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Zillertaler Eistouren anno 1979

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  • #16
    AW: Zillertaler Eistouren anno 1979

    Danke für eure netten Antworten! Freut mich, dass mein eigens für Regentage verfasster Beitrag so gut ankommt. An solchen Tagen hat man halt auch Zeit, die alten Dias zu scannen und stolpert so oft über ganz nette Erinnerungen.

    Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
    Was mich noch interessiert, an wie viel kannst du dich von den beiden Touren noch erinnern und wie viel entstammt deinen Tourenaufzeichnungen? Wenn man noch keine 35 Jahre alt ist, ist es schwer einzuschätzen, wie gut man sich an Touren vor 35 Jahren erinnern kann.
    Sehr gut kann ich mich noch erinnern, da fällt einem auch noch manches Detail ein, das mir heute schon auch ein wenig Schmunzeln abringt. Einerseits ausrüstungsmäßig, andererseits auch in Hinblick auf unsere damaligen Beurteilung und Erfahrung. Immerhin waren das ja unsere ersten Schritte im Eis und manche Bergerfahrung wurde noch autodidaktisch erworben.
    Der Erinnerung auf die Sprünge helfen mir auch noch meine sehr detaillierten Berichte, die ich damals geschrieben habe und natürlich die Fotos.

    Zitat von wüstengeher Beitrag anzeigen
    Da kann es dann schon mal passieren dass dann einer sagt:
    "Alte Männer vergessen nie ihre begangenen Heldentaten, wohl aber dass sie diese schon erzählt haben"
    wüstengeher
    Ja - da heißt es natürlich ordentlich aufpassen....

    @pivo: Du hast meinen langjährigen Bergfreund natürlich richtig wiedererkannt

    Zitat von HAH Beitrag anzeigen
    Noch eine ernsthafte Frage: Warum musstet Ihr im Blankeis Stufen schlagen? Auf den Fotos sehen Eure Steigeisen ziemlich modern aus. War das Eis zu hart oder die Frontzacken nicht ausgeprägt genug oder was Anderes?
    Diese Frage hatte ich schon erwartet:
    Schau genau auf die Bilder. Siehst du ein zweites Eisgerät? Wir hatten damals nämlich in der linken Hand nur einen sogenannten Stichel, praktisch nichts besseres als eine Art Griffnagel. Im Blankeis konnte man damit gerade das Gleichgewicht halten. Je nach Neigung mussten wir also in einer Stufe stehend, etwa in Reichweite bereits für eine weitere Stufe sorgen, diese dann anpeilen und dann je nach Eisbeschaffenheit wieder so weitermachen. Zum Unterschied von heute haben wir damals ganz gezielt nach überfirnten Strecken Ausschau gehalten und natürlich war auch weicheres Eis dann leichter zu bewältigen. Nicht zu vergessen, dass wir auch psychisch noch nicht so gefestigt waren und noch keine richtige Übung hatten. Als kleinen "Fortschritt" zum gemeingefährlichen Eisstichel verwendete ich bereits einen umfunktionierten Hohlhering, wie man ihn für Zelte im Sand verwendet - na ja....
    Aber bereits im Winter darauf entdeckten wir bei Topropeübungen an Schneewänden von Straßenräumungen, dass man mit zwei Pickeln wesentlich steilere Sachen sicherer meistern kann. Darauf hin waren wir nie mehr ohne zwei Eisgeräte unterwegs.
    Es ist schon eigenartig, dass einem heute - ausgerüstet mit zwei modernen Eisgeräten - eine 60° Stelle ein müdes Lächeln kostet...

    LG

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    • #17
      AW: Zillertaler Eistouren anno 1979

      Hallo tauernfuchs,

      danke für die ausführliche Erklärung! Ohne zweiten Pickel ist es natürlich schwierig, im steilen Gelände auf den Frontzacken zu steigen, das sehe ich ein. Wir haben es mal in einer Toprope-Übung ausprobiert in ca. 80° steilem, aber strukturiertem Eis. War jetzt nichts, was ich ohne Toprope unbedingt wiederholen muss.

      Spannend, wie sich die Ausrüstung weiterentwickelt hat.

      Grüße
      Hannes


      Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
      :
      Diese Frage hatte ich schon erwartet:
      Schau genau auf die Bilder. Siehst du ein zweites Eisgerät? Wir hatten damals nämlich in der linken Hand nur einen sogenannten Stichel, praktisch nichts besseres als eine Art Griffnagel. Im Blankeis konnte man damit gerade das Gleichgewicht halten. Je nach Neigung mussten wir also in einer Stufe stehend, etwa in Reichweite bereits für eine weitere Stufe sorgen, diese dann anpeilen und dann je nach Eisbeschaffenheit wieder so weitermachen. Zum Unterschied von heute haben wir damals ganz gezielt nach überfirnten Strecken Ausschau gehalten und natürlich war auch weicheres Eis dann leichter zu bewältigen. Nicht zu vergessen, dass wir auch psychisch noch nicht so gefestigt waren und noch keine richtige Übung hatten. Als kleinen "Fortschritt" zum gemeingefährlichen Eisstichel verwendete ich bereits einen umfunktionierten Hohlhering, wie man ihn für Zelte im Sand verwendet - na ja....
      Aber bereits im Winter darauf entdeckten wir bei Topropeübungen an Schneewänden von Straßenräumungen, dass man mit zwei Pickeln wesentlich steilere Sachen sicherer meistern kann. Darauf hin waren wir nie mehr ohne zwei Eisgeräte unterwegs.
      Es ist schon eigenartig, dass einem heute - ausgerüstet mit zwei modernen Eisgeräten - eine 60° Stelle ein müdes Lächeln kostet...
      Tourenberichte und Sonstiges auf www.deichjodler.com

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