Am Samstag, 9.10.2010 war ein absoluter Berg-Traumtag und wie gemacht für eine kleine Hochtour.
Zwölferkogel und Hochtour ? Ja, denn das Firnfeld in der Ostflanke der Mittagsköpfe sorgt für eine kleine hochalpine Note – zumindest im Oktober...
Tourenverlauf: Kühtai 2010 m, hoch zum Speicher Finstertal und zum Südende des Sees, dann kurz dem Weg zum Sulzkogel folgen, dann aber abzweigen in das unbenannte Ost-Kar zwischen Sulzkogel und Mittagsköpfe.
Anschließend über das erwähnte Firnfeld nach Norden kurz bergab, am O-Steilabbruch der Mittagsköpfe nach Norden entlang hoch in die Scharte zwischen Mittagsköpfen und Zwölferkogel und die Südflanke des Zwölferkogels hinauf bis zum Gipfel.
Zurück durch das Zwölferkar – das ist allerdings eine weniger erfreuliche Geschichte … (zumindest wenn man auf die
50 zusteuert und im Geröll nicht mehr wie eine Gams herumspringen mag).
Das Ost-Kar zwischen Sulzkogel und Mittagsköpfe lässt sich überraschend gut begehen – feste Blöcke, wenig Geröll, stellenweise recht steil, aber landschaftlich sehr schön mit eindrucksvollem Blick auf Sulzkogel-Nordgrat und die „Kühtaier Spitzkoppe“ (wer schon mal in Namibia war, weiß, was ich meine ), sprich den Mittagsturm.
Der Anstieg in die Scharte zum Zwölferkogel ist dann etwas mühsam, es ist aber bei richtiger Wegewahl stets festes Blockwerk zu finden.
Wenn man in der Mitte der Südflanke des Zwölferkogels bleibt, ist auch hier stets festes Blockwerk unter den Schuhen.
Kurz vor dem Gipfel ist eine kleine Kletterstelle (20 m Distanz, I, ausgesetzt) zu bewältigen.
Die Beschreibung im AV-Führer von Klier: „Geröll …, unschwierig“ ist also auch hier zu relativieren.
Die Tour wurde schon einmal beschrieben (siehe http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=20735 –
vielen Dank an Martin und René für die Informationen) – da herrschten etwas andere Verhältnisse …(siehe Bilder anbei).
Im Herbst schaut der Fels anders aus – kein Gras mehr, mehr Brauntöne und es liegt natürlich auch schon Schnee.
Ich kann mich nur wundern, warum diese Tour so wenig bekannt ist, denn ich finde sie absolut lohnend. Der im Klier erwähnte Aufstieg zur Scharte zwischen Zwölferkogel und Mittagsköpfe über das Westufer des Sees erscheint mir recht zweifelhaft – man müsste da durch eine steile Felsstufe steigen, die mir wenig vertrauenserweckend erscheint.
Anbei ein paar Bilder:
1-Rietzer-GK.JPG
Bild 1: Anstieg zum Speicher Finstertal – Blick zum Rietzer Grieskogel (2884 m)
Über den Anstieg zum Speicher Finstertal breitet man lieber den Mantel des Schweigens angesichts der schrecklichen
Staumauer – der schönste Anblick ist noch die Gipfelflanke des Rietzer Grieskogels (siehe auch http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=49734 in eigener Sache ).
2-Zwoelfer-Speicher.JPG
Bild 2: Blick zum Zwölferkogel
Ein recht mächtiger Berg, dieser Zwölferkogel - der Anstiegsweg über die Südflanke verläuft auf der Rückseite von links. Noch weiter links schaut der etwas klobige Sulzkogel heraus (3016 m) – ein leichter Dreitausender, der Zwölferkogel ist doch deutlich anspruchsvoller …
3-Speicher-Finstertal.JPG
Bild 3: Blick zum Süd-Ende des Finstertaler Speichers
Ist man mal am See angelangt, so ist der Blick über den See recht eindrucksvoll und mit der tiefstehenden Sonne ergibt sich durchaus ein schöner Anblick. In der Bildmitte der Schartenkopf, rechts davon das kecke Gamezkögele, links Kraspesspitze.
4-im-Kar.JPG
Bild 4: Anstieg durch das ostseitige Kar zwischen Sulzkogel und Mittagsturm
Das Kar ist wie bereits oben erwähnt gut zu begehen und bietet schöne Aussichten auf Sulzkogel-N-Grat und Mittagsturm.
5-Rückblick-Kar.JPG
Bild 5: Rückblick auf das Kar in Richtung Speicher Finstertal
Die Felsblöcke liegen fester im Kar, als es den Anschein hat … Links Kraspesspitze mit Nord- und Südgipfel.
6-vor-Querung-Kar.JPG
Bild 6: Vor dem Abbiegen im Kar
Kurz vor der Querung in Richtung Firnfeld hat man einen guten Blick auf die „Teufelstürme“ des Sulzkogel-Nordgrats
und den Mittagsturm – eigentlich müsste es ja Mittagstürme heißen, denn es sind ja 2 Zipfel ...
