Die Tara haben wir uns am Beginn unseres Montenegrourlaubs angesehen, in dem wir die außerordentliche Vielfalt des jungen Staates kennenlernen durften.
Wir sind die Tara durch die ganze befahrbare Schlucht von der Durdevica-Tara-Brücke bis Scepan Polje, wo die Tara Montenegro verlässt, gefahren, 63km in zwei Tagen.
Die Schwierigkeit wird bei hochsommerlichem Niedrigwasser, wie wir es vorgefunden haben, mit bis zu WWIII angegeben. Ich schließe mich dem an: Wer die Salza schon gefahren ist, kann sich auch bedenkenlos in die Tara wagen. Bei Niedrigwasser allerdings, im Frühjahr während der Schneeschmelze schaut die Sache natlürlich anders aus.
Zunächst einige Fakten, aus Wikipedia:
Die Tara-Schlucht hat eine Länge von 78 Kilometern und eine Tiefe von über 1300 Metern. Sie ist damit die längste und tiefste Schlucht Europas. Sie gehört neben der Colorado-Schlucht in den USA und einigen asiatischen Schluchten zu den größten der Welt.
1977 wurde der untere, als Schlucht ausgebildete Bereich des Flusses als Teil des Durmitor-Nationalparks von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen.
Informationen über den Fluss habe ich aus dem Führerwerk des Deutschen Kanuverbands (DKV-Auslandsführer Südosteuropa) und aus dem Web zusammengetragen.
Eine sehr gute Flussbeschreibung findet sich unter dieser Adresse: http://www.kajaktour.de/tara.htm
Eine gute Flusskarte kann man sich hier runterladen: http://www.raftingmontenegro.me/mapa/mapa%20tare.jpg
Die Tara wird auch kommerziell recht stark genutzt, Raftingtouren werden in der Schlucht in 3 Abschnitten angeboten: Am meisten wird der letzte, recht sprudelige Abschnitt von etwa 14km (die Agenturen behaupten, 18km) befahren, mit 35 bis 40 Euro ist man beim „Adrenalin-Rafting“ dabei. Will man die ganze befahrbare Schlucht zwischen Tara-Brücke und Scepan Polje befahren, findet man Angebote zwischen 180 und 200 Euro. Da ist aber alles inklusive: 2 Nächtigungen mit Frühstück, Verpflegung und nicht zu vergessen, die Befahrungsgebühr von etwa 45 Euro pro Person. Die Agenturen flunkern übrigens immer bei der Tourlänge: Es werden 90 und sogar 95km für diese Tour angegeben, tatsächlich sinds aber nur 63km.
Wens interessiert, wie es mit den Raftingagenturen abläuft, hier beispielhaft 2 Angebote:
http://www.raftingtara.com/ponudaDur...vaDanaENG.html
http://www.raftingmontenegro.me/aranzmani_en.php?p=3
Unsere Einreise nach Montenegro erfolgte von Bosnien, Fahrtzeit etwa 2 Stunden von Sarajevo (wenn man sich nicht verfährt), im letzten Stück eine etwas abenteuerliche schmale Straße, wo man den Gegenverkehr nur an den Ausweichen passieren konnte, besser man fährt das nur bei Tageslicht. Der Grenzübertritt erfolgte bei Scepan Polje, dem Endpunkt unserer Bootstour. Hier, am Zusammenfluss der Tara und der Piva befinden sich gleich mehrere Raftingcamps, allesamt mit festen Unterkünften und Restaurants.
Für die Nächtigung mit Frühstück im Doppelzimmer haben wir 12 Euro pro Nase bezahlt.
Wir organisieren für den nächsten Tag gleich den Transfer zur Einstiegsstelle unserer Bootstour, ziemlich genau 100km um das Durmitorgebirge südlich herum, in der Tara-Schlucht gibt’s ja nur den Fluss, sonst nichts. Bato vom gleichnamigen Raftingcamp verlangte dafür 100 Euro. Mit etwas Verhandlungsgeschick wäre es wahrscheinlich auch billiger gegangen, aber es hat schon gepasst: Immerhin hatte er hin und retour 200km auf großteils schmalen Bergstraßen zu fahren, da sind allein die Spritkosten für seinen alten 5er BMW sicherlich schon über 30 Euro und ein wenig Sightseeing hat er uns auch geboten.
Die Durdjevica-Tarabrücke, Bungeejumping wird hier auch angeboten, für 79 Euro kann man sich von der 152m hohen Brücke runterstürzen.
