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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

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Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

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Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

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- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
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Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

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User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Auf den Spuren des Urahnen – Mont Ventoux (September 2023)

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  • Auf den Spuren des Urahnen – Mont Ventoux (September 2023)

    Altissimum regionis huius montem, quem non immerito
    Ventosum vocant, hodierno die, sola videndi insignem
    loci altitudinem cupiditate ductus, ascendi. (1)

    Der Mont Ventoux ist einer der westlichsten Berge der Alpen. Und er ist mit einer Höhe von 1.909 Metern ein Riese, der aus der eher flachen Provence herausragt. Nicht umsonst wird er "le géant de Provence" genannt. Er ist von allen Seiten her weithin sichtbar. Francesco Petrarca beschreibt in einem Brief die Besteigung dieses Berges im Jahr 1336 gemeinsam mit seinem Bruder. Als sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Alpinismus in Europa zu entwickeln begann, waren es vor allem Akademiker, die in die Berge zogen, nur um diese zu besteigen. Sie konnten es sich leisten, hatten sie doch die finanziellen und zeitlichen Ressourcen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Alpinistengilde eine historisch-intellektuelle Grundlage für ihr Tun suchte. Und mit Petrarcas Text, hatten sie das richtige Manifest gefunden: Seht her, schon Petrarca ist auf den Berg gestiegen, nur um dort oben zu sein! Petrarca, der erste Humanist und der erste als modern zu bezeichnende Mensch, war auch der erste Alpinist! Inwieweit diese Zuordnung gerechtfertigt war, sei einmal dahingestellt. (2) Aber wenn es diesen Konnex zwischen Petrarca und dem Alpinismus nun einmal gibt, dann ist für einen bergbegeisterten Menschen wie mich der Wunsch naheliegend, sich die Dinge einmal in der Realität anzuschauen. Ist es am Mont Ventoux wirklich so, wie Petrarca es beschrieb?
    Darüber hinaus ist der Mont Ventoux auch noch eine Ikone des Radsports. Wie oft war er Bestandteil denkwürdiger Etappen der Tour de France! Wenn man also neben der Bergbegeisterung auch noch Rennradfahrer ist, potenziert sich das Interesse an diesem Berg geradezu. Und um ehrlich zu sein, der Wunsch, den Mont Ventoux mit dem Fahrrad zu erklimmen, war ein wesentlicher Impuls für diese Reise. Wohlweislich habe ich mich für diese Etappe das ganze Jahr über gut vorbereitet. So glaube ich zumindest. Ob es wohl ausreichend war?

    Petrarca hat für seine Ventoux-Besteigung den Ort Malaucène als Ausgangspunkt gewählt. Einer der drei Fahrrad-Anstiege führt von hier auf den Gipfel. Ich wähle für mich aber den Südanstieg von Bédoin aus. Der ist zwar härter, aber er ist die klassische Auffahrt der Tour de France. Auch ist er landschaftlich wesentlich interessanter, wie ich im Nachhinein feststellen konnte. Mein Startpunkt liegt aber noch ein Stück weiter unten: Carpentras. In dieser Kleinstadt hat Petrarca seine Jugend verbracht. Während sein Vater beruflich in Avignon tätig war, lebte die Familie hier in Carpentras ca. 25 Kilometer außerhalb der Stadt. Ich fahre zeitig in der Früh mit dem Regionalzug von Avignon hierher. Es ist immer wieder eine Herausforderung, in unbekannten Orten die richtigen Ausfahrtsstraßen zu erwischen. "Pardon, pour aller à Bédoin cette rue est correcte ?" – "Oui, à 200 mètres c'est un rond-point. Là, vous tournez à gauche." – "Merci, Madame !"

    MV_1.jpg
    (Auf dem Weg nach Bédoin. Der Mont Ventoux erscheint als Riese schemenhaft im Hintergrund.)

    Die erste Passage von Carpentras nach Bédoin ist ungut. Zwar ist es noch ange­nehm kühl, doch auf der Landstraße ist viel Verkehr. Jetzt um 8 Uhr in der Früh müssen sich offensichtlich alle beeilen, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Dass es hier bereits sanft, aber kontinuierlich bergauf geht, bemerke ich gar nicht. Ganz anders dann in Bédoin: Der Ort quillt über von Fahrrädern und die ersten Leute sind von hier schon längst in Richtung Gipfel gestartet. Ich bin durch den Abschnitt von Carpentras her schon eingefahren, so ist es für mich nicht mehr so schwierig, in den richtigen Rhythmus zu kommen.


