Anstieg am Zuckerhütl (Firnrücken) wird zunehmend
steiler, Trittsicherheit ist gefragt. 10.30 Uhr oben (½ Std.).
Am höchsten Stubaier Gipfel, 3505m, haben wir herrliches
Wetter, weite Rundschau und das schwere Gipfelkreuz zu
unseren Füssen (ein neues wurde bereits errichtet).
16_Df01999x.jpg
Das Zuckerhütl zählt bei Hochalpinisten zu den
bergsteigerischen Höhepunkten. Der Blick zurück zeigt uns
den Wilden Pfaff. Sein Südgrat (re) zieht hinab in die
Sonklarscharte und weiter zur Sonklarspitze.
17_Df02010x.jpg
Kurz vor 11 Uhr verlassen wir den Gipfel. Der Abstieg ist
im oberen Bereich eine luftige Angelegenheit (Vorsicht bei
Eis). Um ein Abfahren am Firn zu vermeiden, kann das
Bergseil nützlich sein. Bei den Rucksäcken angekommen
(½ Std.), holen wir unsere (Gipfel-)Jause nach. Anschließend
queren wir angeseilt den breiten Sulzenauferner zum
Pfaffenjoch (¾ Std.), wechseln auf den Pfaffenferner und
steigen an dessen rechten Rand bis 3000 Meter ab. Ohne
Seilgebrauch queren wir noch ein Kar, paar Schneefelder
und die letzten Meter am Fels zur Hildesheimer Hütte
(1 ½ Std.).
18_Df02018x.jpg
4. Tag: Hildesheimer Hütte - Hochstubaihütte
Route:
Hildesheimer Hütte 2899m - Gaißkarferner - Restaurant 3149m –
Eisjoch 3133m - Windacher Ferner - Warenkarferner –
Warenkarscharte 3187m - Wütenkarferner – Wildkarspitze
3173m, Hochstubaihütte.
Länge: 6 km, Anstieg: 590 Hm, Gehzeit: 3 ½ Std.,
Nächtigung: Hochstubaihütte
Die Hildesheimer Hütte steht oberhalb eines kleinen Bergsees.
Die Aussicht reicht im Süden bis zum Grenzkamm mit
Vorderer Kitzkogel (mi, über dem Haus), Jochköpfl und
Schrakogel (re davon). Wir warten die morgendliche
Restbewölkung ab und sind somit unter den letzten Startern.
19_Df02024y.jpg
Vor dem Gaiskarferner seilen wir an. Nebel umhüllt das
Skirestaurant am Joch. Hier berühren wir den obersten
Spielplatz der Stubaier Gletscherbahnen zwischen Stubaier
Wildspitze und Schaufelspitze (¾ Std.) ...
20_Df02025x.jpg
der vielfältigsten Gebirgsgruppe unseres Landes. Es folgt
ein Vorgeschmack auf die kommende hochalpine Tourensaison.
In 7 Tagen von Ranalt nach Gries (Juli 2001)
Schnee und Eis haben etwas stark Veränderliches an sich
und so kann ein und dieselbe Tour innerhalb kurzer Zeit
unterschiedliche Ansprüche stellen. Der folgende Bericht
ist einige Jahre alt, hat aber nichts an Attraktivität verloren,
bis auf einige Meter Eis am Berg.
Der Rückgang des Eises hat schon und wird auch in Zukunft
eine immer größere Rolle spielen (direkt oder indirekt) bei
der Planung einer Tour, deshalb immer vorher Infos über
den Gletscherzustand einholen, damit man sich Überraschungen
und Touränderungen erspart.
Auf was achte ich bei Gletschertouren?
Gute Grundkondition - zweckentsprechende Ausrüstung –
nie allein am Gletscher - ohne Wissen und Praxis schließt
man sich erfahrenen Bergsteigern an (am besten Bergführer).
Wir besuchen Hütten und Gipfel entlang des Stubaier Hauptkammes.
1. Tag: Ranalt – Nürnberger Hütte (mit Maria, Valentin, Roland, Patrick)
Route:
Unterbergtal, Hst. Nürnberger Hütte 1380m - Langental –
Bsuechalm 1572m - Nürnberger Hütte 2280m.
Länge: 5 km, Anstieg: 920 Hm, Gehzeit: 2 ¾ Std.,
Nächtigung: Nürnberger Hütte
Den Ausgangspunkt erreichen wir mit einer Busfahrt von
Innsbruck bis Haltestelle „Neustift im Stubaital, Nürnberger
Hütte“. In der AV-Karte einen Kilometer südlich von
Ranalt im Stubaital, das ab Milders auch Unterbergtal heißt.
Wir nehmen den markierten Weg ins Langental (kennt sich
jetzt noch jemand aus). Auf der bewirtschafteten Bsuechalm
steht eine kleine Kapelle. Ein Spruch offenbart uns die
größten Ziele (¾ Std.).
