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VF Aldo Roghel, Forc. Piccola di Stallata (2650 m), Sextener Dolomiten, 21.7.07

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  • VF Aldo Roghel, Forc. Piccola di Stallata (2650 m), Sextener Dolomiten, 21.7.07

    Der erste Abschnitt der BRG-Bergfahrt Sextener Dolomiten führte uns vom Kreuzbergpass auf die Forcella Piccola di Stallata (2650 m) zwischen den beiden Guglie di Stallata und hinunter zum Bivacco Battaglione Cadore. Dabei ist die Via ferrata Aldo Roghel zu begehen. Der Steig ist als D zu klassifizieren. Manchmal liest man auch E, das erscheint mir aber übertrieben, da die dafür in Frage kommenden leicht überhängenden Stellen allesamt mit Stiften und Bügeln entschärft sind. Die Anlage wurde angeblich einmal neu trassiert und dabei einige Leitern durch Stahlseil ersetzt. Das angejahrte Seil ist jedenfalls so gut wie durchgehend, und in einem akzeptablem Zustand, wobei jedoch zahlreiche durch Steinschlag verursachte Dellen und mittels Isolierband überklebte Ausfransungen vorhanden sind. Die Bolzen sind mittels Blei versetzt und mit Zinkspray vor Korrossion behelfsmäßig „geschützt“. Ein Kennzeichen des Steiges ist der moderate B-Beginn, Steigerung auf C, und erst als man sich fragt, was an dem Steig eigentlich schwer sein soll beginnen die Schwierigkeiten im oberen Abschnitt. Diese sind gekennzeichnet durch einige Kraftlacklstellen, Überhängendes oder allzu Glattes ist jedoch mittels Bügeln und Stiften entschärft. Der obere Abschnitt ist generell steil bis senkrecht, teilweise Verschneidungskletterei in der Nähe des markanten Kamins zwischen den beiden Guglie di Stallata, insgesamt ein schöner Steig, zwar ohne Gipfel, aber dafür mit tollen Ausblicken auf den gegenüber liegenden Karnischen Hauptkamm. In der Regel ist anschließend die Kombination mit der Via ferrata Cengia Gabriella fällig, welche zum Rifugio Giosue Carducci führt. Die Roghel alleine benötigt etwa 3,5 h (bei schneidigem Tempo und ohne Pausen).

    Im Detail:

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    Vom Kreuzbergpass steigt man erst über Skipistengelände zu schlecht getarntem Bunker und am ausgetrockenten Bärensee vorbei entlang einem schönen dicht verwachsenen Pfad hoch Richtung Rifugi Berti,

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    bis man eine Almwiese mit schönen Ausblicken auf den Karnischen Hauptkamm erreicht.

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    Die Wiese weist hübsche hüfthohe Reitgrasbestände auf, Präriegefühl kommt auf.

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    Nach Latschenpfad mit einigen saftigen Steigungen und Versicherungen wird man nach etwa 1,5 h des Rifugio Berti ansichtig.

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    Im Westen zieht die ehemals vergletscherte und weitläufige Schuttlandschaft des Val Popera, endend mit der Sentinellascharte die Blicke auf sich. Am Bild links der Scharte die Flanke des Elfers und rechts der Scharte in Bildmitte die Sextener Rotwand und der Neuner. Über die Sentinellascharte werden wir nach Begehung des Alpinisteiges und Umrundung des Elfer-Hochbrunner Schneid-Massivs wieder hierher zurückkehren.

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    Deutlich ragt nun auch die Felsbarriere, welche uns den Zutritt in die inneren Sextener Dolomiten verwehrt auf, Campanili und Guglie di Stallata, jeweils zwei. Die Via Ferrata Aldo Roghel vermittelt uns den Anstieg zur Forcella Piccola di Stallata zwischen den beiden Guglie, das sind die beiden dreieckförmigen Erhebungen in Bildmitte. Die Scharte befindet sich etwas rechts der Bildmitte über dem deutlich zu erkennenden Kamin zwischen den Guglie.

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    Unweit des Rifugio Berti schreiben die Leute gerne ihren Namen mit Steinen in die Matten.

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    Bis zum Fuß der Guglie und dem Einstieg zum Klettersteig wartet eine schier endlose Schutthalde auf uns.

