Da Skitourenmässig zur Zeit kaum mehr was geht und der Wetterbericht für den heutigen Tag Sonnenschein und 15° ansagte, sollte ein Klettersteig aus der mittlerweile schon wohlbekannten Eisenerzer Klettersteig Trilogie bestiegen werden. Und wenn man schon die weite Anfahrt von 200km aus dem westlichen Wienerwald auf sich nimmt, dann sollte es auch gleich a gscheite Tour werden, also fiel die Wahl auf den
Kaiser Franz Josef Klettersteig (D) beim Leopoldsteinersee
Morgens noch restliche Nebelschwaden über dem See, die Wand bereits in strahlendem Sonnenschein
IMG_1778_2_1.JPG
Beim Einstieg dann die böse Überaschung: Klettersteig gesperrt!
IMG_1776_4_1.JPG
Wir konnten es kaum glauben, in keinem Führer war irgendein Wort einer Wintersperre vermerkt, immerhin standen uns 3 Führerwerke zur Verfügung, bei der Tourenplanung im Vorfeld auf www.bergsteigen.at ebenfalls kein Hinweis auf Sperre. Und nun stehen wir da, 200km Anfahrt hinter uns, und können unsere Tour nicht durchführen, obwohl es eigentlich keine besseren Verhältnisse am Steig als heute geben kann? In der Hauptsaison steigen sich dort die Leute auf die Finger vor lauter Andrang und in der Nebensaison wird der Steig gesperrt? Ich selbst gehe Klettersteige fast ausschließlich nur im Winter, eine Sperre gibt da wirklich keinen Sinn.
Nun es half kein Fluchen, wer wann den Steig begehen darf entscheidet nun mal der Wegerhalter, auch wenn es noch so unverständlich ist.
Als Ersatzziel wurde der Eisenerzer Steig - Klettersteig (C-D) ausgewählt, was uns statt der erhofften 15 min Zustieg einen Zustieg von 1h45 bescherte.
Los gehts!
IMG_1788_2_1.JPG
Der Eisenerzer Steig auf den Gipfel des Pfaffenstein 1871m besticht vorallem durch seine Aussicht, einerseits auf den Erzberg und den dahinterliegenden Eisenerzer Reichenstein
IMG_1794_2_1.JPG
andererseits auf den Leoploldsteinersee und die dahinterliegenden Gesäuseberge Lugauer, Hochtor und in Bildmitte Buchstein und Tamischbachturm
IMG_1816_1_1.JPG
Richtung Norden fällt der Blick zum Hochblaser und Kaltmauer
IMG_1810_1_1.JPG
Der Klettersteig selbst verläuft Abschnittsweise auf der Kletterroute des Westgrates, weshalb die Errichtung in Kletterkreisen sehr umstritten war, bzw noch immer ist
IMG_1825_3_1.JPG
Die untere Hälfte des Steiges verläuft direkt am Grat, der Panoramarundblick heute war wirklich vom Feinsten
IMG_1842_1_1.JPG
In der Mitte des Klettersteiges quert man auf Bändern in die Südwand
IMG_1857_2_1.JPG
IMG_1860_2_1.JPG
Nach dem Quergang folgt der Steig über eine steile Platte wieder hinauf Richtung Gipfel
IMG_1876_2_1.JPG
Die Abschlussschwierigkeit stellte ein Kamin dar, die Schwierigkeit wird mit C/D angegeben
IMG_1887_2_1.JPG
Nach dem Kamin dann einfach zum Ausstieg, einer Fahne in Sonnenform mit der Aufschrift "Berg Frei"
IMG_1890_2_1.JPG
Für den Abstieg gibt es zwei Möglichkeiten, der Markussteig ist Nordseitig und führt zurück zum Einstieg und am Aufstiegsweg wieder ins Tal. An einem sonnigen Tag sicherlich nur 2.Wahl.
