Die Raab entspringt im Grazer Bergland, fließt durch die Oststeiermark und Burgenland und verlässt Österreich kurz vor der ungarischen Grenzstadt Szentgotthárd (St. Gotthard). Im Oberlauf ist die Raab zum Teil schwieriges Wildwasser, aber nur während der Schneeschmelze und nach starken Regenfällen befahrbar. In der Südoststeiermark ist die Raab ein ganzjährig befahrbarer Wanderfluss, der auch von kommerziellen Anbietern im Programm ist. Vor Jahren sind wir mit den Kajaks schon einmal einen Abschnitt bei Feldbach („Himmelreich“) gefahren. Ganz nett, aber eben zahlreiche Wehre, die eine längere Fahrt etwas mühsam erscheinen lassen.
Diesmal wollten wir uns ein Stück der Raabstrecke in Ungarn ab Szentgotthárd ansehen. Die Raab ist hier ein Tieflandfluss mit ganz wenig Strömung, dafür aber in diesem Abschnitt fast vollständig naturbelassen. Der Fluss blieb hier bisher weitgehendst von Regulierungseinflüssen verschont und darf sich nach wie vor in zahllosen Mäandern flächenmäßig großzügig ausbreiten.
Hier unsere Strecke, in der OpenStreetMap eingezeichnet:
In der Karte sind auch eingetragen:
Die beiden auf der Strecke befindlichen Wehre (nach ca. 8km bzw. 48km), drei Campingplätze (nach ca. 19km, 34km und 50km), sowie eine Verklausung bei ca. 44km.
So, jetzt geht’s aber los:
Wir starten direkt in Szentgotthárd, genau genommen in der Lafnitz, die sich hier mit der Raab vereinigt. Unsere Überraschung ist groß, als sich während unserer Startvorbereitungen auch noch ein ungarisches Pärchen zu uns gesellt, das auch hier starten will. Wir kommen uns ein wenig overdressed vor mit unserem Grabner Outside, unserem vielen Gepäck, den Neoprenschucherln und den Schwimmwesten.
Die beiden blasen ein Badeschinakl auf und haben damit eine Tagestour über 30km vor, mit Paddeln, deren Paddelblätter eher, wie soll ich sagen, gewichtsoptimiert erscheinen. Flusswandern Ultralight, die ganze Erscheinung.
Aber sie haben den Segen von oben, wenn man sich das Bild genau ansieht, und wir haben ihnen auch ehrlich alles Gute gewünscht.
Von der Wasserschwierigkeit ist´s mit so einem Boot sicher kein Problem, man hat aber doch manchmal Grundberührung und es ist auch viel Holz im Wasser, manchmal nicht sichtbar dicht unter der Oberfläche. Da hätte ich ein wenig Sorge, dass die Luft drinbleibt, 30km lang.
Bald nach dem Start dämmert uns, dass wir hier sicher langsamer unterwegs sein werden, als beispielsweise auf Mur, Salza, Enns oder Tara. Aber der Fluss hat einen eigenen Charakter und wir genießen die Natur. Typisch sind die senkrechten Lehmwände, die davon zeugen, dass nach jedem Hochwasser der Fluss sich wieder ein Stück Land einverleibt hat und das Flussbett sich wieder ein wenig verlagert.
Das Wehr bei Magyarlak (Ungarisch Minihof) wird problemlos rechts umtragen:
Und weiter geht’s durch ein gefühlt endloses Augebiet, ganz kurze Strecken ein wenig schneller fließend, dann wieder ganz träge:
Der Campingplatz bei Rábagyarmat (St. Ruprecht) befindet sich links kurz nach der Straßenbrücke. Wir legen an und machen eine kurze Pause.
Ein netter Platz mit gepflegter Wiese, Feuerstelle und überdachten Sitzmöglichkeiten. Campinggäste sind allerdings keine da und eine Bewirtung ist auch nicht vorgesehen. Der überaus nette Campingwart lässt uns aber nach etwas Zögern doch an seinen (offensichtlich persönlichen) Schnaps- und Biervorräten teilhaben. Ungarische Gastfreundschaft.