    Es wird steiler. Ich hole immer wieder Radfahrer ein, werde aber immer wieder selbst überholt. Da sind einige ganz verbissen und fahren jetzt schon mit einem hochroten Kopf. Etliche E-Bikes sind ebenfalls unterwegs und surren an mir vorbei. Im Gegensatz zu den "Originalstramplern" sitzen die Leute dort recht entspannt oben…
    Die Straße schlängelt sich nach oben. Jetzt beginnt der Wald und es wird nochmals steiler. Immer so um die 10% Steigung und es gibt nie ein flacheres Stück zum zwischenzeitlichen Erholen… Hilft nichts, da muss ich jetzt durch! Es heißt Treten, Treten, Treten…

    Petrarca schreibt, dass er wegen der Anstrengung immer wieder vom steilen Weg abgezweigt ist, um sich ein wenig Erleichterung zu verschaffen, dass er aber dann immer wieder unter noch größeren Mühen zu den anderen, die am richtigen Weg geblieben waren, direkt aufsteigen musste. Also vom Weg abzukommen, das gelingt mir hier beim besten Willen nicht… Manche haben ihr persönliches Begleitfahrzeug mit: Mama fährt mit dem Auto Getränke und Jause den Berg hinauf und bleibt alle paar Kilometer stehen, während Papa und Sohn sich die Straße am Rad hinaufquälen. Anstatt eines Begleitfahrzeugs hatten Petrarca und sein Bruder jeweils einen Diener mit. Tja, auf diesen Luxus muss ich heute verzichten… Es heißt Treten, Treten, Treten…

    Es ist ein buntes Völkchen, das hier bei der Auffahrt ist. Alle möglichen Sprachen hört man, alle möglichen Altersgruppen, Männer und Frauen sind bunt gemischt. Es hat irgendetwas Völkerverbindendes. Oder ist es das Volk der Radfahrer, das hier den heiligen Berg emporzieht, um am Gipfel die Offenbarung zu erlangen? Petrarca entwickelt seinen Text sukzessive von der Beschreibung des realen Aufstiegs hin zu ethisch-transzendenten Überlegungen. Also beim besten Willen, hochgeistig kann ich jetzt nicht mehr denken… Es heißt Treten, Treten, Treten…

    Auf einer Höhe von 1.000 Metern lichtet sich der Wald und der markante Gipfel mit seinen Schuttflanken wird in der Ferne sichtbar. Es ist jetzt 10 Uhr und ich mache eine erste kurze Rast. Eigentlich ist es bisher eh nicht schlecht gegangen. Ich stehe neben der Straße und schaue mir die Auf- und Vorbeifahrt des Volks der Velozipedisten an. Das schaut so aus wie im Theater. Doch hier ist es Realität. Ich steige wieder aufs Rad… Es heißt Treten, Treten, Treten…


    MV_2.jpg
    (Die sehr hart zu fahrende Waldpassage geht allmählich zu Ende. Der Gipfel ist noch weit entfernt.)

    Die Landschaft wird jetzt immer abwechslungsreicher. Beim Chalet Reynard auf ca. 1.400 Metern vereint sich der ostseitige Anstieg von Sault mit unserer Straße. Ab nun sind noch mehr Leute unterwegs… Eine Hirtin treibt ihre Schafe, unterstützt von einem Boader Collie an uns vorbei. Die Herde ist riesig! Das müssen mehrere hundert Schafe sein. Ich komme jetzt in den reinen Karstabschnitt des Berges. Rund um die Straße sind nur mehr Schutthalden zu sehen. Die Schweißfahnen, die die vielen in einer Karawane hintereinanderfahrenden Velozipedisten hinter sich herziehen, vermischen sich zu etwas, das ich spontan mit 'olfaktorischer Kakophonie' beschrieben hätte. Nein, da muss es einen passenderen Begriff dafür geben. (3) Für weiterführende Überlegungen und Analysen zu diesem Thema ist jetzt aber wirklich nicht der richtige Zeitpunkt... Es heißt Treten, Treten, Treten… Und die Beine werden langsam aber sicher auch schon ziemlich müde.

    MV_3.jpg
    (Das Ende der Auffahrt rückt in Sichtweite. Rechts der Gedenkstein für Tom Simpson.)

