Zwei Tagestour vom Parkplatz Feistererhof - Guttenberghaus - Übernachtung - Ramsauer Klettersteig - Edelgrießgletscher - Dachstein Seilbahn - mit Bus zurück zum Parkplatz.
Am Freitag starten wir kurz vor 14:00 in Wien. So gehen wir (durch den Freitagnachmittagsverkehr) erst um 17:30 los. Das Guttenberghaus ist vom Parkplatz Feistererhof (Ramsau am Dachstein, Ramsau 36) mit 21/2h angeschrieben. Das geht sich vor Sonnenuntergang also noch schön aus.
Es nieselt etwas, hört dann aber auf und verspricht für Samstag das angekündigte schöne Wetter:
Ramsau.jpg
Wir gehen für meine Begriffe rasch, mit insgesamt vielleicht 10-15min Pause für Regenjacke an- und wieder ausziehen, sowie ein paar Fotos machen. So sind wir nach 2:14h und 1.014HM beim Guttenberghaus:
Guttenberghaus.jpg
Am Samstag starten wir kurz vor 8:00 vom Guttenberghaus (2.146m) los. Um 8:30 sind wir bei der Gruberscharte (2.364m) am Einstieg zum Ramsauer Klettersteig (von dieser Seite):
Einstieg_Ramsauer_Klettersteig.jpg
Über die Hohe Rams (2.551m) sind wir mit maximaler Schwierigkeit B unschwer auf die Scheichenspitze (2.667m) gegangen. Klettersteig Dauer bis Scheichenspitze: 2:15h.
Scheichenspitze-Aufstieg.jpg
Nach der Scheichenspitze steigt man etwa 100HM ab und kommt beim Notausstieg Richtung Norden (zum Ramsauer Höhenweg hin) vorbei. Dies stellt in etwa die Mitte des Ramsauer Klettersteigs dar. In der zweiten, vor uns liegenden Hälfte kommen die schwierigeren Passagen. Wir kommen um 11:15 am obligatorischen Schild "(nur für Geübte!)" vorbei - haben also inklusive Pausen bereits 3:15h im Klettersteig verbracht.
Wir kalkulieren die Zeit noch einmal hoch - wir haben unsere Talfahrt mit der Dachstein Seilbahn für 15:30 reserviert - und entscheiden uns weiter zu gehen. Eine Entscheidung, die am Ende zwar gut ausgegangen ist, aber auf einer Fehleinschätzung bezüglich des Weges vom Ausstieg Klettersteigs bis zur Seilbahn meinerseits beruht hat.
Wir gehen weiter:
Ramsauer_Klettersteig.jpg
In dieser zweiten Hälfte ist das eine Highlight sicher der kurze, schmale Grat. Da man sich in der Mitte umhängen muss - also gezwungen ist stehen zu bleiben, auszubalancieren, umzuhängen, weiterzugehen, ist das für mich schwieriger gewesen, als mit etwas Tempo drüber zu gehen:
Schmaler_Grat_Ramsauer_Klettersteig.jpg
Die C Stellen sind längere, steile Passagen. Im unteren Teil ist die Wand etwas abdrängend. An dieser Stelle kommen uns die ersten Klettersteiggeher aus der Gegenrichtung entgegen. Da es jetzt exakt 12:00 ist hätte mir das zu denken geben können. Hat es aber nicht.
C-Stelle.jpg
Gipfelmäßig kommen wir im Ramsauer Klettersteig nur mehr auf die Gamsfeldspitze (2.655m), weil man den Schmiedstock südlich umgeht. Auf der Gamsfeldspitze sind wir um 13:00.