Ein paar Kilometer weiter haben dann schon einige Flusswanderer ihr Nachtlager aufgeschlagen. Das Bootsmaterial der Leute ist für diesen Fluss sicher besser geeignet als unser Schlauchboot: Die offenen Hartschalenkanadier, jenseits 5m Länge, sind sicher flotter zu bewegen und haben auch massig Stauraum, wie die Campingmöbel beweisen:
Im Sommer haben wir eh schon geplant, sowas auch mal am Fluss etwas weiter zu bewegen.
Etwas weiter besetzen wir dann auch eine Schotterbank, das Zelt ein wenig erhöht, dass es uns nicht gleich wegschwemmt, wenn in der Oststeiermark ein Starkregen niedergehen sollte.
Diesmal kochen wir am offenen Feuer, dazu braucht man halt schon etwas mehr Zeit, als mit dem Gaskocher.
Brennholz gibt’s hier in Überfluss und so braten wir auch noch Folienkartoffel im Glutbett:
Zum Frühstück wird aber der Benzinkocher angeworfen:
Mit Benzin hatte ich noch überhaupt keine Erfahrungen und so hab ich den Edelrid Hexon Multifuel einmal ausprobiert. Fazit: Habe ihn mit Waschbenzin aus dem Baumarkt befeuert und funktioniert tadellos. In heimischen Gefilden, wo Gas verfügbar ist, werde ich aber weiterhin den Gaskocher verwenden: Leiser, sauberer (kein Benzingeruch), besser auf kleine Flamme regulierbar, und ich kann IM Zelt kochen, was bei Kälte schon angenehm ist.
Wir fahren schon wieder, aber die Kollegen flussabwärts sind noch beim Kaffee kochen, am offenen Feuer dauert´s eben wie gesagt etwas länger:
Am Fluss haben wir niemand getroffen, aber Campierer auf den Schotterbänken also doch Einige. Dazu muss man sagen, dass der Fronleichnamstag, an dem wir gestartet sind, in Ungarn nicht am Donnerstag gefeiert wird, also kein Feiertag ist.
An richtigen Wochenenden (Samstag-Sonntag) könnte also hier noch etwas mehr los sein, ist aber nur ein Gedanke von mir.
Diesmal wollten wir uns ein Stück der Raabstrecke in Ungarn ab Szentgotthárd ansehen. Die Raab ist hier ein Tieflandfluss mit ganz wenig Strömung, dafür aber in diesem Abschnitt fast vollständig naturbelassen. Der Fluss blieb hier bisher weitgehendst von Regulierungseinflüssen verschont und darf sich nach wie vor in zahllosen Mäandern flächenmäßig großzügig ausbreiten.
Hier unsere Strecke, in der OpenStreetMap eingezeichnet:
In der Karte sind auch eingetragen:
Die beiden auf der Strecke befindlichen Wehre (nach ca. 8km bzw. 48km), drei Campingplätze (nach ca. 19km, 34km und 50km), sowie eine Verklausung bei ca. 44km.
So, jetzt geht’s aber los:
Wir starten direkt in Szentgotthárd, genau genommen in der Lafnitz, die sich hier mit der Raab vereinigt. Unsere Überraschung ist groß, als sich während unserer Startvorbereitungen auch noch ein ungarisches Pärchen zu uns gesellt, das auch hier starten will. Wir kommen uns ein wenig overdressed vor mit unserem Grabner Outside, unserem vielen Gepäck, den Neoprenschucherln und den Schwimmwesten.
Die beiden blasen ein Badeschinakl auf und haben damit eine Tagestour über 30km vor, mit Paddeln, deren Paddelblätter eher, wie soll ich sagen, gewichtsoptimiert erscheinen. Flusswandern Ultralight, die ganze Erscheinung.
