Liebe Freunde der noch immer häufig begangenen Klettersteigunternehmung!
Nach der Triglav-Überschreitung am Mittwoch und einem Bummeltag durch die Täler Nordsloweniens am Donnerstag war ich also am Dom Tamarju im schönen Planica-Tal gelandet.
Um es vorweg zu nehmen: Man muß bei der Schisprungschanze am großen Parkplatz stehen bleiben, weiter hinein darf man nicht fahren, obwohl kein Schranken da ist. Die Strafe ist beträchtlich, laut Auskunft der Hüttenwirtin am Dom Tamarju kommt man unter 200 € nicht davon...
Das Schild ist zwar auf slowenisch, aber eindeutig. Ich parkte vorschriftsmäßig und ging am Abend des Donnerstags Richtung Hütte hinein. Schöner Weg. Und erst das Ziel.
dom v tamarju gegen jalovec.jpg
Nun hatte ich dort Folgendes vor:
Ich wollte nach Möglichkeit über die Jalovec-Scharte, also südlich des Couloirs aufsteigen und den Nordwestgrat als Abstieg wählen. Der Aufstieg hielt als Unbekannte eine Randkluft bereit, die im August schon schwierig sein mochte. Steigeisen hatte ich nicht mit, also mußte ich damit rechnen, den NW-Grat sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg begehen zu müssen, was mich nicht sehr freute.
Das konnte ich aber nur vor Ort entscheiden. In jedem Fall ist aber auch der Jalovec eine Tour mit großem Höhenunterschied, mehr als 1500 Hm sind allemal zu machen.
Wieder war also ein früher Aufbruch angesagt, knapp nach 6 war ich unterwegs. Die Kammlinie am Travnik entschädigte mich dafür.
kammlinie.jpg
Langsam erglühte das Tal unter mir in der Morgensonne. Es würde heiß werden heute!
planica1.jpg
Ich ging direkt auf das Jalovec-Couloir zu, andere Aspiranten wählten den nördlichen Weg zum Kotsattel. Bald stand ich unter dem eindrucksvollen Eisschlauch. Hier mußte ich links hinüber, das Gelände wurde ernster.
jaloveccouloir von unten.jpg
Ich sah schon hinüber in die versicherte Wand, die mich zur Scharte empor bringen sollte. Dazwischen drohte aber noch diese Randkluft. Noch immer war nicht entschieden, ob ich hier rauf konnte...
jalovecscharte und wand.jpg
Es folgte eine ungute, aber doch mit Stiften versicherte Abstiegsstelle in eine Eisrinne. Vor mir erblühte aber plötzlich die "blaue Blume der Romantik". Nett. Und ein gutes Omen, wie ich dachte.
blaue blume der romantik.jpg
Dann sah ich die Kluft. Na das sollte doch gehen!
randkluft1.jpg
Rechts neben dem Eisklotz runter, innen durch und links wieder rauf. Ich mußte etwas zwischen Eis und Fels herumstemmen und wurde links nass und dreckig. Nicht das erste und nicht das letzte Mal, wie ich hoffe...
Aber es ging ganz gut, die Entscheidung war gefallen.
Bald war ich wieder im Klettersteig-Gelände. Die Wand zur Scharte ist steile aber gutmütige Eisenarbeit.
wand zur scharte.jpg
Auf der Scharte war ich plötzlich in Sonne und Hitze. Nach längerem leichten Abstieg und einer versicherten Bandquerung stand ich vor einer sehr steilen etwa 150 Meter hohen Wand. Hier geht es sehr schön rauf.
steilwand jalovec.jpg
Oben kam ich in ein Kar. Bald stand ich am oberen Ausgang des Eiscouloirs und sah, warum dieses lebensgefährlich ist.
firnfeld über couloir.jpg
Alles (wirklich alles), was oben fällt, nimmt einen vorbestimmten Weg. Es ist auch noch einiges an Eis im Schlauch, ohne Steigeisen geht da nichts. Kein sehr erstrebenswerter Weg, aber wer es will....