Nach der Gamsfeldspitze kommt rasch die Abzweigung kurz vor dem Ende des Klettersteigs: Man kann südlich die letzten Versicherungen entlang gehen, oder nördlich über das Schotterfeld abkürzen. Am Foto sieht man zwei Wanderer den Weg über das Schotterfeld nehmen und in der Mitte den letzten Rest vom Edelgrießgletscher über den wir jetzt als nächstes müssen:
Ende-Klettersteig.jpg
Am Ende des Klettersteigs (wo versicherter Weg und Schotterfeldweg wieder zusammentreffen) sind wir um 14:00. Das bedeutet, dass wir 5:30h im Klettersteig verbracht haben. Alleine die Dauer zehrt schon an den Energiereserven. An dieser Stelle ist uns aber bereits bewusst, dass wir uns etwas zu viel Zeit gelassen haben und dass es knapp wird, wenn wir die Seilbahn um 15:30 noch erwischen wollen.
Den Teil bergab, bzw. bergauf zur Edelgrießhöhe laufen wir noch. Danach Abstieg auf den Edelgrießgletscher. Da wir es schon so eilig haben, machen wir nur mehr wenige Fotos. Was ich aber hoch interessant finde ist der Unterschied, wieviel Gletscher am 22.08.2015 da war - siehe mein Bild - und zum Vergleich den Beitrag von GrazerHans vom 06.08.2008: http://www.gipfeltreffen.at/showthre...ig+edelgrie%DF
Edelgrießgletscher 22.08.2015:
Edelgrießgletscher.jpg
Edelgrießgletscher 06.08.2008 fotografiert vom GrazerHans:
Der Aufstieg zur Austria Scharte schaut damit auch ein bisserl anders aus, als am Foto vom GrazerHans. Die Fixseile sind für uns eine gute Hilfe, weil wir es eh schon so eilig haben.
Sicht von oben auf den Gletscher hinunter:
Fixseile_vom_Edelgriessgletscher_zur_Austriascharte.jpg
Danach kommt eine versicherte Querung, bis wir den Rosmariestollen um 15:06 betreten. Netterweise haben wir bis dahin die Seilbahn schön im Blick. Die 15-Uhr-Seilbahn sehen wir gerade noch wegfahren, bevor wir den Stollen betreten. Wir wissen: Eine noch, dann kommt unsere.
Entsprechend motiviert werfen wir uns auf die Leiter. Ohne die Augen von der Leiter zu nehmen (ich kann Leitern überhaupt nicht leiden und bin sogar über die Klampfen im unteren Teil froh), höre ich doch, dass die 15:15-Seilbahn eingetroffen ist.
Am Ende der Leitern angekommen, ist es genau 15:12. Wir müssen jetzt der Ratrac Spur zuerst nach unten folgen, dann am Gegenhang hinauf und schliesslich zur Seilbahnstation. Weniger als 1km. In weniger als 18min. Kein Problem, wenn mir nicht schon ein paar Höhenmeter in den Beinen stecken würden.
Dachstein_Bergstation_Suedwandbahn.jpg
Um es kurz zu machen: Der Gegenhang war furchtbar. Ich habe gelitten. Umso mehr als mich Jeff mit Leichtigkeit überholt. Auch mein Ego hat Schaden genommen.
Äusserst verwundert - aber zur gleichen Zeit überglücklich - nutze ich zwei Personenförderbänder, wie auf Flughäfen, die mich die letzten Meter eine aktzeptable Geschwindigkeit einnehmen lassen.
Um 15:27 stürmen wir in den Kassenraum, drängen uns durch die Menschenmengen zur Kassa, knallen die Reservierung auf das Pult und bitten inständig um zwei Fahrkarten ins Tal. Bitte! Der Wunsch wird uns erfüllt.
Unten nehmen wir den Linienbus 960:
Bus_nach_Ramsau.jpg
Es fahren doch recht viele Leute mit dem Bus hinunter. So viele, dass bereits ein Verstärkerbus bereit steht. Am Weg hhinunter sammelt er noch so viele Leute auf, dass alle Sitz- und Stehplätze belegt sind. Das bestärkt mich dann wieder ein bisserl, dass meine Webseite http://www.bahn-zum-berg.at ein wachsendes Zielpublikum hat.