Aber sie haben den Segen von oben, wenn man sich das Bild genau ansieht, und wir haben ihnen auch ehrlich alles Gute gewünscht.
Von der Wasserschwierigkeit ist´s mit so einem Boot sicher kein Problem, man hat aber doch manchmal Grundberührung und es ist auch viel Holz im Wasser, manchmal nicht sichtbar dicht unter der Oberfläche. Da hätte ich ein wenig Sorge, dass die Luft drinbleibt, 30km lang.
Bald nach dem Start dämmert uns, dass wir hier sicher langsamer unterwegs sein werden, als beispielsweise auf Mur, Salza, Enns oder Tara. Aber der Fluss hat einen eigenen Charakter und wir genießen die Natur. Typisch sind die senkrechten Lehmwände, die davon zeugen, dass nach jedem Hochwasser der Fluss sich wieder ein Stück Land einverleibt hat und das Flussbett sich wieder ein wenig verlagert.
Das Wehr bei Magyarlak (Ungarisch Minihof) wird problemlos rechts umtragen:
Und weiter geht’s durch ein gefühlt endloses Augebiet, ganz kurze Strecken ein wenig schneller fließend, dann wieder ganz träge:
Der Campingplatz bei Rábagyarmat (St. Ruprecht) befindet sich links kurz nach der Straßenbrücke. Wir legen an und machen eine kurze Pause.
Ein netter Platz mit gepflegter Wiese, Feuerstelle und überdachten Sitzmöglichkeiten. Campinggäste sind allerdings keine da und eine Bewirtung ist auch nicht vorgesehen. Der überaus nette Campingwart lässt uns aber nach etwas Zögern doch an seinen (offensichtlich persönlichen) Schnaps- und Biervorräten teilhaben. Ungarische Gastfreundschaft.
Ein paar Kilometer weiter haben dann schon einige Flusswanderer ihr Nachtlager aufgeschlagen. Das Bootsmaterial der Leute ist für diesen Fluss sicher besser geeignet als unser Schlauchboot: Die offenen Hartschalenkanadier, jenseits 5m Länge, sind sicher flotter zu bewegen und haben auch massig Stauraum, wie die Campingmöbel beweisen:
Im Sommer haben wir eh schon geplant, sowas auch mal am Fluss etwas weiter zu bewegen.
Etwas weiter besetzen wir dann auch eine Schotterbank, das Zelt ein wenig erhöht, dass es uns nicht gleich wegschwemmt, wenn in der Oststeiermark ein Starkregen niedergehen sollte.
Diesmal kochen wir am offenen Feuer, dazu braucht man halt schon etwas mehr Zeit, als mit dem Gaskocher.
Brennholz gibt’s hier in Überfluss und so braten wir auch noch Folienkartoffel im Glutbett:
Zum Frühstück wird aber der Benzinkocher angeworfen:
Mit Benzin hatte ich noch überhaupt keine Erfahrungen und so hab ich den Edelrid Hexon Multifuel einmal ausprobiert. Fazit: Habe ihn mit Waschbenzin aus dem Baumarkt befeuert und funktioniert tadellos. In heimischen Gefilden, wo Gas verfügbar ist, werde ich aber weiterhin den Gaskocher verwenden: Leiser, sauberer (kein Benzingeruch), besser auf kleine Flamme regulierbar, und ich kann IM Zelt kochen, was bei Kälte schon angenehm ist.
Wir fahren schon wieder, aber die Kollegen flussabwärts sind noch beim Kaffee kochen, am offenen Feuer dauert´s eben wie gesagt etwas länger:
Am Fluss haben wir niemand getroffen, aber Campierer auf den Schotterbänken also doch Einige. Dazu muss man sagen, dass der Fronleichnamstag, an dem wir gestartet sind, in Ungarn nicht am Donnerstag gefeiert wird, also kein Feiertag ist.
An richtigen Wochenenden (Samstag-Sonntag) könnte also hier noch etwas mehr los sein, ist aber nur ein Gedanke von mir.
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