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Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

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  • Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

    Das letzte richtige Sommerwochenende sollte es sein, haben manche gemeint, ideales Wetter, um heuer noch einmal eine Flussfahrt zu unternehmen.

    Wir sind die Gstatterbodenstrecke ab Gesäuseeingang bis zum Staussee Gstatterboden gefahren, allerdings auf 2 Etappen, wobei wir das untere Stück zuerst gepaddelt sind. Wir wollten nicht gleich die Schwallstrecke am Beginn fahren, sondern einmal gemütlich im ruhigen Wasser losfahren. Die Vorsicht rührt vielleicht daher, dass wir vor Jahren in der Enns schon einmal geschwommen sind, in recht hohen Wellen, wo wir auch ein wenig Ennswasser geschluckt haben. Und die Wasserführung war laut Onlinepegel Gstatterboden auch nicht im Bereich des erwarteten herbstlichen Niedrigwassers. Mir scheint aber, dass die automatische Pegelmessung etwas zu viel anzeigt.


    Die Strecke ist nur 8km lang, wir haben sie aber noch durch eine kleine Wanderung in den Bruckgraben hinein ergänzt.

    Die Beschreibung will ich aber, anders als wirs gefahren sind, mit dem Einstieg am Beginn der Gesamtstrecke beginnen.
    Der Start ist direkt nach dem beindruckenden Katarakt des Gesäuseeingangs, der wirklich nur den Spezialisten vorbehalten ist, WW 5 bis 6.
    Wir booten also bei der Eisenbahnbrücke ein:


    Gleich nach 100m wird der Fluss durch eine Insel geteilt. Hier ist unbedingt der linke Arm zu nehmen, weil rechts eine gefährliche Verblockung mit Siphon drin sein soll.


    Auf Höhe der Insel rauschts dann ganz ordentlich runter


    Auf ein paar überspülte und daher erst im letzten Moment sichtbare Felsbrocken ist zu achten, wir haben uns eher links haltend einfach gerade runterschwemmen lassen.


    Wenn man keine Lust auf auf die anregende Schaukelei hat, kann man auch direkt nach der Insel einsteigen. An der Bundesstraße befindet sich dafür südseitig ein kleiner Parkplatz am Beginn einer Forststraße, auf der dem Fluss zugewandten Straßenseite ist ein Schild „Noteinstiegsstelle Gofer“. Hier müsste man dann das Boot ein Stück durch den Wald runtertragen.

    Der Fluss ist jetzt bis Gstatterboden überwiegend sehr ruhig. Man hat Zeit, die beeindruckende Gegend auf sich wirken zu lassen.
    Links der Buchstein:


    Rechts natürlich die beeindruckenden und berühmten Nordwände des Xeis, in denen Klettergeschichte geschrieben wurde.


    Südwestlich vom Buchstein zieht der Bruckgraben herunter, eine beeindruckende Schlucht, die vielleicht bekannteste Canyonigtour in der Steiermark.
    Die riesige Schotterbank am Ufer der Enns sollte aus Naturschutzgründen nicht betreten werden, deswegen fahren wir dran vorbei und legen erst danach an. Hier führt ein gut ausgetretener Weg durch den Wald zur Eisenbahnbrücke, durch die wir zum Bruckgraben gelangen.
    Der spektakuläre Schluchteingang:


    Schmal hat sich der Bach da in den Kalk hineingefräst:


    Einige kleine Stufen sind zu überklettern, einmal ist sogar eine Aluleiter als Aufstiegshilfe angebracht.
    Zuletzt geändert von GrazerHans; 12.09.2011, 20:41.
    Nach uns die Sintflut.

  • #2
    AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

    Man kann vielleicht 10 Minunten in den Canyoning hineingehen, bevor dann an einem Wasserfall Schluss ist.


    Dieser Wasserfall ist die letzte von insgesamt 17 Steilstufen, die bei der vollständigen Begehung von oben nach unten zu überwinden sind.

    Noch zwei Bilder vom Rückweg:




    Kurz nach der Ortsdurchfahrt Gstatterboden folgt direkt vor dem Stauseebeginn der Abschlusskatarakt, den es in der derzeitigen Form erst einige Jahre gibt. Da sind einige Felsblöcke aus dem Bereich der Planspitze runtergekommen und haben die Paddelschwierigkeit in diesem Bereich gegenüber früher deutlich erhöht. In vielen Flussbeschreibungen fehlt daher naturgemäß der Hinweis auf diesen verblockten Schwall. Die wenigen Einschätzungen die ich im Web gefunden habe, sprechen von WW 4, bei Hochwasser ists wahrscheinlich noch schwerer.