An der Haltestelle "Stierer" steigen wir nach etwa 20min Fahrt aus. Weitere 20min zur Fuß bringen uns zum Parkplatz Feistererhof zu unserem Auto zurück.
War eine schöne Tour.
Am Freitag starten wir kurz vor 14:00 in Wien. So gehen wir (durch den Freitagnachmittagsverkehr) erst um 17:30 los. Das Guttenberghaus ist vom Parkplatz Feistererhof (Ramsau am Dachstein, Ramsau 36) mit 21/2h angeschrieben. Das geht sich vor Sonnenuntergang also noch schön aus.
Es nieselt etwas, hört dann aber auf und verspricht für Samstag das angekündigte schöne Wetter:
Ramsau.jpg
Wir gehen für meine Begriffe rasch, mit insgesamt vielleicht 10-15min Pause für Regenjacke an- und wieder ausziehen, sowie ein paar Fotos machen. So sind wir nach 2:14h und 1.014HM beim Guttenberghaus:
Guttenberghaus.jpg
Am Samstag starten wir kurz vor 8:00 vom Guttenberghaus (2.146m) los. Um 8:30 sind wir bei der Gruberscharte (2.364m) am Einstieg zum Ramsauer Klettersteig (von dieser Seite):
Einstieg_Ramsauer_Klettersteig.jpg
Über die Hohe Rams (2.551m) sind wir mit maximaler Schwierigkeit B unschwer auf die Scheichenspitze (2.667m) gegangen. Klettersteig Dauer bis Scheichenspitze: 2:15h.
Scheichenspitze-Aufstieg.jpg
Nach der Scheichenspitze steigt man etwa 100HM ab und kommt beim Notausstieg Richtung Norden (zum Ramsauer Höhenweg hin) vorbei. Dies stellt in etwa die Mitte des Ramsauer Klettersteigs dar. In der zweiten, vor uns liegenden Hälfte kommen die schwierigeren Passagen. Wir kommen um 11:15 am obligatorischen Schild "(nur für Geübte!)" vorbei - haben also inklusive Pausen bereits 3:15h im Klettersteig verbracht.
Wir kalkulieren die Zeit noch einmal hoch - wir haben unsere Talfahrt mit der Dachstein Seilbahn für 15:30 reserviert - und entscheiden uns weiter zu gehen. Eine Entscheidung, die am Ende zwar gut ausgegangen ist, aber auf einer Fehleinschätzung bezüglich des Weges vom Ausstieg Klettersteigs bis zur Seilbahn meinerseits beruht hat.
Wir gehen weiter:
Ramsauer_Klettersteig.jpg
In dieser zweiten Hälfte ist das eine Highlight sicher der kurze, schmale Grat. Da man sich in der Mitte umhängen muss - also gezwungen ist stehen zu bleiben, auszubalancieren, umzuhängen, weiterzugehen, ist das für mich schwieriger gewesen, als mit etwas Tempo drüber zu gehen:
Schmaler_Grat_Ramsauer_Klettersteig.jpg
Die C Stellen sind längere, steile Passagen. Im unteren Teil ist die Wand etwas abdrängend. An dieser Stelle kommen uns die ersten Klettersteiggeher aus der Gegenrichtung entgegen. Da es jetzt exakt 12:00 ist hätte mir das zu denken geben können. Hat es aber nicht.
C-Stelle.jpg
Gipfelmäßig kommen wir im Ramsauer Klettersteig nur mehr auf die Gamsfeldspitze (2.655m), weil man den Schmiedstock südlich umgeht. Auf der Gamsfeldspitze sind wir um 13:00.
