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Kronich-Eisenweg, Gustav Jahn-Steig und ein paar Latschenwegerln auf der Rax, 23.6.2020

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  • Kronich-Eisenweg, Gustav Jahn-Steig und ein paar Latschenwegerln auf der Rax, 23.6.2020

    Gestern hat’s mich wieder auf die Rax gezogen. Diesmal war der östliche Teil dran, der Einfachheit halber mit Seilbahn-Unterstützung.
    Da gab es einiges, das mich interessiert hat und das ich in einer Runde (eigentlich war es ein Achter) kombiniert habe: Zuerst einmal der von Toni im März entdeckte alte Verbindungsweg vom Gsolhirnsteig zum Törlweg über den Ochsenanger.
    Dann der Kronich-Eisenweg auf den Törlkopf, den ich zuletzt 2001 gegangen war. Den Schwaigriegelschacht in der Nähe wollte ich auch endlich einmal finden. Anschließend bot sich noch ein Abstecher zur Dirnbacherhütte über den Gustav Jahn-Steig an.
    Den Rückweg ließ ich mir offen, da gibt es die verschiedensten Varianten. Es wurde dann ein Stück HCM-Pfad und Querung zum Seeweg über einen vor Jahren entdeckten „Geheimweg“ durch den Preiner Wald sowie der Latschenweg übers Kerschböndl.

    Mit der ersten Seilbahn ging‘s hinauf und ich stieg gleich einmal 200Hm über den Gsolhirnsteig ab. Hier beginnt der horizontale Weg Richtung Törl:

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    Das Umgehen der Baumstämme ist wirklich mühsam, zum Glück sind es nicht viele Stellen.
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    Bald wird es besser. Das Wegerl ist eigentlich ganz hübsch, nur hat es halt wenig praktischen Nutzen.
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    Die paar Meter hinunter zur Wiese, dem Rest des ehemaligen Ochsenangers, bin ich natürlich auch gegangen, und den Platz der ehemaligen Halterhütte hab ich auch gesehen.
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    Bereits am Törlweg: Diese im Weg eingelassene Ziegelreihe bei einer Kehre fällt mir heute das erste Mal bewusst auf.
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    Ich gehe nicht gleich zum Einstieg des Klettersteigs hinauf, sondern mache wieder den kleinen Umweg über den alten Törlweg.
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    Da kommt man jetzt schon besser durch.
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    Die Törlschlucht fasziniert mich wieder genauso wie beim ersten Mal, ich halte mich diesmal aber nicht länger auf. Letztens bin ich rechts ein Stück zu den eisernen Haken und zur Teufelslucken hinaufgekraxelt.
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    Blick hinunter.
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    Am Ende der Klamm steige ich gleich hinauf zum Weg und weiter zur Scharte hinter dem Törlkopf. Dort gschirrl ich mich an und lege den Rucksack ab. Es bläst ein kräftiger Wind. Durch die Sommaruga-Rinne gehe ich zum Wandfuss hinunter und beginne den Aufstieg. Zunächst geht es recht leicht hinauf.
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    Die Moritz-Querung führt links herum, der Klettersteig jedoch nach rechts.
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    Nämlich hier hinauf.
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    Nach der C-Stelle gelangt man in eine kleine Höhle mit einer Gedenktafel für die Eisenweg-Pioniere Cepl, Jahn und Kronich.
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    Links hinaus folgt nach dem Eck die Schlüsselstelle (C/D), ziemlich ausgesetzt (kommt auf dem Foto nicht zur Geltung) und etwas rutschig. Danach hat man’s schon geschafft.
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    Am Gipfel gibt es sogar wieder ein Buch. Jahrelang fand man in der Kassette nur ein paar nasse Fetzen vor.
    15.jpg
    Zuletzt geändert von maxrax; 25.06.2020, 09:40.