01_Df01943y.jpg
Den ersten Abschnitt kommen wir bequem voran, kurz nach
der Bsuechalm Alm wird es ernst. Die Steigung nimmt zu,
die Blicke zu Talschluss und Talboden immer interessanter.
02_Df01946x.jpg
Der Weg ist nicht zu verfehlen. Das alte Steinhaus, die
Nürnberger Hütte, passt gut in die Landschaft. Für Bergsteiger
ein wichtiger Stützpunkt nahe dem Hauptkamm, auch wir
bekommen ein geeignetes Quartier. Auf Grund des schlechten
Wetters, der letzten Tage, sind noch wenige Berggeher
unterwegs (2 Std.).
03_Df01947x.jpg
2. Tag: Nürnberger Hütte - Becherhaus
Route:
Nürnberger Hütte 2280m - auf die Platten - Hütte 3380m –
Wilder Freiger 3418m - Signalgipfel 3392m - Südgrat –
Becherhaus 3190m.
Länge: 6 km, Anstieg: 1180 Hm, Gehzeit: 5 Std.,
Nächtigung: Becherhaus
Abmarsch nach dem Frühstück um 6 Uhr 40. Wir haben
schönes Wetter, der Himmel ist wolkenlos, der Neuschnee
weich. Ein paar Gipfelstürmer sind schneller, das stört uns
nicht, die Spur von ihnen können wir gut gebrauchen.
04_Df01953x.jpg
Im Bereich Gamsspitzl legen wir unsere Gurte an, bald
danach auch das Bergseil, die fünfer Seilschaft ist perfekt.
Wir legen kurze Stopps ein, die Berge ringsum verlangen
unsere Aufmerksamkeit. Über dem Wilden Freiger Ferner
rückt unser Gipfel langsam näher.
05_Df01961y.jpg
Der Gletscher ist mit Schnee bedeckt, von Spalten kann
keine Rede sein. Am Grüblferner (ca. 3300m) bläst kühler
Wind, in östlicher Richtung erblicken wir über den
Feuersteinen (mi re) die Zillertaler Alpen (Hintergrund).
06_Df01964y.jpg
Den Grenzkamm erreichen wir bei einer kleinen verfallenen
Hütte. Wir nehmen das Bergseil ab. Am verwächteten Kamm
steigen wir das kurze Stück zum Gipfelkreuz am Wilden
Freiger (3418m) an (4 Std.). Jetzt macht es sich bezahlt,
dass wir schon eine Woche vorher in den Bergen unterwegs
waren. Trotzdem, elfhundert Höhenmeter müssen in dieser
Höhe gut einteilt werden, es soll ja noch einiges dazu kommen.
07_Df01966y.jpg
Die Aussicht ist großartig. In westlicher Richtung nimmt
der Wilde Pfaff fast die ganze Breite des Bildes ein. Doch
Achtung, wir sehen hier das Pfaff-Zuckerhütl. Beide liegen
(von uns aus gesehen) auf einer Linie, die Gipfel-Spitze
gehört dem Zuckerhütl (dahinter). Zudem können wir noch
die Ötztaler Wildspitze mit Doppelgipfel (li dahinter) und
auch die Weißkugel (noch etwas weiter li) erkennen.
08_Df01969z.jpg
Wir steigen zum aperen Signalgipfel ab (5 Min.). Nach
ausgiebiger Gipfeljause wird es Zeit ans Absteigen zu
denken. Ein Blockgrat (Südgrat) führt auf Südtiroler Seite
zum Becherhaus hinab. Der Abstieg zum Rand des
Übeltalferners ist Stahlseil gesichert.
09_Df01972x.jpg
Das Schutzhaus auf dem Becher ist die höchstgelegene
bewirtschaftete Hütte (3190m) in den Stubaier Alpen. Die
paar Höhenmeter über den felsigen Nordgrat hinauf sind
einfach zu gehen. Oben angekommen fühlen wir uns wie
auf einem Adlerhorst (1 Std.).
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3. Tag: Becherhaus – Hildesheimer Hütte
Route:
Becherhaus 3190m – Übeltalferner - Müllerhütte 3140m –
Ostgrat – Wilder Pfaff 3458m - Pfaffensattel 3332m –
Zuckerhütl 3505m – Sulzenauferner - Pfaffenjoch 3212m –
Pfaffenferner – Hildesheimer Hütte 2899m.
Länge: 8 km, Anstieg: 610 Hm, Gehzeit: 5 ¾ Std.,
Nächtigung: Becherhaus
Der heutige Morgen hat das Zeug in sich ein besonderer
Tourentag zu werden. Nur bei sicherem Wetter ist dieser
Übergang eine sinnvolle Sache. Wir verlassen das Becherhaus
und steigen am Nordgrat (wie Anstieg) zum Übeltalferner ab.
Lange Schatten fallen auf den Gletscher, der auch hier
komplett mit Schnee bedeckt ist. Einen Kilometer entfernt
sehen wir die Müllerhütte. Genau dahinter beginnt der Ostgrat,
über den wir zum Wilden Pfaff (breite Pyramide) aufsteigen
wollen. Die kleinere Felspyramide (li davon) ist das Zuckerhütl.
