Oft wird über den Haidsteig berichtet. Aber es gibt kaum Infos über jene Variante im unteren Drittel, die alter Haidsteig genannt wird, weil sie der übliche Zustieg zum 1913 errichteten oberen Haidsteig war, ehe 1921 der untere, neue Haidsteig eröffnet wurde.
Ich war sehr überrascht, als ich um 13:30 in Griesleiten auf einem - trotz Sonntag und Schönwetter - fast leeren Parkplatz ankam. Den Weg zum Bachingerbründl...
haid_2008-08-17a_bachinger.jpg
...kennt ihr eh schon alle, oder zumindest werdet ihr ihn anhand einer Wanderkarte leicht finden. Zudem wurden die Abzweigungen mit den neuen, gelben Wegweisern versehen. Auf ihnen sind der Haid- und der Preinerwandsteig, nicht aber der Königschusswand- oder der Holzknechtsteig angeschrieben. Der Königschusswandsteig dürfte ohnehin den meisten Wanderern zu schwierig sein, und der Holzknechtsteig ist als Durchstieg wahrscheinlich der scheußlichste der Rax - nichts als Schutt, und steil noch dazu. Aber auch der Preinerwandsteig ist in dieser Hinsicht nicht viel besser. Am bequemsten ist meiner Meinung nach der Haidsteig, und auf diesem kann man sich die meisten technischen Schwierigkeiten ersparen, wenn man die Variante "alter Haidsteig" wählt. Was diesen Aufstieg noch bequemer macht, ist dieses Bachingerbründl. Wo sonst auf der Rax hat man auf halbem Weg so eine schöne Quelle, wo man Trinkwasser nachfüllen kann? Man spart sich bereits beim Zustieg viel Kraft, wenn man bis hierher nur leere Flaschen mitnehmen muss. Ich kann allerdings nicht ausschließen, dass diese zarte Quelle nach längerer Trockenperiode versiegt.
Dem hier noch freundlichen Holzknechtsteig folgt man, bis er den Wald verlässt und in eine große Schutthalde hineinquert. Hier erblicken wir bereits den Absatz, der über den neuen Haidsteig von links, über den alten von rechts her bestiegen wird.
haid_2008-08-17b.jpg
Die Latschenrampe lässt einen ganz unschwierigen Weg vermuten - nicht ganz zu unrecht. Doch die Dimensionen sind größer, als es auf dem Bild den Anschein hat, und dort rauf in den Latschenwald muss man erst mal kommen...
Die Abzweigung der alten Haidsteigs vom Holzknechtsteig ist so gekennzeichnet:
haid_2008-08-17c.jpg
Natürlich weiß jeder, was die Pfeile bedeuten, oder doch nicht? Na egal, der rote Pfeil gehört zum Holzknechtsteig, der weiße zum alten Haidsteig, welcher im weiteren ausschließlich blau markiert ist.
Wenige Meter weiter erblickt man diese Tafeln an einer Felswand.
haid_2008-08-17d.jpg
Die linke ist eine Gedenktafel für Max Pollak, die rechte für Hagen...(?)
Ich konnte sie mir nicht aus der Nähe anschauen, denn dazwischen lag ein gewisses Hindernis:
haid_2008-08-17e.jpg
Sieht in natura so aus, als würde hier eine Schnellstraße in Tieflage gebaut werden - Wannenprofil mit gleichmäßiger Tiefe und Breite. Doch diese Steigung würde bestenfalls ein Traktor packen.
Ich bin dann in den Graben hineingestiegen, weil daneben ein dichtes Latschengestrüpp am Weiterkommen hindert. Der Graben verliert nach oben hin seine Regelmäßigkeit und geht in Blockwerk über.
haid_2008-08-17f.jpg
Er endet an einer Stufe, oberhalb derer ein weiterer Schuttgraben ansetzt. Über die Stufe drüberzukommen, ist keineswegs einfach. An dieser Stelle ist sie zu brüchig:
haid_2008-08-17h.jpg
Diese Stelle (links oben außerhalb des Bildes zeigt eine Markierung, dass der Originalweg hier verlief) ist zu rutschig:
haid_2008-08-17g.jpg
Am einfachsten sah es hier aus, aber die Stufe rechts ist höher und brüchiger, als sie am Foto erscheint, und auch die Erde links ziemlich steil (bergauf fotografiert!). Als Steilerdeexperte bin ich trotzdem links raufgekraxelt.
haid_2008-08-17i.jpg
Rückblick
haid_2008-08-17j.jpg
Damit war der Tag noch nicht gewonnen, denn die Querung nach rechts über Latschen war zu gefährlich. Ich bin daher auf der Rückseite des Grates einige Meter höher gestiegen, dann wieder über den Grat drüber und an einer ungefährlichen Stelle in den Graben abgestiegen.
Das war keineswegs das, was ich oben mit dem bequemen Aufstieg gemeint habe. Ich halte diese schwer überwindbare Grabenstufe aber für eine vorübergehende Erscheinung, entstanden bei den letztjährigen und heurigen Unwettern, die z.B. auch auf der Hohen Wand hässliche Gräben hinterlassen haben.