    Bei einer Raftingagentur (www.rafting.at) habe ich folgenden Text gefunden:
    "Es folgen noch einige kräftige Schwallstrecken im Mittelteil zwischen den ruhigen Teilstücken, bis man in Gstatterboden vor dem Abschlusskatarakt steht. Im Normalfall ist die Bootstour dann zu Ende und man bootet bei der Gstatterbodenbrücke aus.
    In seltenen Fällen ist bei absoluten Niedrigwasserständen der durch einen Geröllrutsch von der Planspitze neu entstandene Abschlusschaterakt mit einer routinierten Raftingcrew bezwingbar."


    Für uns ist jedenfalls klar, dass wir das vorher eingehend besichtigen. Am besten links vorher anlanden und ein wenig auf den Felsblöcken am Ufer rumklettern, da hat man einen guten Überblick.
    Wir tüfteln uns eine Linie aus und versuchen uns markante Felsen für die Orientierung einzuprägen, vom Boot aus schauts natürlich immer ein wenig anders aus.


    Die Einfahrt gelingt zunächst genau dort wo wir uns das gedacht haben:




    Für den folgenden geplanten Richtungswechsel nach links haben wir die Strömung ein wenig unterschätzt und schaffens nicht ganz ohne Felsberührung.


    Die letzte Walze fahren wir dafür wieder genau dort wo wir hin wollten.


    Ganz elegant haben wirs nicht gemeistert, aber die geplante Linie haben wir doch einhalten können. Passt schon für unseren ersten 4er.

    Der Ausstieg erfolgt dann beim Weißenbach, gleich nach dem Katarakt. Hier trägt man das Boot unter den Brücken der Eisenbahn und der Bundesstraße durch und gelangt zum Paddlerparkplatz.


    Die wahrscheinlich letzte Tour des Jahres hat Spaß gemacht, wir werdens sicher wieder mal machen. Vielleicht dann in Verbindung mit dem kompletten Bruckgraben, der ist meinem Schatz heuer schon zu kalt.

    Und hier noch Bonusmaterial:
    Das Video dauert 3'54" und beinhaltet den Start gleich unterm Gesäuseeingang, das Reinspazieren in den Bruckgraben und den Schlusskatarakt vor dem Stausee.
    http://www.youtube.com/watch?v=B68m9_j1K-c

    Man möge mir die kommandoähnlichen Zurufe an meine Lieblingspaddelpartnerin nachsehen. Außerhalb des Bootes schaut die Befehlshierarchie ohnehin ganz anders aus.


    LG Hans
    Zuletzt geändert von GrazerHans; 12.09.2011, 20:28.
    Nach uns die Sintflut.

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    • #3
      AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

      Schöner Bericht. War ja bestes Paddelwetter, so angenehm warm hatten wir es auf der Salza noch nie (so wenig Wasser auch nicht). Über die Gstatterbodenstrecke wurde an dem Wochenende natürlich auch gesprochen.

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      • #4
        AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

        Servus,

        Wunderbarer Bericht. Tolle Leistung.


        Grüße,
        Plessberger
        Alle meine Beiträge im Tourenforum

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        • #5
          AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

          also der bericht gefällt mir! ich hab ja angst vor solchen aktivitäten. wasser ist gefährlich......und kalt...und nass..und man kann ertrinken...sich an steinen stossen..... gibts da irgendwo ein wasserzweiertaxi das man mieten kann? quasi copilot sein in nem zweierboot? nur passiver gast . genau dieser streckenabschnitt wäre meiner....

          noch lieber wär mir dieser streckenabschnitt aber mit wasserbewegungen wie du sie aus den untersteirischen nebenflüssen präsentiert hast.......ruhig

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          • #6
            AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

            Zitat von Steinbock Beitrag anzeigen
            ....so angenehm warm hatten wir es auf der Salza noch nie (so wenig Wasser auch nicht).
            Dafür waren sicher mehr Leute im Bach, als Ausgleich.
            Mich hat der Wasserstand in der Enns eh ein wenig gewundert, vor allem der Onlinepegel, der am Vorabend, als ich reingschaut hab, noch über der Hochwassermarke war. Aber die Hochwassermarke mit 290cm scheint mir sowieso etwas niedrig und die Pegelanzeige etwas hoch, aber wir sind nur Gelegenheitspaddler und haben da wenig Erfahrung. Am Messbalken in Gstatterboden habe ich 275cm abgelesen, aber da kann ich mich auch irren. Bei der Zuordnung der Beschriftung zu den Farbmarken kann man sich auch gleich einmal verschauen.


