Klettersteige um Innsbruck

[Erik]

Es war Juli - ist schon ein bisschen her, aber man kommt ja zu nichts.
Es war eine Traumwoche bei Traumwetter in netter Gesellschaft, ich will es Euch nicht vorenthalten:

Eine Woche für den Bergwald in Innsbruck ist geplant, aber man muss es doch ausnützen, wenn man schon so weit fährt. Also reise ich schon einen Tag früher an und verabrede mich mit meinem Schwager für den Kaiser Max.
Nachdem ich vor ein paar Jahren dort gescheitert bin - man geht auch nicht um die Mittagszeit bei mehr als 30 Grad mit den schweren Berghammerln ohne Handschuhe in die Martinswand - sollte es diesmal klappen.
Der Einstieg, Schwierigkeit C, fällt mir dann auch mit Kletterpatschen und Handschuhen wesentlich leichter - obwohl C/D würde der schon vertragen
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Den anschließenden B-Teil habe ich aber irgendwo übersehen - sooo einfach kommt es mir nicht vor. Vielleicht sollte man die Klettersteigsaison auch nicht unbedingt mit dem Kaiser Max beginnen - aber wie gesagt, man kommt ja zu nichts.
Hier sollte er sein:
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Aber es läuft ganz gut, ich wäre nur lieber mehr am Felsen gegangen und hätte nicht so viel ins Seil greifen wollen.
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Ruheplatzerln sind selten
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Irgendwie flach, so ein bisschen zum Ausruhen, ist es hier nicht
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[Erik]

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Wieder ein ordentlicher Aufschwung, etwas Schmalz in den Armen ist gefordert
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Radhandschuhe sind nicht ideal, die Fingerlinge zu kurz, es zeigen sich schon ein paar Blasen - macht nichts, habe ich auf der Bergwaldwoche eine Ausrede wenn ich nicht mehr arbeiten will
Schließlich der Ausstieg zur Grotte, wir wollen es ja nicht übertreiben beim ersten Mal
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Prächtige Aussicht hier
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40 Minuten haben wir gebraucht, aber es war heiß, ein paar Pausen zum Trinken notwendig.
Rückblick: ein toller Steig, anspruchsvoll, mehr als luftig und für mein Gefühl etwas unterbewertet - wie schauen dann wohl die E-Stellen im zweiten Teil aus?

Hier noch ein Blick auf die Martinswand
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[Erik]

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Die Bergwaldwoche endet am Samstag, gute Gelegenheit etwas anzuhängen. Allerdings muss ich erst mein schweres Gepäck von der Höttinger Alm am Bahnhof deponieren. Um 11h Aufbruch vom Innsbruck wieder zur Höttinger Alm, es ist glühend heiß, aber ich brauche nicht viel mehr als 2h - ein Bier und ein Süppchen zur Stärkung muss jetzt sein, die Kellnerin ist ganz erstaunt mich schon wieder zu sehen.
Den Nachmittag will ich aber nicht tatenlos verstreichen lassen, die Brandjochspitze lockt mich - links oben das abgeschnittene Spitzerl über der Höttinger Alm:
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Um halb 4h bin ich im Hitt-Sattel und schon etwas ausgepowert
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rechts geht es zum Innsbrucker Klettersteig, den habe ich mir für morgen vorgenommen, links zur Brandjochspitze - was noch 400m? Aber Zeit ist genug, ich muss ja nicht mehr ganz ins Tal hinunter.
Blick hinüber Richtung Jägerkarspitze - glaube ich zumindest, der Grat vorne im Schatten wird meine morgige Tour
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Hier der Grat noch einmal jetzt mehr in der Sonne
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Toller Tiefblick am Gipfel, dass der Weg ein versicherter Steig ist hat mir aber niemand gesagt. Aber er macht Spaß, viel abwechslungsreicher als ein Schotterweg - und das Seil habe ich auch gar nicht gebraucht
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[Erik]

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Leicht erschöpft am Gipfel, kein Wunder bei 2000m
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Das Wetter nicht ganz sicher, ich beobachte den Westen, ein Gewitter hier heroben bei den Seilversicherungen brauche ich nicht
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- und übersehe dabei was aus dem Osten daherkommt: Also nichts wie weg
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Aber die Aufregung ist nicht notwendig, es kommen nur ein paar kleine Tropfen.
Auf der Höttinger Alm bin ich dann aber ziemlich k.o. überlege noch ob ich ein Gulasch vom Hochlandrind essen soll, das war vorige Woche ganz phantastisch:
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und genieße den Blick auf Innsbruck
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[Erik]

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Am nächsten Tag dann wieder hinauf in den Hitt-Sattel
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Die Frau Hit
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Und beim Einstieg zum Klettersteig
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sch***, was soll das, alle Innsbrucker - darunter auch der Hüttenwirt - empfehlen mir den Steig und dann das!
Wird einfach ignoriert, ich werde halt mit den Versicherungen vorsichtig sein
Der Einstieg gleich recht rassig
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aber danach geht es angenehm weiter, leichte Kletterei, I bis II+ höchstens, das Drahtseil verwende ich nur bei Abstiegen, da kann ich die Verankerung kontrollieren
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[Erik]