Nach der Gamsfeldspitze kommt rasch die Abzweigung kurz vor dem Ende des Klettersteigs: Man kann südlich die letzten Versicherungen entlang gehen, oder nördlich über das Schotterfeld abkürzen. Am Foto sieht man zwei Wanderer den Weg über das Schotterfeld nehmen und in der Mitte den letzten Rest vom Edelgrießgletscher über den wir jetzt als nächstes müssen:
Ende-Klettersteig.jpg
Am Ende des Klettersteigs (wo versicherter Weg und Schotterfeldweg wieder zusammentreffen) sind wir um 14:00. Das bedeutet, dass wir 5:30h im Klettersteig verbracht haben. Alleine die Dauer zehrt schon an den Energiereserven. An dieser Stelle ist uns aber bereits bewusst, dass wir uns etwas zu viel Zeit gelassen haben und dass es knapp wird, wenn wir die Seilbahn um 15:30 noch erwischen wollen.
Den Teil bergab, bzw. bergauf zur Edelgrießhöhe laufen wir noch. Danach Abstieg auf den Edelgrießgletscher. Da wir es schon so eilig haben, machen wir nur mehr wenige Fotos. Was ich aber hoch interessant finde ist der Unterschied, wieviel Gletscher am 22.08.2015 da war - siehe mein Bild - und zum Vergleich den Beitrag von GrazerHans vom 06.08.2008: http://www.gipfeltreffen.at/showthre...ig+edelgrie%DF
Edelgrießgletscher 22.08.2015:
Edelgrießgletscher.jpg
Edelgrießgletscher 06.08.2008 fotografiert vom GrazerHans:
Zitat von GrazerHans
Beitrag anzeigen
Sicht von oben auf den Gletscher hinunter:
Fixseile_vom_Edelgriessgletscher_zur_Austriascharte.jpg
Danach kommt eine versicherte Querung, bis wir den Rosmariestollen um 15:06 betreten. Netterweise haben wir bis dahin die Seilbahn schön im Blick. Die 15-Uhr-Seilbahn sehen wir gerade noch wegfahren, bevor wir den Stollen betreten. Wir wissen: Eine noch, dann kommt unsere.
Entsprechend motiviert werfen wir uns auf die Leiter. Ohne die Augen von der Leiter zu nehmen (ich kann Leitern überhaupt nicht leiden und bin sogar über die Klampfen im unteren Teil froh), höre ich doch, dass die 15:15-Seilbahn eingetroffen ist.
Am Ende der Leitern angekommen, ist es genau 15:12. Wir müssen jetzt der Ratrac Spur zuerst nach unten folgen, dann am Gegenhang hinauf und schliesslich zur Seilbahnstation. Weniger als 1km. In weniger als 18min. Kein Problem, wenn mir nicht schon ein paar Höhenmeter in den Beinen stecken würden.
Dachstein_Bergstation_Suedwandbahn.jpg
Um es kurz zu machen: Der Gegenhang war furchtbar. Ich habe gelitten. Umso mehr als mich Jeff mit Leichtigkeit überholt. Auch mein Ego hat Schaden genommen.
Äusserst verwundert - aber zur gleichen Zeit überglücklich - nutze ich zwei Personenförderbänder, wie auf Flughäfen, die mich die letzten Meter eine aktzeptable Geschwindigkeit einnehmen lassen.
Um 15:27 stürmen wir in den Kassenraum, drängen uns durch die Menschenmengen zur Kassa, knallen die Reservierung auf das Pult und bitten inständig um zwei Fahrkarten ins Tal. Bitte! Der Wunsch wird uns erfüllt.
Unten nehmen wir den Linienbus 960:
Bus_nach_Ramsau.jpg
Es fahren doch recht viele Leute mit dem Bus hinunter. So viele, dass bereits ein Verstärkerbus bereit steht. Am Weg hhinunter sammelt er noch so viele Leute auf, dass alle Sitz- und Stehplätze belegt sind. Das bestärkt mich dann wieder ein bisserl, dass meine Webseite http://www.bahn-zum-berg.at ein wachsendes Zielpublikum hat.
An der Haltestelle "Stierer" steigen wir nach etwa 20min Fahrt aus. Weitere 20min zur Fuß bringen uns zum Parkplatz Feistererhof zu unserem Auto zurück.
War eine schöne Tour.
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