Der Hüttenwirt des Matrashauses am Hochkönig ist ein begnadeter Hüttenwirt, der seine Hütte mit viel Liebe und Umsicht leitet. Allerdings gibt es auf seiner Homepage eine Besonderheit, die sich unter Extras findet: nämlich die Geschichten vom Hüttenwirt. Ganz besonders geschickte oder unbelehrbare Bergsteiger finden sich dann in lesenswerten Berichten wieder. Das macht eine Besteigung des Königsjodlers natürlich nochmals spannender, man muss zuerst die Schwierigkeiten des Steigs meistern und sich dann noch fürchten in der Anekdotensammlung des Wirts zu landen!
Vor allem wenn man wieder was ausgeheckt hat, das eigentlich nicht vernünftig ist. Zuviele Stunden im Büro, bei Kunden und im Auto haben mir eine Art Fernfahrerfigur beschert, meine Kondition ist im Keller und in Osttirol kann sich auch keiner mehr an meine Heldentaten erinnern, in einem Wort: das bergsteigerische Karriereende liegt schon lang hinter mir. Aber irgendwie will ich es doch immer wieder einmal wissen, ob sich mangelnde Fitness durch Motivation ausgleichen lässt, in einem Wort ich bin ein Kandidat für die Geschichten vom Wirt!
Noch dazu will ich in der Nacht einsteigen, denn Stausteherei habe ich schon aus beruflichen Gründen genug. Das Konzept ist also einfach: ein Nachmittagsschläfchen dann in Wien ins Auto setzen, zuerst Wolfgang und dann Flo in Fuschl abholen, zum Einstieg, losmarschieren und zum Frühstücksbier am Matrashauses auftauchen. Und die Fotoausrüstung muss natürlich mit. Bei mir sind die Prioritäten klar: statt Wasser und Jause kommen Linsen und Fotokram in den Rucksack, der soll ja auch so schwer werden wie der Träger!
Wie war es dann wirklich? Der Weg zum Einstieg war dank moderner Lampen leicht zu finden, die Kletterei am leeren Steig ein Vergnügen und die Objektive habe ich bei Wolfgang in den Rucksack gepackt! Das mit dem Fotografieren hat dann aber nicht so funktioniert wie erwartet. Um nicht in den Geschichten vom Wirt zu landen, habe ich doch eher probiert einen Kletterrhytmus zu finden und habe die D600 nur selten ausgepackt. Aber die schönsten Bilder macht eh der Kopf, die werden dann in der Erinnerung sogar noch schöner - eine Raw Bearbeitung die keine Zeit kostet und perfekte Ergebnisse bringt.
Zurück zum Königsjodlers: er ist einfach lang, wie bei einem schlechten Horrorfilm, wo das Monster immer wieder erwacht, taucht auch immer ein neuer Einschnitt auf, wenn man glaubt schon ganz oben zu sein! Zum Glück ist es bei uns kein Horrorfilm: die Kondition reicht bei mir zumindest für den Aufstieg, bei den oberen Gratteilen kommt bei uns die Sonne raus und im kitschig schönen Morgenlicht überschreiten wir Gratturm um Gratturm und freuen uns über die atemberaubende Aussicht (oder ist doch die Höhe, die mir die Luft nimmt?)
Um 8:00 sind wir beim Ausstieg und wenig später sinniere ich im Matrashaus ob das jetzt ein Frühstücksbier, ein Mittagsbier oder ob doch schon die Feierabendrunde ist. Feierabend leider nicht, den bei mir steht die größte Herausforderung noch bevor. Dass ich mich aufwärts mit Routine durchschummeln kann, war mir klar nur abwärts zählt leider nur noch Kraft und Fitness! Um mehrere Fehler machen zu können entscheiden wie uns für den Normalweg über die Mitterfeldalm, im Birgkar liegt zuwenig Schnee für die Schi aber zuviel für die Wanderschuhe. Wolfgang und Flo schicke ich vor, die sollen vom Dientner Sattel das Auto holen. So kann ich wenigstens beim Abstieg in aller Ruhe an Erschöpfung sterben. Am gleichen Tag wird gegen 16:00 eine polnische Bergsteigerin vom Königsjodlers ausgeflogen, die vor Erschöpfung zeitweise ohnmächtig war. So lange will ich allerdings nicht warten und einen extra Transport für mich - nein, zu aufwendig, das Bier bei der Mitterfeldalm ist Motivation genug. Zugegebenermaßen gehe ich wie ein sehr alter Mann, aber man kann durch Wille sehr viel kompensieren, und wenn es nur der Wille ist, so schnell wie möglich zum nächsten Bier zu kommen.
Am späten Abend sind wir zurück in Wien, staubig, müde und glücklich zumindest den Geschichten vom Wirt entkommen zu sein und mit der Erkenntnis, dass Training und Fitness einfach überbewertet werden.