            Danke auch an plessberger, einem treuen Kommentator meiner Paddelberichte.
            Und weils so nett zu mir seid, hab ich auch noch Bonusmaterial:
            Das Video dauert 3'54" und beinhaltet den Start gleich unterm Gesäuseeingang, das Reinspazieren in den Bruckgraben und den Schlusskatarakt vor dem Stausee.
            http://www.youtube.com/watch?v=B68m9_j1K-c

            Man möge mir die kommandoähnlichen Zurufe an meine Lieblingspaddelpartnerin nachsehen. Außerhalb des Bootes schaut die Befehlshierarchie ohnehin ganz anders aus.

            LG Hans
            Nach uns die Sintflut.

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            • #7
              AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

              Also Bilder sind ja schon was Feines aber Deine Videos sind schon extra lecker.
              Gratuliere Euch beiden zu diesem Abenteuer!!


              L.G. Manfred

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              • #8
                AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

                Zitat von manfred1110 Beitrag anzeigen
                Gratuliere Euch beiden zu diesem Abenteuer!!
                Danke! Unsere Heimat hat wirklich Vielfältiges zu bieten, manchmal weiß man das fast zu wenig zu würdigen.

                Zitat von GEROLSTEINER Beitrag anzeigen
                gibts da irgendwo ein wasserzweiertaxi das man mieten kann? quasi copilot sein in nem zweierboot?
                Auf der Enns fahr ich nur mit der gewohnten Bootsbesatzung.
                Ich hab aber schon einige Nichtpaddler auf der Mur durch Graz geschippert. Ist jetzt nicht das ultimative Naturerlebnis, aber es hat bisher allen gefallen. Vielleicht waren sie aber auch nur höflich.

                Wenn also jemand Graz aus der tiefstmöglichen Perspektive erleben will, so können wir jederzeit was ausmachen. Zeitlich bin ich einigermaßen flexibel, am besten passts mir Mo, Di oder Fr am späteren Nachmittag. Die Fahrtstrecke wäre Weinzödl bis Puntigam, noch wird das Kraftwerk nicht gebaut.
                An Ausrüstung braucht ihr nur Turnschuhe und eine kurze Hose, eventuell noch eine dünne, nicht wassersaugende Jacke und eine Regenhose, wenns nicht ganz warm ist. Schwimmweste kriegt die Gallionsfigur von mir.
                Wenns Sicherheitsbedenken gibt, lässt sich mein Schatz ja vielleicht zu einer Begleitung mit dem Safety-Kayak überreden, vor allem bei weiblichem Fahrgast.
                Oder sie macht den Raftingguide und ich fahr neben mit.


                LG Hans
                Nach uns die Sintflut.

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                • #9
                  AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

                  Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
                  Dafür waren sicher mehr Leute im Bach, als Ausgleich.
                  Mich hat der Wasserstand in der Enns eh ein wenig gewundert, vor allem der Onlinepegel, der am Vorabend, als ich reingschaut hab, noch über der Hochwassermarke war.
                  Es war ein Wahnsinn. Teils endlose Wartezeiten an den Spielstellen, bis die Gummibuskolonnen durchgezogen sind, war wie eine Generalmobilmachung.
                  Es dürfte vor dem Wochenende eineinhalb Tage recht viel geregnet haben (zumindest in Wildalpen, und das ist ja nicht so weit weg), da kann der Pegel offenbar schon einmal stärker steigen und wieder fallen.

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                  • #10
                    AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

                    der wasserstand enns und salza ist nicht zu vergleichen ausser es regnet in ganz österreich. die enns hat ein total anderes einzugsgebiet.
                    relevant wäre eigentlich der online pegel von admont.
                    mit der gummiwurst durch graz ohne helm!!!

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                    • #11
                      AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

                      Super Bericht von einer Interessanten Tour.
                      Dafür muss ich aber noch ein bissi üben.....was derzeit mangels Wasser leider schwer fällt

                      LG Michael
                      Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

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                      • #12
                        AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

                        Toller Bericht - Super!
                        Die Enns hab ich mit dem Kajak noch nicht befahren, weil mich die vielen Schauergeschichten von diversen Siphonen noch abgeschreckt haben...
                        Aber die Gstatterbodenstrecke schaut da gar nicht so schlimm aus - und mit der Gummiwurscht schaut das auch noch viel Entspannter aus - Super!