7-Steilstufe-Firn.JPG
Bild 7: Abbiegen zum Firnfeld
Auf etwa 2750 m Höhe wechselt man am besten die Richtung und biegt nach rechts ab (d.h. nach Norden)
in Richtung des erwähnten Firnfelds (siehe auch nachfolgender Kartenausschnitt), das man nach einer weniger steilen, flacheren Passage auf etwa 2810 m dann in einem scharfen Abbruch absteigend erreicht.
8-Südflanke-Zwoelfer.JPG
Bild 8: Blick zur Südflanke des Zwölferkogels
Der Weg geht über das erwähnte Firnfeld nach unten, dann knapp an den Felsabstürzen der Mittagsköpfe
(in Bildmitte) entlang und über ein etwas mühsam zu begehendes Blockfeld hoch in Richtung zur Scharte.
Es empfiehlt sich aber für den Aufstieg nicht direkt zur Scharte zu gehen (letzteres war der von mir gewählte Abstiegsweg, der ziemlich brüchig und schuttreich ist), sondern in der Mitte der Südflanke zu bleiben, die etwas
steiler ist, aber überwiegend aus relativ festem Blockwerk besteht.
9-Firnstufe-Rückblick.JPG
Bild 9: Rückblick zur Kante zum Firnfeld
Das erste Stück des Firnfelds (höchster Teil) ist recht steil – bei Vereisung bestimmt nicht einfach – am Samstag war der Firn gefroren und trug wunderbar – der schönste Teil der Bergfahrt und ein Hauch von Hochtour. Man steigt das Firnfeld etwa 60 Höhenmeter bergab bis auf 2750 m.
10-Gipfel-Zwoelfer.JPG
Bild 10: Gipfelfoto Zwölferkogel
Die Aussicht ist schon recht beeindruckend – man sieht quer über die ganzen Stubaier bis ins Ötztal und zur
Wildspitze. Gut erkennen kann man z.B. den Lüsenser Fernerkogel in der Mitte und natürlich den Schrankogel, der hinten herauswinkt.
Leider verdeckt der Sulzkogel den Strahlkogel.
Am Gipfel traf ich dann 2 mutige Burschen, die den Nordgrat von Kühtai aus ohne Seil erklommen hatten
(vielen Dank an diese für das Gipfelfoto des Berichterstatters dieser Tour !) –
vom Gipfel herunter konnte ich mir den letzten Teil des Grates anschauen – huiii, da geht’s obi –
schaut schon recht anspruchsvoll und sehr, sehr luftig aus.
Es gibt auch eine gute Beschreibung dieser Tour (http://www.bergsteigen.at/forum/thema.aspx?ID=82981 ,
also wohl im günstigsten Falle II+)
Zwölferkogel und Hochtour ? Ja, denn das Firnfeld in der Ostflanke der Mittagsköpfe sorgt für eine kleine hochalpine Note – zumindest im Oktober...
Tourenverlauf: Kühtai 2010 m, hoch zum Speicher Finstertal und zum Südende des Sees, dann kurz dem Weg zum Sulzkogel folgen, dann aber abzweigen in das unbenannte Ost-Kar zwischen Sulzkogel und Mittagsköpfe.
Anschließend über das erwähnte Firnfeld nach Norden kurz bergab, am O-Steilabbruch der Mittagsköpfe nach Norden entlang hoch in die Scharte zwischen Mittagsköpfen und Zwölferkogel und die Südflanke des Zwölferkogels hinauf bis zum Gipfel.
Zurück durch das Zwölferkar – das ist allerdings eine weniger erfreuliche Geschichte … (zumindest wenn man auf die
50 zusteuert und im Geröll nicht mehr wie eine Gams herumspringen mag).
Das Ost-Kar zwischen Sulzkogel und Mittagsköpfe lässt sich überraschend gut begehen – feste Blöcke, wenig Geröll, stellenweise recht steil, aber landschaftlich sehr schön mit eindrucksvollem Blick auf Sulzkogel-Nordgrat und die „Kühtaier Spitzkoppe“ (wer schon mal in Namibia war, weiß, was ich meine ), sprich den Mittagsturm.
Der Anstieg in die Scharte zum Zwölferkogel ist dann etwas mühsam, es ist aber bei richtiger Wegewahl stets festes Blockwerk zu finden.
Wenn man in der Mitte der Südflanke des Zwölferkogels bleibt, ist auch hier stets festes Blockwerk unter den Schuhen.
Kurz vor dem Gipfel ist eine kleine Kletterstelle (20 m Distanz, I, ausgesetzt) zu bewältigen.
Die Beschreibung im AV-Führer von Klier: „Geröll …, unschwierig“ ist also auch hier zu relativieren.
Die Tour wurde schon einmal beschrieben (siehe http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=20735 –
vielen Dank an Martin und René für die Informationen) – da herrschten etwas andere Verhältnisse …(siehe Bilder anbei).
Im Herbst schaut der Fels anders aus – kein Gras mehr, mehr Brauntöne und es liegt natürlich auch schon Schnee.
