Hochfeiler Nordwand, Gr Möseler NW-Wand + NNW-Grat, III
Passend zur Jahreszeit (vielleicht auch zum Wetter) lade ich wieder einmal ein zu einem Rückblick in vergangene Zeiten.
Zur Jahreszeit passend deshalb, weil man heutzutage in diesen Touren gute Verhältnisse nur noch im Mai, bestenfalls im Juni antrifft. Natürlich muss man dann auch fürchten, von einem Extremskifahrer über den Haufen gefahren zu werden. Neue alpine Gefahren lauern…Wie auch immer - auf jeden Fall ist es vielleicht interessant, einen Blick auf die Verhältnisse und auch die Ausrüstung einer Zeit vor über dreißig Jahren werfen.
Viel Vergnügen mit unseren ersten Gehversuchen im Eis!
Hochfeiler, 3509m, N-Wand,55°, 24.7.1979
Die Hochfeiler N-Wand und das Schlegeiskees im Sommer 1979:
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Aufbruch 3h morgens. Unsere Stirnlampen scheinen ein Loch in den dichten Nebel brennen zu wollen. Das Schlegeiskees ist kompliziert zerschrundet, ohne gute Sicht geht da gar nichts.
Doch das graue Gebräu wandert aufwärts, löst sich in Fetzen auf und wir können uns bald orientieren im anspruchsvollen Labyrinth von Spalten und hausgroßen Eistürmen.
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002.jpg
Die Steigeisen beißen sich gut in den Hartfirn und die meisten drohenden Spalten lassen sich gut überwinden.
003.jpg
Ein Blick zum Breitnock, unser Ziel für morgen:
004.jpg
Kurz vor dem Einstieg die Überraschung: Ein Spaltenmaul von Zimmerbreite. Nur eine etwa 1 Meter breite und etwa 2 Meter dicke Brücke führt darüber. Gut gesichert schiebt sich mein Freund reitend und am Bauch kriechend drüber und auch mich trägt das fragile Gebilde – gottseidank – noch. Bald stehen wir unter der steilen Eisflanke:
005.jpg
Der Bergschrund wehrt sich kaum, jedoch befinden wir uns nun in einer bis zu zwei Meter tiefen Firnrinne, die wir zunächst nicht verlassen können.
006.jpg
Die Firnschneiden daneben sind zu schmal und nur mit einem Pickel und einem Eisstichel bewaffnet, ist das Steigen in der Rinne viel einfacher.
Endlich gelingt die Flucht aus dem Kanonenrohr und wir können über gut verfirnte Strecken rasch aufsteigen.
007.jpg
Bald jedoch zwingen uns Blankeisstrecken dazu, Stufen zu schlagen und als mir am Stand eine Rohrspirale bereits nach 5cm ins Leere greift, weiß ich, dass es Zeit ist, dickere Eisschichten aufzusuchen.
008.jpg
Das gelingt uns zwar, aber die spärlichen Firnreste auf dem Blankeis fordern uns dennoch ein wenig
009.jpg
Den Ausstieg schätzen wir auf 65°, aber wenigstens gelingt dieser im festeren Firn. Bald darauf schwingen wir uns erleichtert über die Gipfelwächte. Am Gipfel stecken wir wieder in Wolken, aber wenigstens im Abstieg reißt es kurz auf und wir können einen kleinen Blick in die eben durchstiegene Flanke und unseren Gipfel werfen.
010.jpg
Anschließend entscheiden wir uns leider für den Abstieg durch die Rötenwand und damit für eine äußerst delikate Bruchvariante, die uns noch einiges an Konzentration und Nerven kostet. Aber das ist eine andere Geschichte…
Hier noch ein kleiner Rückblick:
011.jpg
Passend zur Jahreszeit (vielleicht auch zum Wetter) lade ich wieder einmal ein zu einem Rückblick in vergangene Zeiten.
Zur Jahreszeit passend deshalb, weil man heutzutage in diesen Touren gute Verhältnisse nur noch im Mai, bestenfalls im Juni antrifft. Natürlich muss man dann auch fürchten, von einem Extremskifahrer über den Haufen gefahren zu werden. Neue alpine Gefahren lauern…Wie auch immer - auf jeden Fall ist es vielleicht interessant, einen Blick auf die Verhältnisse und auch die Ausrüstung einer Zeit vor über dreißig Jahren werfen.
Viel Vergnügen mit unseren ersten Gehversuchen im Eis!
Hochfeiler, 3509m, N-Wand,55°, 24.7.1979
Die Hochfeiler N-Wand und das Schlegeiskees im Sommer 1979:
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Aufbruch 3h morgens. Unsere Stirnlampen scheinen ein Loch in den dichten Nebel brennen zu wollen. Das Schlegeiskees ist kompliziert zerschrundet, ohne gute Sicht geht da gar nichts.
Doch das graue Gebräu wandert aufwärts, löst sich in Fetzen auf und wir können uns bald orientieren im anspruchsvollen Labyrinth von Spalten und hausgroßen Eistürmen.
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Die Steigeisen beißen sich gut in den Hartfirn und die meisten drohenden Spalten lassen sich gut überwinden.
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Ein Blick zum Breitnock, unser Ziel für morgen:
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Kurz vor dem Einstieg die Überraschung: Ein Spaltenmaul von Zimmerbreite. Nur eine etwa 1 Meter breite und etwa 2 Meter dicke Brücke führt darüber. Gut gesichert schiebt sich mein Freund reitend und am Bauch kriechend drüber und auch mich trägt das fragile Gebilde – gottseidank – noch. Bald stehen wir unter der steilen Eisflanke:
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Der Bergschrund wehrt sich kaum, jedoch befinden wir uns nun in einer bis zu zwei Meter tiefen Firnrinne, die wir zunächst nicht verlassen können.
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Die Firnschneiden daneben sind zu schmal und nur mit einem Pickel und einem Eisstichel bewaffnet, ist das Steigen in der Rinne viel einfacher.
Endlich gelingt die Flucht aus dem Kanonenrohr und wir können über gut verfirnte Strecken rasch aufsteigen.
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Bald jedoch zwingen uns Blankeisstrecken dazu, Stufen zu schlagen und als mir am Stand eine Rohrspirale bereits nach 5cm ins Leere greift, weiß ich, dass es Zeit ist, dickere Eisschichten aufzusuchen.
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Das gelingt uns zwar, aber die spärlichen Firnreste auf dem Blankeis fordern uns dennoch ein wenig
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Den Ausstieg schätzen wir auf 65°, aber wenigstens gelingt dieser im festeren Firn. Bald darauf schwingen wir uns erleichtert über die Gipfelwächte. Am Gipfel stecken wir wieder in Wolken, aber wenigstens im Abstieg reißt es kurz auf und wir können einen kleinen Blick in die eben durchstiegene Flanke und unseren Gipfel werfen.
010.jpg
Anschließend entscheiden wir uns leider für den Abstieg durch die Rötenwand und damit für eine äußerst delikate Bruchvariante, die uns noch einiges an Konzentration und Nerven kostet. Aber das ist eine andere Geschichte…
Hier noch ein kleiner Rückblick:
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