Wir wählten die andere Möglichkeit, den Südwandsteig, auch Schrabachersteig genannt. Dazu quert man den Gipfelkamm ca 500m nach Osten, wobei man erstmals die Gipfel des Hochschwabmassivs erkennen kann
IMG_1898_3_1.JPG
Dann beginnt der Abstieg durch eine schluchtartige Rinne
IMG_1912_3_1.JPG
Trotz Südexposition gibt es hier noch Reste des Oktoberschneefalls, im Hochwinter und Frühjahr ist dieser Abstieg wegen der hohen Lawinengefahr nicht empfehlenswert!
IMG_1914_3_1.JPG
Der Weg ist mit reichlich losem Geröll versehen, umsichtiges Steigen ist nötig, die Versicherungen sind allerdings in einem tadellosen Zustand!
IMG_1916_3_1.JPG
Weiter unten ist der Weg nur mehr ein steiler Wiesenweg, aber auch hier kann man sich lebhaft vorstellen, dass aus diesem Einzugsgebiet mächtige Lawinen Richtung Eisenerz ins Tal rauschen
IMG_1919_1_1.JPG
Zuguterletzt ein Rückblick zum Pfaffenstein im Licht des späten Nachmittags:
Links des Gipfels der Westgrat, dem der Klettersteig im Aufstieg folgt, am Rechten Bildrand in der markanten Einsattelung (teilweise verdeckt durch Baum) erfolgte der Abstieg durch den Südwandsteig
IMG_1934_1_1.JPG
Resümee: Der Eisenerzer Steig - Klettersteig ist ein landschaftlich großartiges Erlebniss, die Anforderungen an den Besteiger moderat, die Trittstifte sind so angeordnet, das das Umhängen der Karabiner bequem erfolgen kann, die Absicherung bis auf eine einzige Stelle als mustergültig zu bezeichnen (im Bereich des überdachten Bandes gibt es an ausgesetzter Stelle eine ca 50cm lange Unterbrechung des Stahlseiles, ich hatte Probleme, den Karabiner im neuen Seil einzuhängen, da der Karabiner im alten Seil noch zu weit zurück eingehängt war. Man erkennt die Stelle auf dem 2.Foto vom Quergang!).
Das Verhältniss der Zustiegszeit zur Kletterlänge ist ein recht ungünstiges, immerhin liegt der Parkplatz auf 830m, der Einstieg auf ca 1640m und der Gipfel auf 1871m.
Kaiser Franz Josef Klettersteig (D) beim Leopoldsteinersee
Morgens noch restliche Nebelschwaden über dem See, die Wand bereits in strahlendem Sonnenschein
IMG_1778_2_1.JPG
Beim Einstieg dann die böse Überaschung: Klettersteig gesperrt!
IMG_1776_4_1.JPG
Wir konnten es kaum glauben, in keinem Führer war irgendein Wort einer Wintersperre vermerkt, immerhin standen uns 3 Führerwerke zur Verfügung, bei der Tourenplanung im Vorfeld auf www.bergsteigen.at ebenfalls kein Hinweis auf Sperre. Und nun stehen wir da, 200km Anfahrt hinter uns, und können unsere Tour nicht durchführen, obwohl es eigentlich keine besseren Verhältnisse am Steig als heute geben kann? In der Hauptsaison steigen sich dort die Leute auf die Finger vor lauter Andrang und in der Nebensaison wird der Steig gesperrt? Ich selbst gehe Klettersteige fast ausschließlich nur im Winter, eine Sperre gibt da wirklich keinen Sinn.
Nun es half kein Fluchen, wer wann den Steig begehen darf entscheidet nun mal der Wegerhalter, auch wenn es noch so unverständlich ist.
Als Ersatzziel wurde der Eisenerzer Steig - Klettersteig (C-D) ausgewählt, was uns statt der erhofften 15 min Zustieg einen Zustieg von 1h45 bescherte.
Los gehts!