Etwa 3km weiter flussaufwärts ist dann die Einstiegsstelle, hier befindet sich eine Hütte der Nationalparkverwaltung. Wir werden registriert und müssen auch die Befahrungsgebühr entrichten: Wir zahlen samt Nationalparkgebühr für 2 Tage zusammen 88 Euro, ganz schön happig.
Aber ich finds besser, die Montenegriner erzielen Einnahmen aus der touristischen Nutzung der Tara und bauen keinen Staudamm, wie an der Piva, die vorher sicherlich auch ein wunderschöner Fluss war. Das größte Kapital von Montenegro ist nun einmal das Land selbst, sollen sie halt auch finanziell davon profitieren. Es ist eh sonst alles sehr billig, das Krügel Bier um einen Euro, der Kaffee um 40 Cent, wo gibt’s das sonst noch?
Bato hilft uns noch beim Aufpumpen des Bootes, er ist ein wenig skeptisch: Klein und schmal wäre es, er hatte wohl ein richtiges Raft erwartet, so etwas Mickriges würde er seinen Kunden sicherlich nicht zumuten.
Das Gepäck (2 wasserdichte Rollsäcke und eine Expeditionstasche) noch im Boot verstaut und sorgfältig verzurrt, man kann ja nie wissen, der Flussteufel schläft nicht immer. Es kann endlich losgehen, es ist mittlerweile eh schon 11 Uhr vormittags, obwohl wir in Scepan Polje schon um 6.30 Uhr gestartet waren. Vor uns ist schon ein Raftingboot gestartet und nach uns machen sich auch auch noch zwei weitere bereit.
Es geht am Beginn einmal gemütlich los und bald kommt die Tara-Brücke ins Blickfeld.
Die Brücke ist bis Scepan Polje die einzige Straßenverbindung über die Tara und wurde zwischen 1937 und 1940 gebaut. In der deutsch-italienischen Besatzungszeit während des 2.Weltkriegs wurde die Brücke dann von Partisanen mithilfe der Brückeningenieure, die am Bau beteiligt waren, kontrolliert gesprengt, sodass mit Ausnahme des mittleren Bogens die Brücke unversehrt blieb und 1946 wiederinstandgesetzt werden konnte.
Wir sind die Tara durch die ganze befahrbare Schlucht von der Durdevica-Tara-Brücke bis Scepan Polje, wo die Tara Montenegro verlässt, gefahren, 63km in zwei Tagen.
Die Schwierigkeit wird bei hochsommerlichem Niedrigwasser, wie wir es vorgefunden haben, mit bis zu WWIII angegeben. Ich schließe mich dem an: Wer die Salza schon gefahren ist, kann sich auch bedenkenlos in die Tara wagen. Bei Niedrigwasser allerdings, im Frühjahr während der Schneeschmelze schaut die Sache natlürlich anders aus.
Zunächst einige Fakten, aus Wikipedia:
Die Tara-Schlucht hat eine Länge von 78 Kilometern und eine Tiefe von über 1300 Metern. Sie ist damit die längste und tiefste Schlucht Europas. Sie gehört neben der Colorado-Schlucht in den USA und einigen asiatischen Schluchten zu den größten der Welt.
1977 wurde der untere, als Schlucht ausgebildete Bereich des Flusses als Teil des Durmitor-Nationalparks von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen.
Informationen über den Fluss habe ich aus dem Führerwerk des Deutschen Kanuverbands (DKV-Auslandsführer Südosteuropa) und aus dem Web zusammengetragen.
Eine sehr gute Flussbeschreibung findet sich unter dieser Adresse: http://www.kajaktour.de/tara.htm
Eine gute Flusskarte kann man sich hier runterladen: http://www.raftingmontenegro.me/mapa/mapa%20tare.jpg
Die Tara wird auch kommerziell recht stark genutzt, Raftingtouren werden in der Schlucht in 3 Abschnitten angeboten: Am meisten wird der letzte, recht sprudelige Abschnitt von etwa 14km (die Agenturen behaupten, 18km) befahren, mit 35 bis 40 Euro ist man beim „Adrenalin-Rafting“ dabei. Will man die ganze befahrbare Schlucht zwischen Tara-Brücke und Scepan Polje befahren, findet man Angebote zwischen 180 und 200 Euro. Da ist aber alles inklusive: 2 Nächtigungen mit Frühstück, Verpflegung und nicht zu vergessen, die Befahrungsgebühr von etwa 45 Euro pro Person. Die Agenturen flunkern übrigens immer bei der Tourlänge: Es werden 90 und sogar 95km für diese Tour angegeben, tatsächlich sinds aber nur 63km.