Hier wär ein Wegmacher vonnöten, so wie der gleichnamige Forumianer. Würde mich interessieren, was er dort machen würde. Eine Leiter würde nicht halten und vom Geröll weggebombt werden. Am besten ist es wohl, gar nicht erst in den ersten Graben hinabzusteigen, sondern sich einen Weg durch die Latschen zu suchen. Ich empfehle, den Holzknechtsteig nicht erst bei der gekennzeichneten Abzweigung zu verlassen, sondern schon vorher, wo der Latschenwald lichter ist.
Ist man erst mal im Folgegraben angekommen, darf man aufatmen. Ab nun geht es ganz leicht und gut markiert weiter, zunächst an der rechten Grabenflanke.
haid_2008-08-17k.jpg
Dann quert der Steig den Graben und scheint bereits geradeaus seinem Ziel zuzustreben.
haid_2008-08-17l.jpg
Doch er biegt sogleich nach links, wo ein Drahtseil über eine abschüssige, brüchige, aber kaum ausgesetzte Felsquerung hinweghilft. Das ist die einzige versicherte Stelle des alten Haidsteigs.
haid_2008-08-17m.jpg
Der Zweck dieser Wegführung liegt wohl darin, diesen Absatz zu erreichen - mit einem Gipfel für Willy -
haid_2008-08-17n.jpg
von dem aus man auf die andere Seite hinüber sieht - hier ein Blick auf den Waxriegel, dahinter die Heukuppe.
haid_2008-08-17o.jpg
Die Preinerwand rückt näher.
haid_2008-08-17p.jpg
Dazwischen bizarre Gesteinsformationen.
haid_2008-08-17q.jpg
Ein freundlicher Latschenwald, die Lärchen links im Bild haben es hier allerdings schwer und sind als Wetterbäume ausgeprägt. An den toten Latschen erkennt man, was für dicke Äste die Latschen haben.
haid_2008-08-17r.jpg
Selten hat man auf so ungefährlichen Wegen so schöne Tiefblicke.
haid_2008-08-17s.jpg
Beim 2. Steigbaum (lknapp unter der Bildmitte) des Haidsteiges endet der alte Haidsteig.
haid_2008-08-17t.jpg
Kein Mensch hier. Im oberen Haidsteig begegnete ich einer 4-köpfigen osteuropäischen Gruppe. Das freute mich sehr, denn sonst hätte ich mich allzu einsam gefühlt.
Den alten Haidsteig finde ich schöner und interessanter als den neuen, denn auf diesem hat man immer nur eine Felswand vor der Nase, während der alte Haidsteig doch viele Aus- und Einblicke gewährt und man mehr belebte Natur um sich hat - ausgenommen Menschen, die trifft man am alten Haidsteig selten.
Ich war sehr überrascht, als ich um 13:30 in Griesleiten auf einem - trotz Sonntag und Schönwetter - fast leeren Parkplatz ankam. Den Weg zum Bachingerbründl...
haid_2008-08-17a_bachinger.jpg
...kennt ihr eh schon alle, oder zumindest werdet ihr ihn anhand einer Wanderkarte leicht finden. Zudem wurden die Abzweigungen mit den neuen, gelben Wegweisern versehen. Auf ihnen sind der Haid- und der Preinerwandsteig, nicht aber der Königschusswand- oder der Holzknechtsteig angeschrieben. Der Königschusswandsteig dürfte ohnehin den meisten Wanderern zu schwierig sein, und der Holzknechtsteig ist als Durchstieg wahrscheinlich der scheußlichste der Rax - nichts als Schutt, und steil noch dazu. Aber auch der Preinerwandsteig ist in dieser Hinsicht nicht viel besser. Am bequemsten ist meiner Meinung nach der Haidsteig, und auf diesem kann man sich die meisten technischen Schwierigkeiten ersparen, wenn man die Variante "alter Haidsteig" wählt. Was diesen Aufstieg noch bequemer macht, ist dieses Bachingerbründl. Wo sonst auf der Rax hat man auf halbem Weg so eine schöne Quelle, wo man Trinkwasser nachfüllen kann? Man spart sich bereits beim Zustieg viel Kraft, wenn man bis hierher nur leere Flaschen mitnehmen muss. Ich kann allerdings nicht ausschließen, dass diese zarte Quelle nach längerer Trockenperiode versiegt.
Dem hier noch freundlichen Holzknechtsteig folgt man, bis er den Wald verlässt und in eine große Schutthalde hineinquert. Hier erblicken wir bereits den Absatz, der über den neuen Haidsteig von links, über den alten von rechts her bestiegen wird.
haid_2008-08-17b.jpg
Die Latschenrampe lässt einen ganz unschwierigen Weg vermuten - nicht ganz zu unrecht. Doch die Dimensionen sind größer, als es auf dem Bild den Anschein hat, und dort rauf in den Latschenwald muss man erst mal kommen...