Ich kann mich nur wundern, warum diese Tour so wenig bekannt ist, denn ich finde sie absolut lohnend. Der im Klier erwähnte Aufstieg zur Scharte zwischen Zwölferkogel und Mittagsköpfe über das Westufer des Sees erscheint mir recht zweifelhaft – man müsste da durch eine steile Felsstufe steigen, die mir wenig vertrauenserweckend erscheint.
Anbei ein paar Bilder:
1-Rietzer-GK.JPG
Bild 1: Anstieg zum Speicher Finstertal – Blick zum Rietzer Grieskogel (2884 m)
Über den Anstieg zum Speicher Finstertal breitet man lieber den Mantel des Schweigens angesichts der schrecklichen
Staumauer – der schönste Anblick ist noch die Gipfelflanke des Rietzer Grieskogels (siehe auch http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=49734 in eigener Sache ).
2-Zwoelfer-Speicher.JPG
Bild 2: Blick zum Zwölferkogel
Ein recht mächtiger Berg, dieser Zwölferkogel - der Anstiegsweg über die Südflanke verläuft auf der Rückseite von links. Noch weiter links schaut der etwas klobige Sulzkogel heraus (3016 m) – ein leichter Dreitausender, der Zwölferkogel ist doch deutlich anspruchsvoller …
3-Speicher-Finstertal.JPG
Bild 3: Blick zum Süd-Ende des Finstertaler Speichers
Ist man mal am See angelangt, so ist der Blick über den See recht eindrucksvoll und mit der tiefstehenden Sonne ergibt sich durchaus ein schöner Anblick. In der Bildmitte der Schartenkopf, rechts davon das kecke Gamezkögele, links Kraspesspitze.
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Bild 4: Anstieg durch das ostseitige Kar zwischen Sulzkogel und Mittagsturm
Das Kar ist wie bereits oben erwähnt gut zu begehen und bietet schöne Aussichten auf Sulzkogel-N-Grat und Mittagsturm.
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Bild 5: Rückblick auf das Kar in Richtung Speicher Finstertal
Die Felsblöcke liegen fester im Kar, als es den Anschein hat … Links Kraspesspitze mit Nord- und Südgipfel.
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Bild 6: Vor dem Abbiegen im Kar
Kurz vor der Querung in Richtung Firnfeld hat man einen guten Blick auf die „Teufelstürme“ des Sulzkogel-Nordgrats
und den Mittagsturm – eigentlich müsste es ja Mittagstürme heißen, denn es sind ja 2 Zipfel ...
7-Steilstufe-Firn.JPG
Bild 7: Abbiegen zum Firnfeld
Auf etwa 2750 m Höhe wechselt man am besten die Richtung und biegt nach rechts ab (d.h. nach Norden)
in Richtung des erwähnten Firnfelds (siehe auch nachfolgender Kartenausschnitt), das man nach einer weniger steilen, flacheren Passage auf etwa 2810 m dann in einem scharfen Abbruch absteigend erreicht.
8-Südflanke-Zwoelfer.JPG
Bild 8: Blick zur Südflanke des Zwölferkogels
Der Weg geht über das erwähnte Firnfeld nach unten, dann knapp an den Felsabstürzen der Mittagsköpfe
(in Bildmitte) entlang und über ein etwas mühsam zu begehendes Blockfeld hoch in Richtung zur Scharte.
Es empfiehlt sich aber für den Aufstieg nicht direkt zur Scharte zu gehen (letzteres war der von mir gewählte Abstiegsweg, der ziemlich brüchig und schuttreich ist), sondern in der Mitte der Südflanke zu bleiben, die etwas
steiler ist, aber überwiegend aus relativ festem Blockwerk besteht.
9-Firnstufe-Rückblick.JPG
Bild 9: Rückblick zur Kante zum Firnfeld
Das erste Stück des Firnfelds (höchster Teil) ist recht steil – bei Vereisung bestimmt nicht einfach – am Samstag war der Firn gefroren und trug wunderbar – der schönste Teil der Bergfahrt und ein Hauch von Hochtour. Man steigt das Firnfeld etwa 60 Höhenmeter bergab bis auf 2750 m.
10-Gipfel-Zwoelfer.JPG
Bild 10: Gipfelfoto Zwölferkogel
Die Aussicht ist schon recht beeindruckend – man sieht quer über die ganzen Stubaier bis ins Ötztal und zur
Wildspitze. Gut erkennen kann man z.B. den Lüsenser Fernerkogel in der Mitte und natürlich den Schrankogel, der hinten herauswinkt.
Leider verdeckt der Sulzkogel den Strahlkogel.
Am Gipfel traf ich dann 2 mutige Burschen, die den Nordgrat von Kühtai aus ohne Seil erklommen hatten
(vielen Dank an diese für das Gipfelfoto des Berichterstatters dieser Tour !) –
vom Gipfel herunter konnte ich mir den letzten Teil des Grates anschauen – huiii, da geht’s obi –
schaut schon recht anspruchsvoll und sehr, sehr luftig aus.
Es gibt auch eine gute Beschreibung dieser Tour (http://www.bergsteigen.at/forum/thema.aspx?ID=82981 ,
also wohl im günstigsten Falle II+)
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