IMG_1788_2_1.JPG
Der Eisenerzer Steig auf den Gipfel des Pfaffenstein 1871m besticht vorallem durch seine Aussicht, einerseits auf den Erzberg und den dahinterliegenden Eisenerzer Reichenstein
IMG_1794_2_1.JPG
andererseits auf den Leoploldsteinersee und die dahinterliegenden Gesäuseberge Lugauer, Hochtor und in Bildmitte Buchstein und Tamischbachturm
IMG_1816_1_1.JPG
Richtung Norden fällt der Blick zum Hochblaser und Kaltmauer
IMG_1810_1_1.JPG
Der Klettersteig selbst verläuft Abschnittsweise auf der Kletterroute des Westgrates, weshalb die Errichtung in Kletterkreisen sehr umstritten war, bzw noch immer ist
IMG_1825_3_1.JPG
Die untere Hälfte des Steiges verläuft direkt am Grat, der Panoramarundblick heute war wirklich vom Feinsten
IMG_1842_1_1.JPG
In der Mitte des Klettersteiges quert man auf Bändern in die Südwand
IMG_1857_2_1.JPG
IMG_1860_2_1.JPG
Nach dem Quergang folgt der Steig über eine steile Platte wieder hinauf Richtung Gipfel
IMG_1876_2_1.JPG
Die Abschlussschwierigkeit stellte ein Kamin dar, die Schwierigkeit wird mit C/D angegeben
IMG_1887_2_1.JPG
Nach dem Kamin dann einfach zum Ausstieg, einer Fahne in Sonnenform mit der Aufschrift "Berg Frei"
IMG_1890_2_1.JPG
Für den Abstieg gibt es zwei Möglichkeiten, der Markussteig ist Nordseitig und führt zurück zum Einstieg und am Aufstiegsweg wieder ins Tal. An einem sonnigen Tag sicherlich nur 2.Wahl.
Wir wählten die andere Möglichkeit, den Südwandsteig, auch Schrabachersteig genannt. Dazu quert man den Gipfelkamm ca 500m nach Osten, wobei man erstmals die Gipfel des Hochschwabmassivs erkennen kann
IMG_1898_3_1.JPG
Dann beginnt der Abstieg durch eine schluchtartige Rinne
IMG_1912_3_1.JPG
Trotz Südexposition gibt es hier noch Reste des Oktoberschneefalls, im Hochwinter und Frühjahr ist dieser Abstieg wegen der hohen Lawinengefahr nicht empfehlenswert!
IMG_1914_3_1.JPG
Der Weg ist mit reichlich losem Geröll versehen, umsichtiges Steigen ist nötig, die Versicherungen sind allerdings in einem tadellosen Zustand!
IMG_1916_3_1.JPG
Weiter unten ist der Weg nur mehr ein steiler Wiesenweg, aber auch hier kann man sich lebhaft vorstellen, dass aus diesem Einzugsgebiet mächtige Lawinen Richtung Eisenerz ins Tal rauschen
IMG_1919_1_1.JPG
Zuguterletzt ein Rückblick zum Pfaffenstein im Licht des späten Nachmittags:
Links des Gipfels der Westgrat, dem der Klettersteig im Aufstieg folgt, am Rechten Bildrand in der markanten Einsattelung (teilweise verdeckt durch Baum) erfolgte der Abstieg durch den Südwandsteig
IMG_1934_1_1.JPG
Resümee: Der Eisenerzer Steig - Klettersteig ist ein landschaftlich großartiges Erlebniss, die Anforderungen an den Besteiger moderat, die Trittstifte sind so angeordnet, das das Umhängen der Karabiner bequem erfolgen kann, die Absicherung bis auf eine einzige Stelle als mustergültig zu bezeichnen (im Bereich des überdachten Bandes gibt es an ausgesetzter Stelle eine ca 50cm lange Unterbrechung des Stahlseiles, ich hatte Probleme, den Karabiner im neuen Seil einzuhängen, da der Karabiner im alten Seil noch zu weit zurück eingehängt war. Man erkennt die Stelle auf dem 2.Foto vom Quergang!).
Das Verhältniss der Zustiegszeit zur Kletterlänge ist ein recht ungünstiges, immerhin liegt der Parkplatz auf 830m, der Einstieg auf ca 1640m und der Gipfel auf 1871m.
Kommentar