Wens interessiert, wie es mit den Raftingagenturen abläuft, hier beispielhaft 2 Angebote:
http://www.raftingtara.com/ponudaDur...vaDanaENG.html
http://www.raftingmontenegro.me/aranzmani_en.php?p=3
Unsere Einreise nach Montenegro erfolgte von Bosnien, Fahrtzeit etwa 2 Stunden von Sarajevo (wenn man sich nicht verfährt), im letzten Stück eine etwas abenteuerliche schmale Straße, wo man den Gegenverkehr nur an den Ausweichen passieren konnte, besser man fährt das nur bei Tageslicht. Der Grenzübertritt erfolgte bei Scepan Polje, dem Endpunkt unserer Bootstour. Hier, am Zusammenfluss der Tara und der Piva befinden sich gleich mehrere Raftingcamps, allesamt mit festen Unterkünften und Restaurants.
Für die Nächtigung mit Frühstück im Doppelzimmer haben wir 12 Euro pro Nase bezahlt.
Wir organisieren für den nächsten Tag gleich den Transfer zur Einstiegsstelle unserer Bootstour, ziemlich genau 100km um das Durmitorgebirge südlich herum, in der Tara-Schlucht gibt’s ja nur den Fluss, sonst nichts. Bato vom gleichnamigen Raftingcamp verlangte dafür 100 Euro. Mit etwas Verhandlungsgeschick wäre es wahrscheinlich auch billiger gegangen, aber es hat schon gepasst: Immerhin hatte er hin und retour 200km auf großteils schmalen Bergstraßen zu fahren, da sind allein die Spritkosten für seinen alten 5er BMW sicherlich schon über 30 Euro und ein wenig Sightseeing hat er uns auch geboten.
Die Durdjevica-Tarabrücke, Bungeejumping wird hier auch angeboten, für 79 Euro kann man sich von der 152m hohen Brücke runterstürzen.
Etwa 3km weiter flussaufwärts ist dann die Einstiegsstelle, hier befindet sich eine Hütte der Nationalparkverwaltung. Wir werden registriert und müssen auch die Befahrungsgebühr entrichten: Wir zahlen samt Nationalparkgebühr für 2 Tage zusammen 88 Euro, ganz schön happig.
Aber ich finds besser, die Montenegriner erzielen Einnahmen aus der touristischen Nutzung der Tara und bauen keinen Staudamm, wie an der Piva, die vorher sicherlich auch ein wunderschöner Fluss war. Das größte Kapital von Montenegro ist nun einmal das Land selbst, sollen sie halt auch finanziell davon profitieren. Es ist eh sonst alles sehr billig, das Krügel Bier um einen Euro, der Kaffee um 40 Cent, wo gibt’s das sonst noch?
Bato hilft uns noch beim Aufpumpen des Bootes, er ist ein wenig skeptisch: Klein und schmal wäre es, er hatte wohl ein richtiges Raft erwartet, so etwas Mickriges würde er seinen Kunden sicherlich nicht zumuten.
Das Gepäck (2 wasserdichte Rollsäcke und eine Expeditionstasche) noch im Boot verstaut und sorgfältig verzurrt, man kann ja nie wissen, der Flussteufel schläft nicht immer. Es kann endlich losgehen, es ist mittlerweile eh schon 11 Uhr vormittags, obwohl wir in Scepan Polje schon um 6.30 Uhr gestartet waren. Vor uns ist schon ein Raftingboot gestartet und nach uns machen sich auch auch noch zwei weitere bereit.
Es geht am Beginn einmal gemütlich los und bald kommt die Tara-Brücke ins Blickfeld.
Die Brücke ist bis Scepan Polje die einzige Straßenverbindung über die Tara und wurde zwischen 1937 und 1940 gebaut. In der deutsch-italienischen Besatzungszeit während des 2.Weltkriegs wurde die Brücke dann von Partisanen mithilfe der Brückeningenieure, die am Bau beteiligt waren, kontrolliert gesprengt, sodass mit Ausnahme des mittleren Bogens die Brücke unversehrt blieb und 1946 wiederinstandgesetzt werden konnte.
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