Neugierig....
Neugierig auf diesen neuen Steig riskierten wir einen Abstecher zu unseren Nachbarn. Ansprechend, aber "nur" D/E versprach einen tollen Klettersteigtag.
Aber das mit den Bewertungen ist so eine Sache - dazu mehr im Lauf der Erzählung.
Wir starten mit der Alpspitzbahn und lassen uns auf 2050 m bringen. Entlang der Skipiste ein kleines Stück talwärts und über eine Schuttreiße zum Einstieg. Dort sollen ja schon Schwierigkeiten von D/E warten, was uns absolut nicht so vorkommt. Die nächsten haarigen Stellen warten "in der Niesche". Ja - stimmt, knackig. Aber im Anschluß reihen sich schwere Stellen unmittelbar aneinander und saugen Dir förmlich die Kraft aus den Oberarmen. So werden auch vermeintliche "D" Passagen zu echten Kraftakten und die Gefahr, einen Umhängevorgang nicht mehr positiv abzuschließen, steigt enorm und damit das Unfallrisiko.
keine Rastpassagen
Rastpassagen sind so gut wie gar nicht zu finden, einzelne Standplätze reichen manchmal nur für 1 Person. Bei uns kam heute noch dazu, daß die Wand an vielen Stellen naß war und da und dort regelrecht vor Nässe tropfte. Die Freude über die erste Attraktion, eine attraktive Seilleiter, währte genausolange, bis wir aus ihr aussteigen mußten. Der Übergang in eine weitere steile Wandstelle begann sofort wieder den Schmalz aus den Muckis zu zuzeln. Und es folgten noch einige wirklich schwere Passagen, bis wir endlich bei der Seilbrücke ankamen, die das Finale einläutete. Nach dieser noch kurz ums Eck und das Gipfelkreuz leuchtete zu uns. Ganz ehrlich: ich war heilfroh, daß ich unfallfrei durchkam und natürlich entsprechend glücklich, unversehrt am Gipfel zu stehen.
Richtig entspannend und eine lohnende Draufgabe war dann der Rückweg. Ein Stück Richtung Alpspitze aufsteigen und den "Nordwandsteig" zurück zum Ausgangspunkt. Einige versicherte Stellen und ein gutes Stück durch einen Tunnel (!!) waren ein toller Eindruck inmitten dieser gewaltigen Kullisse.
Fragen?
einige offene Fragen läßt der Steig aber zurück:
Der Zustand der Verankerungen und des Seils sowie der generelle Zustand des Steigs ließen uns darüber diskutieren, ob der Steig wirklich nagelneu ist. Wer weiß, wann der Steig exakt erbaut wurde? Um keine Unklarheiten aufkommen zu lassen, der Weg ist in tadellosem Zustand.
Bewertung: am Einstieg mit "D" angegeben, von Axel Jentzsch-Rabel mit "D/E" schon richtiger erwischt, möchte ich allen Besteigern raten, beide Bewertungen zu vergessen und ein klares "E" voranstellen. Die schweren Passagen einzeln betrachtet sind korrekt beurteilt, in der Gesamtheit steigt aber meiner Meinung nach die Schwierigkeit gerade dann, wenn die Kraft nachläßt, und das tut sie mit Sicherheit. Spätestens ab der Hälfte ist man ausgepowert und hat nicht mehr die gleiche Energie wie am Anfang. Unsere einhellige Meinung war, daß es einer der härtesten Ferratas war, die wir je gegangen sind.
Den Tip, umzudrehen, wenn man am Anfang Probleme hat, haben einige Begeher in die Tat umgesetzt. Es dürfte sich vor Ort schon herumgesprochen haben, daß es ein hartes Teil ist.
Zusammenfassung:
Als AusrüstungsMUSS würde ich eine extra Bandschlinge mit Karabiner zum Rasten, auch an nicht dafür vorgesehenen Stellen, sowie Ganzfingerhandschuhe mit GUTEM GRIPP empfehlen. Wenn die Einstellung stimmt, ist die Ferrata ein Genuß, ich würde trotzdem nur wirklich Erfahrenen den Steig empfehlen. Um ehrlich zu sein, für mich war es grenzwertig.
Sicher werden noch einige Begeher von den vorhandenen Bewertungen (D oder D/E) verleitet, einzusteigen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das alles nach oben korrigiert wird. Ich würde im Falle der Tafel am Einstieg sogar von Fahrlässigkeit sprechen, die Probleme so nieder anzugeben.
im Einstieg
Mauerläufersteig (1004).JPG
sehr ausgesetzt
Mauerläufersteig (1010).JPG
Spektakulär
Mauerläufersteig (1016).JPG
ohne künstliche Tritte
Mauerläufersteig (1018).JPG
anstrengend
Mauerläufersteig (1037).JPG
Mauerläufersteigalbum
Neugierig auf diesen neuen Steig riskierten wir einen Abstecher zu unseren Nachbarn. Ansprechend, aber "nur" D/E versprach einen tollen Klettersteigtag.