  • #2
    Nach diesem Programmpunkt kam der Schwaigriegelschacht an die Reihe. Nach einigem Suchen fand ich tatsächlich durch die Latschen; die OSM war dabei eine wertvolle Hilfe (dort ist die Latschengasse nämlich lagegenau eingezeichnet). Schon konnte ich zum Ottohaus zurückblicken.
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    Da ist es, das unheimliche Loch (Blick senkrecht nach unten). Es soll 84m tief sein.
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    Ich gebe mich mit der Entdeckung zufrieden und setze meinen Weg Richtung Höllentalaussicht fort. Nach einer kleinen Stärkung beginne ich den Abstieg über den AV-Steig. Ein Klettersteiggeher ist gerade heraufgekommen.
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    Das Hinuntergehen ist etwas unangenehm, aber landschaftlich ist der Steig einmalig.
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    Bei der Gustav Jahn-Aussicht, die wie ein Erker vorspringt, schwankt eine schon halb entwurzelte Lärche bedenklich im Wind.
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    Knapp darunter befindet sich die Elsa-Rast mit dem Steigbuch. Am Fuß der 15m-Leiter zweigt der Gustav Jahn-Steig ab.
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    Er beginnt zunächst harmlos, bald folgt aber der Abstieg auf bzw. neben einer Felsrippe in eine Steilrinne. Jenseits steigt der Weg in der Steilflanke wieder an.
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    Beim Steigbuch. Früher war der Weg wegen des schlechten Zustands der Sicherungen berüchtigt, erst 1987 wurde er saniert. Das ist auch der Grund, warum ich ihn erst relativ spät, 1995, erstmalig begangen habe.
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    Tiefblick
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    Steil, schön, und weiterhin sehr ausgesetzt geht es noch kurz bis zur Ecke hinauf, mit der die Wand in den Gaislochgraben umbiegt. Der Wind bläst so stark, dass ich den Fotoapparat kaum halten kann.
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    Nach der Kante quert man auf schmalem Band hoch über dem Talboden die Wand, bevor sich der Steig zum Grashang absenkt. Ein letzter Blick zurück:
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    Gemütlich wandere ich jetzt den Gaislochgraben zur Dirnbacherhütte hinauf.
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    Zuletzt geändert von maxrax; 25.06.2020, 09:45.

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    • #3
      Nach einer halben Stunde Pause in der Sonne beschließe ich, nicht auf kürzestem Weg zur Seilbahn zurückzugehen (es ist erst 14:30), sondern noch ein Stück den Ho Chi Minh-Pfad zu verfolgen und dann quer durch den Preiner Wald zum Seeweg zu stoßen.
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      Am Anfang des Flachstücks in der Mitte des HCM-Pfads zweigt die Wegspur ab. Sie überwindet zunächst eine kleine Geländestufe durch die Latschen, bevor sie den Wald erreicht. Hier schaue ich schon zurück. Gegenüber gibt es auch einen Jagdsteig, der bis ins Grüne Kar führt.
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      Das ist der Blick vom „Ausstieg“ zu den Lechnermauern.
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      Nun gilt es, den richtigen Durchschlupf im Wald zu finden. Es ist ziemlich unübersichtlich. Leicht welliges Gelände, viele Spuren… Das letzte Mal hab ich Steinmandln gebaut, die mir jetzt den Weg weisen.
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      Trotzdem verliere ich ihn ein paarmal. Die prinzipielle Richtung ist aber klar, und es ist nicht weit, bis man wieder herauskommt. Hier habe ich schon die markante Bodenfurche erreicht, der ich nur mehr weiter folgen muss.
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      Da geht’s vorbei.
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      Es gibt hier einige freie Flächen, alle von einem Hochstand knapp unterhalb des Seewegs einsehbar. Dorthin führt der Pfad.
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      So sieht es der Jäger:
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      Zurück zum Praterstern gehe ich anfangs den Seeweg; zwischen Scheibwiese und Lochboden zweige ich dann auf eine komfortable Latschengasse ab, die zum Kerschböndl führt (der Wiesensattel, nicht der Kogel) und dort auf den Weg Hofhalt – Schwaigriegelsattel stößt. Das ist wesentlich angenehmer zu gehen als der steinige Seeweg und außerdem spart man ein paar Höhenmeter.
      36.jpg

      Zuletzt noch ein Überblick meiner Wanderung auf der Alpenvereinaktiv-Karte:
      37.jpg

      Die ganze Runde war ca. 13km lang und es sind dabei - man glaubt es kaum - über 800Hm zusammengekommen.
      Zuletzt geändert von maxrax; 25.06.2020, 09:48.

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      • #4
        Wieder eine für Dich typische Rax-Ruachlerei, vorbei an einigen mir bekannten und an noch mehr leider bislang unbekannten Punkten.
        Was soll ich nur mit all den Anregungen machen ...

        Danke und lg
        Norbert
        Meine Touren in Europa
        ... in Italien
        Meine Touren in Südamerika
        Blumen und anderes

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        • #5
          Super Hermann!

          Danke für die Fotos, die Rax ist schon auf meiner TDL

          LG
          My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

          Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
          Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
          Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

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          • #6
            Ein schönes und abwechslungsreiches Programm, gratuliere!
            Der Gustav-Jahn-Steig ist bei mir schon einige Jahre her, danke für die Anregung. Der hat mir damals recht gut gefallen.
            Die Dirnbacher-Hütte hat bei meinem letzten Besuch auch noch anders ausgesehen.
            Übrigens: ein Bravo und Danke für den Ausschneider (wer auch immer) am alten Törlweg!