                        PS: Mit dem Boot durch Graz ist sicher schön, weil man einen anderen Blick auf die Stadt bekommt!
                        Ein bissl mehr Natur als in Graz gibt's bei uns im Murtal - Interessierte kann ich auch mal mit dem Outside runterschippern. Anfrage per PN jederzeit willkommen!
                        Zuletzt geändert von whitewater; 14.09.2011, 10:04.

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                        • #13
                          AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

                          Zitat von waterrockjam Beitrag anzeigen
                          relevant wäre eigentlich der online pegel von admont.
                          mit der gummiwurst durch graz ohne helm!!!
                          Onlinepegel Admont hab ich keinen gefunden, aber wenn ich durch Gstatterboden fahre wird schon der Gstatterbodenpegel passen.

                          Im Kajak durch Graz nehmen wir eh immer den Helm. Im Gummiboot erschien mir ein Helm aber immer etwas overdressed. Ich kann mich aber auch täuschen und werde sicher niemanden abraten, auch dafür einen Helm aufzusetzen.

                          Zitat von Bassist Beitrag anzeigen
                          Dafür muss ich aber noch ein bissi üben.....was derzeit mangels Wasser leider schwer fällt
                          Die Bäche rennen dir nicht davon, nächstes Jahr im Frühjahr hast überall Wasser genug.

                          Zitat von whitewater Beitrag anzeigen
                          Die Enns hab ich mit dem Kajak noch nicht befahren, weil mich die vielen Schauergeschichten von diversen Siphonen noch abgeschreckt haben...
                          Aber die Gstatterbodenstrecke schaut da gar nicht so schlimm aus - und mit der Gummiwurscht schaut das auch noch viel Entspannter aus - Super!
                          Im Xeis kann ich auch nur die Gstatterbodenstrecke fahren, ist sicher eine Kategorie leichter als die Strecke unterm Kraftwerk. Und wenn man von der Gstatterbodenstrecke noch den Inselschwall und den Schlusskatarakt (die Abschnitte im Video) weg lässt ists eigentlich nur mehr eine Wanderstrecke. Nur bei Hochwasser sind auch dazwischen auch mal beeindruckend hohe Wellen, in denen wir schon einmal geschwommen sind, das hat bei meinem Schatz bleibenden Eindruck hinterlassen.

                          LG Hans
                          Zuletzt geändert von GrazerHans; 14.09.2011, 20:42.
                          Nach uns die Sintflut.

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                          • #14
                            AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

                            Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
                            Onlinepegel Admont hab ich keinen gefunden, aber wenn ich durch Gstatterboden fahre wird schon der Gstatterbodenpegel passen.

                            Im Kajak durch Graz nehmen wir eh immer den Helm. Im Gummiboot erschien mir ein Helm aber immer etwas overdressed. Ich kann mich aber auch täuschen und werde sicher niemanden abraten, auch dafür einen Helm aufzusetzen.
                            hallo!
                            der Onlinepegel Admont sollte aber auch auf kajak.at sein.
                            meines wissens nach verschiebt sich der gstatterbodener-pegel immer wieder.
                            soll heißen, ein hochwasser kommt und führt einiges an geschiebe mit und so verändert sich dieser pegel immer wieder.

                            und meiner meinung gehört der helm immer dazu, weil die schwimmweste ist a auch dabei. aber jeder wie er will. möchte hier nicht die wasserpolizei abgeben, aber doch etwas zur sicherheit auf fließendem gewässer beitragen.

                            und übrigens die gleiche strecke in einem monat wieder, da ist das licht noch schöner.
                            gruß waterrockjam

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                            • #15
                              AW: Enns, Gstatterbodenstrecke, 11.9.2011

                              ein wirklich sehr schöner Bericht von der Enns.
                              Bald ist es ja soweit der Schnee fangt schon langsam an zu schmelzen und der Frühling wird bald nimmer aufzuhalten sein.
                              Die Gstattenbodenstrecke möchte ich heuer auf jeden Fall machen.
                              Wäre toll wenn noch wer Lust hat und wir können uns zusammenreden.
                              Alles liebe Baraka

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