11_Df01983x.jpg
Die Müllerhütte steht nahe der Pfaffennieder zwischen
Wildem Pfaff und Wildem Freiger (mi hi). Ein letzter
Zwischenstopp (½ Std.) ehe wir uns dem Ostgrat zuwenden.
So lange es geht bleiben wir beim Anstieg am Firn.
12_Df01986y.jpg
Am Ostgrat (I) müssen wir Vorsicht walten lassen. Die
groben Urgesteinsplatten sind griffig und fest, hin und
wieder liegt Neuschnee dazwischen. Wir schrauben uns steil
in die Höhe. Das Dach der Müllerhütte ist noch zu sehen.
13_Df01993x.jpg
Schwierigkeiten gibt es keine, Trittsicherheit ist gefragt,
vor allem wenn man etwas mehr im Rucksack hat. Mit einer
tollen Aussicht und guten Bedingungen werden wir belohnt.
Der Wilde Freiger (li) streckt seine Fühler aus. Sein
Südwestkamm streicht bis hinab zum Pfaffennieder. Genau
über der Müllerhütte (re), sehen wir das Becherschutzhaus.
14_Df01991y.jpg
Kurz nach 9 Uhr stehen wir am höchsten Punkt (1 ¼ Std.).
Ein großer Steinmann steht am Gipfel des Wilden Pfaff,
3458m (inzwischen gibt es auch ein Gipfelkreuz).
Westlich über dem Pfaffensattel erhebt sich das Zuckerhütl.
Seine Schokoladenseite ist gut erkennbar. Die Ötztaler
Wildspitze (li) rückt auch stärker in unser Blickfeld.
15_Df01994x.jpg
Am Wilden Pfaff betreten wir wieder Nordtiroler Boden.
Der Abstieg in den Pfaffensattel ist leicht, das letzte Stück
brauchen wir unsere Steigeisen. An einem felsigen Platz
(vor dem Sattel), deponieren wir unsere Rucksäcke, alles
was nicht gebraucht wird lassen wir da (¾ Std.).
Der Anstieg am Zuckerhütl (Firnrücken) wird zunehmend
steiler, Trittsicherheit ist gefragt. 10.30 Uhr oben (½ Std.).
Am höchsten Stubaier Gipfel, 3505m, haben wir herrliches
Wetter, weite Rundschau und das schwere Gipfelkreuz zu
unseren Füssen (ein neues wurde bereits errichtet).
16_Df01999x.jpg
Das Zuckerhütl zählt bei Hochalpinisten zu den
bergsteigerischen Höhepunkten. Der Blick zurück zeigt uns
den Wilden Pfaff. Sein Südgrat (re) zieht hinab in die
Sonklarscharte und weiter zur Sonklarspitze.
17_Df02010x.jpg
Kurz vor 11 Uhr verlassen wir den Gipfel. Der Abstieg ist
im oberen Bereich eine luftige Angelegenheit (Vorsicht bei
Eis). Um ein Abfahren am Firn zu vermeiden, kann das
Bergseil nützlich sein. Bei den Rucksäcken angekommen
(½ Std.), holen wir unsere (Gipfel-)Jause nach. Anschließend
queren wir angeseilt den breiten Sulzenauferner zum
Pfaffenjoch (¾ Std.), wechseln auf den Pfaffenferner und
steigen an dessen rechten Rand bis 3000 Meter ab. Ohne
Seilgebrauch queren wir noch ein Kar, paar Schneefelder
und die letzten Meter am Fels zur Hildesheimer Hütte
(1 ½ Std.).
18_Df02018x.jpg
4. Tag: Hildesheimer Hütte - Hochstubaihütte
Route:
Hildesheimer Hütte 2899m - Gaißkarferner - Restaurant 3149m –
Eisjoch 3133m - Windacher Ferner - Warenkarferner –
Warenkarscharte 3187m - Wütenkarferner – Wildkarspitze
3173m, Hochstubaihütte.
Länge: 6 km, Anstieg: 590 Hm, Gehzeit: 3 ½ Std.,
Nächtigung: Hochstubaihütte
Die Hildesheimer Hütte steht oberhalb eines kleinen Bergsees.
Die Aussicht reicht im Süden bis zum Grenzkamm mit
Vorderer Kitzkogel (mi, über dem Haus), Jochköpfl und
Schrakogel (re davon). Wir warten die morgendliche
Restbewölkung ab und sind somit unter den letzten Startern.
19_Df02024y.jpg
Vor dem Gaiskarferner seilen wir an. Nebel umhüllt das
Skirestaurant am Joch. Hier berühren wir den obersten
Spielplatz der Stubaier Gletscherbahnen zwischen Stubaier
Wildspitze und Schaufelspitze (¾ Std.) ...
20_Df02025x.jpg
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