Dürfte so 12 bis 13 Jahre her sein, da standen O. und ich am Einstieg des Stüdlgrats. Mein Kumpel versucht mir in einem Crashkurs noch schnell die wichtigsten Seilknoten beizubringen. Jedoch lassen diese neu gewonnenen Fähigkeiten auch keine Euphorie bei mir aufkommen, vielmehr beschleicht mich das dumpfe Gefühl dass wir an diesem Tag noch die Bekanntschaft mit der Bergrettung machen würden, oder auch nicht viel besser, eine unfreiwillige Nacht am Grat verbringen müssen. Schließlich biegen wir ab Richtung Normalweg. Komplett wird die Blamage als letztendlich O. am Kleinglockner die Gefolgschaft verweigert.
Obwohl durch den Rückzieher noch harmlos ausgegangen, dürfte mir diese Aktion beim „Jüngsten Berggericht“ keine guten Karten bescheren …
Am zweiten Oktoberwochenende werden nicht nur die Standesämter gestürmt (10.10.2010), auch für die Tourenbücher gibt es ob des Traumwetters reichlich Stoff. Ein Anruf bei der Stüdlhütte, beste Verhältnisse, zweieinhalb Stunden vorgeschlafen, um Null Uhr (Nacht zum Samstag) geht es nach Kals. Beim Lucknerhaus angekommen, sehen wir (Mathias und ich) gleich, dass es kein einsames Unternehmen wird. Wir erfahren später dass die Stüdlhütte restlos ausgebucht ist.
Anfangs im Schein der Stirnlampe, ziehen wir ab der Stüdlhütte, nun schon bei Tagesanbruch, mit gar nicht wenigen weiteren Seilschaften Richtung Luisenscharte. Auf geht’s. Die Verhältnisse sind sehr gut. Der Grat präsentiert sich südseitig weitgehend schneefrei, westseitig liegt zwar einiges an Schnee, die wenigen vereisten Stellen lassen sich jedoch auch ohne Eisen machen. Ab dem Frühstücksplatzl sichern wir mehr oder minder durchgehend über Standplatz. Wartezeiten durch langsamere Seilschaften und gelegentliches Seilkudelmudel durch ungeduldige Nachkommende bremsen auch etwas. Zudem sind wir mittlerweile saumüde, aber was solls, es gibt ja eh keinen Grund zum Hetzen. Und schließlich erreichen wir, wenn auch nach einer eher bescheidenen Durchstiegszeit den Großglockner erstmals von Südwesten her. Beim Abstieg ist bis zum Leitl nochmals Konzentration gefragt, wir sichern diese Passage auch, danach schlurfen wir – hat uns da wer Steine in den Rucksack gepackt – bis zur Lucknerhütte, um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Nochmals den Rucksack aufgenommen, zum Auto hatschen, eineinhalb Stunden schlafen und ab nach Hause, wo wir 27 Stunden nach Aufbruch ankommen.
Sicher könnte man diesen Klassiker auch gemütlicher angehen, aber wie heißt es so schön: Fallweise will der Körper geschunden werden. Ein paar Bilder reiche ich noch nach.
LG, Norbert
Obwohl durch den Rückzieher noch harmlos ausgegangen, dürfte mir diese Aktion beim „Jüngsten Berggericht“ keine guten Karten bescheren …
Am zweiten Oktoberwochenende werden nicht nur die Standesämter gestürmt (10.10.2010), auch für die Tourenbücher gibt es ob des Traumwetters reichlich Stoff. Ein Anruf bei der Stüdlhütte, beste Verhältnisse, zweieinhalb Stunden vorgeschlafen, um Null Uhr (Nacht zum Samstag) geht es nach Kals. Beim Lucknerhaus angekommen, sehen wir (Mathias und ich) gleich, dass es kein einsames Unternehmen wird. Wir erfahren später dass die Stüdlhütte restlos ausgebucht ist.
Anfangs im Schein der Stirnlampe, ziehen wir ab der Stüdlhütte, nun schon bei Tagesanbruch, mit gar nicht wenigen weiteren Seilschaften Richtung Luisenscharte. Auf geht’s. Die Verhältnisse sind sehr gut. Der Grat präsentiert sich südseitig weitgehend schneefrei, westseitig liegt zwar einiges an Schnee, die wenigen vereisten Stellen lassen sich jedoch auch ohne Eisen machen. Ab dem Frühstücksplatzl sichern wir mehr oder minder durchgehend über Standplatz. Wartezeiten durch langsamere Seilschaften und gelegentliches Seilkudelmudel durch ungeduldige Nachkommende bremsen auch etwas. Zudem sind wir mittlerweile saumüde, aber was solls, es gibt ja eh keinen Grund zum Hetzen. Und schließlich erreichen wir, wenn auch nach einer eher bescheidenen Durchstiegszeit den Großglockner erstmals von Südwesten her. Beim Abstieg ist bis zum Leitl nochmals Konzentration gefragt, wir sichern diese Passage auch, danach schlurfen wir – hat uns da wer Steine in den Rucksack gepackt – bis zur Lucknerhütte, um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Nochmals den Rucksack aufgenommen, zum Auto hatschen, eineinhalb Stunden schlafen und ab nach Hause, wo wir 27 Stunden nach Aufbruch ankommen.
Sicher könnte man diesen Klassiker auch gemütlicher angehen, aber wie heißt es so schön: Fallweise will der Körper geschunden werden. Ein paar Bilder reiche ich noch nach.
LG, Norbert
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