Die Abzweigung der alten Haidsteigs vom Holzknechtsteig ist so gekennzeichnet:
haid_2008-08-17c.jpg
Natürlich weiß jeder, was die Pfeile bedeuten, oder doch nicht? Na egal, der rote Pfeil gehört zum Holzknechtsteig, der weiße zum alten Haidsteig, welcher im weiteren ausschließlich blau markiert ist.
Wenige Meter weiter erblickt man diese Tafeln an einer Felswand.
haid_2008-08-17d.jpg
Die linke ist eine Gedenktafel für Max Pollak, die rechte für Hagen...(?)
Ich konnte sie mir nicht aus der Nähe anschauen, denn dazwischen lag ein gewisses Hindernis:
haid_2008-08-17e.jpg
Sieht in natura so aus, als würde hier eine Schnellstraße in Tieflage gebaut werden - Wannenprofil mit gleichmäßiger Tiefe und Breite. Doch diese Steigung würde bestenfalls ein Traktor packen.
Ich bin dann in den Graben hineingestiegen, weil daneben ein dichtes Latschengestrüpp am Weiterkommen hindert. Der Graben verliert nach oben hin seine Regelmäßigkeit und geht in Blockwerk über.
haid_2008-08-17f.jpg
Er endet an einer Stufe, oberhalb derer ein weiterer Schuttgraben ansetzt. Über die Stufe drüberzukommen, ist keineswegs einfach. An dieser Stelle ist sie zu brüchig:
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Diese Stelle (links oben außerhalb des Bildes zeigt eine Markierung, dass der Originalweg hier verlief) ist zu rutschig:
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Am einfachsten sah es hier aus, aber die Stufe rechts ist höher und brüchiger, als sie am Foto erscheint, und auch die Erde links ziemlich steil (bergauf fotografiert!). Als Steilerdeexperte bin ich trotzdem links raufgekraxelt.
haid_2008-08-17i.jpg
Rückblick
haid_2008-08-17j.jpg
Damit war der Tag noch nicht gewonnen, denn die Querung nach rechts über Latschen war zu gefährlich. Ich bin daher auf der Rückseite des Grates einige Meter höher gestiegen, dann wieder über den Grat drüber und an einer ungefährlichen Stelle in den Graben abgestiegen.
Das war keineswegs das, was ich oben mit dem bequemen Aufstieg gemeint habe. Ich halte diese schwer überwindbare Grabenstufe aber für eine vorübergehende Erscheinung, entstanden bei den letztjährigen und heurigen Unwettern, die z.B. auch auf der Hohen Wand hässliche Gräben hinterlassen haben.
Hier wär ein Wegmacher vonnöten, so wie der gleichnamige Forumianer. Würde mich interessieren, was er dort machen würde. Eine Leiter würde nicht halten und vom Geröll weggebombt werden. Am besten ist es wohl, gar nicht erst in den ersten Graben hinabzusteigen, sondern sich einen Weg durch die Latschen zu suchen. Ich empfehle, den Holzknechtsteig nicht erst bei der gekennzeichneten Abzweigung zu verlassen, sondern schon vorher, wo der Latschenwald lichter ist.
Ist man erst mal im Folgegraben angekommen, darf man aufatmen. Ab nun geht es ganz leicht und gut markiert weiter, zunächst an der rechten Grabenflanke.
haid_2008-08-17k.jpg
Dann quert der Steig den Graben und scheint bereits geradeaus seinem Ziel zuzustreben.
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Doch er biegt sogleich nach links, wo ein Drahtseil über eine abschüssige, brüchige, aber kaum ausgesetzte Felsquerung hinweghilft. Das ist die einzige versicherte Stelle des alten Haidsteigs.
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Der Zweck dieser Wegführung liegt wohl darin, diesen Absatz zu erreichen - mit einem Gipfel für Willy -
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von dem aus man auf die andere Seite hinüber sieht - hier ein Blick auf den Waxriegel, dahinter die Heukuppe.
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Die Preinerwand rückt näher.
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Dazwischen bizarre Gesteinsformationen.
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Ein freundlicher Latschenwald, die Lärchen links im Bild haben es hier allerdings schwer und sind als Wetterbäume ausgeprägt. An den toten Latschen erkennt man, was für dicke Äste die Latschen haben.
haid_2008-08-17r.jpg
Selten hat man auf so ungefährlichen Wegen so schöne Tiefblicke.
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Beim 2. Steigbaum (lknapp unter der Bildmitte) des Haidsteiges endet der alte Haidsteig.
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Kein Mensch hier. Im oberen Haidsteig begegnete ich einer 4-köpfigen osteuropäischen Gruppe. Das freute mich sehr, denn sonst hätte ich mich allzu einsam gefühlt.
Den alten Haidsteig finde ich schöner und interessanter als den neuen, denn auf diesem hat man immer nur eine Felswand vor der Nase, während der alte Haidsteig doch viele Aus- und Einblicke gewährt und man mehr belebte Natur um sich hat - ausgenommen Menschen, die trifft man am alten Haidsteig selten.
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