Hinunterschauen werden wir in der Antwort.
lg, michl fasan
Nach der Triglav-Überschreitung am Mittwoch und einem Bummeltag durch die Täler Nordsloweniens am Donnerstag war ich also am Dom Tamarju im schönen Planica-Tal gelandet.
Um es vorweg zu nehmen: Man muß bei der Schisprungschanze am großen Parkplatz stehen bleiben, weiter hinein darf man nicht fahren, obwohl kein Schranken da ist. Die Strafe ist beträchtlich, laut Auskunft der Hüttenwirtin am Dom Tamarju kommt man unter 200 € nicht davon...
Das Schild ist zwar auf slowenisch, aber eindeutig. Ich parkte vorschriftsmäßig und ging am Abend des Donnerstags Richtung Hütte hinein. Schöner Weg. Und erst das Ziel.
dom v tamarju gegen jalovec.jpg
Nun hatte ich dort Folgendes vor:
Ich wollte nach Möglichkeit über die Jalovec-Scharte, also südlich des Couloirs aufsteigen und den Nordwestgrat als Abstieg wählen. Der Aufstieg hielt als Unbekannte eine Randkluft bereit, die im August schon schwierig sein mochte. Steigeisen hatte ich nicht mit, also mußte ich damit rechnen, den NW-Grat sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg begehen zu müssen, was mich nicht sehr freute.
Das konnte ich aber nur vor Ort entscheiden. In jedem Fall ist aber auch der Jalovec eine Tour mit großem Höhenunterschied, mehr als 1500 Hm sind allemal zu machen.
Wieder war also ein früher Aufbruch angesagt, knapp nach 6 war ich unterwegs. Die Kammlinie am Travnik entschädigte mich dafür.
kammlinie.jpg
Langsam erglühte das Tal unter mir in der Morgensonne. Es würde heiß werden heute!
planica1.jpg
Ich ging direkt auf das Jalovec-Couloir zu, andere Aspiranten wählten den nördlichen Weg zum Kotsattel. Bald stand ich unter dem eindrucksvollen Eisschlauch. Hier mußte ich links hinüber, das Gelände wurde ernster.
jaloveccouloir von unten.jpg
Ich sah schon hinüber in die versicherte Wand, die mich zur Scharte empor bringen sollte. Dazwischen drohte aber noch diese Randkluft. Noch immer war nicht entschieden, ob ich hier rauf konnte...
jalovecscharte und wand.jpg
Es folgte eine ungute, aber doch mit Stiften versicherte Abstiegsstelle in eine Eisrinne. Vor mir erblühte aber plötzlich die "blaue Blume der Romantik". Nett. Und ein gutes Omen, wie ich dachte.
blaue blume der romantik.jpg
Dann sah ich die Kluft. Na das sollte doch gehen!
randkluft1.jpg
Rechts neben dem Eisklotz runter, innen durch und links wieder rauf. Ich mußte etwas zwischen Eis und Fels herumstemmen und wurde links nass und dreckig. Nicht das erste und nicht das letzte Mal, wie ich hoffe...
Aber es ging ganz gut, die Entscheidung war gefallen.
Bald war ich wieder im Klettersteig-Gelände. Die Wand zur Scharte ist steile aber gutmütige Eisenarbeit.
wand zur scharte.jpg
Auf der Scharte war ich plötzlich in Sonne und Hitze. Nach längerem leichten Abstieg und einer versicherten Bandquerung stand ich vor einer sehr steilen etwa 150 Meter hohen Wand. Hier geht es sehr schön rauf.
steilwand jalovec.jpg
Oben kam ich in ein Kar. Bald stand ich am oberen Ausgang des Eiscouloirs und sah, warum dieses lebensgefährlich ist.
firnfeld über couloir.jpg
Alles (wirklich alles), was oben fällt, nimmt einen vorbestimmten Weg. Es ist auch noch einiges an Eis im Schlauch, ohne Steigeisen geht da nichts. Kein sehr erstrebenswerter Weg, aber wer es will....
Hinunterschauen werden wir in der Antwort.
lg, michl fasan
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