    Fotografen sitzen am Straßenrand und machen Fotos der vorbeifahrenden Kolonne. Bitte lächeln…! Die Bilder kann man in den folgenden Tagen über das Internet käuflich erwerben. Die Steigung lässt nicht nach. Eine Dame im fortgeschrittenen Alter saust mit wehendem Schal auf ihrem E-Bike die Straße hinunter. Mit ihrem Fahrradkorb, den sie auf dem Gepäcksträger montiert hat, wirkt es so, als würde sie gerade vom Einkaufen kommen. Es sind jetzt noch ungefähr zwei Kilometer bis zum Gipfel. Das heißt, noch 200 Höhenmeter. Ich mache noch einmal eine kurze Pause. Ab jetzt werde ich mich, so Velozus, der Gott der Radfahrer will, in einem Sitz bis zum Gipfel durchbeißen. Falsch, da ist ja noch das Mahnmal für Tom Simpson, der 1967 bei der Tour de France hier an dieser Stelle verstorben ist. Das muss ich noch fotografieren. Dann noch einmal für 20 Sekunden die allmählich krampfenden Beine ausschütteln und ich bin oben!

    MV_5.jpg
    (Der Gipfel ist fest in der Hand der RadfahrerInnen...)

    MV_4.jpg
    (Blick zurück auf die letzten Kilometer des Südanstiegs.)

    Es ist kühl und windig. Kein Wunder bei dieser Höhe und diesem Bergnamen… Die Stimmung hier ist von Erleichterung und Fröhlichkeit geprägt. Leider ist es heute etwas dunstig, sodass die Fernsicht nicht wirklich gut ist. Doch das Panorama ist überwältigend. Petrarca hat damals, nachdem er die Aussicht nur kurz genossen hatte, ein Buch hervorgezogen und darin gelesen. Es war eine Miniaturausgabe der "Bekenntnisse" des Augustinus. Das ist kein schlechtes Werk! Ich habe es mir in der Vorbereitung auf diese Reise zu Gemüte geführt. Meine Reclam-Ausgabe dieses Buches hat aber mehr als 400 Seiten... Ok, der lateinische Originaltext ist kompakter und somit kürzer. Wahrscheinlich dürfte er eine Länge von etwa zwei Dritteln des deutschen Textes haben. Also schon einmal gut 250 Seiten gedrucktes Kleinformat. Wie klein, oder besser gesagt wie groß war dann Petrarcas Handexemplar? Hat er das wirklich auf den Mont Ventoux hinaufgetragen? Ich habe jedenfalls mein Buch erst gar nicht auf die Reise mitgenommen, um Gewicht zu sparen…

    Voll von Gedanken steige ich wieder aufs Rad. Der frische Fahrtwind der flotten Abfahrt bläst sie mir aber bald aus dem Kopf. Ich rausche die andere Route hinunter nach Malaucène, das 1336 Ausgangs- und Zielort von Petrarcas Gipfelbesteigung war. Ich bin aber noch nicht am Ausgangspunkt zurück. Hinüber nach Carpentras geht's zuerst noch ein gutes Stück bergauf. Ich bin darüber nicht sehr erfreut, aber letztlich endet auch diese Radrunde, die mit knapp 1.900 gefahrenen Höhenmetern wirklich nicht gerade schwach war. Unterwegs drehe ich mich noch einmal um und betrachte den Riesen der Provence hinter mir, der sich mächtig in der Ferne aufbaut. Ungläubig rufe ich mir in Erinnerung, dass ich vor einer guten Stunde noch dort oben war. Mit dem Regionalzug zockle ich dann zurück nach Avignon.

    MV_6.jpg
    (Blick nach Nordosten in Richtung der Alpen während der Abfahrt nach Malaucène. Leider ist es heute etwas diesig.)

    MV_7.jpg
    (Zurück nach Carpentras durch die wunderschöne Landschaft der Provence.)


    Anmerkungen:
    1. "Die Besteigung des Mont Ventoux", epistolae familiares IV, 1 (Wer an dem gesamten Text von Francesco Petrarca intressiert ist, findet hier im beiliegenden pdf-Dokument eine Übersetzung.)
    2. Siehe hierzu z. B.: https://bergsteiger.de/bergszene/rep...r-mont-ventoux (13.8.2023)
    3. Der logische Begriff wäre "Kakosmie". Leider wurde er von der Medzin zur Benennung der Krankheit des Fehlriechens bereits okkupiert.