            LG, Toni

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            • #7
              Schön, solche abseitigen Wege zu sehen. So findet jeder sein Platzerl auf der Rax und man kann genug Abstand zu anderen halten.

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              • #8
                Endlich wieder ein Rax-Bericht!


                L.G. Manfred

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                • #9
                  Mir geht's so wie Norbert, da ist einiges neues dabei.

                  Sehr interessante Runde, Danke für die Dokumentation.



                  Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                  Der Wind bläst so stark, dass ich den Fotoapparat kaum halten kann.
                  Ich wollte gestern wieder einmal den Stadelwandgrat gehen, hab aber am Einstieg auf Grund der heftigen Böen wieder umgedreht.

                  LG, Günter
                  Meine Touren in Europa

                  Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                  (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                  • #10
                    Eine wirklich schöne Raxpartie - da sind einige Sachen die mir sehr gut gefallen dabei! Der Schwaigriegelschacht ist übrigens recht eindrucksvoll im Innere... vielleicht häng ich noch ein Foto an!
                    carpe diem!
                    www.instagram.com/bildervondraussen/

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                    • #11
                      Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
                      Was soll ich nur mit all den Anregungen machen ...
                      Mir geht's ja genauso, ich komm ja auch nicht nach. Allein auf der Rax gibt's noch so viel zu erkunden, von anderen Bergen will ich gar nicht reden...


                      Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
                      Ich wollte gestern wieder einmal den Stadelwandgrat gehen, hab aber am Einstieg auf Grund der heftigen Böen wieder umgedreht.
                      Das glaub ich. Stadelwandgrat bei Sturm ist sicher keine gute Idee...


                      Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                      Der Schwaigriegelschacht ist übrigens recht eindrucksvoll im Inneren...
                      Ja? Gibt's da auch Tropfsteine? Die schönste Höhle auf der Rax ist ja angeblich der Krampusschacht, von dort hab ich schon Fotos gesehen und ein Video gibt's auch auf Youtube. Der muss wirklich toll sein.

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                      • #12
                        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                        Ja? Gibt's da auch Tropfsteine? Die schönste Höhle auf der Rax ist ja angeblich der Krampusschacht, von dort hab ich schon Fotos gesehen und ein Video gibt's auch auf Youtube. Der muss wirklich toll sein.
                        Dort gibts ein paar Versinterungen in der ersten Schachtstufe und einige Gamskrickeln am Boden in ca 80m Tiefe, aber sonst ist er eher unspektakulär - der Krampusschacht hingegen weist im unteren Teil ein wahres Tropfsteinwunderland auf - glücklicherweise wirklich schwierig erreichbar...

                        schwaigriegel.jpg
                        carpe diem!
                        www.instagram.com/bildervondraussen/

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                        • #13
                          Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                          ... der Krampusschacht hingegen weist im unteren Teil ein wahres Tropfsteinwunderland auf - glücklicherweise wirklich schwierig erreichbar. ...
                          Ja, schaut gut aus, aber eher nix für mich

                          image_597329.jpg
                          (Florian Thamer)

                          lg
                          Norbert
                          Zuletzt geändert von csf125; 25.06.2020, 13:02.
                          Meine Touren in Europa
                          ... in Italien
                          Meine Touren in Südamerika
                          Blumen und anderes

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                          • #14
                            Und das ist das Video vom Krampusschacht: klick

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                            • #15
                              Servus maxrax,

                              sollte es noch eines Beweises bedurft haben, dass man im Ostteil der Rax mehrere bekannte Plätze besuchen und zugleich eine höchst individuelle Route gehen kann, dann hast du ihn hiermit erbracht.

                              Nicht alle Abschnitte wären auch für mich geeignet (vorsichtig ausgedrückt). Aber ich nehme dennoch Anregungen mit, und zudem lassen sich Bilder ja auch dann genussvoll betrachten, wenn ich zu ihrem Standort nie selbst kommen werde.

                              Ich war am selben Tag übrigens auf dem langen Kamm vom Pinkenkogel fast bis zur Großen Scheibe unterwegs: mit vielen schönen Blicken zur Rax und auch dort starkem Nordwind.
                              Der entscheidende Unterschied ist allerdings, dass man auf diesem Kamm mit Ausnahme weniger Plätze vor Nordwind geschützt bleibt. So hatten wir in Summe sogar sehr gute Bedingungen zum Wandern.


                              Lg, Wolfgang


                              Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                              der sowohl für den Einzelnen
                              wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                              (David Steindl-Rast)

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