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Bald ist der lange Sattel erreicht, die angegebenen 1 1/2h habe ich nicht gebraucht, aber kein Wunder wenn man das Klettersteigset nicht verwendet
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Blick zurück zur Brandjochspitze
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Beachtliche Tiefblicke
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Es geht immer wieder hinauf und hinunter, auch eine Brücke hilft
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der letzte Gipfel kommt in Sicht
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[Erik]

AW: Klettersteige um Innsbruck

Aber dazwischen sind noch einige Scharten
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Jetzt ist es aber geschafft
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Am Hafelekar kein Mensch, die große Baustelle fotogrfier ich lieber nicht
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Jetzt nuuur mehr der Abstieg zur Hungerburg, sind ja nur 1400 Höhenmeter, dazwischen aber ein wohlverdiente Pause
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Ich möchte nur wissen, warum dieser Steig jetzt Mitte Juli geperrt ist? Im Teil 1 war an 2 Stellen das Sicherungsseil an einem nicht ganz kleinem aber immerhin losen Felsen befestigt - das hätte man doch schon längst reparieren können, ist doch Hauptsaison jetzt. Und es hat schon so ausgesehen dass das nicht gerade erst passiert ist, sicher ein Schaden aus dem Winter.

Den Innsbrucker Steig kann man wirklich empfehlen, jetzt wo die Seilbahn aufs Hafelekar nicht in Betrieb ist sind auch keine Leute unterwegs, sonst soll es ziemlich voll sein.
Dafür ist es jetzt aber eine satte Tour wenn man es vom Tal aus angeht, eine Nacht auf der Höttinger Alm empfiehlt sich.
Den Steig selbst habe ich als recht leicht empfunden, nur am Anfang und am Ende eine ordentliche Klampfenreihe senkrecht bis überhängend, der Rest eigentlich einfach und vor allem fester, griffiger Fels.
Über die Aussicht braucht man nichts sagen, ist traumhaft.
Nur eines sollte man nicht unterschätzen, die Tour ist laaaaaaaaaaaaang

Erik

[Andele]

AW: Klettersteige um Innsbruck

40 Minuten haben wir gebraucht, aber es war heiß, ein paar Pausen zum Trinken notwendig.
Rückblick: ein toller Steig, anspruchsvoll, mehr als luftig und für mein Gefühl etwas unterbewertet - wie schauen dann wohl die E-Stellen im zweiten Teil aus?

Glückwunsch!
Zur Unterbewertung: Meines Wissens nach hat der untere Teil vom Kaiser Max durchgehend C, der obere (fast) durchgehend E.

[Erik]

AW: Klettersteige um Innsbruck

Die Tafel beim Parkplatz unterscheidet da etwas genauer.
Aber wenn ich so mit den anderen Steigen heuer vergleiche - Innsbrucker, Cellon, Klabautersteig - der Kaiser Max ist meiner Meinung um Klassen schwerer - und das hat für mich nichts mit der Ausgesetztheit zu tun.
Vielleicht aber mit der Steilheit, denn meine Armkräfte, naja, Schwamm drüber

Erik

[Ambi]

AW: Klettersteige um Innsbruck

Das waren aber 3 ganz schöne Berichte

Macht Spass, deinen Wegen bildlich zu folgen

lg

Ambi

[Birgitza]

AW: Klettersteige um Innsbruck

Gratuliere - Top Touren.
Eines hätte ich noch gern gewußt: ich habe auch gehört, daß der Innsbrucker Klettersteig gesperrt ist, mit der Begründung, daß die jährlichen Instandsetzungs- und Kontrollarbeiten nicht möglich sind, wenn die Nordkettenbahn außer Betrieb ist. Bis Du den Steig durchgegangen (bis Hafelekar) oder nur bis zum langen Sattel? Was konntest Du im Bezug auf die Steigsperre erkennen? Ist es wirklich schlimm oder kann man es wagen.....

[Erik]

AW: Klettersteige um Innsbruck

Gratuliere - Top Touren.
Eines hätte ich noch gern gewußt: ich habe auch gehört, daß der Innsbrucker Klettersteig gesperrt ist, mit der Begründung, daß die jährlichen Instandsetzungs- und Kontrollarbeiten nicht möglich sind, wenn die Nordkettenbahn außer Betrieb ist. Bis Du den Steig durchgegangen (bis Hafelekar) oder nur bis zum langen Sattel? Was konntest Du im Bezug auf die Steigsperre erkennen? Ist es wirklich schlimm oder kann man es wagen.....

Ich bin den Steig vom Frau Hit Sattel bis zum Hafelekar durchgegangen.
Bei den jeweiligen Anstiegen habe ich nie das Stahlseil verwendet - teils aus Vorsicht weil der Steig gesperrt war, aber es war auch nie notwendig.

Bei den Abstiegen konnte ich die Verankerungen immer prüfen und da sind mir im ersten Teil (Nähe Hafelekar) zwei Verankerungen aufgefallen: Der letzte Stahlstift - in Aufstiegsrichtung gesehen - steckte in einem Block von ung. 30-40cm Durchmesser - und der Block war lose, also da ist schon Vorsicht geboten, keine Ahnung wie leicht sich so ein Block bewegt wenn man sich voll dranhängt, ich habe es nicht probiert.

Erik