Aber das mit den Bewertungen ist so eine Sache - dazu mehr im Lauf der Erzählung.
Wir starten mit der Alpspitzbahn und lassen uns auf 2050 m bringen. Entlang der Skipiste ein kleines Stück talwärts und über eine Schuttreiße zum Einstieg. Dort sollen ja schon Schwierigkeiten von D/E warten, was uns absolut nicht so vorkommt. Die nächsten haarigen Stellen warten "in der Niesche". Ja - stimmt, knackig. Aber im Anschluß reihen sich schwere Stellen unmittelbar aneinander und saugen Dir förmlich die Kraft aus den Oberarmen. So werden auch vermeintliche "D" Passagen zu echten Kraftakten und die Gefahr, einen Umhängevorgang nicht mehr positiv abzuschließen, steigt enorm und damit das Unfallrisiko.
keine Rastpassagen
Rastpassagen sind so gut wie gar nicht zu finden, einzelne Standplätze reichen manchmal nur für 1 Person. Bei uns kam heute noch dazu, daß die Wand an vielen Stellen naß war und da und dort regelrecht vor Nässe tropfte. Die Freude über die erste Attraktion, eine attraktive Seilleiter, währte genausolange, bis wir aus ihr aussteigen mußten. Der Übergang in eine weitere steile Wandstelle begann sofort wieder den Schmalz aus den Muckis zu zuzeln. Und es folgten noch einige wirklich schwere Passagen, bis wir endlich bei der Seilbrücke ankamen, die das Finale einläutete. Nach dieser noch kurz ums Eck und das Gipfelkreuz leuchtete zu uns. Ganz ehrlich: ich war heilfroh, daß ich unfallfrei durchkam und natürlich entsprechend glücklich, unversehrt am Gipfel zu stehen.
Richtig entspannend und eine lohnende Draufgabe war dann der Rückweg. Ein Stück Richtung Alpspitze aufsteigen und den "Nordwandsteig" zurück zum Ausgangspunkt. Einige versicherte Stellen und ein gutes Stück durch einen Tunnel (!!) waren ein toller Eindruck inmitten dieser gewaltigen Kullisse.
Fragen?
einige offene Fragen läßt der Steig aber zurück:
Der Zustand der Verankerungen und des Seils sowie der generelle Zustand des Steigs ließen uns darüber diskutieren, ob der Steig wirklich nagelneu ist. Wer weiß, wann der Steig exakt erbaut wurde? Um keine Unklarheiten aufkommen zu lassen, der Weg ist in tadellosem Zustand.
Bewertung: am Einstieg mit "D" angegeben, von Axel Jentzsch-Rabel mit "D/E" schon richtiger erwischt, möchte ich allen Besteigern raten, beide Bewertungen zu vergessen und ein klares "E" voranstellen. Die schweren Passagen einzeln betrachtet sind korrekt beurteilt, in der Gesamtheit steigt aber meiner Meinung nach die Schwierigkeit gerade dann, wenn die Kraft nachläßt, und das tut sie mit Sicherheit. Spätestens ab der Hälfte ist man ausgepowert und hat nicht mehr die gleiche Energie wie am Anfang. Unsere einhellige Meinung war, daß es einer der härtesten Ferratas war, die wir je gegangen sind.
Den Tip, umzudrehen, wenn man am Anfang Probleme hat, haben einige Begeher in die Tat umgesetzt. Es dürfte sich vor Ort schon herumgesprochen haben, daß es ein hartes Teil ist.
Zusammenfassung:
Als AusrüstungsMUSS würde ich eine extra Bandschlinge mit Karabiner zum Rasten, auch an nicht dafür vorgesehenen Stellen, sowie Ganzfingerhandschuhe mit GUTEM GRIPP empfehlen. Wenn die Einstellung stimmt, ist die Ferrata ein Genuß, ich würde trotzdem nur wirklich Erfahrenen den Steig empfehlen. Um ehrlich zu sein, für mich war es grenzwertig.
Sicher werden noch einige Begeher von den vorhandenen Bewertungen (D oder D/E) verleitet, einzusteigen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das alles nach oben korrigiert wird. Ich würde im Falle der Tafel am Einstieg sogar von Fahrlässigkeit sprechen, die Probleme so nieder anzugeben.
im Einstieg
Mauerläufersteig (1004).JPG
sehr ausgesetzt
Mauerläufersteig (1010).JPG
Spektakulär
Mauerläufersteig (1016).JPG
ohne künstliche Tritte
Mauerläufersteig (1018).JPG
anstrengend
Mauerläufersteig (1037).JPG
Mauerläufersteigalbum
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