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    Doch wir nähern uns immer weiter

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    dem Einstieg.
    Zuletzt geändert von philomont; 07.08.2007, 20:17.
    Be Edenistic!

  • #2
    VF Aldo Roghel, Forc. Piccola di Stallata (2650 m), Sextener Dolomiten, 21.7.07

    Am Einstieg ist ein guter Platz zum Anlegen der Klettersteigausrüstung und es geht gleich dahin.

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    Anfangs moderat aber durchaus luftig …

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    … arbeiten wir uns hoch,

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    begleitet von eindrucksvollem Felsgelände …

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    … und faszinierenden Tiefblicken.

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    Altschneereste bezeugen, dass sich der Schnee hier stellenweise lange hält, wir kommen jedoch nicht in Berührung mit ihm.

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    Schöne Verschneidungskletterei …

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    … wird zusätzlich belohnt mit tollem Panorama auf den Karnischen Hauptkamm.
    Zuletzt geändert von philomont; 07.08.2007, 19:48.
    Be Edenistic!

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    • #3
      VF Aldo Roghel, Forc. Piccola di Stallata (2650 m), Sextener Dolomiten, 21.7.07

      Doch weiter geht's
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      über ein Wandl

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      zu neuen Schwierigkeiten

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      Die Schlüsselstellen geben sich jetzt die Hand …

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      … dieses Bild musste dennoch sein.

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      Letzte Hürden …

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      … und ein anstrengender Quergang …

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      … runden das Bild eines tollen Klettersteigs ab.

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      Geschafft! Walter in der Forcella Piccola di Stallata.

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      Sogleich überblicken wir die logische Fortsetzung: Die Via Ferrata Cengia Gabriella.

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      Doch erst pausieren wir, nach C-Abstieg ins Kar, zuletzt durch eine steinschlaggefährdete Schlucht, im Bivacco Battaglione Cadore, wo wir ungestört schlafen wie die Murmeltiere.
      Be Edenistic!

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      • #4
        AW: VF Aldo Roghel, Forc. Piccola di Stallata (2650 m), Sextener Dolomiten, 21.7.07

        Zitat von philomont Beitrag anzeigen
        Die Anlage wurde angeblich einmal neu trassiert und dabei einige Leitern durch Stahlseil ersetzt.
        Ich hab die Fotos von meinem Vater gesehen: Ziemlich abenteuerliche Leitern, die schräg versetzt in der Wand hängen. Ich glaube, der Steig wurde vor allem steinschlagmäßig verbessert (was nichts daran ändert, dass wir bei unserer seinerzeitigen Begehung vor der Schlucht eine Viertelstunde gewartet haben, bis die vor uns Gehenden draußen waren).
        Das angejahrte Seil ist jedenfalls so gut wie durchgehend, und in einem akzeptablem Zustand, wobei jedoch zahlreiche durch Steinschlag verursachte Dellen und mittels Isolierband überklebte Ausfransungen vorhanden sind. Die Bolzen sind mittels Blei versetzt und mit Zinkspray vor Korrossion behelfsmäßig „geschützt“.
        Also "dolomitentypische Absicherung"

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        • #5
          AW: VF Aldo Roghel, Forc. Piccola di Stallata (2650 m), Sextener Dolomiten, 21.7.07

          Es gab da eine Leiternserie mit senkrechtem und sogar leicht überhängendem Abschluss in einer steinschlagträchtigen Schlucht. Mit schwerem Rucksack keine Gaudi. Eine der Leitern wackelte nur noch oben links an einem windigen Drahtseil vor sich hin. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie wir damals da raufgekommen sind. Die alte Trassenführung des Roghel ging auch über eine andere Scharte.
          Jahre später haben wir uns den neu verlegten Steig angesehen. Ich kann mich noch gut erinnern, was für ein enges, aber grandios weltabgeschiedenes Plätzchen diese Forcella Piccola di Stallata ist. Wenig erfreulich empfand ich aber den Abstieg zum Biwak, da es völlig unmöglich war, hier Steinschlag zu vermeiden. Insgesamt jedenfalls eine ziemlich wilde Gegend, die Sextener Dolomiten.
          Zuletzt geändert von davis1926; 09.08.2007, 08:14.

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