    Mein Ausflug auf den Mont Ventoux war Teil einer Reise auf den Spuren von Francesco Petrarca durch Italien und Südfrankreich.

    Petrarca - Mont Ventoux_2023_08.pdf
    Angehängte Dateien
    Alpine Chronisten wie Walter Schmidkunz, Kurt Maix oder Fritz Schmitt kamen an Francesco Petrarcas Schilderung über eine Ersteigung des Mont Ventoux in der Provence nicht vorbei. Über die Verinnerlichung, die den Dichter auf dem Gipfel befiel, schrieb etwa Maix hoch interessante Sätze. Er konstatierte, Petrarca sei auf gar keinen Fall der »geistige Vater des Alpinismus«. Er habe, im Gegensatz zu seinem Bruder Gherardo, den Berg verleugnet. Die Bekenntnisse des heiligen Augustinus hätten ihm die Augen geöffnet (s. u.).
    Zuletzt geändert von Ansahias; 22.10.2023, 22:27. Grund: Korrektur Tippfehler...

  • #2
    Ein toller Bericht, erinnert mich natürlich an die Tour de France, auch wenn ich selber noch nie auf dem windigen Berg war. Danke fürs einstellen!
    Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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    • #3
      Interessanter Bericht aus einer sehr fernen Gegend, für mich komplett unbekannt.
      Lg. helmut55

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      • #4
        Lieber Matthias,
        ich freue mich sehr, von dir hier wieder zu lesen!

        Und der philosophisch geprägte Text deines Berichts lädt natürlich speziell ein, sich die dafür nötige Zeit zu nehmen.

        Ich wusste ein wenig über die Bedeutung des Mont Ventoux für die Geschichte des Alpinismus. Die Region kenne ich hingegen nur von recht kurzen Eindrücken (Avignon, Nimes, Pont du Gard), die zudem schon einige Jahrzehnte zurückliegen. Durch die Bilder gewinne ich nun viel detailliertere Einblicke in die Landschaft Südfrankreichs.

        Herzlichen Glückwunsch zum Erklimmen des Mont Ventoux per Fahrrad!
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Super Bericht vom "anderen" Ende der Alpen!

          Lg, Michl Fasan vom Wiener Becken
          Zu seiner Milbe sagt der Milber:
          "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
          Damit ich, wenn im Haargewurl
          ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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          • #6
            Das ist ein sehr schön komponierter Text mit nicht mehr Fotos als notwendig.
            Hat mich sehr mitgerissen.
            Danke.

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            • #7
              Sehr knackige HC-Bergwertung!
              Persönlich kann ich der Glorifizierung der geschichtlichen Rolle von Petrarca weniger abgewinnen, aber du hast dich sicher mit seiner Person mehr auseinandergesetzt als ich.
              carpe diem!
              www.instagram.com/bildervondraussen/

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              • #8
                Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                Lieber Matthias,
                ich freue mich sehr, von dir hier wieder zu lesen!
                Da möchte ich mich gleich anschließen.

                Eine sehr stimmige Sache mit den Verweisen auf den (angehängten) Originaltext und den Bildern.

                Frankreich ist für mich bis auf einige Schitouren in den Pyrenäen ein vollkommen unbeschriebenes Blatt, vielen Dank für's Mitnehmen auf diese "historisch angehauchte" Radtour.


                LG, Günter
                Meine Touren in Europa

                Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                • #9
                  Danke für Eure netten Kommentare zu meinem Bericht!
                  Auch wenn er nun wirklich nicht eine klassische, alpinistische Unternehmung beschreibt.

                  Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                  ich freue mich sehr, von dir hier wieder zu lesen!
                  Ich war in der letzten Zeit (eigentlich in den letzten Jahren) leider weniger in den Bergen unterwegs. Und da war dann vor allem nichts dabei, was würdig genug für einen Bericht gewesen wäre...
                  Aber hoffentlich gibt es in Zukunft wieder mehr zu berichten.

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                  • #10
                    Ich bin zur Abwechslung auch hin und wieder gerne auf dem Rennrad unterwegs, aber auch da eigentlich lieber in den Bergen als im Flachen. Und bei diesem Berg rinnt mir schon auch das Wasser im Mund zusammen, Gratulation zu dieser grandiosen Auffahrt!

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                    • #11
                      Mich freut es auch, nach langer Zeit wieder etwas von dir zu lesen. Und dann noch von einem der berühmtesten Anstiege, den es im Radsport gibt. Gratulation dazu!
                      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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