PS
Das mit der Fernfahrerfigur stimmt leider wirklich, aber ganz ohne Vorbereitung sind wir den Morgenjodler doch nicht angegangen! Der Königsjodlers macht wirklich nur Spass wenn die Kondition passt, als erster Klettersteig im Jahr ist er nicht geeignet. (Ausnahmen (Wolfgang) bestätigen die Regel)
PPS
Als nächstes Projekt geht es mit dem Seekajak auf Tour, ein Wal gehört ins Wasser und nicht auf den Berg!
DSC_4077.jpgDSC_4126.jpgDSC_4129.jpg
Vor allem wenn man wieder was ausgeheckt hat, das eigentlich nicht vernünftig ist. Zuviele Stunden im Büro, bei Kunden und im Auto haben mir eine Art Fernfahrerfigur beschert, meine Kondition ist im Keller und in Osttirol kann sich auch keiner mehr an meine Heldentaten erinnern, in einem Wort: das bergsteigerische Karriereende liegt schon lang hinter mir. Aber irgendwie will ich es doch immer wieder einmal wissen, ob sich mangelnde Fitness durch Motivation ausgleichen lässt, in einem Wort ich bin ein Kandidat für die Geschichten vom Wirt!
Noch dazu will ich in der Nacht einsteigen, denn Stausteherei habe ich schon aus beruflichen Gründen genug. Das Konzept ist also einfach: ein Nachmittagsschläfchen dann in Wien ins Auto setzen, zuerst Wolfgang und dann Flo in Fuschl abholen, zum Einstieg, losmarschieren und zum Frühstücksbier am Matrashauses auftauchen. Und die Fotoausrüstung muss natürlich mit. Bei mir sind die Prioritäten klar: statt Wasser und Jause kommen Linsen und Fotokram in den Rucksack, der soll ja auch so schwer werden wie der Träger!
Wie war es dann wirklich? Der Weg zum Einstieg war dank moderner Lampen leicht zu finden, die Kletterei am leeren Steig ein Vergnügen und die Objektive habe ich bei Wolfgang in den Rucksack gepackt! Das mit dem Fotografieren hat dann aber nicht so funktioniert wie erwartet. Um nicht in den Geschichten vom Wirt zu landen, habe ich doch eher probiert einen Kletterrhytmus zu finden und habe die D600 nur selten ausgepackt. Aber die schönsten Bilder macht eh der Kopf, die werden dann in der Erinnerung sogar noch schöner - eine Raw Bearbeitung die keine Zeit kostet und perfekte Ergebnisse bringt.
Zurück zum Königsjodlers: er ist einfach lang, wie bei einem schlechten Horrorfilm, wo das Monster immer wieder erwacht, taucht auch immer ein neuer Einschnitt auf, wenn man glaubt schon ganz oben zu sein! Zum Glück ist es bei uns kein Horrorfilm: die Kondition reicht bei mir zumindest für den Aufstieg, bei den oberen Gratteilen kommt bei uns die Sonne raus und im kitschig schönen Morgenlicht überschreiten wir Gratturm um Gratturm und freuen uns über die atemberaubende Aussicht (oder ist doch die Höhe, die mir die Luft nimmt?)
Um 8:00 sind wir beim Ausstieg und wenig später sinniere ich im Matrashaus ob das jetzt ein Frühstücksbier, ein Mittagsbier oder ob doch schon die Feierabendrunde ist. Feierabend leider nicht, den bei mir steht die größte Herausforderung noch bevor. Dass ich mich aufwärts mit Routine durchschummeln kann, war mir klar nur abwärts zählt leider nur noch Kraft und Fitness! Um mehrere Fehler machen zu können entscheiden wie uns für den Normalweg über die Mitterfeldalm, im Birgkar liegt zuwenig Schnee für die Schi aber zuviel für die Wanderschuhe. Wolfgang und Flo schicke ich vor, die sollen vom Dientner Sattel das Auto holen. So kann ich wenigstens beim Abstieg in aller Ruhe an Erschöpfung sterben. Am gleichen Tag wird gegen 16:00 eine polnische Bergsteigerin vom Königsjodlers ausgeflogen, die vor Erschöpfung zeitweise ohnmächtig war. So lange will ich allerdings nicht warten und einen extra Transport für mich - nein, zu aufwendig, das Bier bei der Mitterfeldalm ist Motivation genug. Zugegebenermaßen gehe ich wie ein sehr alter Mann, aber man kann durch Wille sehr viel kompensieren, und wenn es nur der Wille ist, so schnell wie möglich zum nächsten Bier zu kommen.
Am späten Abend sind wir zurück in Wien, staubig, müde und glücklich zumindest den Geschichten vom Wirt entkommen zu sein und mit der Erkenntnis, dass Training und Fitness einfach überbewertet werden.
PS
Das mit der Fernfahrerfigur stimmt leider wirklich, aber ganz ohne Vorbereitung sind wir den Morgenjodler doch nicht angegangen! Der Königsjodlers macht wirklich nur Spass wenn die Kondition passt, als erster Klettersteig im Jahr ist er nicht geeignet. (Ausnahmen (Wolfgang) bestätigen die Regel)
PPS
Als nächstes Projekt geht es mit dem Seekajak auf Tour, ein Wal gehört ins Wasser und nicht auf den Berg!
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